Die Falschspielerin - Preston Sturges (1941)

Moderator: jogiwan

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CamperVan.Helsing
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Die Falschspielerin - Preston Sturges (1941)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

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USA 1941

OT: The Lady Eve

R: Preston Sturges

D: Barbara Stanwyck, Henry Fonda, Charles Coburn

Charles Pike (Henry Fonda), Sohn eines schwerreichen Brauereibesitzers aus Bridgefield in Connecticut, kehrt nach einer 12-monatigen Amazonas-Expedition nach Hause zurück. Auf dem Heimweg trifft er die Falschspielerin Jean Harrington (Barbara Stanwyck), die mit ihrem Vater (Charles Coburn) auf demselben Passagierdampfer unterwegs ist, um ahnungslose Mitreisende auszuplündern. Charles wird zum Opfer auserkoren und Jean beginnt, ihn zu verführen und zum Spielen zu bewegen. Doch dann verlieben sie sich und Jean verhindert, daß ihr Vater ihn ausnimmt. Als Charles jedoch ihre wahre Identität erfährt, fühlt er sich betrogen und verläßt sie sofort. Einige Zeit später bietet sich für Jean die Gelegenheit zur Rache. Dafür fährt sie nach Bridgefield, gibt sich als englische Adlige aus und verführt Charles erneut ... (OFDB)


Die Zeit, in der ich meine Teilnahme am Forum zurückgeschraubt hatte, nutzte ich auch dazu, dem klassischen Hollywood wieder zu frönen. Dunkel konnte ich mich erinnern, dass z.B. Filme von Preston Sturges früher im dritten Programm liefen, angesagt von Denès Törzs. Kaum noch vorstellbar heute.

Noch unvorstellbarer ist freilich, dass Henry Fonda hier einen künftigen Brauereierben gibt, der nichts vom Brauen versteht, sich nichts aus Bier macht, ja nicht einmal Bier mag. :shock: Ich würde ja das Bier einer Amazonas-Expedition jederzeit vorziehen. Jedenfalls wird er auf der Heimreise von der attraktiven Jean aufgerissen (man kann es nicht anders bezeichnen), die allerdings aus einer Familie von Betrügern stammt, und es auf das Vermögen der Pikes abgesehen hat. Dann aber verliebt sie sich in Charles, und versucht, ihren Vater von weiteren Betrügereien abzuhalten. Charles erfährt aber von Jeans wahrer Identität, und will mit ihr nichts mehr zu tun haben.

2. Teil: Charles trifft auf einer Party auf die britische Lady Eve und ihren Onkel Sir Alfred. Jener erzählt eine schräge Geschichte, wonach Eve eine Halbschwester Jean Harringtons sei. Charles verliebt sich in Eve, die reiche britische Lady stößt bei den Pikes auf den Sympathie. Da die Heiratsbürokratie in den USA offenbar nicht so ausschweifend ist und ohne nähere Identitätsüberprüfung verläuft, wie hierzulande, läuten für Charles und "Eve", bei der es sich natürlich um Jean handelt, schon bald die Hochzeitsglocken. Während der Flitterwochen muss sich Charles allerdings anhören, wie Eve in Erinnerungen an frühere Liebhaber schwelgt.

Part three: Charles will die Scheidung und zurück an den Amazonas, und trifft auf dem Schiff Jean wieder. Endlich einmal wieder eine normale Frau, mit der man reden kann, und nicht so 'ne abgehobene Society-Schickse! Und wenn sie nicht gestorben sind, wird Charles sich bis an das Ende seiner Tage nicht zwischen den beiden (Halb-)Schwestern entscheiden können...

Es ist nicht der beste Film des Komödienspezialisten Preston Sturges, aber dennoch ein Vergnügen, Henry Fonda zuzusehen, wie er der Stanwyck ins Netz geht, während die Dame hier die ganze Zeit die Fäden zieht. Das ist nicht so laut wie das Chaos, das Katherine Hepburn in "Leoparden küsst man nicht" anrichtet, sondern wirkt wie ein Plan mit doppeltem Boden. Klar wird aber schnell, das im screwballtypischen Geschlechterkampf diesmal man(n) nicht den Hauch einer Chance haben wird.




Und noch ein Horror-Clip für McBrewer: :troest:

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The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
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