Blue Angel Cafe

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Der glücklich verheiratete und erfolgreiche Anwalt Derek ist aussichtsreicher Kandidat zur Wahl des Gouverneurs und steht auch ansonsten voll auf der Sonnenseite des Lebens. Als er eines Tages zur Eröffnung eines Nachtclubs eingeladen wird, verändert das sein Leben jedoch nachhaltig. Er verliebt sich in die Nachtclubsängerin Angie, stürzt sich Hals über Kopf in eine Affäre und verliert durch den dadurch verursachten Skandal in weiterer Folge alles. Die Liebe der beiden ungleichen Menschen überdauert sogar dessen Scheidung, den sozialen Abstieg und langfristige Arbeitslosigkeit und während Derek sich zunehmend dem Alkohol verschreibt, versucht die Sängerin aus eigener Kraft wieder auf die Füße zu kommen. Als Angel die Chance bekommt, neuerlich als Nachtclub-Sängerin groß durchzustarten, stellt das die Liebe der Beiden neuerlich auf eine große Probe.
Harmloser Erotik-Streifen von Joe Tomate, der wohl lose auf „Der Blaue Engel“ basiert. Auch hier geht es um eine Nachtclub-Sängerin, fatale Liebe, sozialen Abstieg und allerlei andere sensationslüsterne Themen, die hier auf Groschenroman-Niveau dargereicht werden. Die Story ist eher erheiternd als dramatisch und alles Protagonisten stürzen sich nur allzu bereitwillig ins Verderben. Dazu kommt noch die volle Achtziger-Keule ans Frisuren, Klamotten und Interieur, sowie eine Musiknummer, die im Verlauf des Films vier Mal zur Gänze dargebracht wird und den Inhalt des Films bereits zusammenfasst. Tara Buckman hat ja eher einen etwas herben Charme, während Richard Brown als Derek trotz auffälligem Streifenpulli eher ziemlich farblos bleibt. Die Geschichte ist irgendwo zwischen „Pretty Woman“, „Denver Clan“ und „Eine verhängnisvolle Affäre“ und inhaltlich kaum der Rede wert. Von aufstrebenden Politiker zum Sozialhilfeempfänger ist es im Falle von „Blue Angels Cafe“ ja nur ein sehr kurzer Weg und auch sonst passiert hier allerlei Reißerisches wie im Schnelldurchlauf, ohne auf etwaige andere Dinge Rücksicht zu nehmen. Zwar ist das alles irgendwie ziemlich doof, überzeichnet und oberflächlich, aber auf der anderen Seite auch wieder irgendwie charmant und wenn man diese amerikanisierten, italienischen Produktionen aus der Entstehungszeit nicht gänzlich abgeneigt ist, kann man schon einen Blick riskieren.
PS: fast vergessen: in einer kleinen Rolle als Erotik-Fotografin gibt es hier niemand geringeren als Laura Gemser zu bewundern
