Rackets verrückte Filmwelt

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Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Il Grande Racket »

Kurz-Review Rache der Kannibalen: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... alen-1981/
Kurz-Review Resident Evil: Extinction: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... tion-2007/
Review Benny's Video: https://www.filmtoast.de/bennys-video/
Review The Swordsman: https://www.filmtoast.de/the-swordsman/

14. Mai
Robotic Angel (Rintaro, 2001) 7/10
Detektiv Shunsaku kommt von Tokio nach Metropolis, um nach Dr. Laughton zu suchen. Der hat für den Industriellen Red Duke das Androidenmädchen Tima gebaut. Doch Dukes Ziehsohn Rock zerstört Laughtons Labor, und als Shunsaku dort ankommt, können er und sein Neffe Ken'ichi nur noch den Androiden bergen...
Ganz nett, die Zeichnungen sind imposant, mir persönlich gefällt die Art, wie hier die Figuren gezeichnet sind, so kindlich und weit einfacher als die Hintergründe, nicht so sehr. Die einfache Geschichte wird bis zum Finale flott vorangetrieben (auch wenn der Krimi-Part ja viel zu schnell abgeschlossen ist), aber die Love Story lockt halt heute keinen mehr hinterm Ofen vor und auch das Finale fand ich viel zu lange, gerade weil es ja auch so vorhersehbar war. Aber 1949 war der Manga bestimmt voll der Hammer.

15. Mai
The Retrievers (Elliott Hong, 1982) 7/10
Max Theyer (KARATE TIGER 2) stellt sich gegen geheimes Einsatzkommando, als sie zur Vertuschung Unschuldige umbringen wollen. Naiv-billige, teils sehr blutige Grindhouse-Action in den Hinterhöfen von Los Angeles.
Mehr dazu: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... vers-1982/

Stacey (Andy Sidaris, 1973) 7,5/10
Stacey, emanzipierte Sexbombe und Privatdetektivin, wird von ihrer Tante beauftragt, eine Entführung zu untersuchen, die sich schnell zum Mordfall ausweitet. Lustiger und sehr sleaziger Pulp-Krimi. Hingegen zu Sidaris' späteren Boobs'n'Bullets-Krachern hat hier die Heldin wirklich die Hosen an (und wenn sie sie auszieht, dann, weil sie es will und nicht jemand anders!)

Guns - Sex Frauen räumen auf (Andy Sidaris, 1990) 6/10
Donna (Dona Speir) und ihr Team bekommen es dieses Mal mit Waffenschmuggler Degas (Erik Estrada) zu tun. Die Ermittlungen führen sie nach Las Vegas und Moloka'i. Teil 4 von Sidaris' loser Reihe um schöne Ermittlerinnen mit großen Waffen, der die bewährte Mischung aus Hochglanz-Erotik und nicht spektakulärer, aber knackiger Action bietet. Neben Erik Estrada (C.H.I.P.S., NEON KILLER) bekommt man hier auch Danny Trejo zu sehen. Highlight sind zwei crossdressende Auftragskiller.

Super-Dynamo (Stephen Chung, 1982) 5/10
Die Vertrauten eines Industriellen werden der Reihe nach ermordet. Sein unnützer Sohn fällt einem Komplott zum Opfer, er wandert ein. Als er aus dem Gefängnis kommt, ist sein Vater tot, das Erbe futsch. Nun will er Rache. Billiger Taiwan-Klopper, den Joseph Lai tatsächlich nicht als Cut'n'Paste verwurstete, sondern nur umschnitt und neu vertonte. Insgesamt recht flott, kann man schauen. In einer kleinen Rolle ist Danny Lee (INVASION AUS DEM INNERN DER ERDE, THE KILLER) zu sehen.

Starship Troopers 2: Held der Förderation (Phillip Tippett, 2004) 4/10
Ein Trupp der mobilen Infantrie wird von den Bugs in einen abgelegenen Außenposten zurückgedrängt. Hier herrscht tote Hose, aber in der Arrestzelle finden sich Richard Bürgi (THE SENTINEL). Der ist ein harter Hund und hilft ihnen. Doch die Bugs haben einen neuen Weg gefunden, um die menschlichen Reihen zu unterwandern. Pay-TV-Sequel im ödem Digi-Look, dafür recht splatterig unterwegs.

16. Mai
Das Todeslied des Shaolin (Wang Yu, 1977) 7,5/10
Wang Yu stellt sich japanischen Invasoren entgegen. Die suchen nun nach einem Kämpfer, der in der Lage ist, ihn aus dem Weg zu räumen. Die Story tendiert gegen Null, dafür fährt Wang Yu wieder alles Mögliche an Waffen und Gegnern auf. Das macht schon sehr viel Spaß, auch wenn die Kämpfe nicht in der Oberliga spielen.
Mehr dazu: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... olin-1977/

17. Mai
Ghost in the Shell: SAC_2045 (Netflix-Serie, 2020)
Fortsetzung von GHOST IN THE SHELL: STAND ALONE COMPLEX & 2ND GIG. Komplett animiert, etwas kurz, aber doch nicht ohne Reiz: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -sac_2045/

The Debt Collector 2 (Jesse V. Johnson, 2020) 5,5/10
French (Scott Adkinson) und Sue (Louis Mandylor) haben 48 Stunden, um von drei gefährlichen Leuten große Summen einzutreiben. Die Chemie zwischen Adkinson und Mandylor stimmt halt, doch der Film selbst wirkt ziemlich zusammengestoppelt. Kann man sehen, wenn man die beiden mag, ist der durchaus witzig.
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Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Il Grande Racket »

18.Mai
Sister Street Fighter: Hanging by a Threat (Kazuhiko Yamaguchi, 1974) 7,5/10
Etsuko Shihomi verschlägt es als SISTER STREET FIGHTER wieder nach Japan, um dort nach einer Frau namens Birei zu suchen. Sie stößt natürlich mal wieder genau in ein Wespennest um Menschenhandel und Diamantenschmuggel, in den auch ihre eigene Schwester verwickelt ist...

Auch ohne die Mitwirkung von Sonny Chiba ist das Sequel eine lohnenswerte Sache, auch wenn DoP Yoshio Nakajima scheinbar einen Blick in die Zukunft geworfen und DIE BOURNE IDENTITÄT gesehen hat, denn zwischendurch ist das Bild so shaky, dass man kotzen möchte; dazu gesellen sich noch Zooms, die jenseits von Gut und Böse sind. Tut der guten Action und dem Spaß an der Sache zum Glück keinen großen Abbruch, denn Shihomi darf wieder fleißig asses kicken, auch ein wenig Splatter bringt Würze ins Geschehen. Der zweite Teil der SISTER STREET FIGHTER Reihe ist bunt, schnell, schrill und übermäßig gewalttätig, ganz so, wie Fans des 70er-Karate-Reißers das so lieben.

Killer vs Killers (Fernando Di Leo, 1984) 5/10
Letzter Film von Fernando Di Leo, der hier schon weit von der Form früherer Großtaten (MILANO KALIBER 9, DER MAFIABOSS) entfernt war.

KILLER VS KILLERS ist ein lockeres Heist-Movie, in dem ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Spezialisten unter der Führung von Henry Silva in eine vom Militär gesicherte Forschungseinrichtung einbricht, dort eine Formel stiehlt und dann den ganzen Bau in die Luft jagt. Doch der Auftraggeber spielt falsch und liquidiert einen nach den anderen. Nur Silva und ein Hanswurst bleiben übrig und treten im Finale gegen die versammelte Power der bösen Burschen an...

Das Drehbuch ist oberflächlich, die Charaktere eher ein schlechter Witz und auch die Regie vom ansonsten doch so versierten Di Leo kann man auch kaum mehr als mäßig nennen. Gut, das waren die 80er, die italienische Filmindustrie hatte ihre beste Zeit klar hinter sich, aber die Geschichte hakt halt nur rudimentär die wesentlichen Stichpunkte einer solchen Plotte ab (Rekrutierung, Planung, Durchführung, Liquidierung, Gegenmaßnahmen, Finale), ohne auch nur ein ansatzweise den Versuch zu unternehmen, irgendeinem Aspekt ein wenig Tiefe zu verleihen. Die Protagonisten sind allesamt Pappnasen, was sich auch sehr schön an der Liebesgeschichte zwischen Cherry (der Frau im Team, die auch einmal blank ziehen darf, um Soldaten abzulenken) und Ferrari (dem bereits erwähnten Hanswurst), die eigentlich gar keine ist, aber seine Motivation bildet, gegen die Übermacht an Gegnern anzutreten. Zumindest Henry Silva ist ganz Profi und zieht das in gewohnter Manier durch, nimmt sogar die Gelegenheit wahr, seine Stereotype etwas zu persiflieren (und einen Geparden Gassi zu führen). Außerdem reißt Di Leo das Ganze auch recht flott runter, langweilig wird es nicht, auch wenn am Ende nicht viel hängenbleibt (außer vielleicht das Modell der Forschungseinrichtung, das einen irgendwie ziemlich an die SF-Streifen von Margheriti aus den 60ern erinnert, wie es da so in Flammen aufgeht). Nur für Komplettisten geeignet.

19. Mai
The Return of Sister Street Fighter (Kazuhiko Yamaguchi, 1975) 7/10
Und wieder geht es für Etsuko Shihomi auf die Suche nach einer Frau, dazu darf sie sich auch noch um die Göre der Verschwundenen kümmern (zum Glück beschränkt sich die Interaktion der beiden auf ein oder zwei sehr kurze Gespräche). Mutti ist Chemikerin und wird von einem üblen Gangsterboss erpresst, der sein Gold aus Hongkong nach Japan schmuggelt und nebenher noch Weltherrschaftsansprüche äußert...

Wir sind hier schon fast in Agentengefilden, zumindest aber auf Rip-off-Tour bei DER MANN MIT DER TODESKRALLE. Den der Oberbösewicht lässt gleich mal ein Kampfturnier in einer stilechten Arena veranstalten, als er hört, dass SISTER STREET FIGHTER auf dem Weg zu ihm ist. Hier ermittelt er vier Sieger, von denen einer gleich mal von einem Fremden getötet wird, der einen Platz bei der Jagd beansprucht. Diese Vier dürfen sich jetzt hintereinander an der flotten Kämpferin die Zähne ausbeißen. Das macht schon was her, bedeutet einigen Spaß, auch wenn die meisten Zweikämpfe recht kurz ausfallen und auch die Splatter-Kelle dieses Mal nicht ausgepackt wird. Trotzdem noch ein bunter Spaß mit der süßen Etsuko. Wir sind ja jetzt schon bei Teil 3, und hier erweist sich die SISTER sogar als stabiler denn die Ur-Reihe mit Meister Chiba, der im dritten Teil nur noch bedingt überzeugen konnte, weil er eben kaum bis gar nicht mehr austeilen durfte.

Golgo 13: Kowloon Assignment (Yukio Noda, 1977) 7,5/10
Sonny Chiba ist Golgo 13, der berüchtigste Auftragskiller Südostasiens. Als er in Hongkong einen Drogenboss töten soll, kommt ihn eine Konkurrentin zuvor. Doch das Ziel war nur ein Strohmann. Die Jagd durch Asien beginnt, und auch die Polizei ist Golgo 13 jetzt auf den Fersen...

Der macht wirklich Spaß, gerade auf der DVD von Optimum Releasing, die ein superbes Bild und guten O-Ton bietet. Mehr dazu: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... ment-1977/

20. Mai
Wild Zero (Tetsuro Takeuchi, 1999) 7,5/10
Hardcore-Fan Ace follows Guitar Wolf on tour, who are also chased by a mad criminal. On a petrol station Ace saves Tobio and falls in love with her. Than UFOs appear and the area is spread with zombies. Chaos ensues...

Warum habe ich das jetzt auf Englisch geschrieben? Ich weiß es nicht, ist mir selbst erst aufgefallen, als es da stand. Komisch, genau wie der Film. Und ein großer, verrückter, lauter Spaß ist das, mit viel, sehr viel und lauter, sehr lauter Musik. Feine Sache das. Bald auf Blu-ray von REM. Mehr dazu demnächst auf Filmtoast!

Operation: Endgame (Fouad Mikati, 2010) 4/10
Als der Neuling Fool seinen ersten Tag im unterirdischen Hauptquartier einer Geheimorganisation antritt werden plötzlich beide Sektionen des Dienstes aufeinander gehetzt und ein Gemetzel nimmt seinen Lauf...

Auf cool getrimmt, aber weder richtig lustig, noch spannend. Setzt zu sehr auf CGI-Blut, sodass das Blutvergießen selbst schon keinen wirklichen Spaß macht. Der große Teil des illustren Casts (in nomine Ving Rhames, Maggie Q, Jeffrey Tambor und Bob Odenkirk) wird zu schnell verheizt, um noch irgendwie zur Entfaltung zu kommen. Nur Ellen Barkin darf voll aufdrehen und scheint Spaß daran zu haben, sie ist auch das Highlight des Films. Ansonsten eben zu bemüht, zu lahm, zu zahm, zu gestrig.

21. Mai
Spider Labyrinth (Gianfranco Giagni, 1988) 7,5/10
Long Italo Horror Weekend #1

Amerikanischer Professor soll in Budapest Artefakte untersuchen. Doch sein Kontakt dort ist verrückt und schon bald tot. Sowieso sterben alle, die ihn wohl gesonnen scheinen und raten, das Land wieder zu verlassen. Nach dem ungarischen Wissenschaftler stirbt ein Zimmermädchen, darauf ein Antiquar und schließlich auch William Berger, da sind wir aber auch schon nahezu mitten im Finale bei einem uralten Spinnenkult...

Der Film besitzt einige wirklich unheimliche Set Pieces, alleine der Mord am Zimmermädchen, das sich in der Nacht plötzlich in einem Labyrinth aus weißen Laken wiederfindet, schaut sehr geil aus. Auch das scheinbar menschenleere Budapest, in dem sich unser Held verfährt, als er den Antiquitätenhändler aufsuchen will (natürlich wird er in der Zeit ermordet), ist sehr unheimlich. Leider hinkt die Handlung dem Ganzen ein wenig hinterher, der Film klatscht seine tollen Szenen aneinander, aber eine wirkliche Dramaturgie gibt es nicht. Gerade beginnt noch ein kurze investigative Episode (die fast zehnminütige Fahrt durch das Straßenlabyrinth von Budapest), da prescht der nur 82-minütige Film auch schon auf die Zielgerade. Das ist teils durchaus spannend und sieht, trotz sichtlich geringem Budgets, sehr schmuck aus, aber irgendwie ist es am Ende auch nicht sehr erfüllend.

Das Haus der lachenden Schatten (Pupi Avati, 1976) 8,5/10
Long Italo Horror Weekend #2

Restaurator Stephano bekommt durch einen alten Freund einen Auftrag in einem kleinen Ort zugeschanzt. Er soll in einer Kirche das Wandgemälde eines ansässigen Malers wiederherstellen. Fasziniert von dem Bild recherchiert er die Hintergründe des Künstlers, der verrückt gewesen sein soll, stößt damit aber auf den Unmut der Anwohner. Der Freund stürzt zu Tode, er wird in das Haus einer alten Dame umquartiert, beginnt dafür aber eine leidenschaftliche Affäre mit einer jungen Lehrerin. Doch das Geheimnis der Ortschaft umfasst auch eine Reihe unaufgeklärter Vermisstenfälle, die sich alsbald als mögliche Morde herausstellen, da der Maler sich vor allem für Menschen im Moment ihres Todes interessierte und dabei von seinen beiden Schwestern unterstützt wurde...

