Der Satan ohne Gesicht - Ferruccio Casapinta (1969)

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Der Satan ohne Gesicht - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von jogiwan »

Der Satan ohne Gesicht

bambola-di-satan.jpg
bambola-di-satan.jpg (237.18 KiB) 423 mal betrachtet

Originaltitel: La Bambola di Satana

Alternativtitel: Satan's Doll

Herstellungsland: Italien, 1969

Regie: Ferruccio Casapinta

Darsteller: Erna Schürer, Roland Carey, Giovanni Ivan Scratuglia, Aurora Battista, Lucia Bomez, u.a.

Story:

Elisabeth (Erna Schürer) fährt, zwecks Testamentseröffnung ihres Onkels, mit Freund Jack (Roland Carey) zur ländlich gelegenen Burg Ihrer Familie. Die alten Gemäuer verbergen immer noch zahlreiche Geheimnisse die Lisa, obwohl Sie die meiste Zeit Ihrer Kindheit dort verbracht, noch nicht entdeckt hat. Angekommen stellt Sie fest, daß eine Bedienstete, die angeblich schon seit Jahren tot ist, noch lebt. In der Nacht sorgen seltsame Zwischenfälle und Alpträume für Aufruhr. Als wäre das noch nicht genug wird die junge Frau auch noch von einem finsteren Mann in den Burgkerker verschleppt und gefoltert. Ist alles nur ein böser Alptraum, war irgend etwas in den Schlaftrunk oder treibt wirklich dort ein böser Geist sein Unwesen? (Quelle: ofdb)
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jogiwan
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Re: Satan´s Doll - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von jogiwan »

kommt demnächst auf Blu-Ray und von X-Rated:
X-Rated hat geschrieben: Es handelt sich um den sehr, sehr raren Giallo "Der Satan ohne Gesicht" mit Erna Schurer ("La Bambola di Satana" Italien 1969). Und ja, diese digitale Weltpremiere bekommt eine BLU-RAY spendiert. Es wurde geschafft, diesen Film wunderbar in HD zu retten !
quelle: facebook
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Captain Blitz
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Re: Satan's Doll - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von Captain Blitz »

Ich hoffe jedenfalls, dass die Synchro von "Oase der Zombies" kein Maßstab für X-Rated ist, sowas brauche ich nicht.
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horror1966
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Re: Satan's Doll - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von horror1966 »

Ein mir bisher vollkommen unbekannter Genre-Beitrag. Kann mir jemand sagen, ob sich die Anschaffung der kommenden MB-VÖ lohnt? Möchte ungern einen teuren Blindkauf für einen eventuell schlechten oder mittelmäßigen Film tätigen und auf euer Urteil kann ich mich ja eigentlich immer verlassen. :thup:
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buxtebrawler
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Re: Satan's Doll - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von buxtebrawler »

@horrortschi: Kenne den Film auch noch nicht, kann aber mal die Artworks und weitere Infos eintragen und ansonsten auf eine Kritik unserer Partnerseite FILMTIPPS.AT verweisen, wo 7/10 "ebenso unheimlichen, wie bedrohlichen erotischen Träumen" vergeben werden: http://www.filmtipps.at/kritiken/Satans_Doll/

Erscheint voraussichtlich am 06.02.2015 bei X-Rated auf Blu-ray im Mediabook:

Bild
Cover A

Bild
Cover B

Extras:
  • Italienische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
  • Italienische Originalfassung mit englischen Untertiteln
  • Booklet mit 16 Seiten mit grandiosem Bildmaterial und folgenden Textbeiträgen: „Gothischer Giallo“ von Matthias Künnecke (zweisprachig in deutsch und englisch) und „Erna Schurer – der vergessene Stern am Himmel“ von Thorsten Hanisch
  • Trailer
  • Making of deutsche Fassung „Satan ohne Gesicht“
  • Bildergalerie mit seltenem Material (Poster und Aushangfotos von 1969)
  • Interview mit Schauspieler und Synchronsprecher Gerald Paradies
  • Audiokommentar mit Gerd Naumann, Matthias Künnecke und Bodo Traber, in dem neben vielen anderen wichtigen Aspekten auch auf die Seltenheit des Filmes, auf die Tatsache der bereits viele Jahre vorher entstandenen Dreharbeiten und zu guter letzt die deutsche Fassung eingegangen wird
  • Interview mit Erna Schurer von 2013. Frau Schurer war nicht bereit vor die Kamera zu kommen, stellte sich aber schriftlich den Fragen.
Bemerkungen:
Blu-ray/DVD Combo, limitiert auf 999 Exemplare pro Cover

