8 Frauen - François Ozon (2002)

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jogiwan
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8 Frauen - François Ozon (2002)

Beitrag von jogiwan »

8 Frauen

Bild

Originaltitel: 8 femmes

Herstellungsland: Frankreich / 2002

Regie: François Ozon

Darsteller: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanuelle Béart, Fanny Ardant

Story:

An einem Weihnachtsmorgen in den Fünfzigern wird in einem französischen Landhaus der wohlhabende Industrielle und Hausherr Marcel mit einem Messer in seinem Rücken tot in seinem Zimmer aufgefunden. Zu dem Zeitpunkt befinden sich sieben weibliche Familienmitglieder und Angestellte in dem geräumigen und abgelegenen Haus, welches sie aufgrund anhaltend starker Schneefälle nicht verlassen können. Schnell ist jedoch der Schock über das Ableben des Hausherrn verdaut und die Damen kommen aufgrund einiger Umstände zu dem Entschluss, dass nur eine von Ihnen die Mörderin sein kann. Im weiteren Verlauf des Tages beginnt ein Spiel aus gegenseitigen Verdächtigungen und Anschuldigen, in dessen Verlauf immer mehr gut gehütete Geheimnisse ans Licht kommen. Als dann auch noch überraschend die Schwester des Ermordeten auf der Bildfläche erscheint, dauert es nicht lange, bis auch noch die letzten unschönen Charakterzüge der Anwesenden aufgedeckt werden.
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jogiwan
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Re: 8 Frauen - François Ozon (2002)

Beitrag von jogiwan »

Mit „8 Frauen“ hat der französische Regisseur François Ozon einen Streifen geschaffen, der in vielerlei Hinsicht eigentlich ganz großartig ist. Er beginnt ganz in der Tradition verkitschter Hollywood-Romanzen mit einem Setting, dass auch ganz eindeutig als Studio-Kulisse erkennbar ist und vereint in weiterer Folge Witz und Drama in einer Geschichte, die auch von Agathe Christie stammen könnte. Und während im Verlauf des kammerspielartigen Films ein Geheimnis nach dem anderen aufgedeckt wird, dass so gar nicht zum konservativen Bild der gutbürgerlichen Familie passt, darf jede der großartigen acht Schauspielerinnen in bester Musikfilm-Tradition auch einen auf ihren Charakter zugeschnittenen Chanson zum Besten geben. Grandios ist natürlich vor allem die Besetzungsliste, die das Who-is-Who der französischen Schauspielerinnen vor der Kamera versammelt. Catherine Deneuve als ewige Diva der unterkühlten Sorte, Fanny Ardant als impulsiv-emotionales Gegenteil und Isabelle Huppert darf als hysterische Augustine ebenfalls so richtig abgehen. Zwar wirkt die Inszenierung manchmal etwas arg altbacken, aber die Geschichte selbst bleibt voller Überraschungen und so ist es auch wenig verwunderlich, dass diese kurzweilige Mischung aus Kitsch, Kommerz und Anspruch mit viel Musik auch den Nerv des Publikums getroffen hat und in den Kinos vollkommen verdient ein großer Erfolg war und seinen Regisseur nach Werken wie „Sitcom“ und „Tropfen auf heiße Steine“ auch außerhalb der LBTG-Community bekannt machte und einen ordentlichen Popularitätsschub verpasste.
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jogiwan
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Re: 8 Frauen - François Ozon (2002)

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Fr 17. Mär 2017, 07:34 Mit „8 Frauen“ hat der französische Regisseur François Ozon einen Streifen geschaffen, der in vielerlei Hinsicht eigentlich ganz großartig ist. Er beginnt ganz in der Tradition verkitschter Hollywood-Romanzen mit einem Setting, dass auch ganz eindeutig als Studio-Kulisse erkennbar ist und vereint in weiterer Folge Witz und Drama in einer Geschichte, die auch von Agathe Christie stammen könnte. Und während im Verlauf des kammerspielartigen Films ein Geheimnis nach dem anderen aufgedeckt wird, dass so gar nicht zum konservativen Bild der gutbürgerlichen Familie passt, darf jede der großartigen acht Schauspielerinnen in bester Musikfilm-Tradition auch einen auf ihren Charakter zugeschnittenen Chanson zum Besten geben. Grandios ist natürlich vor allem die Besetzungsliste, die das Who-is-Who der französischen Schauspielerinnen vor der Kamera versammelt. Catherine Deneuve als ewige Diva der unterkühlten Sorte, Fanny Ardant als impulsiv-emotionales Gegenteil und Isabelle Huppert darf als hysterische Augustine ebenfalls so richtig abgehen. Zwar wirkt die Inszenierung manchmal etwas arg altbacken, aber die Geschichte selbst bleibt voller Überraschungen und so ist es auch wenig verwunderlich, dass diese kurzweilige Mischung aus Kitsch, Kommerz und Anspruch mit viel Musik auch den Nerv des Publikums getroffen hat und in den Kinos vollkommen verdient ein großer Erfolg war und seinen Regisseur nach Werken wie „Sitcom“ und „Tropfen auf heiße Steine“ auch außerhalb der LBTG-Community bekannt machte und einen ordentlichen Popularitätsschub verpasste.
Herrlich turbulenter Film voller Überraschungen, der voll und ganz auf seinen weiblichen Cast zugeschnitten ist. Ozon lässt seine Damen trotz dunkler Geheimnisse in hellem Licht erstrahlen und zitiert Bühnen- und Filmvorbilder, ohne sich in einer reinen Hommage zu ergehen. Immer mit einem Fuß im artifiziellen Kitsch landet er auch einen schmissigen Hit, der sich auch immer wieder gut gucken lässt.
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