Pupi Avati zeichnet den ganzen Ort als einen Ort des Zerfalls, ganz klar werden Parallelen zum zweiten Weltkrieg gezogen, denn die Nazis waren hier, was immer mal wieder erwähnt wird, und auch Maler und Schwestern zog es nach Ende des Krieges nach Südamerika. Die Fotografie ist einfach gehalten, aber in ihrer Wirkung grandios, man merkt, dass gerade alle alten Mauern Geschichten zu erzählen haben und eigentlich hinter wirklich jeder zerschlissenen Tür dunkle Geheimnisse und unbequeme Wahrheiten lauern. Der Bürgermeister betont immer wieder, dass der Ort eine blühende Zukunft vor sich hätte, aber das ist nur Augenwischerei, genauso wenig wie man eigentlich wirklich möchte, dass Stephano das Fresko in der Kirche restauriert. Es gibt hier nur ein "Ja", weil ein "Nein" eben verdächtig oder sogar wie ein Schuldeingeständnis der Bewohner wirken würde, für was auch immer hinter den alten Mauern der Stadt auch geschehen ist. Stephano wird schließlich von Paranoia ebenso erfasst wie von einer unstillbaren Neugier, und je näher dem Geheimnis kommt, desto mehr driftet er in den Wahnsinn.

Body Count (Ruggero Deodato, 1986) 6/10
Long Italo Horror Weekend #3

Dumm-dreister Slasher. Einige Teenies campen auf dem Grund von David Hess, der das gar nicht gut findet. Seine Frau Mimsy Farmer unterhält nämlich schon seit Jahren eine Affäre mit Sheriff Charles Napier. Außerdem hängt hier auch noch ein Doktor, John Steiner, rum, dessen Tochter vor Jahren hier mit ihrem Freund bei einem Schäferstündchen, der Legende nach von einem alten Medizinmann, ermordet wurde. Ivan Rassimov ist als Deputy auch noch mit an Bord. Und natürlich beginnt schon bald das Meucheln von Neuem, allerdings natürlich vorbereitet von einigen Fake-Scares. Deodato filmte das zumindest sehr routiniert herunter, langweilig wird es nicht. Besonders aufregend allerdings auch nicht.

Die Waschmaschine (Ruggero Deodato, 1993) 7/10
Long Italo Horror Weekend #4

Drei Schwestern melden in Budapest einen Mord bei der Polizei. Als der ermittelnde Inspektor eintrifft, fehlt von der Leiche allerdings jede Spur. Die Schwestern wickeln den Polizisten allesamt nach und nach um den Finger, haben alle eine eigene Geschichte parat, was sich abgespielt hat. Der arme Tor weiß schon bald nicht mehr, wie ihm geschieht...

Der ist recht verworren, Deodato ballert einen mit Sleaze dicht, präsentiert eine Wendung nach der anderen, um einen dann doch nochmal eine lange Nase zu drehen und am Ende wieder eine Schlusstwist aus der Tasche zu ziehen, der sich gewaschen hat. Das Drehbuch hat Ecken und Kanten und die Darsteller sind eher mäßig, aber als Ganzes macht der schon ziemlich viel Spaß, weil er eben so unvorhersehbar ist. Das ist auch etwas, dass der junge Inspektor, der selbst ein paar Geheimnisse im Schrank hat, bemängelt - zu Zeiten des Kommunismus hatte man klare Fronten, es gab regide Regeln und jeder hat seine dreckige Wäsche im Keller behalten, anstatt sie in die Öffentlichkeit zu zerren. Es gibt nun Prostitution, Drogenhandel, Striptease-Bars und Straßenkriminalität, und zwar nicht wie früher im Geheimen, sondern als normaler Bestandteil des menschlichen Miteinanders, mit dem er sich jetzt herumschlagen muss. Dabei verliert er schnell den Überblick, genau wie der Zuschauer, weil die Wahrheit unter dem ganzen Dreck und den persönlichen Vorlieben und Abneigungen irgendwo untergeht, weil es hier eben keine einfache Wahrheit gibt, sondern nur Versionen davon, die immer wieder variieren. Und mittendrin steht dann die Waschmaschine, die eben kein sauberes Bild hinterlässt, sondern alles noch zusätzlich durcheinander wirbelt. Das ist im Endeffekt dann doch sehr reizvoll, wie der arme Mann als Kugel im Flipper durch die Geschichte gedonnert wird.

22. Mai
Das schreckliche Geheimnis des Dr. Hichcock (Riccardo Freda, 1962) 7,5/10
Long Italo Horror Weekend #5

Dr Hichcock ist Chirurg, hat ein revolutionäres Mittel entwickelt, das den Herzschlag verlangsamt. Das probiert er auch an seiner Frau Margaret aus, was zu ihrem Tod führt. Er verlässt seine Anstellung und sein Haus.
Mehrere Jahre später kehrt er mit seiner neuen, jungen Frau Cynthia zurück. Garten und Haus sind ein wenig heruntergekommen, aber seine Hausangestellte Martha hat sich seither um das Anwesen gekümmert. Er tritt auch seine alte Stelle wieder an, weigert sich aber bei seiner ersten komplizierten Operation sein Serum einzusetzen, die Patientin stirbt. Im Haus geschehen derweil unheimliche Dinge, Cynthia fühlt sich unbehaglich und beobachtet, hört Stimmen (angeblich die Schwester von Martha). Sie entdeckt verschlossene Türen (angeblich das alte Labor ihres Mannes). Nur Kurt, Hichcocks jüngerer Assistent, macht sich Sorgen um Cynthia, während Hichcock selbst sie nicht ernst nimmt und ihr einzureden versucht, sie sei verrückt...

Nekrophilie, experimentelle Medizin gepaart mit düsteren Ritualen und Geistererscheinungen - für seine Zeit war DR. HICHCOCK schon ein ziemlich heftiges, psychosexuell aufgeladenes Kaliber. Die Handlung ist dabei nie wirklich schlüssig, schwankt zwischen Mad Scientist und Geistergeschichte, was erstaunlich gut funktioniert, auch wenn am Ende nicht einmal eine Erklärung angeboten wird. Barbara steele gibt sich hier relativ zugeknöpft, Freda gehörte wohl nicht zu den Regisseuren, der sie möglichst freizügig in seinen Filmen sehen wollte. Ihre Performance trägt die unheimlichen Szenen, wenn der Wind durch das Haus zieht und mit sich die knarzenden Türen und die entfernten Schreie einer eingesperrten Frau trägt oder der verwilderte Garten mit seinen Wurzeln und Trieben nach ihr zu greifen scheint. Man merkt, dass Freda davor viel mit Bava gearbeitet hatte, ihre Farbgestaltung mit den Primärfarben ist ähnlich, nur dass hier die Sets nicht so stark ausgeleuchtet wurden. Ein feiner Gothic-Horror, aber tatsächlich noch vergleichsweise züchtig, sicherlich der anrüchigen Thematik der Nekrophilie geschuldet, die ihn umweht.

The Ghost (Riccardo Freda, 1963) 7,5/10
Long Italo Horror Weekend #6

Barbara Steele als Margaret, ihr Mann, der Arzt Dr. Hichcock, sitzt im Rollstuhl. Er experimentiert mit Giftstoffen, die seine Beine wiederbeleben sollen. Sie hat eine Affäre mit seinem Freund und Assistenten. Einmal hält sie ihn davon ab, sich zu erschießen. In einer anderen Szene rasiert sie ihn, hält kurz inne, die Klinge an seinem Hals.
Bei einem Treffen mit dem Pfarrer und dem Richter, dem auch Livingston beiwohnt, sagt der Doktor, dass der ein Wissenschaftler auch an seine Macht glauben soll, selbst Krüppel wie ihn zu heilen (er schaut dabei Livingston an). Danach gibt ihm Livingston das Gift, aber nicht das Gegengift. Doch er scheint nicht tot, sein Glöckchen läutet beim Abendessen, doch im Arbeitszimmer ist nur der Leichnam im Rollstuhl.
Und noch schlimmer, das Vermögen des Verblichenen scheint verschwunden! Die Suche nach dem Geld wird immer mehr zur Belastung für die Partners in Crime, unheimliche Erscheinungen setzen ihnen noch zusätzlich zu. Sucht sie der ruhelose Geist von Dr. Hichcock heim, um sich an ihnen zu rächen?

Wieder ein Dr. Hichcock, der mit Gift experimentiert, wieder Barbara Steele als seine Frau. Doch die Geschichte geht dieses Mal in eine andere Richtung, der Rachegeist treibt die Witwe langsam, aber sicher in den Wahnsinn. Schön bebildert, das Anwesen hat viele dunkle Ecken, auch geheime Gänge und einen großen Keller; es gilt, vieles abzusuchen, es gibt viele Ecken, aus denen Unheil drohen könnte. Allerdings gibt es dieses Mal hingegen zum Vorgängerfilm eine richtige Auflösung. Vielleicht nicht ganz so atmosphärisch, aber dafür einen Tick besser erzählt. Ich mochte den.

The Long Hair of Death (Antonio Margheriti, 1964) 8/10
Long Italo Horror Weekend #7

Hexenprozesse sind das Instrument des Königs, seinen Willen durchzusetzen, besonders die Frauen der Familie Karnstein trifft es hart: Mutter Adele wird verurteilt und verbrannt, während ihre ältere Tochter Helen (Barbara Steele) um ihre Begnadigung bittet, und auch den Tod erfährt. Ihre jüngere Schwester Lisabeth wird einige Jahre später mit Kurt (George Ardisson), dem Neffen des Königs, verheiratet. Als die Pest über dem Land wütet, taucht eine Frau namens Mary auf, die der toten Helen zum Verwechseln ähnlich sieht...

Hier hat Margheriti die Gothic-Ingredienzien mal voll auf 12 gedreht, meine Fresse. Die Steele wickelt als von den Toten zurückgekehrte düstere Schönheit Georg Ardisson um den Finger, der ihr verfällt und sogar den Mord an seiner Frau (ihrer kleinen Schwester) plant. Schon der zweite Auftritt der Steele, als sie wiedererweckt in die Kirche tritt und damit sogar den alten König aus den Latschen wirft, ist eine Wucht. Dunkle Gemäuer, geheime Gänge, religiöse Reliquien, das sieht zwar schon sehr nach Set aus, macht aber trotzdem was her. Jesus-Statuen, die auf den Regenten herabsehen, die Pest wütet in den Straßen, dass Ardisson sterben soll, riecht man natürlich zehn Meilen gegen den Wind. Die Steele bietet sich reizvoll dar, zeigt viel Haut. In einer Bettszene mit Ardisson reißt er das Gewand von seiner Begehrten, man sieht eine Brust, aber sicher ein Body Double. Das Ende ist einfach nur geil, der Symbolis einer zu verbrennenden Figur, die für alles Böse steht, ist etwas platt, aber ich mag das, mit Prozession und allem, was dazu gehört. Für mich einer von Margheritis besten.

Terror Creatures from the Grave (Massimo Pupillo, 1965) 6,5/10
Long Italo Horror Weekend #8

Massimo Pupillo hat ja im selben Jahr auch den teils unglaublich bräsigen und billigen BLOODY PIT OF HORROR rausgehauen. Der hier ist weniger poppig, sieht auch nicht ganz so billig aus, ist aber nicht minder abgefahren. Erbschaftsanwalt kommt auf ein Schloss, um ein Testament zu vollstrecken. Doch die Witwe und die Stieftochter sind verwundert, weilt der werte Herr Gatte, bzw. Vater schon seit einem Jahr nicht mehr unter ihnen. Es geht fortan um Geistererscheinungen und die Pest, die Story fährt zweigleisig. Zum einen ermittelt unser Anwalt ein Komplott um den Tod des Schlossherren, zum anderen wird eine alte Geschichte von fünf Männern, die vor 500 Jahren die Pest in die Stadt brachten aufgewärmt. Netter S/W-Grusel mit einigem modernen Schnickschnack, ein wenig Mystery-Krimi und ein paar garstigen Make-up F/X. Die Steele hatte wohl wenig Bock, aber auch kaum Screentime. Von daher für Fans vielleicht etwas unerquicklich. Auch ansonsten sicherlich kein Instant Classic, aber durchaus unterhaltsam, trotz oder auch wegen der kruden Plotte.

23. Mai
Wild Beasts (Franco Prosperi, 1984) 7/10
Long Italo Horror Weekend #9

PCP gerät ins Grundwasser einer deutschen Großstadt, worauf die Tiere im Zoo durchdrehen und ausbrechen...

Bei dem bekomme ich immer wieder große Augen, alleine wegen der teils schier unglaublichen Tierszenen. Dabei geht es teils derbe blutig zur Sache, auch vor Tiersnuff wird nicht halt gemacht. Die deutsche FSK-16 ist schon erstaunlich. Außerdem ein Film, der mit seinen Establishing Shots (von Frankfurt) wuchert - Ladenmeile, Feuerwehr und Polizei, alles deutsch. Dann Schnitt zur Verfolgungsjagd eines Geparden mit einem VW Käfer, nur noch italienische Autos. Auf dem Flughafen, der von Elefanten heimgesucht wird, stehen überall Flugzeuge der South African Airlines. Und dann jagt noch ein Tiger durch die römische U-Bahn. Grandiose Exploitation.

Patrick lebt! (Mario Landi, 1980) 5/10
Long Italo Horror Weekend #10

Nachdem er unsanft von einem unachtsam auf dem Auto geworfenen Gegenstand am Kopf getroffen wurde, vegetiert Gianni Dei als Patrick in einer Privatklinik vor sich hin. Die Ankunft von potenziellen Gegenstandswerfern bringt ihn dazu, telepathisch aktiv zu werden, was das gewaltsame Ableben dieser Objektpotentaten zur Folge hat.

Musik erinnert an PHANTASM, Sleaze soweit das Auge blickt.
1. Highlight: Mann wird in Pool gekocht, Arzt will es als Unfall verkaufen.
2. Highlight: Die Giordano zieht beim Abendessen besoffen über alle her.
3. Highlight: Mord mit Haken.
4. Highlight: Durch die Mumu bis zum Mund aufgespießt.
5. Highlight: Andrea Belfiore tanzt nackt an Patricks Bett.
Bis auf Nummer 4 (das ist krass) alles halb so wild, davor, dazwischen und danach bleibt ein gähnender Seufzer nicht aus. Nicht komplett scheiße, aber auch nicht gut.

Seddock - Die Bestie mit den Teufelsklauen (Anton Giulio Majano, 1960) 5,5/10
Long Italo Horror Weekend #11

Der Wissenschaftler Prof. Alberto (Alberto Lupo) unterzieht dem durch einen Unfall entstellten Starlet Jeannette (Susanne Loret) einer experimentellen Strahlenbehandlung. Doch der Zerfall beginnt immer wieder von Neuem, also muss Alberto ihr weibliche Drüsen implantieren. Erste Quelle ist seine eifersüchtige Assistentin Monique (Franca Parisi). Und es geschehen weitere bestialische Morde. Währenddessen sucht Seemann Pierre (Sergio Fantoni) nach seiner verschwundenen Verlobten Jeannette...

Holprig inszenierter Mad Scientist Film, der viel zu selten stimmungsvolle, gruselige S/W-Bilder bietet. Die Monstermaske ist zumindest ganz nett. Ansonsten eine Labertasche mit schlechten Darstellern.
Das Motiv des Arztes ähnelt dem von Franjus Klassisker AUGEN OHNE GESICHT, der im selben Jahr erschien. Produzent Mellino nannte sich später auch "Mario Fava", wahrscheinlich beabsichtigt, um den Film besser in die Staaten zu verkaufen.

Ghosthouse (Umberto Lenzi, 1988) 6/10
Long Italo Horror Weekend #12

Funk-Amateur Paul geht mit seiner Freundin (Lara Wendel) einer mysteriösen Sendung nach, die sie zu einem leerstehenden Haus führt, wo Amateurfunker Jim seinen Sender aufgebaut hat. Doch der kann die Botschaft nicht gesendet haben, auch wenn dort er und seiner Schwester zu hören sind. Doch schon bald empfangen sie mysteriöse Botschaften von einem Kind mit Clownpuppe und ein Mörder lichtet ihre Reihen...

Lief in Italien als LA CASA III (sprich als dritter Teil von TANZ DER TEUFEL, der dort LA CASA hieß), was erst der Beginn für weitere Titelverstrickungen mit lustigen Querverweisen in der deutschen GHOSTHOUSE-Reihe führte, was aber an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde (ich empfehle dazu meinen Text TOTE TEENS & TANZENDE TEUFEL aus dem Mediabook zu TANZ DER DÄMONEN 😉). Der Film selbst ist etwas konfus, aber gar nicht mal so schlecht.

