Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Editor

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01.jpg (51.26 KiB) 377 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Do 28. Apr 2016, 08:28 „The Editor“ ist im Grunde schon eine sympathische Sache und im Stil italienischer Giallos mit einer gehörigen Portion Retro-Charme wird hier eine haarsträubende, sexuell aufgeladene und teils psychedelische Geschichte über einen mysteriösen Mörder erzählt, der sehr versiert im Umgang mit Axt und Rasiermesser agiert. Besser hätte mir der Streifen allerdings gefallen, wenn man hier nicht ständig altbewährte Giallo-Muster durch den Kakao gezogen hätte und über den Humor-Anteil der Hommage an Filme aus dem Land des Stiefels kann man daher auch durchaus geteilter Meinung sein. Brooks und Kennedy erweisen sich zwar als Kenner der Materie, aber etwas mehr Ernsthaftigkeit hätte sicher nicht geschadet, da der Streifen verdammt gut aussieht bzw. anhört und sich auch in Punkto Zeigefreudigkeit ebenfalls nicht zurückhält. Lustig auch die Tatsache, dass hier gleich mehrere Szenen von „Der Killer von Wien“ und Fulcis "Beyond"-Spinnen wieder verwertet werden und – warum auch immer – im Hintergrund irgendwie ständig nackte Leute vorbei huschen. Insgesamt ist „The Editor“ zwar nicht unbedingt der Streifen den ich mir erwartet habe und mit seiner „Wir-setzen-immer-noch-einen-drauf“-Mentalität zwar einen Ticken zu lang, aber auf der anderen Seite auch eine unterhaltsame und teils sehr spaßige Angelegenheit für eingefleischte Giallo-Fans, die auch über ihre Leidenschaft und sich selbst schmunzeln können.
Jetzt auch die deutsche Blu-Ray geguckt und ja - einerseits ist der Film schon eine lustige Sache und es fallen mit jeder Sichtung noch viel mehr Verweise auf, allerdings erscheint der Streifen nicht sonderlich rund und kann sich auch nicht zwischen liebevoller Hommage und respektloser Parodie entscheiden. Außerdem wurde hier auch einfach zu viel in den Film gepackt und gerade am Ende gibt es alle paar Minuten irgendwelchen Wendungen, die das Ganze in die Absurdität führen. So erscheint "The Editior" leider auch mit seinem Humorlevel immer etwas doof und wie ein Spoof-Movie, das um ein paar gelungene Szenen herumgestrickt wurde. Schon irgendwie lustig, aber mit etwas mehr Ernsthaftigkeit wäre hier so viel mehr möglich gewesen. Sagen wir so: liebevoll und sympathisch und dennoch an die Wand gefahren...
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The House

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01.png (179.63 KiB) 356 mal betrachtet
Stop-Motion-Anthologie-Streifen über ein düsteres Haus, dass von einem dubiosen Geschäftsmann für eine verarmte Familie gebaut wird. Zuerst wirkt es für die Familie mit den zwei Kindern wie ein Segen, ehe der Auftraggeber seine wahren Absichten offenbart. Später gerät das Haus in die Hände eines überambitionierten Maklers, der das sanierungsbedürftige Haus renovieren und gewinnbringend verkaufen möchte und dabei an seltsame Kundschaft gerät. In der dritten Geschichte beherbergt das Haus eine Gruppe von Menschen, deren Heimstätte durch eine Flut bedroht wird, die das Anwesen mehr und mehr zu verschlucken droht.

