Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

Beitrag von jogiwan »

Arrabella, the black Angel

Bild

Originaltitel: Arabella l'angelo nero

Herstellungsland: Italien / 1989

Regie: Stelvio Massi

Darsteller: Tini Cansino, Valentina Visconti, Francesco Casale, Ida Galli, u.a.

Story:

Tagsüber ist Arabella (Tinì Cansino) die zurückgezogene verheiratete Frau des gelähmten Bestseller-Autors Mike Veronese (Francesco Casale) und Nachts die Nymphomanin, die immer auf der Suche nach dem besonderen Kick ist. In einem abgelegenen Sexclub, wird sie von einem Polizisten, während einer Razzia, vergewaltigt. Letzterer wird später von ihr ermordet, weil er sie erpressen wollte. Daraufhin beichtet sie ihrem Mann, der die Tat beobachtet hat, ihr Doppeleben. Letzterer sieht darin eine Inspiration für sein nächstes Werk und ermutigt seine Frau weitere Männer aufzureißen, doch beide ahnen nicht, daß ein wahnsinniger Killer in der Nähe sein Unwesen treibt. (Quelle: ofdb.de)
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jogiwan
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Re: Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

Beitrag von jogiwan »

Der Film kommt neben "The Killer is still among us" und "Die Todesbucht" als Teil der "Forgotten Gialli 4"-Box von Vinegar-Syndrome
00.png
00.png (176.73 KiB) 717 mal betrachtet
ARABELLA BLACK ANGEL:

Beautiful Arabella is an insatiable nymphomaniac with a crippled writer husband, Francesco, who is unable to pleasure her. Instead, Arabella searches for lovers in elicit dens of debauchery, bedding an endless array of men. However when her husband discovers her having sex with a stranger in their shed, Arabella panics and kills the man, only to discover that her sudden act of violence arouses creative inspiration in her Francesco. Covering up the crime, Francesco asks his wife to further explore her sexual fantasies and report back on her experiences. Unfortunately, Arabella’s lovers are subsequently visited by someone else…a vengeful murderer who violently castrates them…

Of all of Italy’s plentiful sex focused gialli, produced as the genre was winding down in popularity, few were anywhere near as outlandish as prolific cinematographer turned director Stelvio Massi’s ARABELLA BLACK ANGEL. Loaded with visual flair juxtaposed with bloody murders, Vinegar Syndrome is delighted to present the worldwide Blu-ray debut of this deliriously sleazy giallo, newly restored in 2K from its original negative.

directed by: Stelvio Massi
starring: Tinì Cansino, Francesco Casale, Valentina Visconti
1989 / 89 min / 1.33:1 / Italian with English Subtitles & English Dub

• Region Free Blu-ray
• Newly scanned & restored in 2K from its 35mm original camera negative
• Features both its original Italian language soundtrack and optional English dub
• Audio essay by author & critic Alexandra Heller-Nicholas
• Alternate English titles
• Inside sleeve artwork
• Newly translated English subtitles
quelle: vinegarsyndrome.com
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sergio petroni
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Re: Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

Beitrag von sergio petroni »

Da schreibt Vinegar vor ein paar Tagen, daß sie eine neue Box veröffentlichen,
die Webseite ist allerdings erst wieder am 01.01. erreichbar.
Lustig finde ich ja immer den 20 Dollar-Rabatt, auch bei Neuveröffentlichungen...
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

Beitrag von jogiwan »

Arabella ist auf den ersten Blick die biedere Hausfrau und traurige Gattin eines Schriftstellers, der am Tag der Hochzeit verunglückte und seitdem im Rollstuhl an einer Schaffenskrise leidet. Abends verwandelt sich die werte Dame jedoch in eine Nymphomanin, die keinerlei Hemmungen hat um ihren ausschweifenden sexuellen Gelüsten Befriedigung zu verschaffen. Das treibt Arabella jedoch zuerst in die Arme eines korrupten Bullen und eines erpresserischen Fotografen. Wenig später sind beide tot und die ermittelte Inspektorin hat bald weitere grauenvoll verstümmelte Leichen am Hals, mit denen Arabella ebenfalls sexuellen Kontakt hatte.