24. Mai
Feuertanz - Horror Infernal (Dario Argento, 1980) 8,5/10
Long Italian Horror Weekend #13

Natürlich ein Klassiker, audiovisuell ein Fest, tolles Set Design, fantastischer Soundtrack. Aber ich mag SUSPIRIA trotzdem lieber: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... rnal-1980/

The Vampire and the Ballerina (Renato Polselli, 1960) 6/10
Long Italian Horror Weekend #14

Unweit einer Tanzschule wird eine tote Magd gefunden, Geschichten um einen Vampir machen unter den jungen Frauen die Runde. Als Luca mit seiner Geliebten Francesca und Louisa in einem alten Gemäuer unterkommen muss, treffen sie dort nicht nur auf eine seltsame Comtesse, sondern des Nachts auch auf ein furchteinflößendes Wesen...

Früher Gothic-Horrorfilm von Renato Polselli, der sicherlich noch ein wenig von den psychedelischen Hirnficks entfernt ist, die er in den 70ern auf die Menschheit losgelassen hat. Variiert ein wenig die bekannte Dracula-Geschichte. Nett. Der lief in Deutschland seinerzeit als DIE GELIEBTE DES VAMPIRS, erschien aber danach nie wieder auf der Bildfläche.

The Riffs III - Die Ratten von Manhattan (Bruno Mattei/Claudio Fragasso, 1984) 7/10
Long Italian Horror Weekend #15

Grandioser Endzeit-Horror von den Philosophen unter den italienischen Filmemachern, die in den 80ern fast schwerelos in ihrer eigenen Sphäre zwischen Kunst und Kommerz pendelten. Denn sie wollten weder Künstler sein, noch konnten sie die nötigen Lira mit ihren sperrigen Werken einspielen, die das Brot der Genialität auf ihrem blechernen Silberteller sicherte. Und jetzt betreten die Götter unter den Schauspielern die für sie bereitete Bühne, wir begleiten King, Video, Chocolate und Lucifer auf ihrer Reise durch die Wirren menschlichen Handelns, wir spüren mit ihnen den Schmerz, den die Ödnis des Alltags in ihren feinen Geistern auslöst, wenn sie zu den Ratten des Kapitalismus abtauchen, in das Meer von hungrigen Arbeitern, die durch die mechanische Evolution der Gesellschaft Auslaufmodelle ohne Wert darstellen und nun am Fleisch der Intellektuellen zu nagen suchen...

Nein, ist ja nur Spaß. Kein guter Film, beileibe nicht, aber ein spaßiger Trasher. Tolle Sprüche, Massen von Ratten (wenn auch wohl nicht immer echte) und ein hammermäßiges Ende, das glatt aus einem EC Comic kommen könnte. Ich hab immer wieder fun damit.

Dial: Help (Ruggero Deodato, 1988) 7/10
Long Italian Horror Weekend #16

Charlotte Lewis hatte gerade zusammen mit einem zweitklassigen Komiker namens Eddie Murphy DIE SUCHE NACH DEM GOLDENEN KIND erfolgreich abgeschlossen und war auch den PIRATEN des polnischen Box-Office-Gifts Roman Polanksy unversehrt entkommen, da klingelte das Telefon, ein Anruf aus Bella Italia, ein Angebot um endlich mit ihrer Schauspielkarriere richtig durchzustarten, in einem Film vom Regisseur des Blockbusters NACKT & ZERFLEISCHT. Doch es entwickelte sich unerwartet zu einem supernatürlichen Stalker-Alptraum...

Mal wieder ein ziemlich durchgeknallter Deodato-80s-Shit, dank Lewis, einigen kruden Ideen, einer guten Effektarbeit und flotter Musik sehr launig, den mochte ich auch schon immer sehr gern. Und stalkende Autowahlmaschinen, darauf muss man erstmal kommen (obwohl die Telefon-Thriller ja ab Ende der 70er kurz aufkamen). Aber das Ding geht halt einen Schritt weiter als alle anderen, egal wie crazy sich das eben anhört. Aber es funktioniert eben, solange man keinen Gedanken daran verschwendet, wie doof und unlogisch die Prämisse eigentlich ist.

Planet der Vampire (Mario Bava, 1965) 8/10
Long Italo Horror Weekend #17

Kein Italo-Horror-Wochenende ohne Maestro Bava! Raumschiff muss auf einem kleine Planeten notlanden. Dort findet die Besatzung ein weiteres Erdenschiff, das hier scheinbar gecrasht ist. Doch eine außerirdische Macht bemächtigt sich ihrer Körper, um von dem Planeten zu entkommen. Einer meiner Lieblings-Bavas, das ist Gothic in Space. Der Planet ist ein lebloser Klumpen Gestein, lebensfeindlich und damit auch ohne Willkommensschild ausgestattet. Die "Wiedergeburt" der menschlichen Körper nach der Übernahme ist kreuzunheimlich. Aber vor allem die Sets geben hier den Ton an, Bava wusste einfach, wie man Styropor richtig abzulichten hatte. Ob Oberfläche oder Raumschiff, das sieht alles toll aus. Und in den Kostümen sehen die Menschen schon bei ihrer Ankunft reichlich suspekt aus; man würde sich kaum wundern, wenn nicht in ihnen schon von Anfang ein Dämon lauern würde.

25. Mai
Die Stunde, wenn Dracula kommt (Mario Bava, 1960) 9/10
Hexen Abend Film #1

Auch einer von Bavas Überfilmen. Die Steele ist in ihrer Doppelrolle famos, auch wenn sie sich wohl nicht so gut mit Maestro Bava verstand (weil sie kein Wort Italienisch konnte). Selten einen so schattigen und unheimlichen Film gesehen!

Night of the Eagle (Sidney Hayers, 1962) 8/10
Hexen Abend Film #2

Bewältigt mühelos die Gratwanderung zwischen echten Horror und spitzzüngigen Dialogen. Wyngarde kann einen hier leid tun, und seine Filmehefrau ist echt süß. Das Finale mit dem Adler ist toll gefilmt.

Der Teufel tanzt um Mitternacht (Cyril Frankel, 1966) 6,5/10
Hexen Abend Film #3

Nicht mein Lieblings-Hammer der Epoche, er ist mir zu langsam, zu spießig. Unter den Okkult-Filmen des Studios für mich nicht der schlechtest, aber doch der uninteressanteste.
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Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Il Grande Racket »

Okay, ich habe lange nichts von mir hören lassen, sorry. Also fangen wir mal an, die Lücken zu füllen...

Da das offizielle Festival in Nürnberg aus bekannten Gründen abgesagt werden musste, haben wir uns mit ein paar Leuten privat auf Cytube zusammengetan und ein eigenes, sechstägiges Programm (plus Extrarunde) zusammengestellt, inklusive selbstgebastelten Festival-Trailer…



B-Film Basterds Online Festival

26.05.2021 VJ Sahnehorst

Ninja: American Warrior (Cheng Kei-Ying, 1987) 7,5/10

Kriegstrauma, Drogenschmuggel & Ninjas! Eine Spaßgranate! Justin führt eine Ninja-Armee an und schmuggelt Drogen aus Fernost in die USA, weswegen ein CIA-Mann nach Hongkong geschickt wird, um ihn zur Strecke zu bringen (Story 1). Dort hat auch schon die Super-Polizistin Amazonia ihre Ermittlungen aufgenommen (Story 2). Lustvolles Cut’n’Paste mit ordentlich Action und irrwitzigen Wendungen.

Das Söldnerkommando (Patrick G. Donahue, 1982) 8/10

„Veteran Joe (Jeff Risk) und seine Frau werden eines Nachts zuhause überfallen – er landet im Rollstuhl, sie im Sarg. Sein alter Kamerad Larry (Jean Gaudé) macht sich sofort auf, um die alte Truppe wieder zusammenzutrommeln und mit denen der Sache auf den Grund zu gehen. Und um ordentlich ass zu kicken, ‚cause that’s what friends are for…“

Unter den Grindhouse Exploitern sicherlich ein Klassiker, gerade hier in Deutschland wegen der unglaublich schnodderigen Synchro, die aber auch wirklich gut passt. Denn ein guter Film ist DAS SÖLDNERKOMMANDO freilich nicht, schwächelt dann auch gerade in der zweiten Hälfte, wenn die Dichte an dummen Sprüchen nachlässt. In der ersten ist das Pacing allerdings phänomenal, die ersten 35 Minuten bieten beste Action-Trash-Unterhaltung. Die Rolle von CAMERON MITCHELL als Bösewicht ist leider ein wenig klein geraten, aber typisch für seine Auftritte zu dieser Zeit. Als Held kann der unglaublich sympathische Jean Gaudé den Film allerdings auch dann schultern, wenn es gerade nicht heiß her geht. Für Grindhouse- und Trash-Fans ist der Film eh unverzichtbar.

Mad Foxes – Feuer auf Rädern (Paul Grau, 1981) 7/10

Der ist natürlich auch Wahnsinn in Tüten, allerdings lahmt er auch zwischendurch etwas. Der Held ist so toll, dass er sich schon vor 8 Jahren mit der minderjährigen Nachbarstochter auf ein Date zu ihrem 18ten Geburtstag verabredet hat. Dafür wird sie glatt von ein paar Nazis (mal mit, mal ohne Hakenkreuz wegen Schweizer Drehbestimmungen) vergewaltigt, was der Held von befreundeten Karatekas rächen lässt.

Macho Man (Alexander Titus Benda, 1985) 7/10

Auch immer wieder spaßig, wenn auch nicht vollends überzeugend. Mehr dazu: https://thehomeofhorn.wordpress.com/201 ... hlaegt-zu/

27.05.2021 VJ Reini

Pieces (Juan Piquer Simon, 1982) 7,5/10

Slasher-Trash-Klassiker aus Spanien mit einer hirnschmelzend schlechten deutschen Synchro. Der Film bietet in der Hauptrolle Christopher Connelly (plus Ehefrau) und Bud-Spencer-Lookalike Paul Smith in einer Nebenrolle. Killer zersägt Schülerinnen, weswegen Frau Connelly undercover ermitteln geht. Blutig, lustig, classic!

Contraband (Lucio Fulci, 1980) 7,5/10

Luca, der Schmuggler, gerät in Neapel in einen Bandenkrieg. Fabio Testi ist cool, Enrico Maisto der verlässlich-brüderliche Schnäuzer an seiner Seite und Marcel Bozzuffi gibt den gnadenlosen Gegenspieler; daneben gesellen sich noch allerlei bekannte Gesichter dazu. Der Film ist sauber inszeniert und brutal wie Hulle. Eigentlich ist DAS SYNDIKAT DES GRAUENS tatsächlich ein wenig fehl am Platze auf diesem inoffiziellen Badmovies-Festival gewesen.

27.05.2021 Auszeitfilm (non-festival)

Tödlicher Irrtum (Desmond Davis/Alan Birkshaw, 1984) 4/10

Cannons Prestige-Projekt nach Agatha Christie. Zwar mit Donald Sutherland in der Hauptrolle wie auch in den Nebenrollen (u.a. Faye Dunaway, Christopher Plummer, Ian McShane) superb besetzt, aber einfallslos gescriptet und fade inszeniert.

28.05.2021 VJ Horni (moi)

Magnum Thunderbolt (Godfrey Ho, 1985) 8,5/10

„Der Killer Richard (Richard Harrison) kommt mit einem Sack voll Diamanten nach Hong Kong. Doch bei der Übergabe funkt ihm sein Konkurrent Phillip (Phillip Ko) dazwischen. Der wird nun von den Männern eines Gangsterbosses gejagt, während die Diamanten in den Händen des Stiefsohn des mächtigen Mr. Chen landet. Doch das ist sein Todesurteil, und seine Frau landet in den Händen der Verbrecher. Nun sind Chen, Richard und Phillip hinter den Diamanten her, genauso ein ominöses Killerpärchen…“

Der typische Ho’sche Cut’n’Paste-Wahnsinn, und das im positivsten Sinne. Der zugrundeliegende Taiwan-Streifen bietet zahlreiche Action-Szenen und einige bekannte Gesichter, die zuvor für die Shaw Brothers vor der Kamera standen. Die zusätzlich gedrehten Szenen mit Richard Harrison und Phillip Ko ergeben im Kontext kaum Sinn, weswegen man oftmals schlicht ratlos aus der Wäsche guckt. Das ist so, und das muss so sein. Und auch wenn es hier keine Ninjas mit Stirnbändern zu bewundern gibt, bereitet es dem geneigten Tash-Fan einen Heidenspaß!

Wir kommen und werden euch fressen! (Tsui Hark, 1980) 8/10

„In einem abgelegenen Dorf auf einer Insel hat sich ein abtrünniger Offizier mit seinen Getreuen ein eigenes kleines Reich geschaffen. Da das Eiland nicht viel hergibt und man auf Handelsbeziehungen keinen Wert legt, werden Zugereiste als Nahrungsquelle verwurstet. Doch als ein Betrüger und ein Ermittler dort einkehren, gerät die Diktatur ins Wanken…“

Tsui Harks zweiter Film ist eine irrwitzige Mischung aus Martial Arts, Horrorfilm und schwarzer Komödie (teils auch Slapstick), die unglaublich viel Spaß macht.

Virgins from Hell (Ackyl Anwari, 1987) 8/10

Bikerinnen legen sich mit fiesem Gangster an, der an einer Liebesdroge bastelt. Folter, Vergewaltigug und Mord haben wohl nie zuvor und wieder so viel Spaß gemacht. Abgefahrener Indonesien-Trash für Hartgesottene.

Jungle Virgin Force (Danu Umbara, 1983) 10/10

Das ist der Hammer vorm Herrn, das war Alpha UND Omega, der filmgewordene Wahnsinn in handlichen ALDI-Tüten. Shit, was die Indonesier hier an Nonsens zusammenhauen, treibt einem am laufenden Meter Freudentränen in die Augen – es springt von Abenteuer ala INDIANA JONES zu Kannibalenfilm ala Jess Francos MONDO KANNIBALEN, dazu noch gemischt mit etwas CAVEMAN & SHEENA und HK-Horror und Martial-Arts-„Spektakel“! Wer einmal die Macht der Dschungel-Jungfrauen gespürt hat, will nie wieder etwas anderes sehen. Das ist der Trashfest-Jackpot, hier gibt es Weihnachten und Ostern an einem Tag, und sie feiern eine feucht-fröhliche Party, die nicht jeder überlebt. Man hat nicht gelebt, wenn man JUNGLE VIRGIN FORCE nicht gesehen hat! Der Film, der alle anderen Filme überflüssig macht!

Gun Woman (Kurando Mitsutake, 2014) 6,5/10

„Die Junkie-Hure Mayumi (Asami) wird von Dr. Mastermind (Kairi Narita) gekauft und zur Killerin ausgebildet, außerdem implantiert er ihr Waffenteile, die sie so an jeglicher Kontrolle vorbeischmuggeln kann. Sie soll einen Milliardärssohn töten, der einst seine Frau vergewaltigte, tötete und verspeiste. Mayumi wird zur Gun Woman und dringt in das Reich des wahnsinnigen Serienmörders ein…“

Sichtbar kostengünstig produziertes Gore-Movie, das man wohl auch in die Sexploitation-Ecke stellen könnte. Denn neben einigen derben Sex-Einlagen, inklusive Rape, Nekrophilie und Kannibalismus, dreht es sich im Schlussakt darum, dass die attraktive Asami sich nackt den Weg zu ihrem Opfer vorkämpft, bevor sie verblutet. Das gestaltet sich dann auch so surreal, wie es sich anhört. Der milliardenschwere Rapist residiert nämlich an einem Ort, der vorsorglich schon mal komplett mit weißer Plane ausgelegt und verkleidet ist. Die mit HD-Cam gefilmten Shoot-outs präsentieren einige digitale Spielereien, die aber kaum das schmale Budget verschleiern können. Erwähnenswert ist auch der Score von Dean Harada, der herrlich oldschool daherkommt. Insgesamt kein spannender, kein guter Film, aber nicht gänzlich uninteressant.