Ich bin ja bekennender Stop-Motion-Animations-Liebhaber und daher war ich auf dieses Netflix-Produktion natürlich schon besonders gespannt und auch wenn der Inhalt des Streifens etwas verwirrend und düster erscheint, so ist „The House“ doch schon eine ganz großartige Sache. Die drei Geschichten, die lose durch denselben Handlungsort miteinander verbunden sind, bringt verarmte Menschen, materialistische Mäuse und esoterische Katzen zusammen und ist auch stets immer herrlich düster und schräg. Auch wenn „The House“ von dem Streaming-Portal mitunter als (schwarze) Komödie angekündigt wird, so gibt es hier nicht viel zu lachen, sondern man kommt angesichts des Detailreichtums und Kreativität aus dem Staunen nicht heraus. Die drei Episoden sind auch überraschend sperrig und es überrascht schon etwas, dass Netflix und die vier Schöpfer hier nicht viel zugänglicher und massenkompatibler ans Werk gegangen sind. „The House“ ist alles andere als ein lieblicher Film für die ganze Familien, sondern eher ein ambitioniertes Gesamtkunstwerk, dass mit Leichtigkeit sehr viele Abgründe offenbart. Zu viel möchte man an dieser Stelle auch gar nicht verraten. Schauen und staunen. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Scared - Tödlicher Horrordreh

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01.jpg (67.96 KiB) 345 mal betrachtet
Gemeinsam mit dem Drehbuchautor Nick realisiert Regisseur Hamlin einen Horrorfilm namens „Death Blade“, der so wie „Scream“ das Genre des Slashers revolutionieren soll. Doch die Kohle ist knapp und als auch die ursprüngliche Hauptdarstellerin am Set brutal ermordet wird, steigt auf einmal auch das öffentliche Interesse an dem Werk. Flugs wird Samantha mit ihrer Mitbewohnerin Heather engagiert, die mit Hamlin einst eine Affäre hatte und auf den Regisseur eigentlich nicht gut zu sprechen ist. So dauert es nicht lange, bis persönliche Befindlichkeiten die Dreharbeiten behindern und auch der Killer ist immer noch auf freien Fuß und hat es ebenfalls auf Cast und Crew abgesehen.

US-Slasher, der irgendwie wie eine TV-Produktion daherkommt und sich recht unverschämt an Wes Cravens „Scream“ orientiert. Daraus wird auch gar kein Hehl gemacht und schon die Anfangsszene wird dem Slasher-Fan sehr bekannt vorkommen. Dazu kommt eine eigentlich recht spaßige Film-im-Film-Thematik und auch bei den zahlreichen Figuren wird kein Klischee und Vorurteil über das Filmbusiness ausgelassen. Als spannender Slasher versagt „Scared“ ja auch auf der ganzen Linie, aber als kleine Horrorfilm-Parodie aus Indie-Produktion geht der Streifen irgendwie trotz völlig katastrophalen Wertungen auf OFDB und IMDB schon in Ordnung. Irgendwo zwischen überambitioniert, an den Haaren herbeigezogen und unterhaltsam doof kocht Regisseur Keith Walley sein Süppchen mit bekannten Zutaten und das wird zwar nicht sonderlich kreativ, aber durchaus solide präsentiert. Fad wird einem nicht und wer so wie ich ein Herz für kleine Slasher-Produktionen aus der zweiten und dritten Reihe hat, kann ja durchaus einen Blick riskieren und die DVD aus der Grabbelkiste hat ja auch nur einen Euro gekostet.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Camp Blood

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01.jpg (50.71 KiB) 329 mal betrachtet
Ein US-amerikanischer Amateur-Slasher, der auch im neuen Mediabook auf Blu-Ray nur eine mäßige Qualität und Bildformat 4:3 aufzuweisen hat. Der erste Teil ist einem ja immer wieder untergekommen und das Set mit den ersten sechs Teilen war dann doch irgendwie verlockend, sodass ich nicht länger widerstehen wollte. „Camp Blood“ ist sicherlich kein guter Film und die Limitierungen bei den Dreharbeiten sind auch stets mehr als offensichtlich und dennoch lässt sich der Streifen mit der kurzen Laufzeit von 72 Minuten durchaus gucken, wenn man dieser Art von Filmen zumindest etwas aufgeschlossen ist. Die Darsteller sind bemüht, das Wald- und Wiesen-Setting passabel und die Anschluss- und Filmfehler halten sich auch noch im Rahmen. Dazu kommen ein paar funktionale Momente, gorige Effekte und ein durchaus gelungenes Finale, dass dann auch an die übergroßen Vorbilder erinnert, an denen sich Regisseur Brad Sykes zu orientieren versuchte. Aus der Amateur-Ecke habe ich jedenfalls schon viel Schlechteres gesehen und dankenswerterweise ist die Laufzeit ja auch kurz und knackig gehalten. Für Otto Normalgucker ist das alles eher weniger geeignet, für eingefleischte Slasher-Fans, die nichts gegen No-Budget-Werke haben und dem Ganzen etwas Wohlwollen entgegenbringen hingegen durchaus okay.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Camp Blood 2: The Revenge

