Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Luz - The Flower of Evil

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01.jpg (129.18 KiB) 397 mal betrachtet
In einem abgelegenen Bergdorf lebt der Prediger „El Senior“ mit seinem Gefolge und seinen Töchtern und versucht diese vom vermeintlich satanischen Einfluss zu beschützen, in dem alle einem sehr einfachen und bescheidenen Lebensstil mit strengen Regeln nachgehen. Als Laila eines Tages im Wald einen Kassettenrekorder findet, beginnt sie aber zunehmend an den religiösen Thesen des Vaters zu zweifeln, der daraufhin mit einem Kind daherkommt, in dem er den wiedergeborenen Jesus zu erkennen glaubt. Die prophezeiten Zeichen und Wunder bleiben jedoch weiterhin aus und so beginnt sich das Böse langsam in der abgelegenen Siedlung auszubreiten um die Gemeinschaft nachhaltig zu erschüttern…

Wenn man den Auftakt von „Luz – The Flower of Evil“ sieht ist man als Fan von World-Cinema und Genre-Filmen natürlich gleich einmal geplättet: türkiser Horizont, mächtige Täler und Schluchten, bombastische Wasserfälle und eindrucksvolle Naturaufnahmen, soweit das Auge reicht und die sich in dem kolumbianischen Streifen auch wunderschön präsentieren. Weniger prickelnd ist hingegen die sehr vage erzählte Geschichte über religiösen Fanatismus in einer abgelegenen Kommune, in der sich zunehmend Zweifel ausbreitet. „Luz“ folgt dabei dem Trend, den Filme wie „The VVitch“ geprägt haben und präsentiert religiöse Symbolik, Ziegenböcke und bedeutungsschwangere Bilder, ohne diese irgendwie sonderlich gut aufzulösen. Wenn man die Bilder auf sich wirken lassen kann, ist „Luz – The Flower of Evil“ sicherlich eine schöne Sache, wenn man hingegen auf Handlung oder eine Geschichte wert legt, dann ist man beim Streifen von Juan Diego Escobar Alzate wohl nicht an der richtigen Adresse. Ich fand den einerseits schön gemacht, wenn auch etwas aufdringlich color-gegraded und mit Fake-Filmkorn versehen, aber bei der Story wartet man im Grunde auf etwas, was dann schlussendlich nicht kommt. Hübsche Hülle, wenig Tiefe und mehr als ein mittelprächtiger Eindruck bleibt auch nicht zurück.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Cabin of the Dead

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01.jpg (22.52 KiB) 386 mal betrachtet
Anscheinend für mich unvermeidbar, dass nach dem "Evil Dead"-Remake auch immer dieser kleine Streifen im Player landet. Ähnliche Voraussetzungen, viel weniger Budget, aber irgendwie doch das leicht bessere Ergebnis. Ich mag "Cabin of the Dead" irgendwie, auch wenn der Streifen auch sicherlich nicht perfekt ist. Es wird nett geschnetzelt, die Figuren sind passabel gezeichnet und auch sonst wird aus dem vergleichsweise niedrigen Kosten sehr viel herausgeholt. Lässt sich jedenfalls alle paar Jahre immer wieder gut gucken.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Krampus: The Christmas Devil

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01.jpg (11.35 KiB) 363 mal betrachtet
In ganz Amerika verschwinden und sterben über die Jahre zu Weihnachten Kinder und der Polizist Jeremy Duffin ahnt, dass eine mystische Kreatur namens Krampus dahinter steckt. Das weiß der abgeklärte Ermittler, da er als schlimmes Kind selbst vom Krampus entführt wurde und in letzter Sekunde seinem sicheren Tod entgehen konnte. Seitdem hat er nicht nur einen braven Lebenswandel eingeschlagen, sondern hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Krampus zu jagen. Als wieder in seiner Nähe ein totes Kind gefunden wird, treibt jedoch auch ein weiterer Killer sein Unwesen, der dem Polizisten bittere Rache geschworen hat und da dieses Jahr auch Jeremys Tochter auf der Liste vom Krampus landet, stehen am Weihnachtsabend die Zeichen eindeutig auch auf Eskalation.

