Dark Blue
Dark blue
USA 2002
Regie: Ron Shelton
Kurt Russell, Scott Speedman, Ving Rhames, Michael Michele, Brendan Gleeson, Michael Bentt, Darrell Foster, Cheryl Reeves, Eddie Mui, Dash Mihok, Jonathan Banks, Kurupt, Lolita Davidovich, Khandi Alexander, Dana Lee, Chapman Russell Way, Marin Hinkle
OFDB
Dark blue
USA 2002
Regie: Ron Shelton
Kurt Russell, Scott Speedman, Ving Rhames, Michael Michele, Brendan Gleeson, Michael Bentt, Darrell Foster, Cheryl Reeves, Eddie Mui, Dash Mihok, Jonathan Banks, Kurupt, Lolita Davidovich, Khandi Alexander, Dana Lee, Chapman Russell Way, Marin Hinkle
OFDB
Eldon Perry ist ein guter Cop in L.A. Guter Cop bedeutet, er ist lustig, hilfsbereit, kollegial, fälscht Beweise, tötet Unschuldige, lässt Täter laufen, deckt die Taten seines Vorgesetzten, und fühlt sich einfach gut dabei. Jetzt hat er einen neuen Partner, den jungen Bobby, dem er erst Mal die Ermordung eines Zeugen unterschiebt, so quasi als Einstand bei der Sonderkommission. Dabei verstehen die beiden sich gut, zu Eldon Perry schaut man auf, den bewundert man. Und während die Stadt im Zuge der Freisprüche des Rodney King-Prozesses im Bürgerkrieg versinkt, während der Polizeipräsident die Täter eines grausamen Überfalls auf Eldon losjagt um sich selbst zu schützen, und während sein frischgebackener und loyaler Partner beim stellvertretenden Polizeipräsidenten alles gesteht, währenddessen hat Eldon neben seiner Sauferei noch ein echtes, ein riesengroßes Problem: Seine Frau verlässt ihn …
Da gibt es diese Szene am Ende, wenn Kurt Russell auf die brennende Stadt schaut, und seine eigene Zukunft vor sich sieht, derweil das traurige Blade Runner-Saxophon die Melancholie von South Central greifbar macht, und den Zuschauer das kalte Grausen überfällt, ob des gnadenlosen Kitsches, den US-amerikanische Regisseure ihren Zuschauern des Öfteren zumuten.
Dabei hat DARK BLUE solchen Schmacht (von dem es leider einigen gibt) eigentlich gar nicht notwendig. Die Geschichte ist düster und hart, sehr schnell und stringent erzählt, und ist absolut fesselnd. Es gibt nicht eine einzige Länge in diesem Film, auch nicht eine einzige Szene die überflüssig wäre. Selbst die Trennungsszene zeigt nur weitere Facetten Eldon Perrys, zeigt, dass er eigentlich gar kein schlechter Kerl ist, der nur irgendwann in ziemlich üble Gesellschaft gekommen ist, und dem Karriere wichtiger war als Nettsein. Die Actionszenen gehen zum Teil sehr kaltblütig und knackig zur Sache, die Schauspieler sind erstklassig (allen voran natürlich Kurt Russell und Brendan Gleeson, die beide auf die Kacke hauen, dass es, zur Freude des Zuschauers, nur so spritzt), und die gewalttätig und düster aufgeladene Stimmung in mitten des heißen Sommers von L.A. ist hervorragend eingefangen. Wenn da halt nicht dieser grauenhafte Hang zum Kitsch wäre. Ehrlich, bevor ich nachschaute, hatte ich den Film in den späten 80ern verortet, so von der “Musik“ und dem Sentiment her. Aber 2002, das Jahr des ersten BOURNE-Films und von THE TRANSPORTER, waren wohl noch nicht alle so weit …
Nichtsdestotrotz ist DARK BLUE ein harter und vor allem schneller Polizeithriller geworden, der zwar die großen Überraschungen ausspart, dafür aber mit mutiger Thematik und einem großartigen Schlussmonolog punkten kann. Über den Spät-80er-Kitsch mit den Saxophonen und den jaulenden Gitarren muss man halt versuchen wegzuhören …
8/10