Je suis à prendre - Francis Leroi (1978)

Moderator: jogiwan

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CamperVan.Helsing
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Re: Je suis à prendre - Francis Leroi (1978)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

ugo-piazza hat geschrieben: Do 17. Dez 2020, 09:46
PS: In Frankreich gab es eine Crowdfunding-Kampagne für eine Blu-Veröffentlichung von "Frederic Lansac"'s Marilyn-Jess-Klassiker "La femme objet" aka "Science Fiction Lady", die auch die deutsche Synchro beinhalten soll. :sabber:
Rechtzeitig zum Jahresende ist Post aus Fronkreisch eingetroffen. Deutsche Sünkro is tatsächlich druff und ein paar Trailershows jibbet ooch.
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Ragory
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Re: Je suis à prendre - Francis Leroi (1978)

Beitrag von Ragory »

ugo-piazza hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 01:05
In einem anderen Punkt war Leroi Jahrzehnte der Zeit voraus: Butler Ralf wird vom damals 70jährigen Robert Le Ray gegeben, der seine Standfestigkeit unter Beweis stellt. Die Regierung Macron wird dies in einer bald kommenden PR-Kampagne verwenden, in der die Erhöhung des Renteneintrittsalters erklärt werden soll. Klar ist, dass positive Arbeitsbedingungen förderlich für die Gesundheit sind. :cool:

Und nun muss ich Hitchcocks "Suspicion" gucken...
Zu Robert Le Ray habe ich noch ein interessantes Interview mit ihm gefunden.

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Ich habe inzwischen 60 Filme ausfindig machen können, in denen Robert Le Ray mitgewirkt hat. Von 1939 bis 1973 war er zumeist als Statist oder Kleinstdarsteller in 20 Spielfilmen zu sehen. Seine größte Rolle außerhalb des Pornogenres spielte er 1965 in der deutschen Produktion "Die letzten Drei der Albatros". Dort verkörperte er einen US-Offizier.
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CamperVan.Helsing
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Re: Je suis à prendre - Francis Leroi (1978)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Scan by Santini? :shock: So,so...

Vielen Dank! Aber hoffentlich fällt das nicht der Bundesregierung in die Hände, sonst ist die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 nicht mehr aufzuhalten... :pfeif:
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Maulwurf
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Re: Je suis à prendre - Francis Leroi (1978)

Beitrag von Maulwurf »

Hot Love
Je suis à prendre
Frankreich 1978
Regie: Francis Leroi
Brigitte Lahaie, Patrick Bruno, Karine Gambier, Robert Le Ray, Jean-Pierre Armand, Dominique Aveline


Je suis à prendre.jpg
Je suis à prendre.jpg (93.22 KiB) 536 mal betrachtet
OFDB

Hélène hat den gutaussehenden und reichen Bruno geheiratet und geht mit ihm auf sein Schloss auf dem Land. Doch Bruno ist ständig geschäftlich unterwegs, der Stallknecht hat Instruktionen von Bruno bekommen (die nichts anderes besagen, als Hélène kräftig durchzureiten), und das Hausmädchen, nennen wir es vielleicht einmal Mrs. Danvers, reicht Hélène jeden Tag ein Glas Milch.

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Ich gebe gerne zu, dass mich die ersten 30 Minuten ausgesprochen irritiert haben. Für einen Porno gibt es erheblich wenig Explizites zu sehen, die Landschaftsaufnahmen sind schön, die Pferde ebenfalls, und irgendwie passiert relativ wenig von dem, was man mit einem Porno in Verbindung bringt. Aber es zeigt sich, dass nicht das Gepoppe hier den Kern des Films ausmacht, sondern die sonderbare und vergiftet wirkende Atmosphäre im Haus. Mrs. Danvers (die natürlich anders heißt, aber genauso wirkt) reicht Milch, und danach passiert mit Hélène etwas: Ihre Hormone spielen verrückt und sie wird geil wie Nachbars Lumpi. Woraufhin alle Insassen des Hauses, das Hausmädchen, der Stallknecht und der alte Butler, über Hélène herfallen – Heimlich beobachtet von Bruno, der mitnichten auf Geschäftsreise ist, sondern zuschaut, wie Knecht und Butler seine Frau verführen, während die Danvers ihm gleichzeitig einen bläst …

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Die Auflösung dieses ungewöhnlichen HCs ist dann leider sehr platt und bedient billigste Männerphantasien, aber bis dahin wird Hitchcocks VERDACHT reichlich hommagiert, an einer Stelle sogar bildgenau übernommen, und die Atmosphäre ist kalt und befremdlich. Während der HC-Szenen hat es keine Musik, der Soundtrack besteht meistens aus dem Heulen des Windes, und sogar die sehr sexy Szene mit zwei Frauen und dem Butler ist einfach anders als man das aus anderen Filmen kennt. Es schwingt immer so ein klein bisschen das Unheimliche mit, das Surreale, und das Mysteriöse. Ein Psycho-Thriller mit HC-Elementen, wenn man so will. Ein ausgesprochen interessanter Porno, der ganz andere Wege geht als das Hochglanzgelangweile der heutigen Zeit, der narrativ etwas zu bieten hat, und mit Brigitte Lahaie und Karine Gambier definitiv alles in feuchte (anstatt in trockene) Tücher bringt.

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7/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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CamperVan.Helsing
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Re: Je suis à prendre - Francis Leroi (1978)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Maulwurf hat geschrieben: Do 18. Nov 2021, 05:48 Mrs. Danvers (die natürlich anders heißt, aber genauso wirkt) reicht Milch, und danach passiert mit Hélène etwas: Ihre Hormone spielen verrückt und sie wird geil wie Nachbars Lumpi.
Hm, jetzt verstehe ich endlich, wie die Werbung gemeint war



:wink:
Maulwurf hat geschrieben: Do 18. Nov 2021, 05:48und mit Brigitte Lahaie und Karine Gambier definitiv alles in feuchte (anstatt in trockene) Tücher bringt.
:nick: :sabber: :wix:
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