Audiokommentare - pro & contra

Alles, was nichts oder nur am Rande mit Film zu tun hat

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von buxtebrawler »

Habe mir den Audiokommentar der Doktores Rolf Giesen und Gerd Naumann zum "Hund von Baskerville" angehört (enthalten auf der NSM-Records-Blu-ray). Dieser ist betont seriös gestaltet und zu 100 % humorfrei, ob seines Informationsgehalt aber dennoch hörenswert. Die beiden ordnen diese Verfilmung historisch ein, haben Insider-Informationen zu Hammer Films, vergleichen mit der Literaturvorlage, hadern mit der Besetzung Christopher Lees und schweifen manchmal etwas sehr weit ab, finden dann aber doch immer zurück zum Film mit seinen Stärken und Schwächen, für die Giesen und Naumann die Sinne schärfen. Dümmer wird man durch diesen AK jedenfalls nicht.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von buxtebrawler »

Der Audiokommentar des Filmhistorikers Uwe Huber zusammen mit Regisseur und Produzent Erwin C. Dietrich zu "Eine Armee Gretchen" geht nun nicht sonderlich in die Tiefe und ist sicherlich auch keine kritische Reflektion, war zumindest für meine Ohren aber trotzdem sehr angenehm. Dietrich redet sehr respektvoll insbesondere über seine Darstellerinnen, haut einige Anekdoten über die Schauspieler raus und berichtet über die Herkunft der Ausstattungsgegenstände. Es gibt ein paar Abschweifungen, z.B. zu Jess Franco und dessen "Frauengefängnis" oder auch zur Steeger, über die Dietrich ebenfalls sehr gut redet. Ein paar Geschäfts- und Produktionsinterna sowie Angaben zu den Drehorten runden den Informationsreigen ab. Huber ist dabei mehr als ein reiner Stichwortgeber und Motivator für den mitunter etwas sehr einsilbigen Dietrich, sondern auch zuständig für filmhistorische Einordnungen und mehr.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 15:54 Der Audiokommentar des Filmhistorikers Uwe Huber zusammen mit Regisseur und Produzent Erwin C. Dietrich zu "Eine Armee Gretchen"
Also, wenn das der Uwe Huber ist an den ich gerade denke, dann ist das aber mitnichten ein "Filmhistoriker", sondern eher ein mittlerweile ziemlich berüchtigter "Fanboy".
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben: Fr 3. Nov 2023, 13:32 Also, wenn das der Uwe Huber ist an den ich gerade denke, dann ist das aber mitnichten ein "Filmhistoriker", sondern eher ein mittlerweile ziemlich berüchtigter "Fanboy".
So wird er auf der Scheibe betitelt. Hilf mir mal auf die Sprünge: Wer is'n das?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben: Fr 3. Nov 2023, 13:36
Arkadin hat geschrieben: Fr 3. Nov 2023, 13:32 Also, wenn das der Uwe Huber ist an den ich gerade denke, dann ist das aber mitnichten ein "Filmhistoriker", sondern eher ein mittlerweile ziemlich berüchtigter "Fanboy".
So wird er auf der Scheibe betitelt. Hilf mir mal auf die Sprünge: Wer is'n das?
Der hat sehr viele Videofeatures mit Interviews von Euro-Stars gemacht, die er dann an Arrow, Ascot und viele andere mehre verkauft hat. Da hast Du unter Garantie schon einige von gesehen. Das mit Helmut Berger taucht recht häufig auf. Die sind auch immer recht gut (finde ich), da er es geschafft hat, dass die viel - auch persönliches - erzählen. Wieso das ab und zu extrem problematisch war, kann ich mal bei einem Bier erzählen, das gehört nicht ins Netz. Was man aber leider sagen muss ist, dass der Gute spätestes ab Corona ganz, ganz tief in die Verschwörungstheorie-Szene abgetaucht ist. Ich kenne einige Leute, die er auf Facebook damit belästigt und regelrecht verfolgt hat.
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 15:34 Der hat sehr viele Videofeatures mit Interviews von Euro-Stars gemacht, die er dann an Arrow, Ascot und viele andere mehre verkauft hat. Da hast Du unter Garantie schon einige von gesehen. Das mit Helmut Berger taucht recht häufig auf. Die sind auch immer recht gut (finde ich), da er es geschafft hat, dass die viel - auch persönliches - erzählen. Wieso das ab und zu extrem problematisch war, kann ich mal bei einem Bier erzählen, das gehört nicht ins Netz. Was man aber leider sagen muss ist, dass der Gute spätestes ab Corona ganz, ganz tief in die Verschwörungstheorie-Szene abgetaucht ist. Ich kenne einige Leute, die er auf Facebook damit belästigt und regelrecht verfolgt hat.
Ah, danke dir. Ja, von diesen Interviews dürfte ich einige kennen.
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von McBrewer »

Audiokommentar mit Roger Fritz, Rainer Knepperges und Sano Cestnik zu Mädchen Mädchen .
M.m. nach nicht wirklich gelungen: Roger Fritz gibt natürlich einige Backgroundinformationen preis, nur leider sind seine beiden Interviewpartner recht wortkarg & stellen kaum bzw wenig Fragen, was Fritz auch mehrmals anspricht ("Ihr müsst mich schon etwas fragen...!")
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von McBrewer »

Wieder Nachtschichtwoche, daher Zeit für weiteres Kopfkino via Audiokommentar.

