Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

8mm - Acht Milimeter

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Auch ein Film, auf den ich eigentlich nie so richtig Lust hatte und mit der gestrigen Sichtung hat sich auch bestätigt, dass ich da bislang nicht viel versäumt habe. „8mm“ wäre ja gerne düster und abgründig und ist dabei eher wie die Figur des Ermittlers – nämlich ziemlich naiv und unbedarft. Wer bei der ersten Ohrfeige in einem vermeintlichen Snuff-Film schon zusammenzuckt, als würde man etwas völlig Jenseitiges sehen, sollte sich vielleicht auch nicht in die Untiefen der Pornobranche mit Bondage, Sado-Maso und Fake-Snuff begeben. Aber auch so wirkt die Geschichte stets einen Ticken zu konstruiert und die Hinweise kommen zufällig daher, wie man sie gerade braucht um die Geschichte am Laufen zu halten. Und weil das alles nicht reicht, vergrämt man die letzten Zuschauer noch mit einem fragwürdigen Moralverständnis, dass wohl so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit darstellen soll. Nicht nur Cage ist furchtbar, sondern auch seine Rolle und auch beim Rest verlässt man sich auf Figuren, die ganz tief aus der Klischeekiste stammen. Unterhaltsam ist der Streifen auch nur, weil er so herrlich schamhaft, verklemmt und ungemein moralisierend daherkommt. „8mm“ ist wohl auch nur für Leute spannen, die beim Sex das Licht ausmachen, noch nie auf XVideos waren und auch sonst nicht so viel mit der Materie zu tun haben.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Amusement

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01.jpg (56.1 KiB) 400 mal betrachtet
Die ehemaligen Schulfreundinnen Tabitha, Shelby und Lisa kommen unabhängig voneinander in seltsame Situationen. Shelby gerät auf einer Rückfahrt mit ihrem Freund auf der Autobahn an zwei seltsame Fahrer, wobei einer nichts Gutes im Schilde führt. Tabitha wird beim Babysitten von einem Terror-Clown verfolgt und Lisa vermisst nach einer durchgefeierten Nacht ihre Mitbewohnerin und macht sich auf die Suche nach ihr, wobei sie in einer mysteriösen Pension landet. Alle drei Ereignisse sollen jedoch zusammenhängen und führt die drei Mädchen zurück zu einem Erlebnis aus ihrer gemeinsamen Schulzeit…

Herrlich haarsträubender Film irgendwo zwischen „Düstere Legenden“, herkömmlichen Episoden-Horror und „Saw“, der den Zuschauer zuerst drei Episoden präsentiert, die am Ende quasi zusammenlaufen. Dabei ist „Amusement“ aber irgendwie völlig schlecht erdacht und man fragt sich schon irgendwie, wer den Machern diese Geschichten über böse Autofahrer, Terror-Clowns und Pensionsbesitzer irgendwie abkaufen kann, der sich dann als Racheplan eines ehemaligen Mitschülers entpuppt. Das wird aber ja quasi schon im Vorspann verraten und ist daher auch nicht wirklich überraschend. Wenn man sich aber bewusst wird, dass hier die Glaubwürdigkeit an letzter Stelle steht, macht „Amusement“ aber irgendwie auch wieder Laune. Die Darsteller mühen sich redlich ab, die Episoden sind doof aber auch wieder funktional und irgendwie hat man das Gefühl, hier hat man sich großzügig bei anderen Filmen bedient, die aber allesamt besser sind. Ich würde den Streifen von John Simpson zwar jetzt nicht unbedingt empfehlen, aber abraten auch wieder nicht. Lustiger Blödsinn für Abende, an denen man auf (erhöhte) Hirnaktivität gerne verzichten möchte.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hot Shots! Der zweite Versuch

