Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei (1982)

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Moderator: jogiwan

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Blap
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Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei (1982)

Beitrag von Blap »

Violenza in un carcere femminile.jpg
Violenza in un carcere femminile.jpg (72.5 KiB) 153 mal betrachtet

Originaltitel: Violenza in un carcere femminile

Herstellungsland: Italien / Frankreich / 1982

Regie: Bruno Mattei

Darsteller: Laura Gemser, Maria Romano, Antonella Giacomini, Françoise Perrot, Jacques Stany, Franca Stoppi, Carlo De Mejo, Gabriele Tinti, Lorraine De Selle u. A.


Für Freunde des schlechten Geschmacks:

Laura Kendall (Laura Gemser) wandert wegen eines Drogenvergehens hinter Gitter. Im Knast herrschen unmenschliche Zustände, die Gefangenen werden erniedrigt und mißhandelt, das Wachpersonal mischt hinauf bis in die Direktionsebene fröhlich bei den Grausamkeiten mit. Besonders die sadistische Ober-Aufseherin und die perverse Direktorin haben Laura aufs Korn genommen. Lediglich der -selbst inhaftitierte- Gefängnisarzt Moran (Gabriele Tinti) und Lauras Zellengenossin Pilar stärken der Unglücklichen den Rücken. Als die Leitung des Gefängnisses eine brisante Information über die Identität Lauras erhält, gerät die junge Dame in höchste Lebensgefahr! Gibt es ein Entrinnen aus dieser Hölle auf Erden...???

Der 2007 im Alter von 75 Jahren leider verstorbene Bruno Mattei, gehörte wohl zu den besonders wüsten Regisseuren des von mir heiss und innig geliebten Italo-Kinos. So ist auch "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" ein herrlich fieser, dreckiger und trashiger Sleaze-Klumpen, nur für Freunde des schlechten Geschmacks geeignet. Die fiesen "Machthaber" des Knastes prügeln und quälen die Gefangenen, sexuelle Ausbeutung natürlich inklusive. Da rotiert der Gummiknüppel, es hüpfen die Möpse, es wird zwangsweise gegeifert und eingelocht. Besonders die fiese Ober-Schliesserin kommt hinreissend abstossend daher, zuerst wird eine erzwungene Lesbo-Show bespannt, anschliessend entlädt sich die aufgestaute Lust per Attake mit dem Gummiknüppel samt wild verzerrter Fratze. Die arme Frau Gemser sieht mal wieder sehr mager aus -ich möchte ihr ständig einen guten Hamburger in die Zelle schmuggeln- und muss hier einiges über sich ergehen lassen, sogar den Angriff fieser, blutgieriger Ratten. Herr Mattei reiht eine stattliche Anzahl von Geschmacklosigkeiten auf, der Film zieht den Zuschauer wie eine schwere, räudige Stahlkette um den Hals zu Boden, selbstverständlich bei bester Laune! Sicher gibt es ausuferndere Beiträge zum Women in Prison Genre, der "normale" Zuschauer dürfte sich aber bereits bei diesem Werk mit Grausen abwenden.

Zugegebenermaßen sind Women in Prison Streifen nicht jedermanns Sache. Begegnet man dem Stoff aber ohne verkniffenen Ernst, kann man jede Menge Freude mit Filmen dieser Machart haben, Grundvoraussetzung ist natürlich ein ausgeprägter Hang zum schlechten Geschmack. Wer wird behaupten wollen das Genre wäre frauenfeindlich? Im Gegenteil, die Heldinnen sind die "moralischen Leuchttürme" solcher Filme und besiegen das perverse System normalerweise. Da ich ein grosser Verehrer und Fan des weiblichen Geschlechts -und seiner zahlreichen Vorzüge- bin, beschleicht mich nicht im Ansatz ein schlechtes Gewissen beim Genuss von Filmen dieser Art. Im Gegenteil, ich liebe diesen Sleaze-Kram! Achjo, Frau Gemser muss man einfach gern haben, obwohl ich sie gar nicht sonderlich attraktiv finde, sie ist mir einfach "zu wenig Frau". Fazit: Herr Mattei schüttet einen weiteren Eimer Kacke aus, mir gefällts!

