Vampire Girl vs. Frankenstein Girl - Nishimura/Tomomatsu (2009)

Moderator: jogiwan

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McBrewer
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Re: Vampire Girl vs. Frankenstein Girl - Nishimura/Tomomatsu

Beitrag von McBrewer »

Nun hatte ich endlich auch die Möglichkeit, mich diesem blutroten Filmspaß zu ergeben. Und es wirklich genau DER Film in einer alkoholgeschwängerten Männerrunde, der einen amüsanten Abend perfekt abrundet. :prost:

Alles in Vamire Girl vs. Frankenstein Girl ist so herrlich überzeichnet (wie ein real-verfilmter Anime), die "Suizide-Girls", die "Afro-Girls", das overacting der Schauspieler(?), literweise Blutfontänen, absurde Menschenteilkombinationen, lebendes Blut...*hach* ich komme aus dem Schwärmen nicht mehr heraus :knutsch:
Lag`s an dem Bier oder dem Film :? :hirn: EGAL!
Neben The One-Armed Machine Girl für mich bisher der beste Beitrag aus der Japan-Splädder-Ecke :thup:
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horror1966
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Re: Vampire Girl vs. Frankenstein Girl - Nishimura/Tomomatsu

Beitrag von horror1966 »

Vampire Girl vs. Frankenstein Girl
(Kyûketsu Shôjo tai Shôjo Furanken)
mit Yukie Kawamura, Takumi Saito, Eri Otuguro, Sayaka Kametani, Jiji Bu, EIHI Shiina, Kanji Tsuda, Yukihide Benny, Terri Doty, Erina, Cay Izumi, Maki Mizui, Honoka Nagai, Sayo
Regie: Yoshihiro Nishimura / Naoyuki Tomomatsu
Drehbuch: Naoyuki Tomomatsu / Shungiku Uchida
Kamera. Shu G. Momose
Musik: Kou Nakagawa
ungeprüft
Japan / 2009

Monami ist ein sehr hübscher Teenage-Vampir, die sich in den jungen Sterblichen Mitzushima verliebt hat. Doch selbstverständlich gibt es Probleme bei dieser Beziehung, denn nicht nur Monami ist scharf auf den jungen Mitschüler, sondern auch die arrogante Keiko, Tochter des Vizerektors der Schule. Selbstverständlich hat Keiko keine Chance gegen die übermenschlichen Kräfte Monamis und bezahlt den Kampf um Mitzushima mit ihrem Leben. Doch Keikos Vater erweckt seine Tochter wieder zum Leben, aufgepeppt mit vielen Leichenteilen und verstärkt mit übermenschlichen Kräften. Die Schlacht zwischen dem "Vampire Girl" und dem "Frankenstein Girl" geht in die letzte Runde und läutet den Beginn eines unglaublichen Blutbads ein.


Das insbesondere die Japaner eine ausgeprägte Vorliebe für skurrile Szenarien haben die zudem durch einen teilweise unglaublich hohen Blutgehalt verfügen weiß man nicht erst seit heute. Filme wie "The Machine Girl", "Helldriver" oder auch "Tokyo Gore Police" haben dem Zuschauer innerhalb der letzten Jahre genügend Beispiele dafür geliefert, das aus dem Land der aufgehenden Sonne ziemlich oft regelrechte Splatter-Granaten zu uns kommen, die durch ihren immensen Unterhaltungswert immer wieder beste Unterhaltung für Liebhaber des harten Trashs anbieten. Vorliegender Film ist jedoch selbst für den Einfallsreichtum der Asiaten mehr als nur eine Spur drüber, denn was einem die Macher hier anbieten, geht schon fast auf keine Kuhhaut mehr. Nun ist man bei dieser Art Film ja schon eine Menge gewöhnt, doch "Vampire Girl vs. Frankenstein Girl" setzt dem ganzen dann doch die absolute Krone auf. Und das ist jetzt keineswegs nur positiv gemeint, denn die hier erzählte Geschichte kann einem phasenweise schon so richtig auf die Nerven gehen. Die Geschehnisse nun überhaupt als Geschichte zu bezeichnen ist dabei schon äußerst weit hergeholt, handelt es sich doch größtenteils vielmehr um einen wahren Schwall von bizarren Bildern, die zumeist vollkommen sinnbefreit erscheinen. Lag den weiter oben genannten Titeln zum Teil wenigstens eine gewisse Story zugrunde, so hat man sich in vorliegendem Fall fast gänzlich davon verabschiedet und präsentiert dem Betrachter viel lieber ein Sammelbecken für skurrile-und vollkommen groteske Passagen, die man ganz einfach nur als absolut hanebüchen ansehen kann.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, im Normalfall liebe ich diese Art von Film, in der man einen extrem hohen Blutgehalt mit aberwitzigen Splatter-Sequenzen und dem asiatischen Hang zur Skurrilität vermengt, doch vorliegender Film hat von allen Zutaten ein wenig zuviel intus und wirkt dadurch in großen Teilen absolut überladen. Dabei sind es gar nicht einmal die harten Szenen der Geschichte, die im Grunde genommen gut über die gesamte Laufzeit verteilt sind und nur im furiosen Finale übermächtig erscheinen. Es sind vielmehr die Zeiten dazwischen, in denen man mit endlos erscheinenden-und vollkommen dämlichen Dialogen regelrecht belästigt wird. Nur selten bekommt man nämlich so viel verbalen Durchfall geboten, wie er hier zum Besten gegeben wird. Hinzu kommen die viel zu theatralisch agierenden Darsteller, an dieser Stelle möchte man am liebsten der gesamten Riege höchstpersönlich die Gurgel umdrehen, damit die akustische Umweltverschmutzung doch endlich ein Ende hat. Die eigenen Gehörgänge werden teilweise regelrecht vergewaltigt und selbst für einen ausgewiesenen Fan dieser Film-Gattung ist das Ganze nur sehr schwer auszuhalten.