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01.jpg (50.71 KiB) 313 mal betrachtet
Mäßig originelle Fortsetzung des Amateur-Slashers „Camp Blood“ der auch gleich alle Fehler aus dem Vorgänger wiederholt und noch ein paar weitere dazu macht. Hier geht es um einen schmierigen Regisseur, der das unter Mordverdacht stehende und traumatisierte „Final Girl“ an den Ort der Verbrechen zurückholt um dort mit Schauspielern einen authentischen Film a la „Blair Witch“ zu drehen. Die Handlung setzt ja ca. ein Jahr nach den Ereignissen an und ist leider ziemlicher Mist, der an allen Ecken und Ende nicht wirklich Sinn ergibt und noch dazu mit völlig unsympathischen Darstellern aufwartet. Der Film startet quasi wie sein Vorgänger und verlegt dann seine Handlung zuerst nach Los Angeles und dann wieder in den Wald, wobei die Drehorte völlig lieblos gewählt erscheinen. Spannung und dergleichen sucht man abermals vergeblich und auch sonst sind im Vergleich zum Vorgänger keine Steigerungen zu vermelden. Positiv sind wieder die kurze Laufzeit und die Tatsache, dass man Slasher-Fans ja im Grunde alle vorsetzen kann. „Camp Blood 2“ ist in allen Belangen unterdurchschnittlich und ist wohl nur zu dem Zweck gedreht worden, um seinen Vorgänger rückblickend in einem besseren Licht darzustellen. Dessen Szenen werden hier auch ausgiebig einer Zweitverwertung zugeführt. Wer jedenfalls meint, dass es technisch, darstellerisch und inhaltlich schlechter als im ersten Teil gar nicht mehr gehen kann – wird hier mühelos eines Besseren belehrt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Camp Blood 3: First Slaughter

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01.jpg (50.71 KiB) 302 mal betrachtet
Eine Gruppe von Studenten soll im Zuge eines Medienlehrgangs die urbane Legende von Camp Blood und dem Killer mit der Clownmaske genauer unter die Lupe nehmen. Obwohl schon jeder der Beteiligten unterschiedliche Geschichten über diese Gräueltaten gehört hat, lassen es sich die jungen Leute aber nicht nehmen, selbst vor Ort in dem aufgelassenen Camp den Mythen nachzuspüren und geraten dort unvermittelt ins Visier eines neuen Killers. Dieser macht mit neuer Maske Jagd auf die unbedarften Jugendlichen, die dank Videokameras auch bereitwillig alle Ereignisse für die Nachwelt dokumentieren…

Der dritte (oder eigentlich bereits der vierte) Teil der Camp Blood Saga ist unterdurchschnittlicher Amateur-Mist von Regisseur Mark Polonia, der als Regie-Debüt ja seinerzeit auch den völlig indiskutablen „Splatter Farm“ verbrochen hat. Die Erwartungen sind daher niedrig und diese werden hier auch noch mühelos unterboten, wenn gleich in den ersten Minuten völlig schlechte CGI-Effekte und künstliche Blutfontänen auf den Zuschauer losgelassen werden. Auch sonst ist „Camp Blood: First Slaughter“ völlig verhunzt erzählt und streift im letzten Dritten auch noch das „Found Footage“-Gerne, nachdem man aber – warum auch immer – schon alle Morde in einer kurzen Montage vorher zu Gesicht bekommen hat und alles danach völlig überraschungsfrei präsentiert wird. Darstellerisch ist das Ganze erwartungsgemäß auch nicht sonderlich prickelnd und am Ende wird dann wieder mehr schlecht als recht die Verbindung zu den beiden ersten Teilen hergestellt. Alles in allem eine ziemlich entbehrliche Angelegenheit, die mit 14 Jahren Verspätung lediglich produktionstechnisch eine Mini-Steigerung erkennen lässt. Ansonsten ist das hier Low-Budget-Grütze mit minimalen Schauwerten und Überraschungen, das wohl jeder von uns so fabrizieren könnte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Camp Blood 4