Die DVD von X-Rated präsentiert den Film ungekürzt und in recht ordentlicher Bildqualität, lediglich die Farben erscheinen mir teils ein wenig zu kräftig geraten. Der deutsche Ton erweist sich an ein paar Stellen als leicht ramponiert, wirklich störend ist mir dies nicht aufgefallen. Es sind insgesamt vier unterschiedliche Covermotive als grosse Hartboxen erhältlich, später wurde noch eine kleine Hartbox nachgereicht. Zum Film selbst gibt es nur wenige Extras, aber man hat über 60(!) Trailer zu anderen Streifen mit auf die Scheibe gepackt, diese "Trailershow" macht wirklich fett Laune! Beim grossen X schwankt die Qualität der Veröffentlichungen recht deutlich -sowohl in technischer als vor allem auch in inhaltlicher Hinsicht- diese DVD gehört aber ganz klar zu den gelungenen Scheiben. Unangenehm ist lediglich die Zwangseinblendung "Only for Sale in Austia and Germany", wenn man der englischen Tonspur lauschen möchte (Was ich in diesem Fall nicht tragisch finde, denn hier ist die deutsche Tonspur sowieso zu bervorzugen).

Sehr gute Unterhaltung für Menschen mit "speziellen" Filmvorlieben = 8/10

Lieblingszitat:

Ziehen Sie sich aus! Ich muss mich nur vergewissern ob Sie gesund sind, das ist Vorschrift!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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Santini
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von Santini »

Scan "Neues Film Programm" - Ausgabe September 1982
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Nello Pazzafini
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von Nello Pazzafini »

A3 Poster
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"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
purgatorio
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von purgatorio »

älteres Review


Laura - Eine Frau geht durch die Hölle (1982)

Was soll ich dazu sagen?
- Dieser Film ist so herrlich blöd und fantastisch oldschool! Hier ist Nacht noch hellichter Tag durch Blaufilter gedreht, gevögelt wird in Jeans und der Pelzbikini ist noch modisch ganz oben! Auch von "Quotennegern" weiß man nichts - die sitzen im Bus noch hinten. HIER GIBTS DEN QUOTEN-MEXIKANER!!! (allein dieser ist sehr sehenswert und nimmt absolut jedes stereotype Fettnäpfchen mit)

Außenaufnahmen: irgendeine Burg - Innenaufnahmen: irgendein Flur mit ein paar reingestellten Gittern und gelegentlich einem Wassereimer oder einer Sitzbank zur Abwechslung! Großes Kino! Hier sieht man noch wie's
gemacht ist! Ein wenig rote Mehlpampe ins Gesicht - fertig is die Fleischwunde.

Auch die Welt und was sie im Inneren zusammenhält erklärt man sich noch recht simpel. So ist die Flucht aus dem gemeinsten Gefängnis der Erde erstaunlich einfach, da immer im richtigen Moment irgendwo Seile herum liegen. Misslingen tut sie jedoch, weil Mattei-Protagonisten Atempausen immer zum Vögeln nutzen müssen.
Zur Perfektion des Streifens fehlten lediglich noch ein paar böse, böse buh-buh-Nazis! Ich für meinen Teil habe Tränen gelacht! Für illustre und bierseelige Herrenabende kann ich mir kaum etwas besseres vorstellen!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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buxtebrawler
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von buxtebrawler »

purgatorio hat geschrieben:Auch die Welt und was sie im Inneren zusammenhält erklärt man sich noch recht simpel. So ist die Flucht aus dem gemeinsten Gefängnis der Erde erstaunlich einfach, da immer im richtigen Moment irgendwo Seile herum liegen. Misslingen tut sie jedoch, weil Mattei-Protagonisten Atempausen immer zum Vögeln nutzen müssen.
:D :thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
dr. freudstein
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von dr. freudstein »

Italienisches Locandina Plakat (33x71 cm)
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jogiwan
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von jogiwan »