Ich stamme ja aus der Gegend, in der der Krampus eine sehr lange Tradition hat und daher ist es für mich immer etwas befremdlich, wenn diese Kreatur für neumoderene Genre-Streifen völlig aus ihrem eigentlichen Kontext gerissen und kulturell angeeignet wird. Der Ami Jason Hull tut aber nichts anderes und macht aus dem eigentlich erzieherischen Image dieser teufelsähnlichen Figur einfach einen Serienkiller, der böse Kinder im Auftrag des Weihnachtsmanns (?) entführt und ermordet. Aber auch sonst liest man über den Streifen mit seiner 1,7 Wertung auf der IMDB nicht wirklich etwas Gutes, was auch völlig berechtigt erscheint. Der Streifen ist völliger Mist und technisch und inhaltlich ein völlig dilettantisches Ereignis. Die Darsteller wurden wohl im örtlichen Schießclub gecastet und agieren dementsprechend hölzern, überfordert und passen auch teilweise überhaupt nicht zu ihren jeweiligen Rollen. Die spärliche und dennoch haarsträubend konstruierte Handlung holpert gemütlich vor sich hin und lässt so etwas wie Spannung oder dergleichen ohnehin völlig vermissen. Die Sache mit dem Krampus wirkt völlig deplatziert und wenn dann noch der zweite Killer ins Spiel kommt, ist ja irgendwie sowieso alles vorbei. Unfassbar, dass dieses Amateur-Werk sogar noch einen Nachfolger bekommen hat. Viel schlechter geht eigentlich gar nicht und der Unterhaltungswert besteht daraus zuzuschauen, wie sich hier in einem episodenhaften Verlauf ohnehin alle völlig zum Affen machen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Orca - Der Killerwal

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01.jpg (11.66 KiB) 351 mal betrachtet
Brummiger Seebär will Orca fangen, tötet aber dessen trächtiges Weibchen und der Wal schwört bittere Rache und stürzt ein Fischerdorf ins Chaos. Das ungleiche Psychoduell habe ich ja vor Jahrzehnten mal im Fernsehen gesehen und ein paar Szenen wie das ins Wasser stürzende Haus und das Finale im Eis haben sich ja doch irgendwie ins Gedächtnis gebracht. Der Film wirkt dabei erst einmal ziemlich pathetisch und versucht auf ziemlich plakative Weise die Gier des Menschen gegenüber der Natur zu thematisieren. Dann bekommt die gebrochene Figur des bösen Seemannes aber plötzlich mehr Tiefe und als Zuschauer ist doch irgendwie im Zwiespalt, weil es im Kampf Mensch gegen Natur irgendwie ja nur Verlierer gibt. Die Szene mit dem Walbaby hat mich gestern aber doch unerwartet und irgendwie am falschen Fuß erwischt und auch sonst hat mich die Sichtung nach vielen Jahren doch recht begeistert. Schon wesentlich mehr als simpler Tierhorror, sondern ein Streifen über das schwierige Verhältnis des Menschen zur Natur und seine Hilflosigkeit, wenn diese auf einmal zurückschlägt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Red Screening - Blutige Vorstellung

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01.jpg (18.32 KiB) 337 mal betrachtet
Im Jahr 1983 übernimmt die junge Ana die Schicht ihres Vaters als Filmvorführer in einem alten Kino in Montevideo und während sie in ihrer Kammer für die Uni büffelt, läuft vor wenigen Zuschauern in dem riesigen Saal ein Horrorfilm. An diesem Abend hat sich jedoch ein weiterer Gast eingeschlichen, der sich weniger für den Film, sondern mehr für die Besucher und die Belegschaft des Kinos interessiert. Mit einem Messer bewaffnet, ermordet er einen nach den anderen um danach die Augen seiner Opfer aus den Augenhöhlen zu schneiden. Als Ana bemerkt, was im Kinosaal vor sich geht, bemerkt sie mit weiteren Überlebenden, dass sie im Kino eingeschlossen ist und beschließt den Kampf gegen den Killer aufzunehmen.

„Red Screening“ sieht hübsch aus, ist brutal und orientiert sich hübsch an Filmen wie „Im Augenblick der Angst“ und eher harten Slashern vergangener Jahrzehnte im Stil von Argento, was den Freund derartiger Werke natürlich sehr erfreuen wird. Die großen Vorbilder hängen in Falle des uruguayischen Genre-Streifens ja gleich als Plakate an den Wänden des Kinos und das Ganze läuft hier auch unter dem Titel „Hommage“ und versucht auch erst gar nicht irgendwelche Innovation oder Variation ins Spiel zu bringen. Wenn man auf Atmosphäre, Ausstattung und schöne Locations steht ist „Red Screening“ mit seinem alten Kino als Handlungsort auch zweifelsfrei eine sehr schöne Sache. Die Story ist simpel und straight erzählt und bietet in seinem Verlauf auch keinerlei Überraschungen. Hat man die erste halbe Stunde überstanden geht es auch in die Vollen und es wird hübsch geschmoddert und die Effektkünstler dürfen sich hübsch austoben. Viel mehr als eine optisch gelungene Zeitreise hat „Al morir la matinée“ dem Zuschauer jedoch nicht zu bieten und das Gesamtergebnis präsentiert sich dann bei aller Liebe doch eher etwas mittelprächtig. Irgendwie möchte ich den uruguayischen Streifen auch gerne besser finden, als sich mir gestern das Ganze präsentiert hat. Optisch wow, inhaltlich eher mau ist „Red Screening“ einmalig vielleicht schon eine schöne Sache für die Mitternachtsvorstellung mit Gleichgesinnten – daheim vor dem kleinen Bildschirm sorgt das hingegen wohl für weniger Begeisterung und man wird wohl auch in Zukunft eher bei den Vorbildern bleiben.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Better watch out