Dieses mal im Nachtprogramm:

Umberto Lenzis LABYRINTH DES SCHRECKENS aka Gatti rossi in un labirinto di vetro / Eyeball von Dr. Kai Naumann.
Ich muss gestehen, das mich dieser Audiokommentar doch sehr gelangweilt hat, betreibt Kai hier eher Namedropping & gibt auch ausführlich (Wikipedia) Infos zu den Machern & Darstellerin, aber es wird selten direkt auf den Film eingegangen und es gibt doch einigen Leerlauf (wo einfach nichts gesprochen wird) Eher verzichtbar.

Dr. Marcus Stigleggers AK zu JUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN aka Settima Donna aka The Last House on the Beach bietet auch wieder eine Menge Namen & Infos, die man aber auch gut selber von den bekannten Quellen recherchieren könnte.
Er geht aber etwas mehr auf den im Hintergrund laufenden Film ein, aber natürlich kommt er auch nicht um rum, wieder den obligatorischen Bogen zu seinem Fachgebiet, dem Naziexploiter , zu schlagen.

Richtig toll wird es aber dann wiederum mit dem Hintergrund-Interview zu LA ORCA mit Schauspielerin Rena Niehaus und dem Filmgelehrten Christian Keßler.
Von Beginn an wird klar, das beide sehr viel Spaß dabei hatten (das Lachen von Christian :kicher: ) und sich gegenseitig sehr sympathisch sind.
Christian ist vorbereitet, stellt gute Fragen an Rena & sie gibt aber auch einen schönen Einblick aus Ihrem Werdegang, die Dreharbeiten zu besprochenen Film aber auch weitere Arbeiten u.a. mit Senta Berger. Klare Empfehlung!
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von buxtebrawler »

Ingo Strecker und Mirko Rekittke bezeichnen in ihrem Audiokommentar zu „Der Turm der schreienden Frauen“ eben diesen Film als einen ihrer Favoriten aus dem Œuvre Bert I. Gordons und gehen mit entsprechender Begeisterung auf Produktionshintergründe ein, arbeiten Parallelen zum Film noir heraus, diskutieren die Qualität der Spezialeffekte und mögliche Lesarten des Films. Ausgehend von Susan Gordon, die ein gutes Filmkind gewesen sei, geht es um die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler, was, wenn es bis tief in die Nebenrollen hineingeht, für mich persönlich nicht mehr ganz so interessant ist wie die Infos zum Drehbuchautor, zum Kameramann oder zum Filmmusiker. Besonders schön ist Streckers Bericht von seiner persönlichen Begegnung mit Susan Gordon. Bemerkenswert ist es auch, wie die beiden auf Details achten. Ihr Interesse an der Materie untermauern sie, indem sie immer mal wieder auf Bert I. Gordons Autobiographie verweisen, die sie offenbar gelesen haben. Alles in allem gelungen – und gut geeignet, den Film noch einmal Revue passieren zu lassen.
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Re: Audiokommentare - pro & contra

Beitrag von buxtebrawler »

In seinem Audiokommentar zu Robert Siodmaks „Die Wendeltreppe“ geht Dr. Rolf Giesen auf die Romanvorlage und deren Unterschiede zur Verfilmung ein sowie auf die Produktionshintergründe, den Regisseur, dessen Familie und deren Rollen während der Nazizeit, auf den Kameramann und dessen andere Filme… Es geht also viel um Personalien, wofür er sich nur anfänglich am Film orientiert. Dies ist der Fall, als er den im Film gezeigten Stummfilm erkennt und zuordnet. Zudem schweift Giesen gern mal ab, sein AK bleibt aber trotzdem stets relevant. So berichtet er von Siodmaks Karrierestationen und vom tragischen Tode Ödön von Horváth sowie von Siodmaks Beziehung zu seinem Bruder Kurt, bevor es verstärkt um die Schauspielerinnen und Schauspieler geht und Giesen schließlich beim Film noir landet. Einige interessante Detailinformationen hat er ebenfalls parat und diskutiert schließlich den Stellenwert des Films, bevor er auf die Neuverfilmungen eingeht. Wie üblich eine herrlich unaufgeregte, irgendwie gemütliche Zeitreise, die ein Gefühl für die Umstände, unter denen der Film entstand, vermittelt und ihn somit auch für jüngere Generationen greifbarer macht.
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