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01.jpg (59.87 KiB) 391 mal betrachtet
Nach dem Ende seiner missglückten Beziehung zu Ramada lebt Topper ein bescheidenes Leben an der Seite von buddhistischen Mönchen. Als ein Einsatz der Armee im Nahen Osten schiefläuft und Geiseln genommen werden, soll Topper gemeinsam mit Col. Walters diese aus den Händen der feindlichen Mächte befreien. Jedoch lehnt der ehemalige Kampfpilot ab und lässt sich erst dann dazu überreden, als auch Walters in die Hände der Aggressoren fällt. Gemeinsam mit der hübschen CIA-Agentin Michelle begibt sich Topper auf ein Himmelfahrtskommando, erlebt turbulente Abenteuer und trifft dabei auch wieder auf alte Bekannte…

„Hot Shots! Der 2. Versuch“ ist ja einer dieser raren Sequels, die tatsächlich besser als ihre Vorgänger sind. Was hier aber hier nicht wirklich viel bedeutet, da „Hot Shots!“ leider nicht sonderlich lustig daherkommt und mit vielen Jahren Abstand nicht mehr zu überzeugen weiß. Der zweite Versuch hingegen wirkt wesentlich witziger und nimmt Filme wie „Rambo 1 - 3“, „Basic Instinct“ Und „Terminator 2“ humorvoll auf die Schippe und ist dabei einfach wesentlich unterhaltsamer. Lloyd Bridges als zweitunfähigster Präsident aller Zeiten ist zwar noch immer nervig, aber die restlichen Figuren sind spaßig und nebenher gibt es auch noch einen der größten Bodycounts, der es jemals in einen Mainstream-Film geschafft habe. Vermutlich ist der Nachfolger in meinen Augen auch deswegen spaßiger, weil man sich nicht nur auf einen Film konzentriert, der wie „Top Gun“ ohnehin schon mit einem Fuß in der Parodie steht, sondern sich popkulturell einem größeren Spektrum öffnet. Szenen wie die mit den Nüssen, dem Hühnerpfeil und dem Diktator-Hündchen-T2 sind ohnehin für die Ewigkeit. Spoof-Movies werden nie ein Lieblings-Genre von mir werden, aber „Hot Shots! Der 2. Versuch“ zählt wohl zu den besseren Vertretern aus der Ecke und geht alle paar Jahr(zehnt)e.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hardcover - I, Madman

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jogiwan hat geschrieben: Di 4. Aug 2015, 10:12 „I, Madman“ ist ja hierzulande wirklich schwer untergegangen und dabei ist Tibor Takacs Streifen ja durchaus eine lohnende Sache und einer der ungewöhnlicheren Horrorfilme aus der Achtzigerkiste. Die Geschichte über eine junge Schauspielschülerin und Büchermaus, die durch das Lesen von schundig-trivialer Horrorliteratur den geistesgestörten Killer aus ihrem Buch ins reale Leben holt, der dort dann frisch und fröhlich weitermordet, ist zwar ziemlich hanebüchen, aber mit mehreren Ebenen zugleich recht spannend, atmosphärisch und überraschend funktional gemacht. Der 1989 entstandene Streifen verfügt auch über einen hübsch altmodischen Look und wirkt manchmal wie ein Genre-Film aus vergangenen Jahrzehnten, hätte sich dabei nicht durchaus krasse und Rasiermesser-scharfe Momente eingeschlichen, die ihre Wirkung beim Zuschauer auch nicht verfehlen. Alles in allem ein durchwegs solider Horror-Streifen mit viel Fantasy-Einschlag für ein einschlägiges Publikum, der stets etwas augenzwinkernd um die Ecke biegt und mit entsprechender Offenheit beim Zuschauer auch 90 Minuten bestens zu unterhalten weiß.
Gestern nochmal in Deutsch geguckt und die positiven Eindrücken haben sich neuerlich bestätigt. Schön auch, dass man in "Hardcover" auch irgendwie alles herauslesen kann. Von Giallo, Slasher bis hin zu Horror und Fantasy ist alles erlaubt. Vielleicht hätte ab und an etwas mehr Tempo nicht geschadet, aber auch so ist der Streifen durchaus gelungen und allen empfohlen. Hier auf diesem Bord ist "Hardcover" zum Glück ja auch kein Geheimtipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