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01.jpg (14.18 KiB) 320 mal betrachtet
Gestern zufällig bei Netflix drüber gestolpert und da momentan bei mir wieder Weihnachtsfilme am Programm stehen hat der auch super gepasst. Über die Handlung wusste ich nicht und die entwickelt sich ja auch etwas unerwartet mit vielen kleinen Twists und Verweisen auf andere Filme des Genres. "Better watch out" hat Mut zum Kitsch und spaßig ist auch der Humor, der hier nicht zu kurz kommt, obwohl der Streifen bisweilen durchaus ernstere Seite aufzieht. Wieder einer dieser Filme, der seine beste Wirkung dann entwickelt, wenn man so gut wie nichts darüber weiß. Hier gibt es für den Zuschauer auch nicht viel Zeit zum Durchatmen und auf dem Schirm ist immer was los, auch wenn natürlich manches doch auch etwas konstruiert erscheint. Das verzeiht man dem lustigen Filmchen aber gerne. "Better watch out" ist überraschend kurzweilig und passt vor Weihnachten wirklich sehr gut.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Crazy Nights / Mondo Erotico

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Dank der US-Blu-Ray aus dem Hause Full Moon bin ich jetzt auch in den Genuss der ungekürzten Fassung gekommen, die ja dann doch 20 Minuten länger geht und mit „Follow Me“ und „Enigma“ auch zwei Darbietungen von Amanda Lear beinhaltet, die in der deutschen Auswertung ja fehlen. Weiters gibt es in der ungekürzten Fassung auch noch mehr nackte Tatsachen und einen Blowjob von Marina Hedman zu bestaunen, der dann nicht mehr Softcore ausgefallen ist. Ansonsten präsentiert „Follie de Notte“ a.k.a. „Erotic Nights“ a.k.a. „Follow me“ ja ein eher harmloses Sammelsurium aus burlesquen Nacht/Nacktklub-Acts und da ist von harmlos-witzig bis haarsträubend ja alles dabei. Die Acts, die aus allen Ecken der Erde stammen sollen, sind natürlich allesamt in Italien im Studio oder schauerlichen Locations gedreht worden und so ist es auch wenig verwunderlich, dass überall eine Pulle J&B am Tisch steht und die meisten Darsteller und Nachtclub-Besucher ja wenig exotisch aus der Röhre gucken. Abgerundet wird das Ganze mit Kommentaren von Amanda Lear, die Oberflächliches aus dem Leben eines Stars berichtet. Die ungekürzte Fassung ist dann auch stimmiger, als die in ihren Beiträgen umgeschnittene Fassung, die in Deutschland erschienen ist, aber auch nicht mehr als ein Sammelsurium mehr oder weniger kurioser Tanz-Acts mit mehr oder weniger hohen Erotik-Anteil und reißerischer Grundstimmung, welches Schmierfinken und Bären-Freunde mit einem zufriedenen Gesicht zurücklassen sollte. Die US-Blu ist übrigens codefree, hat aber nur die englische Sprachfassung an Bord, die auf so etwas wie Lippensynchronität keine Rücksicht nimmt, ansonsten aber eine gute Bildqualität besitzt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Santa's Slay

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01.jpg (21.59 KiB) 292 mal betrachtet
Lustiger Blödsinn mit einem Weihnachtsmann, der es einmal so gar nicht gut mit den Menschen meint und nach 1.000 Jahren Strafarbeit als Geschenkserbringer auf einmal einen auf Todesengel macht. Das hört sich nicht nur verrückt an, sondern ist es auch und "Santa's Slay" ist dann auch ein schwarzhumoriger Spaß für alle Weihnachtsmuffel. Die brutalen Kills stehen ja im Widerspruch zum Weihnachtsidylle und hier wird auch nicht lange gefackelt, sondern mit dem Weihnachtsschlitten alles platt gemacht. Natürlich muss man schon ein Herz für ein derartiges Vergnügen haben und mit Ernsthaftigkeit sollte man "Santa's Slay" ja auch nicht begegnen, aber ansonsten ist das schon eine spaßige Angelegenheit, die alle paar Jahre zu Weihnachten auch ganz gut passt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Rare Exports