Schon aufgrund der Inhaltsangabe dürfte wohl klar sein, dass wir uns mit Stelvio Massis „Arabella l'angelo nero“ wohl nicht in der Giallo-Oberliga aufhalten, sondern mit diesem Werk aus dem Jahr 1989 eher am anderen Ende des Spektrums aktiv sind. Der Streifen ist auch eine sehr sleazige Angelegenheit mit Fokus auf den körperlichen Vorzügen der Hauptdarstellerin, in denen der Thriller-Anteil auch eher nebenher abgehandelt wird. Neben den zahlreichen Sexszenen hat eine etwaige Spannung auch keine Chance und so gibt es abwechselnd Popperei und Schmodderei, wobei die Mordszenen teils recht drastisch daherkommen. Der Rest wird eher vernachlässigt und die Auflösung ist natürlich wieder einmal wenig überraschend und dennoch völlig daneben. Gut ist „Arabella“ auch sicher nicht geworden, aber schon eine schöne Sache für den schmierigen Italo-Fan, der mit der Blu-Ray-Auswertung von Vinegar Syndrome diesen eher unbekannten Streifen mit seinem haarsträubenden Handlungsverlauf, seltsamen Frauenbild und bekannten Gesichtern auch in sehr schöner Qualität präsentiert bekommt. Sicherlich kein Film, den man sich mit seinen Lieben anschaut und wenn ja, dann darf man sich ruhig ein bissl schämen dafür, so wie ich das auch getan habe. Aber natürlich nur nach außen hin. :wink:
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Maulwurf
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Re: Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

Beitrag von Maulwurf »

Klingt gut :pig: Danke für die Erinnerung dass der hier auch noch irgendwo ein Schattendasein fristet :D
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
deadlyfriend
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Re: Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

Beitrag von deadlyfriend »

jogiwan hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 07:00

Schon aufgrund der Inhaltsangabe dürfte wohl klar sein, dass wir uns mit Stelvio Massis „Arabella l'angelo nero“ wohl nicht in der Giallo-Oberliga aufhalten, sondern mit diesem Werk aus dem Jahr 1989 eher am anderen Ende des Spektrums aktiv sind. Der Streifen ist auch eine sehr sleazige Angelegenheit mit Fokus auf den körperlichen Vorzügen der Hauptdarstellerin, in denen der Thriller-Anteil auch eher nebenher abgehandelt wird. Neben den zahlreichen Sexszenen hat eine etwaige Spannung auch keine Chance und so gibt es abwechselnd Popperei und Schmodderei, wobei die Mordszenen teils recht drastisch daherkommen. Der Rest wird eher vernachlässigt und die Auflösung ist natürlich wieder einmal wenig überraschend und dennoch völlig daneben. Gut ist „Arabella“ auch sicher nicht geworden, aber schon eine schöne Sache für den schmierigen Italo-Fan, der mit der Blu-Ray-Auswertung von Vinegar Syndrome diesen eher unbekannten Streifen mit seinem haarsträubenden Handlungsverlauf, seltsamen Frauenbild und bekannten Gesichtern auch in sehr schöner Qualität präsentiert bekommt. Sicherlich kein Film, den man sich mit seinen Lieben anschaut und wenn ja, dann darf man sich ruhig ein bissl schämen dafür, so wie ich das auch getan habe. Aber natürlich nur nach außen hin. :wink:
Für 1989 fand ich ihn ganz nett, aber ganz sicher kein Highlight. Kann man sich anschauen, wenn man ansonsten alles durch hat. An einigen Stellen war er für mich sogar durchaus recht atmosphärisch.
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Maulwurf
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Re: Arabella, the black Angel - Stelvio Massi (1989)

Beitrag von Maulwurf »

 
Arabella, black angel
Arabella l’angelo nero
Italien 1989
Regie: Stelvio Massi
Tinì Cansino, Valentina Visconti, Francesco Casale, Carlo Mucari, Evelyn Stewart,
Renato D'Amore, Giose Davi, David D'Ingeo, Rena Niehaus, Vinicio Dimanti


Arabella, black angel.jpg
Arabella, black angel.jpg (104.11 KiB) 92 mal betrachtet
OFDB
Italo-Cinema.de (Maulwurf)

Arabella geht gerne an die dunklen und verruchten Orte. Dorthin, wo Männer in Leder es mit Frauen in Lack treiben, wo Masken getragen werden, und Schmerz zur Sinnlichkeit gehört. Eigentlich hätte Arabella dies gar nicht nötig, denn sie ist mit einem jungen und gutaussehenden Erfolgsschriftsteller verheiratet und lebt im Luxus. Allerdings sitzt ihr Göttergatte Francesco Veronese seit einem Unfall im Rollstuhl, und da geht dann halt nicht mehr alles so wie es sollte. Doch hinter Arabella und ihren geheimen Besuchen wird ohne ihr Wissen aufgeräumt – Jeder Callboy wird am nächsten Tag nackt und im Geschlechtsbereich brutal verstümmelt aufgefunden. Ein Fotograf, der den Besuch Arabellas in einem Freudenhaus auf Film bannte, wird ebenfalls entmannt. Ein unheimlicher Mörder geht um, der Männer mit der Schere grausam zerstückelt, und die Polizistin, die das ganze untersuchen soll, trägt das Geheimnis mit sich, dass ihr Vater vor vielen Jahren genau die gleichen Morde beging. Ist der Vater zurückgekehrt? Oder bahnen sich in der Inspettrice Gina vielleicht die Triebe ihres Vaters ihren Weg? Und warum betreffen die Morde nur das Umfeld von Arabella? Finden die Morde in Wirklichkeit vielleicht gar nicht statt, sondern existieren nur in der Fantasie des Thrillerautors Francesco Veronese, der gerade seinen neuen Erfolgsroman vorbereitet?