Zu allem Überfluss wird man dann auch noch mit einer ständig einsetzenden musikalischen Untermalung des haarsträubenden Szenarios konfrontiert, die einem das Ohrenschmalz zum Gären bringt und für anhaltende Hörschäden sorgen kann. Nicht selten ertappt man sich dabei, das man am liebsten die Taste für den schnellen Vorlauf betätigen möchte, malträtiert das unerträgliche Gedudel doch die eigenen Nerven ganz erheblich und baut zudem auch ungeahnte Aggressionen in einem auf. Der Hang zum Übertriebenen ist ja im Prinzip ein untrügliches Markenzeichen für solche Werke, doch hier hat man es ganz eindeutig zu weit getrieben und die erträgliche Schmerzgrenze eines normalen menschen überschritten. Eigentlich sehr schade, denn trotz der vollkommen absurden Rahmenhandlung kann das Werk insbesondere im Bezug auf die vorhandene Härte voll überzeugen. Es bietet sich dabei streckenweise eine regelrechte Schlachte-Platte vom Feinsten und die Freunde der härteren Gangart werden voll auf ihre Kosten kommen. Leider kann dieser Aspekt jedoch nicht die nervenden Mankos ausgleichen, die in "Vampire Girl vs. Frankenstein Girl" enthalten sind und sich in soweit summieren, das kein gänzlich überzeugender Gesamteindruck entsteht. Das Gesamtpaket ist viel zu überzogen dargestellt und sprengt selbst die japanischen Verhältnisse.

Im Endeffekt bleibt also ein Film, der im Bezug auf die Qualität keinesfalls an die weiter oben genannten Genre-Kollegen heranreichen kann, die als Gesamt-Inszenierung einfach eine Klasse besser sind. Zu albern erscheint das Werk von den Regisseuren Yoshihiro Nishimura und Naoyuki Tomomatsu, die beim Dreh des Filmes anscheinend ganz eindeutig unter Drogen gestanden haben, denn anders kann man sich dieses bizarre Stück Film nur schwer erklären. Sicherlich wird es genügend Leute geben die das ganz anders sehen und gerade die total übertriebenen Passagen am meisten lieben, doch für mein persönliches Empfinden wurde einfach viel zu dick aufgetragen, etwas weniger wäre in diesem Falle sicherlich mehr gewesen.


Fazit:


Man mag zu dieser Art Film stehen wie man will, doch selbst wenn man ein ausgeprägtes Faible für den japanischen Trash sein Eigen nennt, dürften viele hier an ihre Grenzen stoßen. Andere werden wiederum diesen bizarren Bilder-Trip in den höchsten Tönen loben und die obskure Geschichte mit Vorlieb hinnehmen, auch wenn etliche Defizite und zu viel Albernheit das Seh-Vergnügen merklich beeinträchtigen.


