Deliria-Italiano

purgatorio hat geschrieben:ZWEI GLORREICHE HALUNKEN (IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO, Italien, Spanien, Deutschland 1966, Regie: Sergio Leone)

Meine Fresse… das musste ich erst mal sacken lassen. War der Film lang…
Also auf der Haben-Seite steht hier natürlich ein unfassbar gut ausgestatteter und designter Film, der teils atemberaubende Settings und ebenso gute Bildkompositionen liefert. Also unter handwerklichen Gesichtspunkten wahrhaft ein Meisterwerk. Der stetige Wechsel zwischen stillen und auf wenige Personen reduzierten Szenen und regelrechten Massenschlachten tut hierzu sein Übriges. Auf der anderen Seite aber: Meine Fresse, ist der Film lang! Dampft man die Story auf ihre Essenz ein, bleibt ja nicht viel. Der Film lebt von seinen zahlreichen Nebenhandlungen, von Episoden und Schlaglichtern. Die Kerngeschichte ist dabei überaus überschaubar. Entsprechend erwischte ich mich häufig beim Blick auf die Uhr, worauf all dies hinausläuft, ist schließlich sehr zügig klar. Und immer wieder fragt man sich dann, was denn noch für Umwege und Zwischenfälle kommen mögen, bevor das erwartete Finale ansteht. Uninteressant und langweilig ist das alles nicht, aber eben doch unglaublich lang.
Ich weiß, Asche über mein Haupt. Dies ist ja einer der oder gar DER Überwestern, da könne es nichts zu nörgeln geben. Ich spare mir eine Bewertung! Ich hatte Spaß, ich habe gestaunt, ich war beeindruckt UND ich blickte ständig auf die Uhr und hoffte, dass es bald vorbei sein möge

Natürlich hätte man die Geschichte straighter erzählen können, aber "zu lang" ist mir der Film noch nie vorgekommen.

Wenn du etwas sehen möchtest, wo du zu recht auf die Uhr schaust, weil du hoffst, dass der Scheiß bald vorbei sein möge, empfehle ich "Cola, Candy, Chocolate"...

purgatorio hat geschrieben:Ich weiß, Asche über mein Haupt. Dies ist ja einer der oder gar DER Überwestern, da könne es nichts zu nörgeln geben. Ich spare mir eine Bewertung! Ich hatte Spaß, ich habe gestaunt, ich war beeindruckt UND ich blickte ständig auf die Uhr und hoffte, dass es bald vorbei sein möge

Obwohl ich die "Zwei glorreichen Halunken" wegen seiner vielen Kurzweile versprühenden Elemente keineswegs zu lang fand, spare ich mir den Aschewurf, da ich bei "Spiel mir das Lied vom Tod" mehr oder weniger deine Beschwerde hatte.

purgatorio hat geschrieben:ZWEI GLORREICHE HALUNKEN (IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO, Italien, Spanien, Deutschland 1966, Regie: Sergio Leone)

Meine Fresse… das musste ich erst mal sacken lassen. War der Film lang…
Ich spare mir eine Bewertung! Ich hatte Spaß, ich habe gestaunt, ich war beeindruckt UND ich blickte ständig auf die Uhr und hoffte, dass es bald vorbei sein möge

Für mich ist er keine Minute zu lang, das Tempo stimmt und es macht ihn Sekunde für Sekunde stimmiger. Für mich ganz klar einer DER Film überhaupt!

Onkel Joe hat geschrieben:

purgatorio hat geschrieben:ZWEI GLORREICHE HALUNKEN (IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO, Italien, Spanien, Deutschland 1966, Regie: Sergio Leone)

Meine Fresse… das musste ich erst mal sacken lassen. War der Film lang…
Ich spare mir eine Bewertung! Ich hatte Spaß, ich habe gestaunt, ich war beeindruckt UND ich blickte ständig auf die Uhr und hoffte, dass es bald vorbei sein möge

Für mich ist er keine Minute zu lang, das Tempo stimmt und es macht ihn Sekunde für Sekunde stimmiger. Für mich ganz klar einer DER Film überhaupt!

...uns das dürfte ja selbst der Letzte hier so langsam verstanden haben!