DNA - Experiment des Wahnsinns

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jogiwan hat geschrieben: Mi 18. Mär 2015, 07:30 „DNA – Experiment des Wahnsinns“ ist ja schon irgendwie eine lustige Sache. Seinerzeit herb gefloppt und mit „Goldenen Himbeeren“-Nominierungen überschüttet ist auch hinlänglich bekannt, dass bei der Produktion so einiges daneben ging und Richard „Dust Devil“ Stanley von John Frankenheimer ersetzt wurde und Val Kilmer am Set die Diva raushängen ließ. Dennoch ist der Streifen aber auch eine unterhaltsame Angelegenheit und wohl das, was man unter „Big Budget Trash“ versteht. Mit bemühter Ernsthaftigkeit agieren die Darsteller durch eine haarsträubende Geschichte, die zwar eigentlich sehr gut aussieht und mit gelungenen Creature-Make-Up aufwarten kann, aber bei der auch stets nur zwei von drei Szenen gelungen sind. Es scheint wohl jeder der Darsteller eine andere Vorstellung des Filmes gehabt zu haben und Marlon Brando fällt als „päpstlicher“ Dr. Moreau gleich vollkommen aus dem Ruder. Entgegen all den bösen Stimmen im Netz ist „DNA – Experiment des Grauens“ aber eine unterhaltsame Sache und rückblickend sicher einer der besseren Horrorstreifen aus der Neunziger-Kiste, der mit der entsprechenden Erwartungshaltung auch wirklich großen Spaß macht.
Ui nein... der hat gestern leider so überhaupt keinen Spaß gemacht und abgesehen von den gelungenen Masken geht der ja eigentlich gar nicht. Ein heilloses Durcheinander, Fremdschämen-Deluxe, eine Freakshow, ein Was-auch-immer, dass so ja überhaupt nicht funktioniert. Mein Bewusstsein hat ja auch jegliche Erinnerung an diesen Streifen getilgt, sodass ich erst heute entdeckt habe, dass ich den ja bereits gesehen hab. Ein völliges Desaster von einem Film und was auch immer hier hätte herauskommen sollen - ist es nicht! ;)
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Invitation Only

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Taiwanesischer Horrorstreifen im Stil von „Hostel“ in dem eine Gruppe armer Schlucker zu einer Party reicher Schnösel eingeladen wird, nur um dann festzustellen, dass das Quälen der unbedarften Gäste durch die Veranstalter eigentlich die Hauptattraktion des Abends ist. Dabei schwelgt der Film zuerst hemmungslos in Materialismus und ist so derart unlogisch, dass man sich echt nur noch wundern kann. Inhaltlich ist „Invitation only“ ja eigentlich eine Vollkatastrophe, völlig unglaubwürdig gestrickt und wirkt auch handwerklich eher wie ein Konstrukt aus der Low-Budget-Ecke, in dem es eigentlich nur darum geht hübschen Frauen, schnellen Autos und herben Gore-Effekten zu frönen. Immerhin sind die Gore-Effekte ganz passabel und n der zweiten Hälfte geht es dann auch ziemlich rund, auch wenn man sich fragen muss, wer den ganzen Schmonz eigentlich glauben soll. Die Botschaft des Streifens ist ja völlig gaga und dazu kommt dann noch das von Serschio erwähnte „alternative Ende“ das sich ähm… ebenfalls gewaschen hat. Ziemlicher Blödsinn auf allen Fronten machen „Invitation only“ aber dennoch nicht wirklich unterhaltsam, sondern eher zum entbehrlichen Vertreter des Folterhorror-Genres, den man wohl auch nicht unbedingt gesehen haben muss.

Yakuza goes Hausmann

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01.jpg (13.28 KiB) 357 mal betrachtet
Früher war Tatsu ein gefürchteter Yakuza um den sich Legenden ranken. Mittlerweile ist er jedoch mit Leib und Seele Hausmann, auch wenn sich seine Vergangenheit weder so einfach abschütteln noch verleugnen lässt. Immer wieder, nein sogar ständig gerät er in bizarr-vertraute Alltagssituationen, bei denen ihm seine brutale Vergangenheit durchaus von Nutzen ist...