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jogiwan hat geschrieben: Fr 13. Dez 2013, 09:41 Auf "Rare Exports" hab ich mich ja schon sehr gefreut und die Ausgangsidee bzw. Variation der Weihnachtsmanngeschichte ist auch sehr ungewöhlich, schräg und spassig. Trotz der kantigen Charaktere, schönen Locations und der technisch sehr guten Umsetzung unterschiedlichster Handlungs-Elemente und einiger Aha-Momente stagniert die Geschichte aber bald einmal und irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass Helander trotz vieler Möglichkeiten am Ende die Ideen für ein passables Ende ausgegangen sind. Irgendwie verpufft die Magie von "Rare Exports" dann auch nach einer interessanten, ersten Stunde und watet letztlich auch noch in Steven Spielberg-Gefilden, was mir persönlich ebenfalls nicht so gefallen hat. Mit ein bisschen mehr Mut wäre hier auch sicherlich noch viel mehr möglich gewesen, als das teilzeit-originelle und durchschnittliche Werk, dass "Rare Exports" letztlich geworden ist. Kann man zwar gut gucken, aber ich persönlich hätte mir mehr erwartet
Die Zweitsichtung hat mir jetzt eigentlich schon besser gefallen, wohl auch weil ich wusste auf was ich mich einstellen muss. Triste Winterlandschaft, schräge Charaktere und schon wieder ein Weihnachtsmann, der nicht dem gängigen Weltbild entspricht. Trotzdem finde ich, dass etwas mehr Tempo und weniger Fokus auf den kindlichen Charakter dem Streifen sicher auch nicht geschadet hätte. So ist das Ganze eher skurril und am Ende mir etwas zu Effekt-betont, aber sonst schon ein Weihnachtsfilm, der durchaus originell um die Ecke biegt.


Die gestohlenen Weihnachtsgeschenke

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02.jpg (22.66 KiB) 282 mal betrachtet
Dank 25 Minuten Laufzeit gestern gleich wieder im englischen Original geschaut und mich an der sonoren Stimme von Hr. Karloff erfreut. Der Grinch ist schon ein klasse Kerl und seine kriminelle Handlung ist ja streng genommen ein Akt der Nächstenliebe. So betrachtet macht der grüne Griesgram ja auch alles richtig. Die Songs sind schmissig und die Geschichte ist auch nett. Hierzulande ist sie ja eher unbekannt, ich mag sie umso mehr.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Secret Santa

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01.jpg (52.92 KiB) 281 mal betrachtet
Die Familie von April ist eigentlich heillos zerstritten und als sie mit ihrem neuen Verlobten zur perfekt durchorganisierten Weihnachtsfeier ihrer Mutter Shari fährt, sind die Erwartungen an ein gemütliches Beisammensein dementsprechend niedrig. Schon bei der Ankunft gibt es untereinander kleine Gemeinheiten und als auch noch der geschiedene Mann von Shari und leibliche Vater drei ihrer Kinder vor der Türe steht, stehen die die Zeichen auf Sturm. Die Stimmung schaukelt sich auf und bald verhalten sich einige Familienmitglieder bedeutend aggressiver als sonst. Es dauert auch nicht lange, bis es zum ersten Übergriff kommt, doch das ist erst der Anfang einer sehr blutigen Nacht, in der April schon bald um ihr Überleben kämpfen muss…

Weihnachten ist ja eigentlich das Fest der Liebe, was ja oft im krassen Widerspruch mit den tatsächlichen Stimmungen vor Ort stehen, wenn die ganze Familie wieder einmal zusammenkommt und unausgesprochene Konflikte hervortreten. Genau darum geht es auch in den blutig-lustigen Streifen von Adam „Jason goes to Hell“ Marcus, der hier genüsslich die Befindlichkeiten einer dysfunktionalen Familie analysiert und diese aufeinander losgehen lässt. Alles will man ja nicht verraten, aber hier geht es natürlich schon ordentlich zur Sache. Kaum ein Charakter würde man hier als liebenswert einstufen, sodass man sich als Zuschauer auch gemütlich zurücklehnen und dem Treiben folgen kann, dass immer weiter eskaliert, bis dann die Schaufel und Axt aus dem Schrank geholt wird. Alles lockerflockig mit tiefschwarzhumorigem Unterton und auch recht herb inszeniert, gibt es hier in diesem Rundumschlag auf weihnachtliche Befindlichkeiten auch nicht viel zu meckern. Die Zeichen und Figuren sind hier auf Krawall und im Verlauf der kurzweiligen 80 Minuten gibt es auch wenig Verschnaufpausen. Natürlich alles hübsch übertrieben, aber schon mit einem großen Funken Wahrheit im Kern ist „Secret Santa“ auch eine spaßige Sache, die mich gestern auch am richtigen Fuß erwischt hat. Tipp!
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