Die Kroete hat geschrieben:

Onkel Joe hat geschrieben:

purgatorio hat geschrieben:ZWEI GLORREICHE HALUNKEN (IL BUONO, IL BRUTTO, IL CATTIVO, Italien, Spanien, Deutschland 1966, Regie: Sergio Leone)

Meine Fresse… das musste ich erst mal sacken lassen. War der Film lang…
Ich spare mir eine Bewertung! Ich hatte Spaß, ich habe gestaunt, ich war beeindruckt UND ich blickte ständig auf die Uhr und hoffte, dass es bald vorbei sein möge

Für mich ist er keine Minute zu lang, das Tempo stimmt und es macht ihn Sekunde für Sekunde stimmiger. Für mich ganz klar einer DER Film überhaupt!

...uns das dürfte ja selbst der Letzte hier so langsam verstanden haben!

Sollte es dich stören musste es nicht lesen .

Sehr eindrucksvoll fand ich ja, nach der irgendwie irritierenden Eröffnung mit dem Häßlichen, der bei uns offenbar zum Brutalen wurde, die Einführung vom Bösen (Lee van Cleef). Das Bild ist der Wahnsinn! Alle in den Raum strebenden Linien streben verlängert auch zu ihm. Zudem ist er zusätzlich zum Bildrahmen mindestens dreimal innerhalb des Bildes gerahmt, besser: kadriert. Die Bögen erzeugen eine enorme Sogwirkung ins Bild hinein. Als würde man in einen Strudel blicken. Besser gefiele mir aber noch eine Analogie zu den Höllenzirkeln von Dante Alighieri. Man blickt dann quasi vom Höllentor aus in die Tiefe hinab und am Ende sitzt Luzifer Immerhin, Luzifer ist der Lichtbringer - passend also, dass er die Sonne in seinem Rücken trägt.
Die Blicke sind auf ihn oder gemeinsam mit ihm auf das zukünftige Opfer (hier außerhalb des Bildes) geheftet. Unweigerlich muss man eben auch auf ihn starren. Und wie geht er damit um? Er lehnt lässig im Türrahmen und genießt die Aufmerksamkeit Obwohl im Inneren des Raumes alles sorgfältig ausgeleuchtet ist und uns kein Detail verborgen bleibt, hat van Cleef selbst das (Sonnen-)Licht im Rücken und erscheint somit überwiegend dunkel und bedrohlich, ist aber zugleich dezent akzentuiert durch sein helles Hemd. Herrlich gemacht!



apropos: Rechts außen, steht da die Krücke des Mannes, den er gleich killt? Also gehumpelt hatte er, daran erinnere ich mich. Aber wenn das dort die Krücke ist, dann enthält dieses Bild hier auch gleich noch die Information, dass die sich anbahnende Tat des Bösen tatsächlich auch ethisch fragwürdig ist - immerhin ist sein Opfer ja körperlich behindert oder zumindest beeinträchtigt.

purgatorio hat geschrieben:
apropos: Rechts außen, steht da die Krücke des Mannes, den er gleich killt? Also gehumpelt hatte er, daran erinnere ich mich. Aber wenn das dort die Krücke ist, dann enthält dieses Bild hier auch gleich noch die Information, dass die sich anbahnende Tat des Bösen tatsächlich auch ethisch fragwürdig ist - immerhin ist sein Opfer ja körperlich behindert oder zumindest beeinträchtigt.

Wenn das Opfer nicht behindert wäre, wäre seine Ermordung weniger fragwürdig?

ugo-piazza hat geschrieben:

purgatorio hat geschrieben:
apropos: Rechts außen, steht da die Krücke des Mannes, den er gleich killt? Also gehumpelt hatte er, daran erinnere ich mich. Aber wenn das dort die Krücke ist, dann enthält dieses Bild hier auch gleich noch die Information, dass die sich anbahnende Tat des Bösen tatsächlich auch ethisch fragwürdig ist - immerhin ist sein Opfer ja körperlich behindert oder zumindest beeinträchtigt.

Wenn das Opfer nicht behindert wäre, wäre seine Ermordung weniger fragwürdig?

berechtigter Einwand

NIcht weniger fragwürdig, macht den Bösen aber noch böser, da er sich ja an Schwächere und Wehrlose vergreift.


und der Film ist sowieso keine Sekunde zu lang.