Black Glasses - Dario Argento (2020)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Black Glasses - Dario Argento (2020)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 30.09.2022 noch einmal bei Neue Pierrot Le Fou auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild

Extras:
- Trailer
- Wendecover

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Blap
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Re: Black Glasses - Dario Argento (2020)

Beitrag von Blap »

Endlich geschaut, nachdem ich Monate um das Regal geschlichen bin ...

Dario Argento ist zurück, vielleicht um sich zu verabschieden. Womit? Mit einem Giallo. Schon mehrfach war zu lesen, wir hätten es hier mit seinem besten Werk seit "Sleepless" zu tun. Das möchte ich durchaus unterschreiben, obschon ich dem Stoff dazwischen durchaus zugeneigt bin. Während Argento z. B. bei "The Card Player" ein wenig unbeholfen modern wirken möchte, ist er nun mit "Dark Glasses – Blinde Angst" in der Gegenwart angekommen, verbindet geschickt Retro-Feeling mit aktuellen Elementen. Gleiches gilt für die schöne Kameraarbeit, den einfachen aber effektiven Score und die IMHO extrem liebenswerte Protagonistin Diana, von der attraktiven Ilenia Pastorelli überzeugend verkörpert.

Der ständig zunehmende Terror treibt Diana an ihre Grenzen und darüber hinaus. Verlust, Panik und Grauen, eine Frau im Sog des Schreckens. Interessant auch die Nebenrolle von Asia Argento, die hier angenehm erwachsen, entspannt und sympathisch anmutet. Ein schöner und spannender Kontrast zu früheren Auftitten. Nun kann man sich über "Killerschlangen" echauffieren, sicher auch über den vordergründig simpel gestrickten Plot. Doch für mich hat Argento einen schönen Film inszeniert, in dessen Zentrum ein starker und wundervoll dargesteller weiblicher Charakter steht.
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McBrewer
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Re: Black Glasses - Dario Argento (2020)

Beitrag von McBrewer »

Meine Meinung über Dark Glasses :



...und beherzige des kleinen Hasen Weisheit :!: :pfeif:
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jogiwan
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Re: Black Glasses - Dario Argento (2020)

Beitrag von jogiwan »

Du darfst nicht vergessen, dass "Dark Glasses" ein "grandioses Alterswerk darstellt, dass sich vielen Fans erst mit mehreren Sichtungen eröffnen dürfte."

aber man kann den durchaus doof finden - ich bleibe dennoch bei "nicht so gut wie erhofft - nicht so schlimm wie erwartet" :kicher:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Il Grande Racket
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Re: Black Glasses - Dario Argento (2020)

Beitrag von Il Grande Racket »

Mir fehlte ihm schlicht die Spannung, da uns Argento den Täter doch sehr früh präsentiert, soweit man eins und eins zusammenzählen kann. Die Protagonistin fand ich nicht sehr überzeugend, aber das war nicht die Krux, eher die Dämlichkeiten, die uns das Drehbuch wieder serviert (sie lässt ihren Blindenhund zu Hause, die Polizistin und ihr Kollege waren wahrscheinlich noch nie auf einem Schießplatz). Optisch macht der Film auch nicht viel her, hier herrscht zumeist (zumindest routinierte) Fernsehfilm-Tristesse mit nur wenigen Ausreißern nach oben. Zumindest hat das Kind nicht zu sehr genervt. Über die Killerschlangen lasse ich mich nicht aus, das war doof, aber nichts, was den Film ungenießbar machen würde. 5/10
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Arkadin
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Re: Black Glasses - Dario Argento (2020)

Beitrag von Arkadin »

Jetzt endlich auch geguckt. Ich hatte mich davor immer etwas gedrückt. Bin zwiegespalten. Also eine Meisterwerk ist es nicht, das ist schon mal für mich klar. Was mich positiv überrascht hat: Die schauspielerischen Leistungen sind gut bis sehr gut. Gerade von Ilenia Pastorelli, der ich das nicht zugetraut hätte. Und die Chemie zwischen ihr und dem kleinen Chin stimmt. Chin wird auch nicht nervig, sondern passt auch alles. Asia Argento hat eine kleine Rolle, die sie auch gut ausfüllt. Da gibt es nichts zu meckern. Das Problem ist, dass sich Argento diesmal sehr auf seine Figuren und eben deren Beziehungen zueinander konzentriert. Dadurch erreichen sie eine Tiefe, die man von Argento-Filmen so nicht kennt, aber er vernachlässigt dabei völlig die Spannung. Der Killer läuft so als "notwendiges Übel" mit, was ab und an für (teilweise sehr) blutige Szenen sorgt, aber so eine richtige Bedrohung oder Spannung habe ich nie gespürt. Irgendwie wirkten die Thriller-Szenen fast schon wie Fremdkörper aus einem ganz anderen Film. Da fehlt mir auch die Terror-Atmosphäre, das konstante Unbehagen. Beispiel ganz am Anfang: Da geht eine Frau aus dem Hotel und wird urplötzlich aus einem Gebüsch heraus angegriffen. Kein langer Aufbau, kein langes Verfolgen, nicht einmal fühlt die Frau sich unwohl. Zack und fertig. Weitere Schwachpunkte: Das teilweise haarsträubende Drehbuch, in dem sich die Figuren komplett dumm verhalten und von allen möglichen Alternativen die schwachsinnigste wählen. Die Musik entspricht dem ganzen Film: Mal sehr gut und stimmungsvoll eingesetzt, mal klingt sie wie ein preisgünstiges Goblin (oder Carpenter)-Imitat. Verschwendete Lebenszeit war "Dark Glasses" jetzt nicht. Und der Film hatte einige Szenen, die ich sehr gelungen fand (der Anfang mit der Sonnenfinsternis, die Flucht durch Kellergänge, der Unfall und einiges mehr), aber dann auch wieder so viel, wo Potential einfach liegen gelassen wurde und das Finale hat mich auch so gar nicht überzeugt. Wie gesagt: Zwiegespalten.
Früher war mehr Lametta
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