Commando Wild Cat (Maman Firmansyah, 1987) 8/10

„Cobra, der Pornograf, Entführer, Drogen- und Waffenhändler, und seine Handlanger entführen und vergewaltigen Irma, eine Frau, die harten Sex mit ihrem starken Ehemann Rudy mag. Irmas Ehemann befreit sie, doch bei der Flucht erleidet sie einen Unfall und bricht ab. Irmas Ehemann vergewaltigt Cobras Schwester aus Rache. Die Bande greift Rudy an, foltert ihn und zieht ihn hinter einem Motorrad her, bis er fast verblutet. Dann schlägt ihn der Drogenlord noch mehr. Irma, die misshandelte Hausfrau, verwandelt sich plötzlich in ein sexy wildes Kommando-Girl, in engen Shorts und Stiefeln, einem ärmellosen, tief geschnittenen Oberteil und einem Kopftuch, das zufällig eine handliche Panzerfaust hat, um die Bande mit großen Vorurteilen zu beenden. Dann umarmt sie Rudy, der stark genug war, um die Bande zu überleben. Wird er die Lady Exterminator überleben?“

Durchgedrehter Trash, moralisch höchst fragwürdig bis sogar ziemlich widerlich, dabei aber so unbedarft, dass es schon wieder lustig ist. Der ist echt derbe, wer mal richtig beschissene, tierisch schmierige Asia-Action sehen will, ist hier genau richtig. Love it!

29.05.2021 VJ Bentley

She (Avi Nesher, 1985) 6/10

Debiler Endzeit-Trash, dem es an zündenden Ideen und vor allem Charme mangelt. Regisseur und Autor Avi Nesher schmiss einfach alles rein, was andere, bessere Produktionen vorgemacht haben, kann aber selbst kaum Eindruck schinden. Witzig ist allein der Voice-Over-Erzähler, der allerdings eine Idee des deutschen Synchro-Studios war. Sandhal Bergman und David Goss bleiben in den Hauptrollen blass, den Antagonisten gibt Gordon Mitchell.

Karate Kill (Kurando Mitsutake, 2016) 6,5/10

„Kenji (Hayate Masao) fährt nach Amerika, um in Los Angeles seine Schwester Mayumi zu suchen, die in Übersee studiert und sich schon lange nicht mehr gemeldet hat. Unter ihrer alten Adresse ist sie nicht zu finden, und seine Nachforschungen führen Kenji in die Unterwelt der Stadt der Engel, wo eine komische Sekte mit ihrem verrückten Messias Snuff-Filme für die Online-Gefolgschaft anfertigt. Dort empfängt man ihn nicht mit offenen Armen, sondern geballten Fäusten. Doch Kenji ist ein Meister des Karate…“

Hat mir einen Tick besser gefallen als GUN WOMAN. Natürlich gibt es wieder Geballer, blutverschmierte Weiber und sonstiges Gekröse, aber hier versucht sich Mitsutake an einer richtigen Story, um das Gemetzel in angemessenen Kontext zu setzen. Der Wahnwitz, der Fetisch und ein gewissen 80s-Flair mischen sich hier zu recht amüsanter Actiongülle. Da muss man drauf können, das ist nichts für die breite Masse, aber das ist auch gut so.

29.05.2021 Auszeitfilme (non-festival)

Wheels on Meals (Sammo Hung, 1984) 7,5/10

Das Trio Jackie Chan, Yuen Biao und Sammo Hung blödelt sich recht launig durch die Handlung, bis in der zweiten Hälfte die Actiondichte merklich zunimmt. Das Finale auf dem Schloss ist toll, der Kampf zwischen Chan und Benny the Jet natürlich der Höhepunkt. Insgesamt eine gute Mischung, die gut funktioniert und unterhält.

Once Upon a Time in China II (Tsui Hark, 1992) 8,5/10

„In Guanghzou wird Wong Fei-Hung mit der Sekte „Weißer Lotus“ konfrontiert, die alle Ausländer töten will…“

Jet Li trifft im zweiten Teil der Saga auf einen recht jungen Donnie Yen und Shaw-Altstar David Chiang. Dafür musste Yuen Biao als Foon ersetzt werden. Weit straighter als der Vorgänger, nicht ganz so pompös, aber mit einigen wirklich tollen Fights. Braucht sich hinter Teil 1 nicht zu verstecken.

30.05.2021 VJ Crowley

Mortal Kombat: Annihilation (John R. Leonetti, 1997) 3,5/10

„Trotz des Sieges von Raidens (James Remar) Schützling Liu Kang (Robin Shou) im letzten Mortal Kombat, ist Shao Khan (Brian Thompson), der Herrscher des Outworld, der Meinung, dass die Zeit für die Menschheit gekommen ist. Zu diesem Zweck hat er seine alte Königin Sindel (Musetta Vander), Kitanas (Talisa Soto) Mutter, wieder erweckt, und fällt mit seinen Befehlshabern auf der Erde ein. Raiden schickt Sonya Blade (Sandra Hess) in die Stadt, um ihren Partner Jax (Lynn Williams) für das Team zu rekrutieren. Doch Shao Khan hat auch längst seine Fühler ausgestreckt und den Cyborg Cyrex (J.J. Perry) entsendet. Und den Freunden läuft die Zeit davon, sie haben nur sechs Tage, um einen Weg zu finden, die Invasion der dunklen Armee zu verhindern…“

Naja, vierzehn Minuten Abspann, nicht schlecht. Da kann man dann auch nochmal Rammstein und „Engel“ verbraten, macht sich ja gut auf der Soundtrack CD.

Zum Film selbst, ganz ehrlich? Von der Storyline kommt der einem MK-Spiel tatsächlich am nächsten, denn solch sinnlose Scheiße war da an der Tagesordnung. Aber was für ein Arcade Fighting Game ausreichend scheint, funktioniert im Kino i.A. nicht so wirklich gut. Aber so etwas kommt halt dabei raus, wenn man die Macher einer Videospiel-Reihe an einen Kinofilm lässt.

Aber Story ist ja nun nicht das wichtigste, wenn es um einen MK-Film geht, right? Da geht es nur darum, dass sich ein paar coole Kämpfer, mancher gut, mancher bös, mit viel Schmackes und möglichst fantasievoll in einem Turnier aufs Fressbrett kloppen. Okay, drei Schritte rückwärts, die Macher des Spiels durften ans Drehbuch und haben kein richtiges Turnier eingebaut? Naja, man kann nicht alles haben. Zumindest haben wir mit Robin Shou und Talisa Soto zwei Darsteller des Erstlings mit an Bord. Christopher Lambert kehrt als Rayden nicht zurück, aber seine krächzige Stimme werde ich nicht vermissen. Allerdings ist James Remar auch wieder kein gleichwertiger Ersatz, den Kämpfer-Gott nehme ich den genauso wenig ab, wie Vin Diesel einen Babysitter. Linden Ashby kehrt nicht als Johnny Cage zurück, aber das hat man dahingehend elegant gelöst, als dass Cage in den ersten Minuten gleich mal das Genick durchgeknackst wird (wieso ging das nicht auch mit Rayden, verdammt?). Problem solved. Bridgett Wilson vermisse ich als Sonya auch nicht wirklich, ich mochte sie eh nur als Schwarzeneggers Film-im-Film-Tochter in LAST ACTION HERO. Ob Sandra Hess eine bessere Wahl ist, sei mal dahin gestellt. Ein neues Gesicht gab es auch für Jax, der allerdings im ersten Teil arg unterrepräsentiert war, also auch latte. Mit Red Williams hat man zumindest einen echten „American Gladiator“ ins Spiel gebracht, passt schon. Einziges echtes Highlight: Brian Thompson spielt den Oberbösewicht Shao Khan, und Thompson rult!

Okay, die Story ist hirnrissig, die Darsteller zweitklassig, also wie sieht es mit der Action aus? Solala, leider. Regisseur Leonetti weiß zumindest, wo die Kamera stehen soll, und es war auch noch nicht die Zeit der hip-zerschnittenen BOURNE-Szenen, aber irgendwie hakt es bei der Montage zeitweise gewaltig. Da werden Szenen, in denen jemand durch die Luft oder gegen die Wand fliegt, gerne zwei-, dreimal wiederholt. Wozu? Im Hongkong-Kino hat man damit einen besonders gefährlichen Stunt gewürdigt, aber jemand bewegungslos durch die Luft zu katapultieren zähle ich nicht dazu. Aber gut, ich bin auch kein Stuntman und kann das schlecht beurteilen. Ich bin jedoch Zuschauer, Publikum, zahlender Kunde, und als der sage ich, ne, muss ich nicht haben. Dazu scheinen sich die Produzenten vorgenommen zu haben, noch mehr hässliche Studio-Sets und schlechtes CGI als im Vorgänger schon in den Film zu quetschen. Weil Meer ist Wasser, und Wasser ist nass, oder so ähnlich.

Bei aller Liebe zur Action-Dauerbeschallung (ach ja, der Soundtrack ist auch für’n Arsch), nach ein bisschen was aussehen darf das Ganze schon. Und wenn dann zum Ende hin nur noch CGI die Fights übernehmen, wieso nicht gleich ein Animationsfilm? Aber genug gemeckert, ich hatte MK: ANNIHILATION als noch schlechter in Erinnerung, was heißt, dass dies kein dampfender Haufen Durchfall-Scheiße ist, aber noch weit von gehaltvollen Kuhdung entfernt. Ich freu mich schon auf MORTAL KOMBAT: CONQUEST, oder Camel-Toe-Invasion, wie ich sie früher immer genannt habe. Horrido!!

31.05.2021 Auszeitfilm (non-festival)

Electra Glide in Blue (James William Guercio, 1973) 7,5/10

Mehr dazu: https://www.filmtoast.de/electra-glide-in-blue/

31.05.2021 VJ Riddler

Help, Help, the Globolinks! (Gian Carlo Menotti, 1969) 2,5/10

Kinder-Musical um die Invasion von außerirdischen Spiralen, die durch Musik abgewehrt wird. Weird, weird, weird. Mir fehlen die Worte, aber es war kein Vergnügen.

Spookies (Genie Joseph/Thomas Doran/Brendan Faulkner, 1986) 6/10

Recht sympathischer Haunted-House-Horror mit einigen netten Masken.

01.06.2021 Extra-Time!

Ultracop 2000 (Phillip Ko, 1992) 6,5/10

Schwulen-, AIDS- und Pissewitze – Phillip Ko ist schon ein Virtuose auf der Klaviatur des feinsinnigen Humors. Dazu noch eine depperte Story von Außerirdischen, die sich auf der Erde jagen, was nicht von ungefähr an DARK ANGEL erinnert, ein paar müde und blutleere Schießereien, fertig ist der billige B-Schlonz, der einen zumindest 80 Minuten Zeit stiehlt, ohne einzuschläfern. Als Trashfilm unter Freunden sehr erheiternd.

Born to Fight 2 (Phillip Ko/Godfrey Ho, 1992) 6,5/10

„Wong (Phillip Ko) überfällt auf den Philippinen die „Big Circle Gang“ und klaut ihnen wertvolle Juwelen, die er dem „Golden 9“-Boss Ma (Chen Kuan-Tei) nach Hong Kong bringt. Der unterhält auch einige Bordelle und entführt zu diesem Zweck junge Japanerinnen, die hier Urlaub machen. Auch die Tochter von Barry Lee (Dick Wei) verschwindet auf diese Weise, weswegen der Vater nun auf eigene Faust ermittelt. Aus Japan reist die Agentin Cynthia (Yukari Oshima aka Cynthia Luster) an, um nach den verschwundenen Mädchen zu suchen. Dabei findet sie heraus, dass ihre eigene Mutter mit den „Golden 9″ unter einer Decke steckt…“

Nach seiner Cut’n’Paste-Phase in den 80ern versuchte sich Godfrey Ho wieder an originären Filmen. Sehr viel kohärenter als seine früheren Werke kommt BORN TO FIGHT 2 mit seinen wirren Handlungssträngen allerdings auch nicht daher. Das liegt wahrscheinlich daran, dass neben Ho auch noch Stuntman Chris Lee und Co-Star Dick Wei einiges davon herunterkurbelten und man sich wohl erst im Schneideraum Gedanken um Anschlussfehler und Story-Fluss machte. Zumindest wird es dank der verschiedenen kleinen Geschichten nie langweilig, für Action ist auch ausreichend gesorgt. Und wenn am Ende im finalen Aufeinandertreffen alle Parteien aufeinandertreffen, geht es dementsprechend zünftig zur Sache. Wer also die dümmlich verknüpften Storylines früherer Ho-Werke nicht missen möchte, kommt hier genauso auf seine Kosten, auch wenn es von dem schreienden Wahnsinn manch anderen Films schon ein Stückweit entfernt ist, auch wenn die deutsche Synchro sich hier müht, indem man bspw. behauptet, dass die jungen Japanerinnen zurückgeholt werden sollen, bevor sie später AIDS ins Land schleppen könnten.

Manborg (Steven Kostanski, 2011) 6/10

Ich mag die Astron-6 Sachen sehr gern, war wieder sehr witzig. Mehr dazu: https://badmovies.de/reviews/manborg

Auch wenn ich leider nicht alle Filme (es waren wohl um die 28) sehen konnte, war das ein sehr spaßiges, verlängertes Wochenende mit gleichgesinnten Filmverrückten (die Zahl der Zuschauer schwankte, aber war mit, über den Daumen gepeilt, 10 Leuten pro Film erfreulich hoch). Danke nochmal an alle, die mitgewirkt und zugeschaut haben! Ich freue mich schon darauf, die ganzen Chaoten nächstes Jahr dann vor Ort in Nürnberg beim offiziellen 11. B-Film Basterds Festival zu treffen!
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Dick Cockboner
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Dick Cockboner »

@Il Grande
Starkes Programm!
(... und ich glaube den "Magnum Thunderbolt" geb ich mir gleich mal :D )
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jogiwan
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von jogiwan »

das nenn ich mal ein Programm... Hut ab! :verbeug:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Il Grande Racket »

Dick Cockboner hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 16:22 @Il Grande
Starkes Programm!
(... und ich glaube den "Magnum Thunderbolt" geb ich mir gleich mal :D )
jogiwan hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 17:12 das nenn ich mal ein Programm... Hut ab! :verbeug:
Ja, das war eine sehr spaßige Woche (aber auch recht anstrengend, weil man teils mehr als zwölf Stunden am PC saß, um Filme zu glotzen und zu schnacken, und dementsprechend wenig Schlaf drin war).
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Il Grande Racket »

02.06.2021

Mortal Kombat (Paul W.S. Anderson, 1995) 6,5/10

"Liu Kang (Robin Shou) fährt zu einem geheimnisvollen Turnier, dem Mortal Kombat. Dort schickt Raiden (Christopher Lambert) seine Kämpfer des Lichts, zu denen auch der Filmstar Johnny Cage (Linden Ashby) und Polizistin Sonya Blade (Brigitte Wilson-Sampras) zählen, gegen die bösen Schergen von Shang Tsung (Cary-Hiroyuki Tagawa). Und genau mit dem hat Liu Kang noch eine Rechnung offen..."

Am Kampf der Mortalen hat der Zahn der Zeit inzwischen auch ein wenig genagt. Die CGI waren damals schon nicht mehr state-of-the-art, nur Lord Gordo macht immer noch einen netten Eindruck. Es ist jedoch immer noch erfrischend, dass die Macher damals keinen Umweg eingeschlagen haben, sondern einfach einen mittelmäßigen Kumite-Film durch die MK-Trademarks, eine ordentliche Besetzung und einen einigermaßen hörbaren Soundtrack aufwerteten, was dann sogar zu einem No.1 Box Office Hit langte. Da kann man auch mal drüber hinwegsehen, dass die Handlung auf einem ENTER THE DRAGON für Arme beruhte und viele Elemente des Spiels eher sinnlos hineingequetscht wurden. Die Absenz von Gore und Splatter ist genauso eine Wehrmutstropfen, aber wenn man an die Kiddies will, warum den Umweg über die Eltern gehen? Was ich dem Film übel nehme, ist sein fürchterlicher Eurodance-Titelsong, der mir immer noch das Ohr bluten lässt. Ach ja, Christopher Lambert klingt im O-Ton schrecklich.