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Ein interessantes Spannungsfeld zwischen Realität und Erzählung. Arabella und Francesco unterhalten sich über seinen neuen Roman, in dem ein Mörder umgeht und Männer verstümmelt. Und just dieser Mörder ist in Rom gerade massakrierend unterwegs. Klar, das kennt man natürlich aus Dario Argentos TENEBRAE, und bei einem Sexploiter aus dem Jahr 1989 darf bitte auch keiner erwarten, dass diese hohe Messlatte durchbrochen wird. Prinzipiell reden wir hier schon von einem kleinen und billigen Filmchen aus einer Zeit, in der das Zeigen nackter Frauen wichtiger war als eine gut durchdachte und innovative Storyline.

Aber innerhalb dieser Parameter funktioniert ARABELLA erstaulich gut. Stelvio Massi holt aus dem niedrigen Budget sehr viel heraus, seine Schauspieler sind größtenteils wirklich gut dabei (wobei die „genossene“ US-Synchro leider, wie so oft, einen guten Teil der Atmosphäre vernichtet), und gerade in Sachen Stimmung zeigt sich, dass Massi eben doch ein alter Hase im Geschäft ist. Mehrmals ist wirklich nicht klar, ob die Morde tatsächlich passieren oder nicht vielleicht doch nur im Gespräch zwischen Arabella und Francesca visualisiert werden. Die Sexszenen sind zwar im zeitgemäß kühlen Neon-Stil der 80er gehalten, haben aber durch Licht und Musik doch einiges an Charme und Intensität, vor allem das Freudenhaus zu Beginn und der Jungensstrich am Ende sind sehr atmosphärisch eingefangen. Die Subhandlung um die Familiengeschichte der Inspettrice und ihrer hinterhältigen Lesbenfreundin streut ein paar unterhaltsame mögliche Spuren aus und schlendert ansonsten durch die Geschichte der Gialli, zeigt heitere Szenen aus dunklen Parks und von einsamen Menschen, und leistet sich den unerhörten narrativen Luxus, dass der Mörder dieses Mal eben keine Frauen penetriert sondern stattdessen Männer kastriert. Tatsächlich ist die Figur der Inspettrice Gina Fowler einer der wenigen echten Schwachpunkte der Story. Die attraktive Polizistin, die ihre Weiblichkeit hinter einer überdimensionalen Brille verstecken muss und erotisch-tödliche Alpträume hat, kommt einfach gar zu weinerlich rüber um ernsthaft für Akzente sorgen zu können. Dadurch bleibt der Fokus auf Arabella, obwohl die Geschichte sich zeitweise fast komplett auf Gina verlagert. Ein Missverhältnis, welches dem Film stellenweise durchaus schadet.

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Denn gerade Arabella mit ihrem Hang zum Abenteuer mit ungezogenen Männern bietet viel Reibefläche, und der damalige Erotik-Superstar Tinì Cansino gibt auch gerne alles was die Rolle von ihr verlangt, inklusive eines sehr erotischen Tease-Strips, bei dem sie sich ausgesprochen gekonnt anzieht. Die Kamera scheut sich auch nicht, einen Penis kurz durch das Bild zu schwengeln, wodurch halt doch viel Stimmung aufgebaut wird. Gerade die Männer sind durchaus attraktiv – Keine behaarten Schnäuzermonster wie noch ein Jahrzehnt zuvor, sondern knackige Lustknaben, bei denen Arabellas Geilheit absolut nachvollziehbar wird.

ARABELLA mag sicher kein großer Wurf sein, aber er unterhält mit einer knuffigen Story, viel nackter Haut, und ein paar Überraschungen die zugegeben viele Kilometer gegen den Wind zu erahnen sind. Evelyn Stewart ist IMMER eine sichere Bank, der Inspektor Scognamillo scheint der Blutsbruder von Schimanskis Hänschen zu sein, und von Rena Niehaus tät man auch gerne mehr sehen. Insgesamt solide Unterhaltung die nicht funkelt und leuchtet, aber, wenn man seine Erwartungen entsprechend niedrig ansetzt, einen anständigen Fernsehabend garantiert. Einen Gedanken möchte ich aber doch in die Runde werfen: Wenn der Autounfall geschah, während Arabella ihrem Süßen gerade einen geblasen hat, was mag dann im Augenblick des Aufpralls passiert sein? Hat Arabella dann im Schock reflexartig die Zähne zusammengebissen…?

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Jack Grimaldi
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