Lucy - Luc Besson (2014)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von jogiwan »

Lucy

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Originaltitel: Lucy

Herstellungsland: Frankreich / 2014

Regie. Luc Besson

Darsteller: Scarlett Johansson, Analeigh Tipton, Morgan Freeman, Pilou Asbæk, Min-sik Choi, Amr Waked

Story:

Als sie von ihrem Freund und Nebenerwerbs-Drogenkurier Richard einen Koffer in Empfang nimmt, der für einen gewissen Mr. Jang (grandios: "Oldboy" Choi Min-sik) bestimmt ist, ahnt die US-Studentin Lucy (Scarlett Johansson) nicht, dass sich ihr Leben auf spektakuläre Weise ändern wird: Der Deal läuft schief, und eine Überdosis einer neuartigen Super-Droge gelangt in ihren Blutkreislauf. Mit weitreichenden Folgen für die junge Frau: Lucys Gehirnkapazität explodiert förmlich, und auch ihr Körper mutiert. Jangs Killer-Armee hat jetzt eine ebenbürtige Gegnerin ... (quelle: filmtipps.at)
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karlAbundzu
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von karlAbundzu »

Hm zur Story was schreiben? Ich weiß nicht, die ist selten hanebüchen, und wird auch keinen Moment ernst genommen; also Stichwörter: fiese Asiaten im Drogengeschäft inklusive Martial Arts und üblen Obermax (und einem langnasigen Geschäftsplaner), toller schlauer Wissenschaftler inklusive nerdiger Kollegen namens Freeman, schusselige Partyfrau die Superkräfte bekommt, dass erklärt wird mit einer Unter-Marvel-Niveau-Theorie, ausgeborgt bei so einer blöden Sekte, die uns mit Flugzettln in den 90ern nervte (von wegen 10% Gehirn Quatsch).
Egal, Scarlett fliegt förmlich durch den Film, das ist alles Style over Substance, toll gedreht und in den Szenen gut inszeniert, mit hervorragender Musik vom Besson-Regular Serra. Selbst die quatschigsten Szenen machen Spaß zuzsehen. Johansson und Freeman wissen die ganze Zeit, in was für nem Fiml sie sich befinden und chargieren dementsprechend.
Das alles kann man auch als zynischen Kommentar auf diese halbernste Welle der Superhedenfilme verstehen, man kann aber auch einfach Spaß haben und sich erfreuen!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Adalmar
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von Adalmar »

An den ersten 15-20 Minuten kann man sehen, was für ein guter Actionregisseur Besson ist - und am Rest des Films, dass er als Autor (zumindest mich) ganz und gar nicht überzeugt. Die Eröffnung geht gnadenlos schnell und mit einer fast erdrückenden Härte (wenn man sich in die Protagonistin hineinversetzt) vor sich. Schade, dass das dann in so eine Superhelden-Posse übergeht, in der es keine spannende Action mehr gibt, sondern nur eher humoristische Szenen, in denen Lucy ihr Umfeld mit ihren Superkräften beeindruckt. Sie ist sowieso unbesiegbar und damit schon ein großer Spannungsfaktor verschenkt. Total daneben finde ich die pseudo-naturwissenschaftlichen und philosophischen Ansprüche des Films samt einer lächerlichen Zeitreise zum Zeitalter des Australopithecus afarensis, der ich keinen Sinn entnehmen kann. Keinen Sinn ergibt für mich auch, dass im Verlauf des Films angedeutet wird, dass Lucys Gehirn kurz davor ist, ihren Körper zu zerstören, was aber irgendwann einfach kein Thema mehr ist. Total blöd fand ich die Erklärbär-Sequenzen mit einem klischeehaft gecasteten Morgan Freeman. Da erzählt er was davon, dass sich in geeigneten Lebensräumen das Leben reproduziert, und in einem genialen Regieeinfall werden ein paar Archivaufnahmen von poppenden Tieren eingeblendet :wart:
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karlAbundzu
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von karlAbundzu »

Adalmar hat geschrieben:Da erzählt er was davon, dass sich in geeigneten Lebensräumen das Leben reproduziert, und in einem genialen Regieeinfall werden ein paar Archivaufnahmen von poppenden Tieren eingeblendet :wart:
ich fand das lustig.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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jogiwan
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von jogiwan »

Unpackbares, Action- und Tempo-reiches Knallbonbon der völlig abgedrehten Sorte und dem Prinzip der permanenten Steigerung für Menschen mit Humor, bei dem man lediglich einen Fehler nicht begehen sollte: die ganze Sause ernst zu nehmen. Luc Besson greift in seinem selbstreferenziellen und ironischen Werk nach einem eher düsteren Start nach den Sternen und lacht vermutlich in seinem Kämmerlein über all die Kommentare, die in dem unterhaltsamen und augenzwinkernden Spaß, der Geschichte und Besetzung irgendwelche tieferen Bedeutungen und Statements erkennen wollen. „Lucy“ ist jedenfalls ein schwer unterhaltsamer Filmchen, bei dem es am besten ist, wenn man im Vorfeld wenig über den Inhalt weiß und man sich einfach zurücklehnt und plätten lässt und bei dem lediglich die FSK-Freigabe für Stirnrunzeln sorgen sollte. Ein Blockbuster aus der Big-Budget-Trash-Ecke und der sympathischen Sorte, bei dem mich auch der übermäßige Einsatz von CGI gar nicht gestört hat. Ein Film, der mich so bestens unterhält darf auch alles.
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Onkel Joe
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von Onkel Joe »

Klingt gut, ist vorgemerkt :opa: .
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Seth_LCF
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von Seth_LCF »