Vampire gegen Herakles (Mario Bava, 1962) 7,5/10

Der hinterhältige König Licos (Christopher Lee, DER HERR DER RINGE - DIE ZWEI TÜRME) versetzt die Prinzessin Deianira (Leonora Ruffo, RAUMKREUZER HYDRA - DUELL IM ALL) in einen apathischen Zustand, um die Macht im Land an sich zu reißen und sie später zu ehelichen, um seine Herrschaft zu legitimieren. Dazu muss er aber erst einmal ihren Geliebten, den Halbgott Herkules (Reg Park, HERKULES EROBERT ATLANTIS) aus dem Weg räumen. Da dem nicht mit herkömmlichen Mitteln beizukommen ist, sorgt er dafür, dass er sich mit seinen Freunden Theseus (George Ardisson, AGENT 3S3 SETZT ALLES AUF EINE KARTE) und Telemachus (Franco Giacobini, ASSASSINATION IN ROME) auf eine selbstmörderische Mission in den Hades begibt...

Ein sehr lustiges Filmchen. Immer noch mit das beste, das man je mit Pappmaché und Styropor geschaffen hat. Die Ausleuchtung ist einfach wundervoll, Mario Bava ist halt ein Meister darin. Da macht es auch nichts, dass Christopher Lee eher lustlos agiert.

03.06.2021

Once Upon a Time in China III (Tsui Hark, 1992) 7,5/10

"Jet Li muss als Wong Fei-Hung in Peking den Wettbewerb im Löwentanz retten und nebenher noch seine Liebschaft zur 13th Aunt (Rosamund Kwan) geheim halten, die vom russischen Botschafter umgarnt wird..."

War die englische Tonspur des zweiten Teils noch mit einigermaßen akzeptalen Sprechern gesegnet, scheint es hier wieder einen Schritt zurück zu geben. Der Prolog lässt nichts Gutes erahnen. Den Spaß am Film wird es mir nicht verleiden, den habe ich noch gut in Erinnerung.

Ja, das war noch gutes altes Hongkong-Kino! Das war auf der großen Leinwand sicherlich ein Fest. Die ersten drei Filme versprühen noch richtig altmodische Kino-Magie, sind sicherlich die wichtigsten Filme in Tsui Harks Karriere. Der dritte Teil braucht ein wenig Anlaufzeit, weil anfangs die versteckte Liebschaft zwischen Wong Fei-Hung und seiner Cousine ein wenig sehr die eigentliche Story um das Löwenfest ausbremst. Aber Hark nutzt das konsequent, um auch eine nicht so positive Seite des Volkshelden in Form unablässiger Eifersucht herauszuarbeiten, was dieser fiktionalisierten Version dessen sogar ein wenig Tiefe verleiht, auch wenn man so eine Seite nicht unbedingt sehen will, was auch mich hier ein wenig zwiespältig zurücklässt. Aber in der zweiten Hälfte dreht der Film dann auf und präsentiert mit dem Kampf im Hause von Chiu Tin-Bak und dem Löwenwettkampf zwei grandiose Höhepunkte.

Tokyo Powerman (Sammo Hung, 1985) 5/10

"Yuen-Biao wird in Tokio von Gangstern entführt, weswegen Kollege Jackie Chan in Hongkong die Rekrutierung seiner alten Kumpels, die Lucky Stars (Sammo Hung, Charlie Chin, Stanley Fung, Richard Ng & Eric Tsang), anfragt. Doch die müssen sich erst einmal zusammenraufen und mit dem Gedanken anfreunden, mit der Polizei zusammenzuarbeiten..."

Zu viel derber Klamauk, zu wenige toll choreographiert Fights, in denen Sammo Hung zeigt, was er drauf hat. Der Film war mir schon als Jugendlicher zu penetrant präpubertär, und auch mit inzwischen 30 Jahren Abstand kann ich dem einfach nicht viel abgewinnen. Das ist eigentlich schade, da Hung/Chan/Biao ja weit mehr können, und mit Stanley Fung und Eric Tsang zwei weitere mir sehr sympathische Darsteller mitwirken. Aber der Humor des Streifens ist einfach not my cup of tea.

04.06.2021

Ninja Condors (Wu Kuo-Jen, 1987) 7/10

"Brian (Alexander Rei Lo), einst von einem Ninja-Meister großgezogen, verdingt sich als Auftragsmörder bei der Gruppe Condors 13. Doch schon bald meldet sich sein Gewissen und er will aussteigen. Doch Lucifer (George Nicholas) kann das nicht zulassen und macht Jagd auf den Abtrünnigen..."

Richtiger und gar nicht mal so schlechter Film aus der Filmark-Schmiede. Mehr dazu:

https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... dors-1987/

Iron Angels (Teresa Woo, 1987) 8/10

"Die Anti-Drogen-Einheit Angels (Moon Lee, Alex Fong, Elaine Lui) mischt sich unter der Leitung von Saijo (Hideki Saijô) in einen Nachfolgekrieg der Kartellbosse (u.a. Yukari Ôshima und Chun Yang) im Goldenen Dreieck ein..."

Flotte HK-Action, ein kleiner Klassiker. Die Shootouts sind blutig, die Martial-Arts-Einlagen knackig, und nebenher gibt es noch die Altstars wie David Chiang und Hwang Jang-Lee in Nebenrollen zu sehen. Das ist Spaß in Tüten!

05.06.2021

Dragon Princess (Yutaka Kohira, 1976) 6/10

"Kazuma (Sonny Chiba) verliert im Kampf gegen die Schüler seines Konkurrenten Nikaido (Bin Amatsu) ein Auge. Fortan trainiert er seine Tochter Yumi (Etsuko Shihomi), dass sie ihn räche..."

Der bisher schwächste Film des Gespanns Chiba/Shihomi, holprig, aber einigermaßen unterhaltsam. Mehr dazu:

https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... cess-1976/

Das Grauen kommt nachts (Renato Polselli, 1972) 7,5/10

"Eine Reihe von sadistischen Morden an jungen Frauen lässt die Polizei ratlos. Als eine junge Frau, mit der der Berater der Polizei, Dr. Lyutak, einen Nachtclub verlassen hat, ermordet aufgefunden wird, setzt man den angesehenen Arzt als Hauptverdächtigen fest. Doch während er in Untersuchungshaft sitzt, geschehen zwei weitere Morde..."

Ganz nach Polselli-Art total durchgeknallter Giallo. Schon die Beziehung zwischen Lyutak, Mickey Hargitey gibt in der Rolle mal wieder alles, und seiner Frau ist strange, aber auch anregend und nicht so leicht zu durchschauen. Es gibt wieder Momente unfreiwilliger Komik (Hallo, ich bin's, der Kartoffel) und einen psychedelischen Schlussakt, der die ganze Narrative über den Haufen wirft. Natürlich nur für Polselli-Fans geeignet, aber für die dürfte er wieder einmal eine wunderbare und bereichernde Erfahrung darstellen.

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten (Luc Besson, 2017) 6/10

Zwei Agenten (u.a. Clara Delevigne) suchen auf einem Generationenschiff, das etliche Aliens beherrbergt, den entführten General der Erdstreitkräfte. Dabei stoßen sie auf eine untergegangen geglaubte Spezies. Unterhaltsame Weltraumoper in bonbonbunter Optik.

07.06.2021

Leben und Sterben in L.A. (William Friedkin, 1985) 8,5/10

"Der ehemalige Secret Service Agent und Adrenalinjunkie Richard Chance (William Petersen) heftet sich mit seinem neuen Partner John Vukovich (John Pankow) auf die Spur des skrupellosen Geldfälschers Eric Masters (Willem Dafoe), der das Geschäft in L.A. mit seiner Partnerin Bianca (Debra Feuer) kontrolliert. Er hofft, durch dessen inhaftierten Handlanger Carl (John Turturro) an ihn heranzukommen, und überredet seinen Vorgesetzten, diesen in sein Gewahrsam zu überlassen. Doch Carl kann fliehen, was Chance in Zugzwang bringt. Nun will er den direkten Weg nehmen und sich mit Vukovich als Käufer ausgeben. Da ihnen aber kein Geld bewilligt wird, will er einen chinesischen Diamantenkäufer überfallen, den er über seine Informantin Ruth (Darlanne Fluegel) ausfindig macht..."

Petersen und Dafoe brillieren in ihrem Fernduell, derweil Pankow dazu einen glaubhaften Gegenpol bildet. Friedkins Darstellung von L.A. blendet den Zuschauer, die Metropole nimmt quasi die dritte Hauptrolle ein, sie hält die beiden Polizisten gefangen, während Dafoe unnahbar scheint, weil er außerhalb der Stadt in der Wüste residiert; doch sein Einfluss ist immer spürbar, sein Atem den beiden Cops sinnbildlich im Nacken. Beide, der adrenalinsüchtige Cop und der brutale Fälscher, wirken wie Kehrseiten einer Münze, die sich anfängt zu drehen, sobald sie unter Druck geraten. Sie gehen beide in ihrer jeweiligen Obsession auf, Dafoe als herrischer Kontrollfreak, Petersen als eine Art menschlicher Pitbull, der, sobald er Blut geleckt hat, nicht zu stoppen ist und keine Grenzen kennt.

Jackie Chans Thunderbolt (Gordon Chan, 1995) 6/10

"Rennfahrer und Automechaniker Jackie (Jackie Chan) legt sich mit seinem fiesen Konkurrenten Cougar (Thorsten Nickel) an, der sich als international gesuchter Auftragskiller entpuppt..."

Mich stört gar nicht mal so sehr, dass THUNDERBOLT so bierernst ausgefallen ist. Es ist eher die Action, die für einen Jackie-Chan-Film eher mau ausgefallen ist, es gibt zwei gute Kloppereien und eine brutale Schießerei in einem Polizei-Revier, denn gerade das Autorennen am Ende mutet dann doch mit seinen Speed-ups etwas lächerlich. Chan selbst scheint seine Energie immer wieder zügeln zu müssen, und es gibt halt nichts schlimmeres als ein Jackie-Chan-Vehikel, in dem sich der Star zurücknehmen muss. Aber immer noch weit besser als die Hollywood-Ausflüge des HK-Superstars.

In der Höhle des schwarzen Panthers (Yukio Noda/Chang Tung-Man, 1977) 6,5/10

Martial-Arts-Kämpfer (Sonny Chiba) und Undercover-Cop vereinen ihre Kräfte auf einem Rachefeldzug. Ziemlich abgefahrener, aber auch fahriger Shit. In einer kleinen Rolle ist Bolo Yeung zu sehen. Mehr dazu:

https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... hers-1977/

08.06.2021

Voodoo Child (Daniel Haller, 1970) 6/10

"Wilbour Whatley (Dean Stockwell) such die Miskantonic University auf, um Dr. Armitage zu überreden, ihm das Necronomicon zu leihen. Das gelingt ihm nicht, aber er kann die Studentin Nancy (Sandra Dee) überreden, ihn nach Hause, in eine abgelegene Kleinstadt, in der der Name seiner Familie nicht sehr beliebt ist, zu fahren. Er sorgt dafür, dass sie über Nacht bleiben muss, denn er hat sie für ein altes Ritual auserkoren..."

Gar nicht so schlecht, auch wenn natürlich arg behäbig. Aber die unheimlichen Andeutungen, die schicke Ausleuchtung, der Handkamera-Einsatz, das musikalische Thema, die Traumsequenzen und auch das Finale fanden Gefallen, auch wenn es als Ganzes wesentlich unspektakulärer erscheint, was aber auch am geringen Budget liegt. Unter den Lovecraft-Verfilmungen damit noch eine der besseren.

Der Rächer (Karl Anton, 1960) 6/10

"Der Rächer hat in der englischen Provinz mittlerweile 12 Menschen enthauptet. Major Staines (Siegfried Schürenberg) setzt seinen besten Mann Michael Brixtan (Heinz Drache) darauf an. Seine Ermittlungen führen ihn zu einem Filmdreh und der schönen Ruth Sanders (Ina Dusche). Sie wird nicht nur von Regisseur Henry Longvale (Ludwig Linkmann) umschwärmt, sondern erweckt auch das Interesse des Sir Gregory Penn (Benno Sterzenbach), der sich nicht nur einen exotischen Hausmann hält, sondern auch eine geschäftliche Beziehung zu Drehbuchautor Lorenz Voss (Klaus Kinski) unterhält..."

Recht brauchbarer Gruselkrimi, auch wenn das Ende ein wenig aus dem Hut gezaubert wirkt. Drache, Kinski und Schürenberg sind eine Bank, und gerade Sterzenbach gibt dem schmierigen Adligen mit Verve. Der behaarte Diener ist gruselig, aber heute sicherlich mehr als fragwürdig, aber es gibt eben auch noch ein Schloss voller Geheimnisse und die bezaubernde Ina Dusche, die aber nur die althergebrachte damsel in distress geben darf.

09.06.2021

Big Bad Rat (Thomas J. Churchill, 2020) 2,5/10

Mutierte Ratte macht Naturpark unsicher. Semi-professioneller Tierhorror-Trash. Mehr dazu:

https://badmovies.de/reviews/big-bad-rat

11.06.2021

Possessor (Brandon Cronenberg, 2020) 7,5/10

"Tasya Vos (Andrea Riseborough) ist eine Auftragskillerin der nahen Zukunft. Zur Erledigung ihrer Aufgabe wird ihr Geist über ein neues Verfahren in einen anderen Körper transferriert, dem Körper einer Person, die dem Opfer nahesteht. Nach Abschluss ihrer Aufgabe tötet sie sich, bzw. lässt den Körper der Person sich selbst töten. Ihr neuestes Ziel ist der Industriemagnat John Parse (Sean Bean), ihr Werkzeug sein ungeliebter Schwiegersohn Colin Tate (Christopher Abbott). Doch während des Aufenthalts in Colin vernebelt sich ihr Verstand zunehmend, sie kann die eigene Identität von der Colins kaum mehr auseinanderhalten..."

Der Name Cronenberg und der Body Horror scheinen untrennbar miteinander verbunden. Da ist es wenig verwunderlich, wenn der Sohnemann im Revier des Papas wildert und dabei genauso konsequent und abseits von Erwartungshaltungen agiert wie dieser. ANTIVIRAL fand ich gut, wenn auch nicht überragend. Rein atmosphärisch erinnert er mich wieder sehr an das Frühwerk des "Alten".

Ästhetisch und auch erzählerisch macht Brandon Cronenberg keine Kompromisse. Kühle Bilder werden von unnachgiebig unangenehmen Klangteppichen unterlegt. Der Film gibt sich zurückhaltend im World Building, liefert aber immer genug Stoff, um die Fantasie auf Trab zu halten. Das lenkt dann auch lange geschickt davon ab, dass uns die Hauptfigur Tasya Vos merkwürdig fern bleibt, obwohl wir immer nah bei ihr sind. Das nimmt dem Finale dann leider auch fast komplett seine etwaige emotionale Wucht, zu klinisch, zu abstrakt und zu gewollt wirkt das Ganze. Seine höchsten Ausschläge verzeichnet der Film in seinen herben Gewaltausbrüchen. Das ist ein wenig schade.

Performance (Donald Cammell/Nicolas Roeg, 1970) 8/10

Sex, Gewalt und Mick Jagger. Gangster James Fox muss abtauchen und findet Zuflucht bei einem abgehalfterten Rockstar und seiner Frau (Jagger und Anita Pallenberg). Beeindruckendes experimentelles Krimi-Drama von Nicholas Roeg und Donald Cammell.

12.06.2021

Basic Instinct (Paul Verhoeven, 1992) 8/10

"Det. Nick Curran (Michael Douglas) untersucht den Mord an einem Rockstar mittels eines Eispickels. Die Ermittlungen führen ihn zur undurchsichtigen Catherine Tramell (Sharon Stone). Schon bald fängt er eine Affäre mit der Verdächtigen an..."

Teils grandioser Noir-Krimi, toll gefilmt und mit Darstellern in Höchstform.