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Die junge Raven beschließt mit einer Gruppe von Freunden zu einem Rockkonzert einer Band zu fahren und die Nacht davor in dem Camp Black Tree mit Zelten zu verbringen. Dummerweise ist den feierfreudigen Leuten nicht bewusst, dass das Camp eine unrühmliche Vergangenheit hat und in den Jahren zuvor zahlreiche Leute umgebracht wurden und verschwunden sind. Die eindringlichen Warnungen der Einheimischen werden geflissentlich ignoriert und natürlich dauert es nicht lange, bis auch der mordende Clown den Jugendlichen einen Besuch abstattet und diese in einer Nacht des Schreckens nach der Reihe dezimiert…

Der vierte Teil der „Camp Blood“-Reihe ist vorerst der absolute Tiefpunkt der Serie, wobei es mit Teil 5 ja noch schlechter kommen sollte. Dustin Ferguson, der im Jahr um die 30 „Filme“ realisiert – die Anführungszeichen sind dabei bewusst gewählt – filmt seine talentfreien Darsteller beim Schminken, beim Spazieren, beim Einkaufen und Zelten und kümmert sich ansonsten wenig darum dem Zuschauer auch nur einen Hauch einer Geschichte oder gar so etwas wie Spannung zu präsentieren. Die Figuren labern Blödsinn, gehen zelten und werden in den letzten Minuten bis auf eine von einem Clown umgebracht. Ende! Mehr gibt es in dem Diskont-Streifen mit jeder Menge recycelter Szenen auch nicht zu bestaunen. Im Sport würde man wohl sagen, da hat jemand versucht Zeit zu schinden und der Streifen kommt auch mehr schlecht als recht auf knapp 60 Minuten Laufzeit, wobei der Abspann danach noch im absoluten Schneckentempo über den Bildschirm flimmert, damit man wohl nicht unter die Kurzfilmgrenze gerät. Der erlösende Abspann ist aber ohnehin das Beste an dem völlig desaströsen Werk ohne Schauwerte, der auch alles vermissen lässt, was ich in filmischer Hinsicht mit Kreativität, Spaß, Spannung und Talent in Verbindung bringen würde.

Camp Blood 5

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01.jpg (50.71 KiB) 292 mal betrachtet
Nachdem fast alle ihre Freunde im Camp Blood von dem Killer mit der Clownmaske umgebracht wurden, bleibt die traumatisierte Raven alleine zurück und versucht ihr Leben wieder langsam in den Griff zu bekommen. Doch das ist nicht so einfach und die junge Frau zieht sich immer mehr von ihrer Umwelt zurück. Gemeinsam mit ihrem Psychiater versucht sie die Ereignisse zu rekonstruieren und kommt zu dem Entschluss, dass sie sich ihren Ängsten stellen muss. Gemeinsam mit neuen Freundinnen kehrt Raven an den Ort des Verbrechens zurück um den Killer zu stellen und ihr altes Leben zurück zu bekommen.