- Hauptfilm von der Originalversion des Mutterbandes von 1969 in HD abgetastet und restauriert
- HD Version1080p (90 Minuten), SD Version 86 Minuten 1.78:1 anamorph 16:9
- Erstmalig deutsche Sprachfassung

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Satan's Doll - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von horror1966 »

Habe mir auf jeden Fall mal Cover A vorbestellt.
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buxtebrawler
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Re: Satan's Doll - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von buxtebrawler »

horror1966 hat geschrieben:Habe mir auf jeden Fall mal Cover A vorbestellt.
Dann erwarte ich deinen Bericht :geek:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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jogiwan
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Re: Satan's Doll - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von jogiwan »

Ich hab den vor vielen, vielen Jahren mal als VHS-Copy in italienischer Sprache mit englischen Fan-Subs gesehen und es ist trotz Erna Schürer aber relativ wenig in Erinnerung geblieben, was aber nicht unbedingt negativ sein muss. Soweit ich mich erinnern vermag, ist "Der Satan ohne Gesicht" aber kein Giallo mit herkömmlichen Genre-Motiven und Mörder inklusive schwarzen Handschuhen im Dauereinsatz, sondern eher ein eher ruhig erzählter, Kammerspiel-artiger Paranoia-Film mit klassischen Gothic- mit "Whodunnit"-Motiven und relativ überschaubarer Darstelleranzahl. Ich freue mich jedenfalls auf die Neusichtung in hoffentlich wesentlich besserer Qualität.
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horror1966
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Re: Der Satan ohne Gesicht - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von horror1966 »

Der Satan ohne Gesicht
(La Bambola di Satana)
mit Erna Schurer, Roland Carey, Aurora Bautista, Ettore Ribotta, Lucia Bomez, Manlio Salvatori, Franco Daddi, Beverly Fuller, Eugenio Galadini, Giorgio Gennari, Domenico Ravenna, Teresa Ronchi, Giovanni Ivan Scratuglia
Regie: Ferruccio Casapinta
Drehbuch: Ferruccio Casapinta / Giorgio Cristallini / Carlo M. Lori
Kamera: Francesco Attenni
Musik: Franco Potenza
ungeprüft
Italien / 1969

Die junge Elisabeth fährt zusammen mit ihrem Freund Jack zwecks Testamentseröffnung ihres verstorbenen Onkels zur ländlich gelegenen Burg ihrer Familie. Die alten Gemäuer verbergen immer noch zahlreiche Geheimnisse, die sie noch nicht entdeckt hat, obwohl sie die meiste Zeit ihrer Kindheit dort verbrachte. Es geschehen merkwürdige Dinge. Elisabeth wird obendrein von seltsamen Träumen heimgesucht. Und wer ist der vermummte Mörder, der auf dem Schloss umher geht? Jack vermutet, dass alles mit dem Erbe zu tun haben könnte und stellt Nachforschungen an. Die Bewohner des Schlosses geraten in Lebensgefahr.


"La Bambola di Satana" ist die erste und gleichzeitig auch einzige Regiearbeit von Ferruccio Casapinta und dürfte zudem auch noch zu den wirklich raren Gialli zählen, die selbst eingefleischten Genre-Fans eher unbekannt sein dürften. Umso schöner ist die Tatsache, das nun eine deutschsprachige Veröffentlichung erschienen ist, die laut den Einträgen bei der OFDB anscheinend auch die einzige bekannte darstellen dürfte. Wie dem aber auch sei, der Film ist sicherlich nicht zu den absoluten Größen des Sub-Genres zu zählen und weicht außerdem in seiner Erzählung auch ziemlich vom ansonsten üblichen Schema ab. Eine ständig andauernde Mordserie ist ebenso wenig zu erwarten wie der handelsübliche Killer mit schwarzen Handschuhen, vielmehr erzählt Casapinta eine Geschichte, die eine größtenteils recht ansprechende Kombination aus Gialli, Gothic Horror und einigen surrealen Elementen darbietet. Für ein Erstlingswerk ist der Film dann auch ganz gut gelungen, so das hier sicherlich nicht der Grund dafür liegen kann, das Ferruccio Casapinta in der Folge keinen weiteren Film mehr auf den Weg gebracht hat. Ihre Stärken offenbart die Story ganz eindeutig in der gelungenen Atmosphäre, wobei der Schauplatz des riesigen Schlosses sicherlich sehr gut gewählt ist, denn so kommen die Anteile des Gothic Horror so richtig schön zur Geltung. Der hervorragend passende Score von Franco Potenza verleiht dem Ganzen dann noch zusätzlich eine äußerst stimmige Note, so das sich in einigen Momenten sogar ein echtes Gänsehautgefühl beim Zuschauer einstellt, das man auch nur zu gern annimmt.