Ich habe den Film, ähnlich wie Adalmar gesehen.
Aus der Kategorie "was wäre wenn" im Blockbusterbereich gibt es imo Besseres.
Kein Totalausfall, aber leider auch nicht viel mehr als Durchschnitt.
Schön allerdings die Idee eine Blondine als ersten Menschen zu zeigen, der es vermag 100% seiner geistigen Fähigkeiten zu nutzen!
Weiß einer von euch evtl. auf wie viel % der Regisseur so kommt?
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McBrewer
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von McBrewer »

Als ich vor einiger zeit den ersten Trailer zu LUCY sah, hatte ich schon anch wenigen Sekunden nun so mal rein gar keine Lust, jemals diesen Film zu sehen. Luc Besson & Scarlett Johansson hin oder her - die Filmvorschau schien schon ALLES gezeigt zu haben...Pusteblume :P
Den aus der Bierlaune heraus habe ich dann doch einmal dieses Werk eingeworfen und wurde positiv Überrascht. Natürlich ist die Story Gaga & passt auf einen Bierdeckel. Aber Besson lässt keine Zeit zum durchatmen. Ohne lange einführung befinden wir uns schon in der Gehirnerweiterung richtung 100%. Also das Gehirn von LUCY/Johansson, nicht der des Zuschauers :hirn:
Und ich für meinen Fall schätze sogar die pseudo philosophischen Einschübe, ohne sie wäre der Film halb so Spaßig.
Sicherlich kein Meisterwerk - aber bei weitem davon entfernt ein Rohrkrepierer zu sein :opa:
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purgatorio
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von purgatorio »

LUCY (Frankreich 2014, Regie: Luc Besson)

Lucy (Scarlett Johansson) ist unwohl. Ihre neue Bekanntschaft Richard (Pilou Asbæk) versucht sie mit Nachdruck zu überreden, einen Koffer bei einem Mr. Jang (Choi Min-sik) abzugeben. Da Lucy sich weigert und gehen will, kettet Richard den Koffer an ihr fest. Für diesen Fehler wird er kurzerhand erschossen während Lucy im Hotelzimmer der koreanischen Gangster erwacht. Man hat ihr für den Schmuggel Pakete mit der neuartigen synthetischen Droge CPH4 in den Unterleib genäht. Doch eines der Päckchen platzt auf und ergießt eine Überdosis in ihren Leib. Lucy erschließt sich plötzlich große Teile des Gehirns, welche normalerweise ungenutzt sind. Ihre Intelligenz nimmt zu und die Wahrnehmung wird schärfer. Je länger die Droge wirkt, desto manipulativer werden ihre Fähigkeiten. Telepathie und Telekinese, die Beeinflussung von Räumen und elektromagnetischen Wellen – Lucy mutiert zum Übermenschen. Doch um sich am Leben zu erhalten, benötigt sie Ruhe, Hilfe und Nachschub. Unterdessen beginnen die Gangster die erbarmungslose Jagd auf das Mädchen…

Wow! Die ersten 20-30 Minuten sind ja mal absolut atemberaubend! Regelrecht virtuos erzählt und mit ganz großartiger Musik (Eric Serra, ich mag ihn einfach!) – Eine Bilderflut und sehr, sehr neckisch und unterhaltsam. Dann kommt der zunehmend philosophische Teil, von dem man halten kann, was man mag. Und dann das Actiongeballer. Und fertig. Ich wurde gut unterhalten und bleibe vom ersten Drittel nachhaltig beeindruckt. Also ja, kann man gucken!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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CamperVan.Helsing
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Re: Lucy - Luc Besson (2014)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Autsch, was war das denn? Früher warben die Scientologen für Hubbards "Dianetik"-Buch ja mit dem Gesicht von Albert Einstein und der Aussage "Wir nutzen nur 10% unseres geistigen Potentials", was ja bekanntlich Humbug ist. RTL2-Dauerglotzer z.B. nutzen ihr Gehirn stets auf dauernder Volllast. Die braucht es nämlich, um eine normale Intelligenz stets so weit nach unten zu drücken, um das sog. "Programm" aufnehmen zu können.

Mythos hin oder her, was hätte mit der Idee der "Gehirnerweiterung" alles anfangen können? Die Story um eine "Superdroge" und deren Wirkungen gibt ja einiges her, und von der Action her fand ich "Lucy" durchaus gelungen. Gut, das Syndikat ist sehr einseitig evil, aber Scarlet Johansson, die mit großkalibrigen Waffen die Arschlöcher wegballert, das macht vieles wieder wett.

Ich bin allerdings ganz an der Seite von Adalmar bei diesem Punkt
Total daneben finde ich die pseudo-naturwissenschaftlichen und philosophischen Ansprüche des Films samt einer lächerlichen Zeitreise zum Zeitalter des Australopithecus afarensis, der ich keinen Sinn entnehmen kann. Keinen Sinn ergibt für mich auch, dass im Verlauf des Films angedeutet wird, dass Lucys Gehirn kurz davor ist, ihren Körper zu zerstören, was aber irgendwann einfach kein Thema mehr ist.
Wobei die Reise zurück in die Zeit natürlich eine Anspielung Bessons an Kubricks 2001 ist (Der Trip, Entwicklung zu einer neuen Evolutionsstufe, die Affen, der Fingerzeig). Fragt sich nur, ob es eine Hommage sein sollte oder eine Parodie... Im ersten Fall wäre es gnadenlos misslungen, im zweiten Fall gäbe es bereits für die Idee was mit der Keule :basi:

Aber auch mit den Szenen an der Uni mit der Wissensübertragung und den Computern, ich konnte da echt nichts mit anfangen, sorry.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
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