Nach dem entsetzlich miesen vierten Teil folgt der noch schlimmere Teil 5, der wohl zeitgleich mit dem Vorgänger realisiert wurde. Anstatt das Ganze voranzutreiben, werden hier aber eigentlich nur die Ereignisse aus dem Vorgänger neu aufgerollt und „Blood Camp 5“ besteht zu einem Drittel aus den Szenen des Vorgängers, zu einem Drittel aus Szenen aus fremden Filmen, den sich die Hauptdarstellerin mit ihrer Mutter ansieht und zu einem Drittel aus neuem Material, dass man getrost in die Tonne kippen kann. Dustin Ferguson filmt seine talentfreien Darsteller beim Schminken, beim Spazieren, beim Einkaufen und beim Psychiater und kümmert sich ansonsten wenig darum dem Zuschauer auch nur einen Hauch einer Geschichte oder gar so etwas wie Spannung zu präsentieren. Irgendwie wird man auch das Gefühl nicht los, dass hier wahllos Passanten angesprochen wurden, ob die nicht eben mal 15 Minuten Zeit haben, um sich einem No-Budget-Film mal rasch zum Affen zu machen. Dustin Ferguson ist wohl ein Name den man sich als Genre-Fan merken muss, um zukünftig einen großen Bogen um die Filme zu machen, die von diesem talentbefreiten Herrn realisiert wurden. Das Potential des „Camp Blood“-Franchise wurde ja eigentlich schon mit Teil 2 zu Grabe getragen und seitdem wird nur noch Leichenfledderei betrieben, aber Teil 5 ragt dann in Punkto Langeweile dann nochmals weit über das bisherige Output der entbehrlichen Slasher-Reihe hinaus.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Night of the Strangler

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02.png (173.16 KiB) 284 mal betrachtet
Als die junge Denise ihren beiden Brüdern Vance und Dan offenbart schwanger zu sein, die Schule schmeißen zu wollen und ihren schwarzen Freund zu heiraten, brennen bei dem Rassisten und einflussreichen Anwalt Dan die Sicherungen durch. Wenig später sind Denise und ihr Freund tot und die beiden Brüder heillos zerstritten. Als der schwarze Priester Jessie nach einer längeren Reise als Freund der Familie versucht zwischen den beiden Brüdern zu vermitteln betritt er somit ein Minenfeld, in das sich wenig später auch noch ein unbekannter Killer mischt, der es auf die Familie und dessen Umfeld abgesehen hat.

Durchaus ansprechender Thriller aus den Staaten, der trotz irreführendem Titel in seiner Aufmachung auch ohne Würger tatsächlich fast wie ein italienischer Giallo daherkommt. Die Story ist klassischer Whodunnit-Stoff mit Handlungsort New Orleans und rassistischem Unterton, der die Figuren auch gleich einmal sehr eindeutig positioniert. Die Figur des Patriarchen Dan mit seinem Gedankengut ist ja eine der hassenswertesten Figuren, die ich in letzter Zeit vor die Linse bekommen hab, der auch sein Umfeld entsprechend terrorisiert. Dazu kommen ein paar bizarre Morde, die mit ungewöhnlichen Waffen begangen werden und eine Auflösung, die auch genauso gut aus einem italienischen Pendant stammen könnte. Vielleicht ist „Night of the Strangler“ aber ab und an etwas zu gemächlich und am Ende gibt es auch nicht mehr allzu viele Verdächtige, sodass sich auch die finale Überraschung in Grenzen hält. Dennoch ist der Streifen durchaus solide gemacht bietet Monkees-Mitglied Micky Dolenz in einer Rolle und ist auch sonst ein netter Hybrid, aus Slasher, Giallo, Drama mit einem Hauch Blaxploitation. Neben der vergriffenen Einzel-VÖ auf DVD hat AGFA das Teil auch in der Blood-A-Rama Triple Frightmare-Box veröffentlicht und auch dort macht der Streifen eine gute Figur.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Camp Blood 666

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02.jpg (50.71 KiB) 270 mal betrachtet
Auf Geheiß ihres besorgten Vaters begibt sich die Junge Betsy mit ihrem Freund auf die Suche nach ihrem Bruder Ari, der sich einer ominösen Satanssekte angeschlossen haben soll. Dummerweise hat diese jedoch auf dem Areal von Camp Blackwood eine schwarze Messe inklusive Menschenopfer zelebriert und so den berüchtigten Killer mit der Clownmaske wieder zurück auf die Erde geholt. Dieser macht auch bald wieder Jagd auf alles was sich dem Camp nähert und hat dabei zu allem Überfluss auch noch übernatürliche Kräfte. Doch Betsy lässt sich weder von alten Geschichten noch von inkompetenten Polizisten und Park-Rangern davon abhalten ihren Bruder zu finden und findet wenig später in einem Zelt sein Tagebuch das Schreckliches offenbart...