Nach dem gelungenen Wochenende und trotz der beiden Filme am Samstag hatte ich ja gestern noch Lust auf das Triple und mit "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" hat nach dem doch etwas desaströsen "Virus" das Themenwochenende dann doch noch ein recht versöhnliches Ende gefunden. Der 1982 entstandene Streifen ist ja auch immer hübsch neben der Spur und bietet neben viel nackter Haut auch jede Menge Momente, wo man sich als mündiger Zuschauer wohl nur noch an den Kopf greifen kann. Der bereits erwähnte Quoten-Mexikaner, die rothaarige Schwuchtel, Matteis obligatorischen Ratten, sowie eine bewegungs- und zeigefreudige Besetzung, die hier theatralisch und wie von Sinnen aufeinander losgehen sorgen dafür, dass sich in den nassen Gefängnisböden schon bald der gesammelte Wahnsinn italienischen Genre-Kinos spiegelt und "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" ist trotz seiner episodenhaft angelegten Dokumentation des ähm... harten Gefängnisalltags immer flott und unterhaltsam inszeniert und zählt so auch sicher zu dem Besten, was jemals aus der der Hand des umtriebigen und nicht unumstrittenen Regisseurs entstanden ist.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Adalmar
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von Adalmar »

Zu dem Film sage ich nur:

Franca Stoppi

Die Frau ist einfach Exploitation pur und sorgt dafür, dass die beiden Laura-Filme zur Spitzenklasse des räudigen WIP-Genres gehören.
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jogiwan
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei

Beitrag von jogiwan »

Deliria över Vienna - Tag 1, Pt. 1:

Bruno Mattei mag ja in Filmfankreisen nicht den besten Ruf genießen, aber sein 1982 entstandener Dokutainment-Streifen über den harten Alltag in italienischen Frauengefängnissen funzt ja auch bei der wiederholten Sichtung sehr gut und kommt auf der großen Leinwand natürlich gleich noch eine Ecke besser zur Geltung. Die eher sparsame Geschichte bleibt ja dennoch stets voller Überraschungen und neben dem üblichen Exploitation-Gedöns handelsüblicher WIP-Filme hat Herr Mattei auch immer wieder kleinere Momente in seinem Streifen eingebaut, die mit drei großen Fragezeichen für humoristische Erleichterung für den Zuschauer in dem ansonsten eher düsteren Knaststreifen sorgen. Auch dank des Casts erweist sich „Laura – Eine Frau geht durch die Hölle“ trotz limitierter Handlunsorte als sehr lohnenswerte Angelegenheit, auch wenn die exotische Hauptdarstellerin Laura Gemser von den Nebendarstellerinnen inklusive einer fantastischen Franca Stoppi fast ein wenig zu sehr an die Wand gespielt wird. Die 35mm-Kopie war entgegen erster Ankündigungen ebenfalls in schönem Zustand und so war der Streifen des Regisseurs, der ja nicht zum ersten Mal bei einem Forentreffen der Deliria-Rasselbande entsprechend gewürdigt wurde, dann auch nach sympathischer VHS-Einleitung der ideale Auftakt eines wunderbaren Filmwochenendes unter Freunden und sonstigen sympathischen Menschen im wunderbaren Wien, dass sich an diesem sonnigen Oktoberwochenende ebenfalls von der besten Seite gezeigt hat.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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purgatorio
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Re: Laura - Eine Frau geht durch die Hölle - Bruno Mattei (1982)

Beitrag von purgatorio »

LAURA – EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE (VIOLENZA IN UN CARCERE FEMMINILE, Italien, Frankreich 1982, Regie: Bruno Mattei)

Hoch oben auf einem Felsmassiv thront das Santa Catherina-Frauengefängnis in den Gemäuern einer alten Festung. Die Umgangssitten und Haftbedingungen sind ebenso rau, wie die Mauern. Folter, Psychoterror, Zwangsarbeit und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Und auch unter den Häftlingen herrschen Missgunst und Gewalt. Dies bekommt die exotisch-schöne Laura am eigenen Leib zu spüren, als sie wegen Drogenbesitzes und Prostitution in eben dieses berüchtigte Gefängnis überführt wird. Ihre geheime Identität als Journalistin kann jedoch ihr Todesurteil sein…

Der Film hat natürlich einiges an Irrsinn zu bieten, der McGuffin-Mexikaner sticht dabei am deutlichsten hervor. Auf der Haben-Seite kann man die stets umwerfend schöne Laura Gemser verbuchen. Für eine Lehrstunde zum Thema, wie man mit unglaublich wenig Budget ein halbwegs nachvollziehbares Setting basteln kann, ist der Film ebenfalls tauglich. Aber dann hört es auch schon auf.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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