5,5/10
Big Brother is watching you
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karlAbundzu
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Re: Vampire Girl vs. Frankenstein Girl - Nishimura/Tomomatsu

Beitrag von karlAbundzu »

Vampire Girl vs Frankenstein Girl
DVD deutsch
Übertriebener Spaß. Motto: Tausend bekloppte Ideen, wir packen sie alle mit rein. Herrlich.Hundert popkulturelle Anspielungen auf mal lustige mal platte Art. Aber immer total drüber. Dadurch Mund offen und Spaß haben. Soundtrack voller toller Songs. Und: Ein Wiedersehen mit Eishi Shiina. Seit dem Phantastival vor Zeiten Zweitsichtung.
Die wohl bessere Vampir Rom Com als Twilight, oder?
Ja, Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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supervillain
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Re: Vampire Girl vs. Frankenstein Girl - Nishimura/Tomomatsu

Beitrag von supervillain »

karlAbundzu hat geschrieben: So 29. Nov 2020, 16:13 Vampire Girl vs Frankenstein Girl
DVD deutsch
Übertriebener Spaß. Motto: Tausend bekloppte Ideen, wir packen sie alle mit rein. Herrlich.Hundert popkulturelle Anspielungen auf mal lustige mal platte Art. Aber immer total drüber. Dadurch Mund offen und Spaß haben. Soundtrack voller toller Songs. Und: Ein Wiedersehen mit Eishi Shiina. Seit dem Phantastival vor Zeiten Zweitsichtung.
Die wohl bessere Vampir Rom Com als Twilight, oder?
Ja, Empfehlung.
Die deutsche I-On ist leider mit großzügigen 4 Minuten an Gewalt geschnitten. Der Beginn von Yoshihiro Nishimura kann so unmöglich seine Wirkung entfalten. Wenn du die Gelegenheit hast, hol die englische oder die ungeprüfte Dragon (Slim Digi) mit deutschem Ton.
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jogiwan
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Re: Vampire Girl vs. Frankenstein Girl - Nishimura/Tomomatsu

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Sa 3. Nov 2012, 10:08 Den unglaublich blutigen Trailer durfte ich ja vergangenes Wochenende gleich zweimal auf großer Leinwand betrachten und auch wenn der ein bissl mehr an Gore verspricht, was der kurzweilige Film letztendlich hält, so macht "Vampire Girl vs. Frankenstein Girl" doch großen Spass. Eine vollkommen geschmacksbefreite Mischung auch Schulmädchen-Melodram, Komödie und Over-the-Top-Splatter, die auch zweifelsfrei sehr gut funktioniert und dem Zuschauer mit seinen Variationen an Vampir- und Frankenstein-Thematik auch kaum Zeit zum durchatmen lassen. Der rote Lebenssaft fließt nicht nur in Strömen, der spritzt den hübschen Darstellerinnen gleich hektoliterweise um die Ohren und was hier an Körperteilen zusammengesteckt wird, sollte man schon gesehen haben. Wer im November daher die Möglichkeit hat, beim Phantastival in Bremen zu sein, sollte sich das unglaubliche und spaßige Teil auch unbedingt auf der großen Leinwand geben. Prädikat: vollkommen, aber auch vollkommen durchgeknallt.
Meinen Enthusiasmus von 2012 kann ich nach der erneuten Sichtung nun nicht mehr ganz so nachvollziehen. Zwar ist der Film immer noch sehr schräg, aber ohne Überraschungseffekt wirkt das teilweise auch alles sehr kostengünstig und das ständige Overacting vieler Figuren ist auf Dauer doch auch etwas nervig. Auf jede tolle Idee, kommen zwei schlechte und irgendwie hätte man aus der ganzen Geschichte mit ihren popkulturellen Strömungen ja noch viel mehr machen können, als der Blut- und Special-Effekt-Reigen, der es schlußendlich geworden ist. Mittlerweile würde ich meinen, dass der Film zwar unterhaltsam ist, aber doch zu sehr von seinem Potential liegen lässt - vor allem, wenn man bedenkt, dass er seinerzeit zur Sperrspitze der Welle gezählt hat. "Tokyo Gore Police" und "Mutant Girl Squad" muss ich aber wohl auch nochmal schauen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Adalmar
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Re: Vampire Girl vs. Frankenstein Girl - Nishimura/Tomomatsu (2009)

Beitrag von Adalmar »

Tokyo Gore Police auf jeden Fall. Für mich bislang der beste Film aus dieser 2000er/2010er Splatterwelle, wobei ich Mutant Girls Squad noch nicht gesehen habe.
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