Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1980)

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1980)

Beitrag von jogiwan »

Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1980)

Bild

Originaltitel: there was a little girl

Alternativtitel: and when she was bad / flesh and the beast

Herstellungsland: Italien, 1980

Regie: Ovidio G. Assonitis

Darsteller: Trish Everly, Michael MacRae, Dennis Robertson, Morgan Hart, u.a.

Story:

Sieben Jahre ist es her, als Julia (Trish Everly) Ihre Zwillingsschwester Mary das letzte Mal sah. Ihr Onkel (Dennis Robertson) versucht das ungleiche Zwillingspaar auf die Begegnung vorzubereiten, da Mary aufgrund Ihrer seltsamen Krankheit nicht mehr Dieselbe ist. Es kommt zum Streit und die verunstaltete Schwester schwört, daß Julia Ihren kommenden Geburtstag nicht so schnell vergessen wird. Wenig später wird bekannt, daß Mary aus dem Krankenhaus entflohen ist. Plötzlich passieren seltsame Morde... (Quelle: ofdb)
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Blap
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Re: Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1980)

Beitrag von Blap »

Ein älterer Ultrakurzkommentar:


Madhouse - Party des Schreckens

Schon als kleines Mädchen wurde Julia von ihrer bösartigen Zwillingsschwester Mary drangsaliert. Nun liegt Mary -durch eine Krankheit grausam entstellt- seit längerer Zeit im Krankenhaus. Father James, Onkel der Zwillinge, überredet Julia dazu ihre kranke Schwester zu besuchen. Zögerlich lässt sich Julia darauf ein, doch der Besuch wird ein Debakel, Mary beschimpft und bedroht ihre Schwester massiv. Bald werden Menschen aus Julias Umfeld auf brutale Art und Weise ermordet, doch wer steckt dahinter, und welche Absichten hegt der unbekannte Killer...???

Dieser Film aus den frühen Achtzigern ist ein netter Mix aus Thriller und Horror. Die Handlung ist die eines Thrillers, die Morde sind wie in einem Horrorfilm ausgeführt. Die Untaten sind recht rustikal in Szene gesetzt, jedoch ist das Mettgut ohne Probleme als unecht zu erkennen. Daher tragen die Metzeleinlagen eher zur Erheitung bei, besonders die Zähmung eines bösartigen Rottweilers per Bohrmaschine sorgt für Lacher, sofern man einen leicht merkwürdigen Humor hat. Die Darsteller liefern durchaus gute Leistungen ab, jedoch ist die Auflösung einfach nicht clever genug, ferner fehlt es an echten Überraschungen und Gänsehautmomenten, wodurch der Film meiner Meinung nach im Mittelmaß versinkt.

Die DVD von XT-Video ist als kleine Hartbox erhältlich, alternativ ist eine limitierte, grosse Hartbox erschienen. Die Qualität der Scheibe ist brauchbar, als Bonus ist leider nur ein Trailer vorhanden. Da "Madhouse" sehr gut in mein Beuteschema passt, musste ich mir den Streifen natürlich zu Gemüte führen. Die Konkurrenz ist jedoch übermächtig, so verbleiben für diesen Erguss freundliche 6/10.
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jogiwan
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Re: Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1

Beitrag von jogiwan »

Assonitis Slasher-Werk beginnt eigentlich recht vielversprechend und atmosphärisch und macht dann leider alles falsch, was man nur falsch machen kann. Die Story versumpft in absoluten Lächerlichkeiten, die Charaktere agieren stümperhaft und auch der eigentliche Täter wird viel zu früh entlarvt, sodass sich das Finale dann ziemlich zäh entwickelt und der ganze Streifen trotz netter Einfälle nie so richtig in die Gänge kommt. Schade, dass sich "Madhouse" nach seinem starken Auftakt so derart dröge entwickelt. Nicht einmal der obligatorische Slasher-End-Schock funzt richtig! Muss man jedenfalls nicht gesehen haben.
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Il Grande Racket
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Re: Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1980)

Beitrag von Il Grande Racket »

