Die purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan (2004)

Moderator: jogiwan

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DrDjangoMD
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Die purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan (2004)

Beitrag von DrDjangoMD »

Les rivières pourpres 2 - Les anges de l'apocalypse.jpg
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Originaltitel: Les rivières pourpres 2 - Les anges de l'apocalypse

Deutscher Titel: Die Purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse

Land: Frankreich, Großbritannien, Italien

Jahr: 2004

Regie: Olivier Dahan

Darsteller: Jean Reno, Benoit Magimel, Johnny Hallyday, Christopher Lee,...
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DrDjangoMD
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Re: Die Purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan

Beitrag von DrDjangoMD »

dr. freudstein hat geschrieben:Gut, solche religiösen (Horror)filme sind nicht immer so meins, aber diesre hatte schon was.
Ich hab gleich einen eigenen Fred eröffnet, denn eigentlich mag ich Filme mit starker religiöser Symbolik, nur dieser hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Ich find es super, wenn der Held eine Erlöserfigur ist und wir mit möchtegernintelektueller exploitiver Symbolik überschüttet werden wie einer gekreuzigten Hauptfigur oder so. Solche Elemente sieht man ja beispielsweise in einigen von mir so hoch gelobten Italowestern.
Ich glaube das Problem, das ich in dieser Hinsicht mit "Die Purpurnen Flüsse 2" habe ist, dass es kein religiöse Symbolik mehr ist die hier gezeigt wird sondern religiöse Religion (in Mangelung eines besseren Begriffes). Der eine Typ sieht nicht mehr wie Jesus aus, wodurch ich als Filminterpret aus Leidenschaft sofort stundenlang philosophieren könnte, nein, er IST Jesus. Er wird nicht von Freunden umgeben, die die zwölf Aposteln symbolisieren könnten, seine Freunde SIND die zwölf Aposteln. Und ich glaube das ist es, was mich nicht so anspricht.
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Re: Die Purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan

Beitrag von dr. freudstein »

Mich hat der Film wohl von der Ästhetik und Spannungsverlauf überzeugt, allerdings muß ich ihn mir noch mal anschauen. Der Film lief iwie an mir vorbei und ist nicht so hängengeblieben, vor allem von der Story her.
Wahrscheinlich weicht die anfängliche Begeisterung bei einer Zweitsichtung. Insofern waren die 8/10 sicherlich voreilig, denn ein Film besteht ja nicht nur aus Bildern. Auf die nächste Sichtung werde ich mich aber auch konzentrationstechnisch vorbereiten müssen, die diesmal doch etwas lasch war :oops:
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DrDjangoMD
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Re: Die Purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan

Beitrag von DrDjangoMD »

dr. freudstein hat geschrieben:Insofern waren die 8/10 sicherlich voreilig, denn ein Film besteht ja nicht nur aus Bildern. Auf die nächste Sichtung werde ich mich aber auch konzentrationstechnisch vorbereiten müssen, die diesmal doch etwas lasch war :oops:
Bei deiner Bewertung wollte ich dir überhaupt nicht reinreden. Ein Film besteht vielleicht nicht nur aus Bildern, aber hauptsächlich aus Bildern. Ich ziehe für ein grottiges Script in der Regal ja auch nicht mehr als 2 Punkte ab. Obwohl die Story hier wirklich nur ein verwirrender Vorwand war um cooles Zeugs zu zeigen, muss man dem Film anrechnen: Er zeigt cooles Zeugs ;) Jean Reno ist wieder eine sympathische Hauptfigur, visuell ist der Film ansprechend und Christopher Lee ist immerhin Christopher Lee...Rückblickend, letzte Sichtung ist ja auch schon wieder eine Weile her, würde ich dem Film wahrscheinlich 7/10 geben. 2 Abzug wegen der ganzen Handlung und 1 wegen der Überbenutzung von religiösen Thematiken und anderen kleineren Unstimmigkeiten.
untot
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Re: Die purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan

Beitrag von untot »

Religion hin oder her, hier gibts Jean Reno satt, das genügt. :mrgreen:
Der Film schneidet im allgemeinen bei den Leuten nicht so gut ab, eben wegen der angeblich dümmlichen Story, die ich persönlich eigentlich garnicht so dumm fand, denn ein Killer der nach der Bibel mordet ist alles andere als Langweilig, wie ich finde.
Ich mochte auch die düstere Atmo und die Drehorte vor allem die alten Stellungen und Buker der Maginot-Linie, ich liebe solch geschichtsträchtige Orte.
Alles in allem ein solider, spannender Thriller, mit einer zugegeben etwas eigenwilligen Story, aber wegen mir braucht es nicht immer logisch zugehen.

8,5/10
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horror1966
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Re: Die purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan

Beitrag von horror1966 »

Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apocalypse
(Les Rivières pourpres 2 - Les anges de l'apocalypse)
mit Jean Reno, Benoît Magimel, Camille Natta, Johnny Hallyday, Gabrielle Lazure, Christopher Lee, Augustin Legrand, Serge Riaboukine, André Penvern, Francis Renaud, David Saracino, Michaël Abiteboul
Regie: Olivier Dahan
Drehbuch: Luc Besson / Jean-Christophe Grange
Kamera: Alex Lamarque
Musik: Frankii Elliott / Colin Towns
FSK 16
Frankreich / Großbritannien / Italien / 2004

Als die Mönche des Klosters Lothaire ein Kruzifix aufhängen, geschieht etwas Unglaubliches: Plötzlich schießt Blut aus der Wand! Eine mystische Erscheinung? Nein, ein grausamer Mord, denn in der Wand entdeckt Kommissar Niemans eine eingemauerte Leiche. Im Laufe seiner Ermittlungen trifft er bald auf seinen ehemaligen Polizeischüler Reda, der parallel einen ähnlichen rätselhaften Fall bearbeitet. Und ihre Spuren kreuzen sich nicht zufällig. Gemeinsam stoßen sie schnell auf weitere Ritualmorde, apokalyptische Vorzeichen und ein rätselhaftes versiegeltes Buch, das ein grausames Geheimnis verbirgt. Doch wie steht schon in der Offenbarung geschrieben: "Und als das Siegel aufbrach, da geschah ein großes Erdbeben und die Sonne wurde finster und der Mond wurde wie Blut.