Unterhaltsamer Blödsinn in Form einer etwas seltsam daherkommenden Anime-Serie, die wohl auf einem erfolgreichen Manga basiert. Die fünf Episoden von überschaubarer Laufzeit sind ja nochmals unterteilt, sodass insgesamt 30 Ereignisse aus dem Leben von Tatsu präsentiert werden, der sich als Hausmann einer erfolgreichen Frau betätigt und doch irgendwie nicht aus seiner Haut als Yakuza kann. Dabei ist „Yakuza goes Hausmann“ Culture-Clash in allen Belangen und spielt immer mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, um diese dann stets zu torpedieren. Statt Gewaltausbrüche gibt es einen herzensguten Menschen, der sich für kochen, bügeln, staubsaugen, Katzen und Volleyball interessiert. Die Grundidee klingt zwar spaßig, aber nutzt sich auch schnell ab und es gibt auch keine abgeschlossenen Geschichten, sondern angerissene Handlungsstränge, die man wohl beliebig verlängern kann. Animiert ist das Ganze jetzt auch nicht sonderlich hübsch, sonden bestenfalls systemerhaltend. Aufgrund der kurzen Laufzeit kann man das gucken, aber mehr als Junk für Zwischendurch ist „Gokushufudo“ nicht geworden.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Sieben

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01.jpg (33.12 KiB) 345 mal betrachtet
Ich habe ja den Hype um den ganzen Streifen ja nicht verstanden und für mich ist „Sieben“ auf der Spannungsebene auch kein sonderlich packender Film. Ich finde halt Brad Pitt generell furchtbar und seine Figur hier sogar noch mehr, die für mich ja quasi das repräsentiert, dass in den Staaten mittlerweile unter ausufernder Polizeigewalt läuft. Der ruhige besonnene Polizist kurz vor der Pensionierung, der auf den jungen und impulsiven Heißsporn trifft, ist als Szenario ja auch nicht gerade originell, die Morde gar so düster, das Wetter schlecht und der Serienkiller stets überlegen. Als das gipfelt in einem Finale, dass natürlich dem Zuschauer emotional nochmals den Boden unter den Füßen wegreißen soll. Mir ist das alles viel zu haarsträubend, zu konstruiert, die Figuren zu unausformuliert und „Sieben“ möchte ja mit seiner religiösen Todsündenthematik komplex und hochgeistig wirken und übersieht dabei, dass alles was in Punkto Ermittlung in dem Streifen gezeigt wird, quasi für nix ist. Dem Serienkiller kommt man durch Zufall auf die Spur und am Ende stellt er sich ja selber. Also fragt man sich schon, wozu der ganze Aufwand und Schnitzeljagd, die den Fall nur bedingt weiterbringen. Aber ich möchte den Streifen ja niemanden madig machen, für mich ist er einfach nur ein bedingt funktionierender Thriller, dem auch die ekligen Horror-Elemente nicht aus der Mittelmäßigkeit helfen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von Dick Cockboner »

jogiwan hat geschrieben: Sa 24. Apr 2021, 19:49 Ich habe ja den Hype um den ganzen Streifen ja nicht verstanden...
:kicher:
...most quoted sentence of all times...
jogiwan hat geschrieben: Sa 24. Apr 2021, 19:49 Der ruhige besonnene Polizist kurz vor der Pensionierung, der auf den jungen und impulsiven Heißsporn trifft, ist als Szenario ja auch nicht gerade originell...
...never change a winning Team :prost:
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Shortbus