Die Spur führt nach Soho (Sam Wannamaker, 1969) 6/10

"US-Agent Peter Novak (Yul Brynner) und Scotland-Yard-Mann Arthur Thompson (Edward Woodward) werden in London in einen international agierenden Falschgeldring eingeschleust, wo sie auf eine gut organisierte Bande stoßen. Doch nach einem Zwischenfall verbleibt Thompson in der Organisation, währen Novak eigene Wege einschlägt und beim einflussreichen Harrison, genannt "Eule", (Charles Gray) vorstellig wird..."

Hat eine interessante Grundidee, die er nur teilweise gewinnbringend umsetzt. Außerdem verschleppt der Film immer wieder das Tempo, was die Spannung erheblich drückt. Dazu gesellen sich einige unglaubwürdige Momente, die der Film nicht einmal zu kaschieren sucht.

Dark City (Alex Proyas, 1998) 6/10

"John Murdock (Rufus Sewell) erwacht ohne Gedächtnis in der Badewanne eines Hotelzimmers. Er bekommt einen Anruf von einem Arzt namens Dr. Schreber (Kiefer Sutherland), der ihn warnt; er werde von mysteriösen Wesen gejagt, außerdem habe er eine Frau namens Emma (Jennifer Connelly). Und tatsächlich bemerkt John merkwürdige dunkle Gestalten, die ihn verfolgen. Nach einem Telefonat mit Emma, macht diese sich auf die Suche nach ihm. Und Inspector Bumstead (William Hurt) glaubt, in John einen grausamen Serienmörder, der seit Wochen die düstere Stadt unsicher macht, gefunden zu haben..."

Nach nicht einmal der Hälfte des Film liegt eigentlich alles offen vor einem: die Menschen werden gefangen gehalten, ihre Erinnerungen manipuliert, die Ergebnisse der verschiedenen Versuchsanordnungen von Außen ausgewertet... und Rufus Sewell scheint inzwischen immun gegen ihre Behandlung zu sein und ähnliche Kräfte zu entwickeln wie die geheimnisvollen menschenähnlichen Wesen. Es ist klar wie Kloßbrühe, dass dies nur ein großes Gehege ist, am Ende ist die Tatsache, wo dieses steht, und sogar letztlich auch, was das Begehr dieser Wesen ist, relativ egal, da die Narrative um wenige Menschen kreist, während "sie", mal abgesehen von einigen optischen Unterschieden, austauschbar und unnahbar, weil fremd bleiben. Aber solch eine Konstellation kann eben nur spannend sein und bleiben, wenn der Kontrast sichtbar bleibt, doch hier gibt es nicht etwa Licht gegen Schatten abzuwägen, sondern unterschiedliche Arten von Existenz, von der wir nur unsere kennen und die andere eigentlich nicht kennenlernen. Das mag sogar realistisch erscheinen, da dies auch eine gescheiterte Form der Kommunikation (zwischen sich vollkommen fremden Wesen) voraussetzt. Demgegenüber steht aber das versöhnliche und auf eine romantische Ebene heruntergebrochene Ende des Films, das sich bemüht, das Hinübergleiten des Daseins in einen (weiteren) fortlaufenden Traum darzustellen, aber genau wegen seiner Offensichtlichkeit nochmals scheitert. Die große künstlerische und erzählerische Ambition kann die Inhaltlosigkeit der sich selbst hinterherjagenden und zusehends redundanten Handlung nicht übertünchen, selbst das tolle Set Design und die interessante Umsetzung des Noir-Krimi-Melodrams laufen sich darin tot (letzteres sicherlich sogar beabsichtigt, weil es eben nicht real ist, aber leider auch lange nicht mehr spannend).

Dies wird vor allem durch das Protagonisten-Pärchen deutlich. Rufus Sewell und Jennifer Connelly haben sich anfangs psychisch voneinander entfernt; er hat sie vergessen (jedenfalls im Sinne der Geschichte), sie hat ihn betrogen (was auch eine Entfremdung voraussetzt). Im Laufe der Handlung scheint er sich auf der Suche nach sich selbst immer mehr Gewahr zu werden, wer sie ist und was sie ihm bedeutet (allerdings nur im Rahmen der von ihm akzeptierten Realität). Auch in ihr entflammen die Ereignisse alte Gefühle. Dennoch bleiben seine Gefühle, die er sich zum Ende eingesteht, immer behauptet. Es gibt keinen Aha-Moment, der ihn wieder für diese Liebe einnimmt. Und so gibt es eigentlich am Ende kaum Grund dafür, daran festzuhalten, oder irgendeinem romantischen Gefühl nachzugeben.

Ziemlich platt auch die Aussage am Ende, dass man das, was den Menschen ausmacht, nicht im Dunkeln, sondern im Licht suchen muss. Das alles zusammen, gerade nach dem Finale, das von einer oberflächlichen Materialschlacht geprägt wurde, berauben dem Film auch die letzte stilistische Erhabenheit, jeglichen antiklimatischen Backlash (der möglich gewesen wäre, als eben nur das eintrat, was man sich schon längst gedacht hatte), und auch die letzte Begeisterung für den Taschenspielertrick, den die Handlung eigentlich darstellt.

Invasion of the Neptune Men (Koji Ota, 1961) 4/10

Der Astronom Tachibana (Sonny Chiba) muss als Superheld Iron Sharpe die Erde gegen außerirdische Invasoren verteidigen. Naiver Tokusatsu-Streifen mit einem jungen Chiba. Eher lahm.

13.06.2021

Sister Street Fighter: Fifth Level Fist (Shigehiro Ozawa, 1976) 6/10

Eigentlich keine richtige Fortsetzung. Etsuko Shihomi ist Kiku, deren beste Freundin durch ihren Halbbruder ins Visier einer Bande von Drogenschmugglern gerät. Ein eher leichter Spaß, kein Klamauk, aber auch keine ausschweifenden Brutalitäten.

Hölle vor dem Tod (Alfo Caltabiano, 1968) 7/10

"Artista Norton (Ljuba Tadic) kehrt nach Kanada zurück. Er soll eine Dame identifizieren. Die hatte mit Gold zu tun, das auf dem Weg von England nach Kanada abhanden gekommen ist. Er sucht einen alten Bekannten, dem "Alten", auf, der ihn weiterempfiehlt. Frank "Fünf Finger" Cline (Alfio Caltabiano) heuert ihn an, um Gold zu bergen. Doch auch Gangsterboss Torio, genannt "Der Heilige" (Rade Markovic), will das Gold haben... "

Optisch etwas unspektakulär, da Jugoslawien hier Kanada doubeln musste, weswegen es keine markanten Merkmale von Land und Leute zu sehen gibt. Die Action ist dafür ordentlich, es gibt Schießereien, Folter und Verfolgungsjagden. Ein bisschen spannender hätte er aber schon sein dürfen.

Produziert hat Salvatore Argento, am Drehbuch war Sohnemann Dario beteiligt.

14.06.2021

Get Carter (Mike Hodges, 1971) 8/10

"Carter (Michael Caine) kommt aus London in seine alte Heimat Newcastle, um den Tod seines Bruders zu untersuchen. Dabei wirbelt er viel Staub in der Unterwelt auf..."

Michael Caine war damals Mr. Cool, so kaltschnäuzig war keiner. GET CARTER zählt zu Recht zu den großen Gangsterfilm-Klassikern der 70er, Mike Hodges Inszenierung ist fettfrei, wahrt immer die richtige Balance zwischen Carters ruhigen, aber bestimmten Ermittlungen, seiner einschüchternden Art, Beteiligte zu fragen, und den abrupten und schmerzhaften Gewaltausbrüchen.

Repo Men (Miguel Sapochnick, 2010) 5/10

SF-Actionthriller als zynische Satire auf das Gesundheitssystem der USA. Jude Law und Forest Whitaker treiben unbezahlte Ersatzorgane ein. Doch gerät Law nach einem Herzanfall und Implantat selbst in die Mühlen des Systems. Klingt sehr nach Holzhammer, aber das World Building ist stimmig, der Cast gut. Ab der Hälfte weiß der Film irgendwie nicht mehr viel mit sich anzufangen. Da kann auch der Twist am Schluss nichts retten, auch wenn der sehr nett war.

15.06.2021

Fist of the North Star (Toyoo Ashida, 1986) 8,5/10

"Ein verheerender Atomkrieg hat die Erde in eine überlebensfeindliche Ödnis verwandelt, die Vegetation wurde vollständig vernichtet. Die Überlebenden kämpfen um die verbliebenen Vorräte an Essen und Wasser. Der Kämpfer Ken durchstreift das Land auf der Suche nach seiner Liebsten Yuria. Diese wurde ihm einst von seinem ehemaligen Freund Shin geraubt. Als er ein kleines, stummes Mädchen und ihren großen Bruder vor brutalen Räubern rettet, glaubt das Mädchen in ihm den Retter der Menschheit zu erkennen. Denn Yuria gab ihr einst eine Tüte mit Samen, die Hoffnung auf einen neuen Morgen. Kurz darauf stößt der Kämpfer Rei hinzu, dessen Schwester Ari verschleppt wurde. Er weiß zu berichten, dass Shin immer noch das Reich des Nordens beherrscht. Aber eine größere Gefahr droht durch den Heerführer Raoh, den Eroberer. Der war einst Kens Bruder in Ausbildung und hat aus Missgunst ihren Meister getötet…"

Das Ödland in Fist of the North Star besteht aus vegetationsloser Steppe und kargen Felslandschaften, die Ruinen der Städte sind verlassen. Treks von fliehenden Menschen werden von brutalen Räubern überfallen und abgeschlachtet. Die vagabundierenden Banden bestehen aus riesenhaften Mutanten, die wie monströse Barbaren anmuten, und untereinander bekämpfen sie sich bis aufs Blut. An der Spitze der Hierarchie stehen übermenschliche Superkaratekas, deren Schlagtechnik soweit perfektioniert ist, dass sie nicht nur Knochen brechen, sondern Blutgefäße, innere Organe und sogar Köpfe zum Platzen bringen können.

Inmitten dieser trostlosen Hoffnungslosigkeit erscheint der einst schon tot geglaubte Ken. Dessen Odyssee durch das Land bringt die Kunde von Widerstand gegen das brutale Regime der Feldherren und Tyrannen mit sich. Die Suche nach Liebe wird zum Aufbegehren gegen Unterdrückung und Willkür. Entgegen seinen oberflächlichen Gewaltexzessen, transportiert Fist of the North Star ein humanistische Botschaft um Liebe, Hoffnung und auch Vergebung. Und gerade diese Ambivalenz zeichnet ihn zum vielleicht besten Endzeitfilm unter den Animes aus.

Under the Skin (Jonathan Glazer, 2013) 5/10

Scarlett Johansson fährt als außerirdische Sirene durch Schottland und sammelt alleinstehende Männer ein. Wortkarge und eher minimalistische SF. Hätte man mir gesagt, dass der damit beginnt, dass eine nackte Scarlett Johansson eine tote Frau entkleidet, hätte ich den wohl schon eher gesehen. Ich weiß, ich bin so berechenbar...

Na, die erste Hälfte fand ich ziemlich gut. Als es dann mit dem Selbstfindungstrip anfing, wurde es öde. Können die sich da nicht mal was neues einfallen lassen. Diese Selbstreflektion nervt einfach nur, das hat man schon tausendmal gesehen...
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Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Il Grande Racket »

16.06.2021

The Vallanzasca Gang (Mario Bianchi, 1977) 7,5/10

"Zwei Knastologen gelingt die Flucht, nach einigem hin und her beißt einer von ihnen ins Gras, während der andere das Angebot bekommt, an einer riskanten, aber lohnenswerten Entführung beteiligt zu sein..."

Sleaziger und brutaler Reißer aus der Bianchi-Schmiede. Insgesamt ungewohnt kompetent, denn bis zum letzten Drittel gönnt sich der Film kaum eine Pause, baut geschickt Spannung auf. Leider kann er sie letztlich nur gerade eben über die Zeit bringen, aber dank seiner Schauwerte trotzdem überzeugen.

Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien (Aldo Lado, 1975) 8/10

"Die Schülerinnen Margaret (Irene Miracle) und Lisa (Laura D'Angelo) fahren in den Semesterferien von München nach Italien, um dort Lisas Eltern (Enrico Maria Salerno und Marina Berti) über die Feiertage zu besuchen. Im Zug geraten sie aber an die fiesen Schwarzfahrer Blackie (Flavio Bucci) und Curly (Gianfranco De Grassi), die die Mädchen mit Hilfe einer gelangweilten Dame (Macha Méril) sexuell bedrängen..."

Sehr gut geskriptet, geschnitten und inszeniert entwickelt sich ein fieser Terrorfilm im Fahrwasser von Cravens LAST HOUSE ON THE LEFT (den Lado angeblich nie gesehen hat). Ein unglaublich effektiver und lange nachwirkender Schlag in die Magengrube.

17.06.2021

Dotterbart (Mel Damski, 1983) 5/10

Laue, klamaukige Piratenfilm-Parodie mit 80s-Comedians-All-Star-Cast (u.a. Graham Chapman, Marty Feldman, Cheech & Chong, Eric Idle).
Mehr dazu:

https://www.filmtoast.de/dotterbart/

18.06.2021

Excalibur (John Boorman, 1981) 9/10

Aufwändige Verfilmung der Artus-Sage durch John Boorman. Ein fantastischer Film, wahrscheinlich die beste Bearbeitung dieses Stoffs.

Im Namen des Königs III (Uwe Boll, 2013) 5/10

"Als ein letzter Auftrag schief läuft, verschlägt es Profikiller Hazen Kaine (Dominic Purcell) in eine Fantasy-Welt, wo er sich auf die Seite der Unterdrückten schlägt..."

Der ist doof, der ist billig, aber kommt immer dann mit einer doofen, billigen aber auch unterhaltsamen Idee um die Ecke, wenn man denkt, jetzt ginge er gleich total den Bach runter.

Highlander (Russell Mulcahy, 1986) 8,5/10

"Der Antiquitätenhändler Russell Nash (Christopher Lambert) heißt eigentlich Connor MacLeod und ist mehr als vierhundert Jahre alt. Einst lernte der Unsterbliche von seinem Mentor Ramirez (Sean Connery) die Kunst des Schwertkampfs, und fechtet seitdem Kämpfe gegen Seinesgleichen aus. Nun, um New York des Jahres 1985 trifft er auf seinen Erzfeind Kurgan (Clancy Brown), und es scheint, als wären sie die letzten ihres Schlages..."

Natürlich ein Klassiker, der Australier Mulcahy beweist ein tolles Gespür für memorable Bilder und eine geschickte Montage. Untermalt wird dies vom tollen Queen-Soundtrack, das sind die 80er in Reinform. Und dazu stiehlt Clancy Brown dem darauf zum Star avancierenden Lambert glatt die Show.

The Night of the Hunter (Charles Laughton, 1955) 10/10

"Frauenmörder Harry Powell (Robert Mitchum) zieht als Wanderprediger durchs Land. Als er wegen Autodiebstahls ins Gefängnis kommt, lernt er dem zum Tode verurteilten Bankräuber Ben Harper (Peter Graves) kennen. Nach seiner Haft macht er sich an Harpers Witwe Willa (Shelley Winters) heran, um an Bens Beute zu kommen. Doch nur die beiden Kinder John und Pearl wissen von dem Versteck. Er heiratet Willa, kann zwar Pearls Vertrauen gewinnen, John jedoch bleibt misstrauisch. In seinem Frust ermordet er schließlich Willa und die Kinder fliehen..."

Charles Laughton einziger Ausflug ins Regiefach und er legte gleich ein Meisterwerk des Urban Gothic vor. Die exzellente Schwarz-Weiß-Fotografie schlägt einen gleich in ihren Bann, Mitchums Darstellung als gewiefter wie skrupelloser Unhold ist zudem wahrlich furchteinflößend.

19.06.2021

Milano Kaliber 9 (Fernando Di Leo, 1972) 10/10

Den hab ich an dem Wochenende sogar gleich zweimal gesehen.

"Ugo Piazza (Gastone Moschin) kommt nach drei Jahren aus dem Knast. Sofort klebt sein alter Kumpane Rocco (Mario Adorf) an den Hacken, denn er will wissen, wo 300.000 Dollar geblieben sind, um die Ugo seinen Boss, den Amerikaner (Lionel Stander), erleichtert haben soll. Doch der frisch Entlassene bleibt bei seiner Version, dass er das Geld nicht hat. Er weiß, dass er sich weder seine alten Kollegen, noch die Bulle lange vom Leib halten kann, weswegen er die Hilfe seines Freundes Chino (Philippe Leroy) in Anspruch nimmt..."