Was dem Geschehen ein wenig abgeht ist ein richtig konstant ansteigender Spannungsbogen, denn wenn man nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, kann man diverse Zusammenhänge schon recht frühzeitig erahnen. Dennoch gestaltet sich die Chose keineswegs vollkommen vorhersehbar, denn Casapinta hat sehr wohl darauf geachtet nur bestimmte Dinge preis zu geben, so bleibt beispielsweise die Identität des eigentlichen Mörders bis kurz vor dem Ende im Dunkeln was man absolut als positiven Aspekt betrachten kann. Nun kommt "La Bambola di Satana" nicht unbedingt als Vertreter seiner Art daher in dem es vor Höhepunkten nur so wimmelt, aber die Inszenierung ist sehr solide und dürfte den meisten Liebhabern durchaus zusagen. Die Darsteller liefern durch die Bank gute darstellerische Leistungen ab, wobei sich der Betrachter aber von Beginn an darauf einstellen sollte, das an diversen Stellen auch ein gewisses Overacting und der Hang zur leichten Thetralik zu erkennen ist. Das fällt aber nicht sonderlich ins Gewicht und in gewisser Weise verleiht es dem Film sogar seinen ganz eigenen Charme, der im Prinzip durchgehend zu erkennen ist.

Nicht ganz überzeugt hat mich hingegen die deutsche Synchronisation, was aber durchaus ein rein subjektives Empfinden sein könnte. Dennoch hat man einigen Figuren Stimmen verliehen die in meinen Augen nicht vollkommen passend erscheinen. Dieses Geühl überträgt sich dann fast zwangsläufig auch auf diverse Dialoge, denn phasenweise erscheinen einem die Gespräche doch ein wenig zu sehr aufgesetzt um nicht zu sagen künstlich. Das mag aber jeder anders sehen und insgesamt soll das auch den insgesamt äußerst positiven Eindruck dieses Früh-Gialli keinesfalls schmälern, der von Ferruccio Casapinta meiner persönlichen Meinung nach überdurchschnittlich gut ins Bild gesetzt wurde. Man sollte an dieser Stelle viel lieber dankbar dafür sein, das auch diese eher seltenen und unbekannten Vertreter des Genres zu einer Veröffentlichung gelangen, die man übrigens von der Aufmachung her als absolut gelungen bezeichnen kann. Und auch wenn das Szenario nicht mit den absoluten Größen des Gialli mithalten kann, ist allein schon die Abweichung vom üblichen Muster ein Grund dafür, das eines der beiden schicken Mediabooks in der heimischen Sammlung landen sollte.

Letztendlich sollte sich jeder selbst ein Bild von diesem Film machen, der die Meinungen sicherlich ein klein wenig spalten wird. Nicht jedem wird die eher unübliche Mixtur gefallen, wobei doch gerade dieser Aspekt dem Ganzen einen besonderen Reiz verleiht. Mich selbst hat "Der Satan ohne Gesicht" (so der deutsche Titel) jedenfalls überzeugt, so das ich nur eine Empfehlung an jeden Fan aussprechen kann, der auch einmal einen etwas anders gestrickten Gialli sehen möchte. Die Zusammensetzung aus Gothic Horror, leichten Mystery Elementen und Gialli ist definitiv als gelungen zu bezeichnen und insbesondere in atmosphärischer Hinsicht gibt es überhaupt nichts zu bemängeln, so das man dem guten Regisseur für sein erstes und leider auch einziges Werk ein durchaus gutes Zeugnis ausstellen kann.


Fazit:


Eher unbekannt und anscheinend sehr rar kommt hier ein Vertreter des Sub-Genres daher, der weitaus besser ist als viele Leute eventuell vermuten werden. Kein filmisches Meisterwerk, aber eine gut erzählte Geschichte die zudem auch in ihrer Gesamtheit einen überzeugenden und stimmigen Eindruck hinterlässt.


7/10
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Adalmar
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Registriert: Do 12. Mai 2011, 19:41

Re: Der Satan ohne Gesicht - Ferruccio Casapinta (1969)

Beitrag von Adalmar »

Lieber horror, ein Giallo - mehrere Gialli :opa:

Klingt ja eigentlich alles gut, aber die 30 EUR für den Film sind ja wieder mal ein saftiger Preis :roll: Was hältst du von der Bildqualität, ist diese einer BD würdig?
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