„Camp Blood 666“ ist zwar nicht der letzte Teil der Reihe, aber zumindest der letzte Teil im Mediabook, dass aktuell unter die Leute gebracht wird. Nach dem desaströsen vierten und fünften Teil geht es mit Ted Möhrings Beitrag wieder etwas nach oben und ich müsste lügen, wenn ich nicht bei zwei, drei Szenen hätte schmunzeln müssen. Hier erscheint die Mischung aus nackter Haut, trashigen Effekten und nicht vorhandener Story auch wesentlich gelungener und auch wenn der Streifen sicherlich nicht gut ist, so ist er auch aufgrund seiner kurzen Laufzeit und einiger himmelschreiender Momente doch auch wieder irgendwie unterhaltsam. Einen würdigeren Abschluss hätte ich mir auch nicht wünschen können und ich bin froh, dass ich das Kapitel „Camp Blood“ nun abschließen und nie wieder öffnen muss. Warum es gerade die Reihe auf so viele Teile gebracht hat, liegt wohl daran, dass man hierfür auch nur ein paar Bäume, eine Clownmaske, eine Handvoll mindertalentierte Darsteller und blutähnliche Substanzen braucht, die man darauf verschüttet. Der Rest wird improvisiert, abgekupfert oder recycelt und fertig ist das Werk, dass so schlecht gar nicht sein kann, dass es nicht irgendjemand auf Gottes weiter Welt lizensiert und somit Profit abwirft.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Ghoulies

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01.jpg (62.02 KiB) 269 mal betrachtet
Als der Student Jonathan das geräumige Anwesen seines Vaters erbt, beschließt er gemeinsam mit seiner Freundin Becky in das Haus zu ziehen um dieses wieder auf Vordermann zu bringen und auch mehr über seine Eltern zu erfahren, die er nie kennenlernen konnte. Im Keller findet der Student Hinweise auf das umtriebige Verhalten seines Vaters, der sich satanischen Mächten verschrieben hat und gerät bald selbst in den Dunstkreis dunkler Verschwörungen, die von ihm Besitz ergreifen. Während sich Becky zunehmend um Jonathan sorgt, beschwört dieser bald selbst dunkle Dämonen und kleine Monster, nichtsahnend dass er damit sich und sein Umfeld in große Gefahr bringt…

Die „Ghoulies“-Filme sind mir über die Jahre auch immer wieder unter die Finger gekommen, aber irgendwie bis auf den vierten Teil der Trash-Collection nie einen anderen davon gesehen. Bei Charles „Puppet Master“ Band als Produzent weiß man ja ungefähr schon vorher, was einen erwartet und auch „Ghoulies“ ist der sympathische und augenzwinkernde Mix aus allerlei Versatzstücken, die bunt zusammengewürfelt und mit netter und handgemachter Monster-Action kombiniert wird. Hier ist es ein Student, der in eine satanische Intrige gerät und dazwischen hüpfen die titelgebenden Ghoulies durch die Gegend, denen aber erst gegen Ende entsprechend Screentime eingeräumt wird. So richtig will das Ganze auch nie in die Gänge kommen und als Zuschauer muss man dem üblichen Charles-Band-Puppenzirkus auch aufgeschlossen sein, um entsprechend Spaß zu haben. Fad wird einem aber trotzdem nie und die Ghoulies haben auch die Sympathien stets auf ihrer Seite, auch wenn man nie so richtig weiß, warum die eigentlich da sind. Beim Rest muss man wohl eher ein Auge zudrücken und nicht genauer darüber nachdenken, was da gerade so alles abläuft. Technisch solide, darstellerisch okay und doch inhaltlich bei aller Liebe doch etwas vermurkst. Dennoch eine Wundertüte an lustigen Ideen als sympathischer Blödsinn für große Kinder, bei dem auch die Freigabe ab 18 völlig willkürlich erscheint.
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