Man sagt ja manchen Filmen nach, sie seien das Zelluloid gewordene Pendant zu einem Schlag in die Fresse. Auf kaum einen davon trifft das wohl so sehr im positiven Sinne zu wie auf MILANO KALIBER 9. Der Film zeigt gleich in den ersten Minuten, was Sache ist, knallt einem eine Sequenz um die Ohren, die ob ihres Tempos und ihrer Gnadenlosigkeit in die Geschichte des Genrekinos eingegangen ist - pure cineastische Energie!

Der Auftritt des Helden erfolgt erst nach knapp zehn Minuten, doch von da an weicht die Kamera Gastone Moschin als Ugo Piazza (fast) nicht mehr von der Seite. Als beinahe ebenso penetrant erweist sich Mario Adorf als schmieriger Ganove Rocco, der ihn nervt und erniedrigt, wo er nur kann. Dieses ungleiche Duo bildet ab jetzt das Herz des Films, auch wenn die Weichen für den Verlauf der Handlung immer in den Szenen gestellt werden, in denen Adorf eben nicht zugegen ist. Aber man freut sich diebisch darauf, wenn die beiden wieder vereint werden, ihre gemeinsam Szenen sind einfach Gold wert. Ugo gibt sich zwar undurchsichtig und hart wie ein Fels, doch erscheint er im Kontrast zu den Leuten, die ihn bedrängen, als eher harmlos. Er scheint wie jemand, den andere als Opfer auserkoren haben, und man freut sich, dass er sich als jemand herausstellt, der sich nicht zum Opfer machen lässt. Überhaupt lässt der Film einen kaum eine ruhige Minute, um über Ugo und seine Absichten zu sinnieren, Di Leo treibt die Geschichte immer wieder voran.

In den einzigen Szenen, in denen er einen etwas Pause gönnt, blockiert er aber unseren Intellekt, in dem er sie nutzt, um die beiden Polizisten Frank Wolff und Luigi Pistilli gesellschafts-politische Diskussionen anzustoßen. Sobald die beiden wieder davon ablassen, dreht Di Leo das Tempo wieder unbarmherzig hoch. In der deutschen Kinofassung fehlen diese Diskussionen, eine sinnvolle Straffung, wie ich finde, auch wenn der Film einigen dadurch vielleicht etwas zu rastlos erscheint. MILANO KALIBER 9 ist in dieser Fassung ein gnadenlos rasanter, aktionsgeladener und stellenweise fieser Thriller mit doppelten Boden.

Die Besetzung mit Gastone Moschin und Mario Adorf in den Hauptrollen kann man als perfekt bezeichnen, gerade letzterer läuft zu absoluter Hochform auf, wütet wie ein Derwisch durch die Handlung. Barbara Bouchet als Ugos Freundin Nelly präsentiert sich ein weiteres Mal als genauso hübsch wie hintergründig. Ihre Rolle in der Geschichte montiert Di Leo sehr geschickt im Hintergrund. Lionel Stander punktet als "Der Amerikaner" schon mit seiner Präsenz, seinem schrägen, aber ernsthaften Blick durch sein schielendes Auge. Als der einzige Vertraute, der Ugo noch geblieben scheint, liefert Phillipe Leroy als Auftragskiller, dessen Welt noch mehr ins Wanken gerät, als die seines Freundes, eine mehr als sehenswerte Vorstellung. Und mit Frank Wolff und Luigi Pistilli wurden als vermeintliche Lückenfüller zwei weitere Hochkaräter verpflichtet, deren Ausführungen man gerne lauscht. Einen festen Platz in meinem Herzen hat sich Omero Capanna erobert; er ist die erste Person, die man in diesem Film sieht, und hinterlässt einfach einen bleibenden Eindruck, auch wenn die Rolle nur klein ist.

Unter den italienischen Action-Krimis stellt MILANO KALIBER 9 eh den Film der Filme dar, doch auch im Bereich des Eurocrimes und zeitgenössischer Thriller braucht er sich nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Nicht nur Italo-, 70s-Fans, nein, Thriller-Fans an sich ist der Film nur wärmstens zu empfehlen. Das Setting, die Schauspieler, der Schnitt, die treibende Musik (die hab ich noch gar nicht erwähnt, oder?) - er hat auch nach fast 50 Jahren nichts von seiner Sogwirkung verloren.

Showgirls (Paul Verhoeven, 1995) 7/10

"Nomi (Elizabeth Berkley) kommt nach Las Vegas, um das Glück zu suchen. Zwar wird sie zuerst bestohlen und bleibt ohne Hab und Gut zurück, doch sie kommt bei Molly (Gina Ravera) unter, die ihr ein Engagement im Stripclub von Al (Robert Davi) unter. Als sie Zack (Kyle MacLachlan) kennenlernt, winkt eine Karriere als Showgirl. Doch der Star Cristal (Gina Gershon) steht ihr missgünstig gegenüber..."

Überschwengliches, pompöses Zerrbild der oberflächlichen Glitzerwelt von Las Vegas. Trifft nicht immer den richtigen Ton, ist aber sehr unterhaltsam.

Burst City (Sogo Ishii, 1982) ohne Wertung

Ich war leider ein wenig zu betrunken, um den Film noch komplett rekapitulieren zu können.

21.06.2021

Blow-up (Michaelangelo Antonioni, 1966) 8,5/10

"Fotograf Thomas (David Hemmings) ist arrogant, erfolgreich und gelangweilt von seinen Aufträgen, die immer gleichen, hübschen Models in Szene zu setzen. Im Park fotografiert er eine Frau (Vanessa Redgrave) und einen Mann. Kurze Zeit später steht die Frau, die sich als Jane vorstellt, vor seiner Tür. Sie möchte die Fotos haben, die angeblich ihren Begleiter kompromittieren. Doch Thomas weigert sich, das Negativ herauszugeben. Als er später die Fotos entwickelt, glaubt er, darauf einen Mord zu erkennen..."

Hemmings ist ein großartiges Arschloch, er verfällt immer weiter einer Obsession. Seine Odyssee durch das London der Swinging Sixties spiegelt die Zeit kongenial wieder.

Drive (Nicholas Winding-Refn, 2011) 9/10

Schon etliche Male gesehen, ein Lieblingsfilm.

Robocop (Paul Verhoeven, 1987) 10/10

Muss man auch nichts weiter zu schreiben, für mich Verhoevens bester und einer der besten Filme der 80er.

22.06.2021

Troja (Wolfgang Petersen, 2004) 6,5/10

Opulentes Schlachtengemälde, das durch Brad Pitts Auftritt als übermenschlicher Achilles noch aufgewertet wird. Inhaltlich etwas schwach, mit teils dünnen Charakterisierungen.

24.06.2021

One-Armed Boxer (Jimmy Wang Yu, 1972) 8/10

Ein Wang-Yu-Klassiker mit einer Fülle von verschiedenen Fightern aus allen Bereichen des Kampfsports. Nur der Nachfolger DUELL DER GIGANTEN war noch besser...

Mehr dazu:

https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... oxer-1972/

25.06.2021

Der Denunziant (Pasquale Squitieri, 1985) 6/10

Franco Nero ermittelt als Richter in einem großen Banken-Konkurs, der einen Mafiakrieg nach sich zieht. Der Spielfilmfassung fehlen wohl umfangreiche Handlungsstränge. Der Film ist deswegen nicht unverständlich, aber irgendwie deucht mir, dass ein wenig mehr Geschichte und einhergehend mehr Tiefe gut gewesen wäre.

Das goldene Schwert des Königstigers (Chang Cheh, 1967) 9/10

Abgehackte Arme sollten in der Karriere Wang Yus ja noch eine prägende Rolle spielen. Hier ist es die eifersüchtige Tochter des Meisters, die ihm den Arm kostet. Folglich wendet er sich den Kämpfen ab und lebt abseits bei der süßen Lisa Chiao Chiao, die ihn gesund pflegt. Eher ein Schwertkampfdrama, kein Actionfilm. Zwar gibt es Action und diese ist auch gut choreographiert, aber sie spielt nur eine eher untergeordnete Rolle. Dafür nimmt man dem Skript und dem Hauptdarsteller Wang Yu ab, dass er fest entschlossen ist, ein pazifistisches Leben zu führen. Selbst als er eine neue Kampftechnik lernt, die ihm als Einarmiger entgegen kommt, hadert er damit, sein Können auch einzusetzen. Ein großer Klassiker, einer der besten Filme Chang Chehs.

Die Rückkehr des Königstigers (Chang Cheh, 1969) 8/10

Nach dem grandiosen Schwertkampf-Drama des ersten Films geben Shaw Studios und Chang Cheh dem Affen Zucker: die Story wird auf ein Minimum reduziert, dafür ein wahres Feuerwerk an tollen Choreographien und Charakteren entfacht. Ist der erste Film der bessere, ist der zweite der spaßigere. Und die Vielfalt an Charakteren und Kampfstilen sollte sich später auch auf Wang Yus eigene Arbeiten auswirken, auch wenn seine Filme gewiss nicht dermaßen opulent ausgestattet waren.

26.06.2021

23 (Hans-Christian Schmid, 1998) 7/10

Mal wieder in TV dran hängen geblieben, mag den sehr gern. Ein gutes deutsches Psycho-Drama nach wahren Begebenheiten.

Rote Lippen, Sadisterotica (Jess Franco, 1969) 7/10

"Zwei Detektivinnen/Einbrecherinnen werden beauftragt, ein gestohlenes Gemälde wiederzubeschaffen. Dabei kommen sie einen Frauenmörder auf die Spur..."

Comikesker Euro-Crime/Spy, sehr schräg, sehr spaßig.

Faceless (Jess Franco, 1987) 7,5/10

"Als seine Tochter durch Säure, die für ihn bestimmt war, im Gesicht entstellt wird, beginnt Dr. Flamand (Helmut Berger) mit der Forschung für Gesichtsrekonstruktion und transplantiert ihr die Haut unfreiwilliger Spenderinnen, die Assistentin Nathalie (Brigitte Lahaie) ihm besorgt. Das nächste Opfer soll die schöne Barbara (Caroline Munro) sein, doch ihr Vater Terry (Telly Savalas) schickt den Schnüffler Sam Morgan (Chris Mitchum) aus, um sie zu suchen..."

Ein beeindruckender Cast tummelt sich in diesem Franco-Werk, das nebenher auch recht knorke aussieht und fabelhaft unterhält. Einer seiner besten Filme. Die Blu-ray des Films, aus dem Hause Shock im teurem Mediabook, ist allerdings ein schlechter Witz.

Schnappt Shorty (Barry Sonnenfeld, 1995) 8/10

Ein weiterer Lieblingsfilm, auch wenn ich das Buch besser fand. Aber die tolle Besetzung und die schwungvolle Inszenierung machen einfach Spaß.

27.06.2021

Ein Fisch namens Wanda (Charles Crighton, 1988) 10/10

Den mag ich fast noch lieber als die regulären Monty-Python-Filme. Cleese und Jamie Lee Curtis sind ein süßes Pärchen, Kevin Kline ist urkomisch. Schwarzer britischer Humor at its best!

Action Jackson (Craig R. Baxley, 1988) 7,5/10

Carl Weathers macht den unbezwingbaren Actionhelden mit dem flotten Spruch auf der Lippe, dazu Vanity, Sharon Stone und Craig T. Nelson als grandioser Bösewicht, alles zur endcoolen Mukke von Herbie Hancock. 80s as fuck, was will man mehr?
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Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

Beitrag von Il Grande Racket »

01.07.2021

Far Cry (Uwe Boll, 2008) 5/10

"Der ehemalige Elite-Soldat Jack Carver (Til Schweiger) verdingt sich als Skipper für die Journalistin Valerie (Emmanuelle Vaugier), die auf einem Eiland vor der kanadischen Küste ihren Bruder (Ralf Moeller) suchen will, der hier in die Fänge des fiesen Wissenschaftlers Dr. Krieger (Udo Kier) gelangt ist..."

Die Wackelkamera ist nervig und versaut einige Action-Shots, ansonsten relativ passabel, gerade Schweiger schlägt sich besser als sonst (vielleicht weil er gar nicht erst versucht zu schauspielern, wer weiß).

Häutet sie lebend - Geheimkommando Wildgänse (Mario Siciliano, 1978) 6/10

Mein Senf dazu: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... ense-1978/

03.07.2021

Rio Bravo (Howard Hawks, 1959) 9/10

"Sheriff Chance (John Wayne) und sein alkoholkranker Hilfssheriff Dude (Dean Martin) halten den Sohn des Großgrundbesitzers Burdette (John Russell) wegen Mordes im Gefängnis fest. Als der seine Männer ausschickt, um ihn zu befreien, müssen sie zusammen mit dem alten Stumpy (Walter Brennan) und dem jungen Colorado (Ricky Nelson) das Gefängnis verteidigen, bis der Marshall eintrifft..."

Wohl einer der absoluten Klassiker unter den US-Western und auch einer meiner All Time Faves. Das Belagerungsszenario war damals noch frisch (Carpenter übernahm es dann für seinen ASSAULT ON PRECINCT 13), der Duke ist rauhbeinig und Martin als Alki überzeugend. Ricky Nelson darf ein Lied trällern, darüber vergisst man dann auch glatt, dass er kein guter Schauspieler war. Auch Angie Dickinson als Waynes Love Interest macht nicht die beste Figur, aber das ist eh nur eine Randnotiz.

04.07.2021

Mortal Kombat (Simon McQuoid, 2021) 4/10

Der ist schon wieder nahezu komplett meiner Erinnerung entschwunden...

10.07.2021

American Assassin (Michael Cuesta, 2017) 5/10

"Die Verlobte von Mitch (Dylan O'Brien) wird vor seinen Augen bei einem Terroranschlag in einem Urlaubsparadies getötet. Nun sinnt er auf Rache. Um seine Wut zu kanalisieren, rekrutiert ihn die CIA-Direktorin Kennedy (Sanaa Lathan) für die Einheit des alten Hasen Hurley (Michael Keaton). Schon bald übernehmen sie einen ersten Auftrag und jagen gestohlenem Plutonium hinterher..."

Wenn ich solche Filme sehe, wünsche ich mir die 80er zurück; die Cannon-Filme waren gewiss nicht weniger reaktionär und rassistisch, haben sich aber auch nicht so verdammt ernst genommen und wenigstens noch mit One-Linern um sich geworfen. AMERICAN ASSASSIN nimmt sich bierernst, und dass, obwohl die Plotte vom Reißbrett kommt und die Figuren immer das Gegenteil von dem tun, was ihnen gesagt wird. Und das hat hier auch noch Programm, denn die Message am Ende lautet: "Terrorbekämpfunge nehmen wir persönlich." Das ist so dick aufgetragen und wird derart stromlinienförmig abgespult, dass man sich manchmal in einer Military-Action-Parodie wähnt. Aber dem ist leider nicht so, was AA eigentlich zu einem ziemlich widerlichen Drecksfilm macht. Das ist eine ordinäre Gewaltfantasie, auf die sich rechtskonservative Waffenfetischisten ordentlich einen hobeln können. Zumindest ist es flott inszeniert und man kann der Action folgen. Dank des Drehbuchs aber eben auch nur Mittelmaß.

11.07.2021

Doomed! The Untold Story of Roger Corman's The Fantastic Four (Marty Langford, 2015) 8/10

Dokumentation über die Entstehung des niemals veröffentlichten ersten FANTASTIC FOUR FILMS von 1994.

The Fantastic Four (Oley Sassone, 1994) 6/10

"Bei einem Unfall im Labor wird Victor von Doom (Joseph Culp) vermeintlich getötet. Doch er kehrt als Dr. Doom zurück. Er sabotiert ein Experiment seines früheren Partners Dr. Reed Richards (Alex Hyde-White) im Erd-Orbit, worauf dieser mit seinen Mitarbeitern Johnny (Jay Underwood), dessen Schwester Susan (Rebecca Staab) und Ben Grimm (Michael Bailey Smith) abstürzt, aber übernatürlich Kräfte entwickeln..."