Gerade geglotzt. Ich hatte mir mehr erwartet, aber fand ihn doch recht spannend. Die Auflösung kommt in der Tat viel, viel zu früh (nicht, dass man sich das nicht hätte denken können, nach DER Predigt), aber ich konnte einigermaßen mitfiebern. Die Hunde-Szene war leider nicht sehr überzeugend umgesetzt, hier hätte man etwas schnellere Schnittfolgen wählen sollen. Hab in letzter Zeit aber auch weit schlechteres gesehen, deswegen von mir 6/10.
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jogiwan
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Re: Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben:Assonitis Slasher-Werk beginnt eigentlich recht vielversprechend und atmosphärisch und macht dann leider alles falsch, was man nur falsch machen kann. Die Story versumpft in absoluten Lächerlichkeiten, die Charaktere agieren stümperhaft und auch der eigentliche Täter wird viel zu früh entlarvt, sodass sich das Finale dann ziemlich zäh entwickelt und der ganze Streifen trotz netter Einfälle nie so richtig in die Gänge kommt. Schade, dass sich "Madhouse" nach seinem starken Auftakt so derart dröge entwickelt. Nicht einmal der obligatorische Slasher-End-Schock funzt richtig! Muss man jedenfalls nicht gesehen haben.
So hart würde ich mit dem Streifen mittlerweile nicht mehr ins Gericht gehen und die erneute Sichtung offenbart doch so einige Qualitäten. So entwirft der Streifen ein doch recht spannendes Szenario mit einer sympathischen Protagonistin, das jedoch am Ende mit ein paar fragwürdigen Momenten torpediert wird. Auch die Sache mit der Familie, die man sich ja bekanntlich nicht aussuchen kann, ist ja durchaus interessant angelegt. Aber gegen Ende meint es Assonitis dann doch etwas zu gut mit Momenten, die künstlich in die Länge gezogen werden und seinen schrägen Neben-Figuren, die die Grenze zur Lächerlichkeit doch mehrmals überschreiten. Insgesamt ein netter kleiner Film mit einer tollen Hauptdarstellerin, aber nicht das erwartbare Highlight, dass hier durchaus in erreichbarer Nähe gewesen wäre.
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Salvatore Baccaro
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Re: Madhouse - Party des Schreckens - Ovidio G. Assonitis (1980)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Gestern im Rahmen des Oldenburger Filmfests anlässlich der Ovidio-G.-Assonitis-Retrospektive zum ersten Mal gesichtet und mein Eindruck ist der eines zweischneidigen Schwertes: Dramaturgisch gerät MADHOUSE reichlich anti-klimatisch, (die eigenartige Entscheidung, dass uns die Identität des Killers quasi en passsant vor Beginn des letzten Laufzeitdrittels präsentiert wird, mag damit zu tun haben, dass das Drehbuch schlicht keine verdächtigen Figuren in petto hat, die sonst als Untäter in Frage kämen, doch weshalb hat man denn überhaupt darauf verzichtet, auch nur ein, zwei zarte Rotheringe ins spannungsarme Planschbecken zu werfen?, genügend skurrile Nebenfiguren à la fluchendem japanischem Hausmeister oder Vermieterin mit New-Age-Esoterik-Ambitionen wären ja durchaus vorhanden gewesen); inszenatorisch wird Slasher-Mittelmaß geliefert, das seinen US-amerikanischen Vorbildern zwar nicht hinterherhechelt, nun aber auch nicht wirklich eigene Akzente setzt; die Story selbst knirscht vor lauter Logiklöchern wie ein Nussknacker am Weihnachtsabend. Andererseits hat MADHOUSE aber auch genügend Meriten, die mir unterhaltsame eineinhalb Stunden beschert haben: Overacting zum Beispiel, dessen sich viele Darsteller befleißigen, (namentlich vor allem im Finale, das sich tatsächlich wie eine Stippvisite im titelgebenden Tollhaus anfühlt); die mir (zuvor gänzlich unbekannte) Hauptdarstellerin Trish Everyl agiert, (im Gegensatz zu vielen ihrer Sidekicks), souverän; die Morde sind angemessen ruppig, (wenn auch nie in einer Weise, die es rechtfertigen würde, dass der Streifen sowohl im Vereinigten Königreich wie hierzulande auf den Index geriet). Was MADHOUSE für mich (neben seinem starken, teilweise Erinnerungen an CANNIBAL HOLOCAUST weckenden Riz-Ortolani-Score) allerdings dann doch ein bisschen über den Durchschnitt hebt: Mir ist kein Slasher/Giallo bekannt, in dem ein beißwütiger Kampfhund als Mordwerkzeug eingesetzt wird – und was für ein vierbeiniger Kaventsmann das doch ist: So viele Großaufnahmen, in denen die vermeintliche „Bestie“ ihr hübsches Gesicht zum Zähnefletschen verzerrt; eine nach Gesetzen der Logik nicht mal ansatzweise auffangfähige Szene, in der unser Höllenhündchen einen taubstummen Buben im Stadtpark zerfleischt; und dann diese himmelschreiende Szene gegen Ende, über die ich nicht mehr verraten möchte, als dass man sich vorstellen solle, Jack Nicholson sei in SHINING durch einen rasenden Rottweiler ersetzt worden, und bei dem nicht nur ich, sondern der halbe Kinosaal vor schreiendem, zugleich ungläubigem wie wertschätzenden Gelächter auf dem Parkettboden zuckte…
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