Ganze 4 Jahre musste man warten bis dem genialen ersten Teil eine Fortsetzung zu teil wurde, der dem Vorgänger auch in nichts nachsteht. Dieses Mal zeichnete Olivier Dahan für die Regie verantwortlich und hat ebenso wie zuvor Mathieu Kassovitz eine absolut faszinierende Geschichte in Szene gesetzt, die von Anfang bis Ende eine Menge Spannung beinhaltet. Durch die religiöse Hintergrund-Thematik entfaltet sich dabei eine herrlich dichte Grundstimmung, die dem gesamten Geschehen eine absolut prickelnde Note verleiht. Bis zur Auflösung der teils mysteriösen Ereignisse enthält die Geschichte sogar etwas Übersinnliches das sich in erster Linie auf die scheinbar unbesiegbaren Mönche bezieht, die als offensichtlich überirdische Wesen dargestellt werden. Aus diesem Aspekt bezieht das Szenario eine Menge an Kraft und Intensität, gleichzeitig sind die geheimnisvollen Kuttenträger hauptsächlich für die erstklassigen Action-Passagen verantwortlich, die dieser Film beinhaltet. Ganz generell liegt der Story eine äußerst temporeiche Erzählstruktur zu Grunde, die jedoch niemals hektisch oder gar überzogen erscheint.

Wie schon im Vorgänger hat man auch hier auf altbewährte Methoden zurückgegriffen, so treffen die beiden Hauptfiguren wieder fast zufällig aufeinander, da sich scheinbar verschiedene Fälle zu einem einzigen zusammenfügen. Leider ist dieses Mal Vincent Cassel nicht mit an bord, doch auch Benoît Magimel gibt eine erstklassige Figur an der Seite von Jean Reno ab. Der Umgang der beiden untereinander ist einer der Höhepunkte des Filmes, teilweise grandiose Situationskomik und erstklassiger Wortwitz sorgt dabei einmal mehr für eine Prise niveauvollen Humor, der die ansonsten düsteren Ereignisse ein wenig auflockert. Hauptsächlich geht es jedoch wieder einmal extrem spannend zur Sache und die Geschichte zieht einen ganz unweigerlich in einen sogartigen Strudel aus religiösen Hintergründen und ganz normalen Verbrechern, die ein neues Europa errichten wollen. Bis es jedoch zur endgültigen Auflösung der geheimnisumwitterten Abläufe kommt, müssen die Ermittler eine Menge an brenzligen Situationen meistern, um Licht in das Dunkel zu bringen.

Auch wenn dieser zweite Teil dem Vorgänger rein qualitätsmäßig in nichts nachsteht, ist die vorliegende Story nicht ganz so tiefgründig ausgelegt wie in Teil 1. Das liegt aber sicherlich in der Sichtweise des jeweiligen Betrachters, denn Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Wenn man diesen Gesichtspunkt überhaupt als so etwas wie negative Kritik ansehen kann, dann handelt es sich jedoch lediglich um kleinere Nuancen, denn ansonsten gibt es wirklich keinerlei Grund zur Beanstandung. Gerade im Bereich des Schauspiels bekommt man auch hier wieder erstklassige Kost geboten, insbesondere das Mitwirken von Schauspiel-Legende Christopher Lee ist als ein weiteres Highlight zu verbuchen. Auch wenn seine Rolle eher minimal ausgefallen ist, weiß er dennoch voll zu überzeugen und spielt den Fiesling vom Dienst einfach nur grandios.

So kann man "Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apocalypse" insgesamt nur ein hervorragendes Zeugnis ausstellen, denn so manche Fortsetzung könnte sich eine dicke Scheibe von diesem erstklassigen Thriller abschneiden. Für mich selbst ein klein wenig schwächer ausgefallen wie Teil 1 bietet das Werk dennoch absolut herausragende Genre-Kost, die man sich immer wieder gut anschauen kann. Insbesondere die einmal mehr sehr düster gehaltene Grundstimmung sorgt für absoluten Nervenkitzel der Extraklasse und sorgt für ganzzeitig äußerst intensive Thriller-Unterhaltung.


Fazit:


Wenn alle Fortsetzungen eines Filmes so gut ausfallen würden, könnte man beruhigt etliche Blindkäufe tätigen. Selbst ein Wechsel auf dem Regiestuhl hat im Prinzip keinerlei negative Auswirkungen, was auch nicht sehr oft der Fall ist. Und so kann man dann auch bedenkenlos eine Empfehlung für diesen fantastischen Film aussprechen, der sich im Thriller-Genre ganz weit oben ansiedelt.


8/10
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Blap
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Re: Die purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan

Beitrag von Blap »

Haarsträubender Blödsinn mit hohem Unterhaltungswert

7/10
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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buxtebrawler
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Re: Die purpurnen Flüsse 2 - Oliver Dahan (2004)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 22.04.2021 bei Studiocanal noch einmal auf Blu-ray und DVD:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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