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jogiwan hat geschrieben: Mo 2. Mai 2016, 07:37 Halbwegs anspruchsvolle Filme mit authentischen Sex-Szenen gibt es ja mittlerweile gar nicht so wenig und das europäische Arthouse-Publikum gibt sich in diesem Punkt ja ohnehin offen und frei von falschen Vorurteilen. Das es aber einen amerikanischer Streifen benötigt um Sex unbefangen, leidenschaftlich und positiv einzufangen, hätte ich persönlich ja nicht gedacht, aber im Gegensatz zu Ulrich Seidl & Konsorten ist John Cameron Mitchell ein sehr optimistischer Film mit traurigen und lustigen Momenten gelungen, der doch sehr explizit daherkommt und sich dennoch nicht nur auf seine sexuellen Momente verlässt. Schon der Auftakt lässt nichts offen und ehe man sich versieht, sieht man die vorerst noch unbekannten Figuren in sehr eindeutigen Momenten und sich die Personen dennoch als interessant, lebendig, menschlich und durchaus problembehaftet offenbaren. In einem Club namens „Shortbus“ für sexuelle Offenheit und gesellschaftliche Außenseiter treffen sie alles aufeinander und haben eine gute Zeit und bekämpfen so ihre ganz persönlichen Dämonen. Zwar löst Sex sicher nicht alle Probleme der Welt, aber ein bisschen knattern hat ja noch nie geschadet und miteinander zu schlafen heißt ja auch sich näher zu kommen und das hat gerade in Zeiten, in der die Gesellschaft immer mehr auseinander zu driften scheint, ja auch noch nie geschadet.
Gestern wieder geguckt ist der Streifen immer noch super, auch wenn er vielleicht manchmal einen Ticken zu sehr in Richtung "First World Problems" und "Gutmenschen-Utopie" tendiert. Der Club ist hier ja quasi der Sehnsuchtsort für alle Menschen mit unerfüllten Sehnsüchten, die für einen kurzen Moment aus ihrem Leben, ihren Rollen und Beziehungen ausbrechen möchten. Trotzdem ein schöner, lustiger, trauriger und dennoch optimistischer Film, der mit seinen Themen erfrischend unverklemmt umgeht.


Paradise P.D. - Staffel 3

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Und die dritte Staffel auch beendet. Hat man sich erst einmal an den völlig jenseitigen Humor gewöhnt, ist die Sache ja recht kurzweilig. Hier bekommen einfach alle ihr Fett ab und das Bestreben größtmöglich politisch unkorrekt zu sein wird auch konsequent durchgezogen. Nach der eher etwas schwächeren zweiten Stafffel, startet die Dritte nun so richtig durch. Meine Fresse, was hier dem Zuschauer vor den Latz geknallt wird, ist echt unbeschreiblich bescheuert und unterhaltsam. Trotz der Untiefen bleiben die Figuren irgendwie doch liebenswert, auch wenn diese Art von Humor - zugegeben - nüchtern kaum zu ertragen ist
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Saint Ange - Haus der Stimmen

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jogiwan hat geschrieben: So 14. Aug 2011, 15:18 Sehr hübsch in Szene gesetzter, aber ziemlich unentschlossener Mystery-Grusler des "Martyrs"-Regisseur Pascal Laugier, der mit Virginie Ledoyen ("8 Frauen") und Catriona MacColl über eine durchaus interessante Darstellerriege verfügt, aber dessen etwas langatmige und fast schon zu ruhig erzählte Geschichte leider nicht so wirklich der Bringer ist. Wie schon "Martyrs" wäre auch "Saint Ange" wohl gerne ein metaphorischer und philosophisch-vielseitig interpretierbarer Streifen, doch wo "Martyrs" aufgrund seinem Genre-Twist und Torture-Porn-Overkill scheitert, ist "Saint Ange" einfach eine Spur zu öde geworden. Lässt sich schon gut gucken, aber gruselig ist die Sache nicht. Wenn schon Waisenhaus, dann lieber "The Devil´s Backbone" oder eben "Das Waisenhaus"! 6/10
Gestern nun auch in Deutsch geguckt ist "Haus der Stimmen" leider kein sonderlich guter Film und die 6/10 waren seinerzeit wohl auch etwas arg wohlwollend von mir vergeben. Der Streifen sieht zweifelsfrei gut aus, aber ist so dröge und langweilig inszeniert, dass abgesehen von zwei Schreckmomenten aus der "Jump-Scare"-Ecke auch keinerlei Spannung aufkommt. Auch die Geschichte der jungen Frau und ihre problematische Einstellung zur eigenen Schwangerschaft hat mir nicht zugesagt. "Saint Ange" wäre wohl gerne tiefgründig, aber ist leider nur ziemlich vage und auch das Finale ist irgendwie nicht Fisch oder Fleisch. Trotz der bewährten Zutaten leider kein Highlight.
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