Weitgehend sympathischer Versuch, das Comic mit einem minimalen monetären Aufwand auf die Leinwand zu bringen, auch wenn es diese letztlich nie erblicken sollte. Bis dato trotzdem der vielleicht beste Marvel-Film, auch wenn er meist nie über TV-Niveau kommt und man merkt, dass einige Szenen fehlen. Die Bildqualität ist auf VHS-Niveau, die Blu-ray wurde im Bild beschnitten, um es von 4:3 auf 16:9 zu maskieren. Das ist sehr, sehr ärgerlich.

Lucy (Luc Besson, 2014) 4/10

"Der Studentin Lucy (Scarlett Johansson) wird in Taiwan ein Beutel mit einer experimentellen Droge in den Bauch eingenäht. Als der reißt, kann die junge Frau plötzlich auf ein immer größer werdendes Potenzial ihres Gehirns zugreifen. Sie setzt sich mit dem Wissenschaftler Prof. Norman (Morgan Freeman) in Verbindung, während der skrupellose Gangster Mr. Jang (Choi Min-sik) Jagd auf sie macht..."

Ein großer Haufen dampfender Scheiße. Nicht spannend, nicht witzig, leidet unter extremer Armut sinnvoller Schauwerte, sondern suhlt sich in penetrant unsubtilen Zwischenbildern aus der Natur und optischen Spielereien, die über die so dünne wie doofe Story hinwegtäuschen sollen. Mit dem Casting von Morgan Freeman sollte wahrscheinlich sogar noch Plausibilität vorgetäuscht werden.
Da die Story eigentlich keine Spannungskurve aufzuweisen hat, baute Besson in der Mitte eine komplett sinnlose Szene ein, in der der Figur Lucy aufgrund ihrer Veränderung kurz Existenzängste kommen. Lustig ist dabei, dass diese Szene nur als Ausrede (oder eher Ansage) dient, den Interpol-Bullen dazuzuholen, der für den Rest des Films dann als Identifikationsfigur herhalten muss (umsonst). Spannung bildet sich auch dadurch nicht, und letztendlich hätte man sie auch komplett rauskürzen können, ohne dass man es bemerken würde. Das Ende liest sich auf dem Papier wohl ganz nett, erweist sich im Sinne des Films als große Lachnummer.
Was Besson nicht kapiert, ist, dass die Handlung nicht dadurch plausibler wird, in dem man die menschliche Logik für nichtig erklärt. Wahrscheinlich nur für Johansson-Hardcore-Fans erträglich.

12.07.2021

Time and Tide (Tsui Hark, 2000) 8,5/10

"Barkeeper Tyler (Nicholas Tse) schwängert im Suff die lesbische Polizistin Ah Jo (Cathy Tsui). Obwohl die werdende Mutter nichts von ihm wissen will, heuert Tyler dennoch als Bodyguard bei Onkel Ji (Anthony Wong) an, um ihr wenigstens monetär unterstützen zu können. Dabei lernt er Jack (Wu Bai) kennen, der mit Ah Hui (Candy Lo) verheiratet und in froher Erwartung ist, sehr zum Ärger ihres Vaters, eines kriminellen Geschäftsmannes. Tyler will ihn überreden, sich mit ihm als Bodyguard selbstständig zu machen. Doch am Horizont bedroht Jacks Vergangenheit in Form skrupelloser Söldner das Glück der Väter in spe..."

Boah, das war, als ob ich den das erste Mal gesehen hätte. Auf großen Flatscreen vom Blaustrahl kommt der erst richtig zur Geltung. Ich fand den damals auf VHS nicht schlecht, aber ich hatte diese atemberaubenden Action-Szenen mit den irren Kamerafahrten und der tollen Montage gar nicht so in Erinnerung. Hat mich gerade voll überfahren, vor allem da Hark hier nur langsam aufdreht, was in einem fast einstündigem Finale gipfelt, das seinesgleichen sucht.
Nicholas Tse ist als Held wider Willen super besetzt; lustig, dass er im ganzen nicht einmal selbst eine Waffe abfeuert. Aber er ist sympathisch, sein Charakter entwickelt sich, man fiebert immer mit ihm mit. Schön auch, dass Anthony Wong als väterlicher Freund agieren darf. Hark verzichtet dankenswerterweise auf unpassende Komik und verliert sich nie in Rührseligkeiten, auch wenn es um gleich zwei schwangere Frauen geht. Die wenigen kurzen Gefühlsausbrüche verfehlen auch deshalb nicht ihre Wirkung, weil sie im starken Kontrast zum skrupellosen Handeln der abgestumpften Bösewichte stehen, die auch ohne mit der Wimper zu zucken Kleinkinder aus dem Weg räumen.
Es scheint fast so, als hätte sich Hark, gerade von seinem eher ernüchternden Hollywood-Ausflug zurückgekehrt, vorgenommen, es nochmal allen zu zeigen, mit einem brachialen, aber durchaus massentauglichen Kracher, der selbst seine Protegés Lam und To vor Neid erblassen lässt. Wenn man ein Haar in der Suppe sucht, dann sind es ein paar suboptimale CGI und dass er es mit seinen ganzen Kamera- und Schnitttechniken, die er hier Parade fährt, stellenweise übertreibt. Aber davon ab ist das ganz großes Hongkong-Action-Kino.

13.07.2021

Der Todesengel (Maurizio Lucidi, 1971) 8/10

"Der exzentrische Graf Matteo Tiepolo (Pierre Clémenti) schlägt dem unglücklich verheirateten Playboy Stefano (Tomas Milian) vor, dass er seine Frau Luisa beseitigen würde, wenn dieser im Gegenzug seinen Bruder tötet. Als Luisa dann tatsächlich ermordet wird, weigert sich Stefano seinen Teil zu erfüllen, gerät aber immer weiter ins Visier der Ermittlungen der Polizei..."

Mauricio Lucidi schuf hier eine ganz eigene Version von Highsmiths STRANGERS ON A TRAIN, die die Geschichte um die perfide Manipulation des Grafen Matteo als treibende Kraft hinter dem einseitigen Komplott geschickt erweitert. Es gibt hier nicht den "Guten" und den "Psychopathen", Stefano ist selbst eine verkommene Gestalt, ein Müßiggänger, der den Unwillen seiner Frau, ihm das Geld aus dem Verkauf seiner Werbe-Agentur, die eigentlich ihr gehört, zu überlassen, um mit seiner Geliebten Fabienne ein neues Leben beginnen zu können. Trotzdem will er nicht auf den Deal mit Matteo eingehen, denn er macht sich nicht gerne die Hände schmutzig. Moralische Skrupel sind eher der letzte Grund, der ihn davon abhält, auf den Handel einzugehen. Matteo treibt ihn seinerseits immer weiter in die Enge, und als Luisa dann tot ist, scheint ein neues Leben sogar noch weiter in die Ferne gerückt. Es ist spannend mit anzusehen, wie Stefano sich wie eine Ratte im von Matteo entworfenen Labyrinth windet und versucht, nicht eben den von ihm vorgegebenen Weg zu nehmen, weil er genau weiß, wohin dieser ihn führt. Getragen wird das mit Tomas Milian und dem androgynen Pierre Clementi von zwei hervorragenden Darstellern. Als Hintergrund für ihr erstes und ihr letztes Treffen ist passend das winterliche Venedig gewählt, das unter grauem Himmel schmutzig und verfallen wirkt, wie der von scheinbar angeborenen Krankheiten gezeichnete Matteo. Regie-Assistenz war hierbei übrigens Aldo Lado, der nur ein Jahr später mit THE CHILD - DIE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM einen eigenen, ähnlich veranlagten Venedig-Film schuf.

14.07.2021

BlacKkKlansman (Spike Lee, 2018) 6,5/10

"Anfang der 70er stößt der afro-amerikanische Polizist Ron (John David Washington) per Telefonkontakt eine Undercover-Operation bei einer Ortsgruppe des Ku-Klux-Klan an. Als Ermittler im Einsatz wird sein Kollege Flip (Adam Driver) auserkoren. Schon nach kurzer Zeit nehmen sie sogar Kontakt zu deren Großmeister David Duke (Topher Grace) auf, der bei den Hardlinern des Vereins keinen guten Stand hat. Außerdem kommen sie einem geplanten Anschlag der Gruppe auf die Spur..."

Zeitweise sehr unterhaltsam. Der baut nach starkem Beginn (scriptmäßig) aber leider auch ziemlich ab. Inszenatorisch und gerade schauspielerisch ist der wirklich gut (John David Washington, Adam Driver und Topher Grace sind toll), aber letztlich kommt der mir viel zu sehr auf Harmonie bedacht und weichgespült vor. Die Rassisten werden sehr isoliert dargestellt, die perfide Situation, in der sich Afro-Amerikaner damals noch bewegten, nur in wenigen Szenen aufgezeigt. Lee setzt eher auf Versöhnung und versuchte wahrscheinlich, dem Publikum die Parallelen zur heutigen, immer noch sehr angespannten Situation aufzuzeigen. Leider empfand ich es dann so, dass er das Thema dadurch eher aufgeweicht hat. Es scheint immer so, als ob sich der Film nicht entscheiden könne, ob er nun Komödie oder Rassismus-Drama sein möchte.

15.07.2021

Interrabang (Giuliano Biagetti, 1969) 7,5/10

"Sommerlicher Thriller um den Modefotografen Fabrizio (Umberto Orsini), der für ein Foto-Shooting mit seiner Frau Anna (Beba Loncar), seiner burschikosen Schwester Valeria (Haydeé Politoff) und dem Model Margherita (Shoshana Cohen) auf einer Felseninsel verweilt, auf der auch ein Ausbrecher gesichtet worden sein soll. Als der Motor ihrer Yacht versagt, nimmt Fabrizio eine Mitfahrgelegenheit an, um das Ersatzteil zu besorgen. Kurz darauf taucht der mysteriöse Marco (Corrado Pani) auf, der den drei Frauen ein Hauch von Abenteuer verheißt. Obwohl Anna vermutet, dass er der entflohene Sträfling sein könnte, täuscht sie eine Polizei-Patrouille. Nach und nach wickelt er die Frauen um den Finger..."

Sehr unaufgeregter Thriller, der sich eine Menge Zeit nimmt, das Setting, unterlegt durch einen smoothen Soundtrack, wirken zu lassen. Es kommt richtiges Sommerfeeling auf, wenn Fabrizio sein Model über die Felsen scheucht und nebenbei seine Frau und sein Schwester piesackt. Als er die Frauen zurücklässt und Marco die Bühne betritt, macht sich sofort ein erotisches Knistern breit. Margherita erweist sich als dankbares Objekt seiner Annäherungsversuche, doch auch das Interesse der kühlen Anna ist schnell geweckt, und sogar die zynische Valeria erliegt schließlich dem Charme des rauhen Fremdens.

INTERRABAND dreht dabei nie groß an der Spannungsschraube, sondern lässt die Dinge, die dann geschehen, eben geschehen. Das sorgt dafür, dass dem Ganzen eine eher mysteriöse Atmosphäre anhaftet, wenn die Geschichte sich in die Richtung verdichtet, die man erwartet hat. Das alles bereitet aber nur ein doppelbödiges Ende vor, das wirklich überrascht.

Das Geheimnis des gelben Grabes (Amando Crispino, 1972) 7/10

Alex "Archangel" Cord mimt einen eigentlich dauerbetrunkenen Archäologen, und es lässt vieles darauf schließen, dass er damals dabei ziemlich den Method Actor raushängen ließ. Das hält ihn nicht davon ab, seine Ex-Frau Samantha Eggar zu becircen und ihrem neuen Mann John Morley abspenstig zu machen. Doch leider beginnt, von der Ausgrabungsstätte ausgehend, eine garstige Mordserie, die natürlich auch ihn in den Fokus der Ermittlungen bringt. Ich hatte den Film gar nicht so melodramatisch in Erinnerung, aber stellenweise erinnert das doch sehr an eine Seifenoper. Höhepunkt ist zweifelsohne eine rasante Verfolgungsjagd zwischen Cord und einem leicht tuntigen Horst Frank. Geil ist auch Cords Käfer, der andauernd verreckt; sowieso sind an allen Ecken und Enden deutsche Automarken zu bestaunen.

16.07.2021

A Scanner Darkly - Der dunkle Schirm (Richard Linklater, 2006) 7,5/10

Ich war mir vorher unsicher, ob ich den schon gesehen hatte. Und ja, ich hab den schon gesehen. Richard Linklaters Dick-Verfilmung über eine neue Droge, einen Undercover-Cop (Keanu Reeves) und einer aufsteigenden Paranoia, die Drogenkonsum, totale Überwachung und perfekte Körpertarnung bei ihm auslösen. Das durch Rotoskopie veränderte Bild unterstützt diese Stimmung kongenial.

Encounter of the Spooky Kind (Sammo Hung, 1980) 7,5/10

"Der Rikscha-Fahrer Cheung (Sammo Hung) wird von seinem Boss durch eine Wette in einen verwunschenen Tempel gelockt, wo er eine Nacht verbringen soll. In dieser Nacht soll ein böser Zauberer für Cheungs Abgang sorgen, damit seine Frau für den Boss frei ist. Natürlich erweist sich Cheung, der Unterstützung von einem guten Zauberer erhält, als ein etwas tapsiger, aber zäher Hund..."

Gruselig und Witz, Scares und Slapstik, plus eine wohlige Dosis gut choreographierter Stunts und Kämpfe. Der hat viel Spaß gemacht.
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Il Grande Racket
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Re: Rackets verrückte Filmwelt

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Im Printbereich gibt es eine Titelstory zu Dune - Der Wüstenplanet in Ausgabe 6 des MovieCon Magazins. Ich war außerdem am Booklet zum MB von The Ultimate Weapn (Hulk Hogan) beteiligt, welches im Frühjahr bei Nameless erschienen ist. Mein Belegexemplar ist wohl aber leider auf dem Postweg verloren gegangen, weswegen ich erst jetzt davon erfahren habe. Demnächst erscheint auch Galaxy Destroyers bei AVV Medien, an dessen Booklet ich auch beteiligt war.

Hinter den Mauern des Grauens 6,5/10

HorrOktober #1

"Sire Alain de Maletroit (Charles Laughton) hält seit 20 Jahren seinen Bruder Edmond (Paul Cavanagh) in einem versteckten Kerker seines Herrenhauses gefangen. Sein Motiv ist Eifersucht, auf die Frau, die dieser einst ehelichte und die bei der Geburt der Tochter Blanche (Sally Forest) verstarb. Nun will er ihn noch weiter demütigen und Blanche mit dem Glücksritter Denis (Richard Wyler) verheiraten. Doch die beiden verlieben sich tatsächlich und versuchen, mit der Hilfe des Kerkerkmeisters Voltan (Boris Karloff) dem Einfluss Alains zu entfliehen..."

Einer der letzten klassischen Gothic-Horrorfilme aus den Universal Studios. Ab 1957 ging man eine ertragreiche Partnerschaft mit den englischen Hammer Studios ein, die die Monster der Universal Classics in Farbfilmen in Szene setzten.

Der steht ganz im Zeichen der hervorragenden Performance von Charles Laughton. Neben ihm verblasst alles, was auch daran liegt, dass die Story dünn ist und die anderen Charaktere etwas seltsame Entwicklungen durchmachen (so ist es kaum nachzuvollziehen, warum Denis und Blanche sich verlieben, wo gerade sie doch ihren geliebten Verlobten hinter sich lassen musste). Die Rolle von Karloff ist sehr klein, er hat auch nicht viel zu tun, als am Ende aufzubegehren und den Liebenden zu helfen, was sogar nachvollziehbar in das Skript eingeflochten wird (er ist trotz des Jobs als Folterer und seiner furchteinflößenden Statur nur ein Fußabtreter Alains). Es besteht immer die Gefahr, dass sich hier Längen einschleichen, aber Laughton fängt den Film immer wieder auf, wegen ihm allein ist HINTER DEN MAUERN DES GRAUENS sehenswert.

The Black Castle 7/10

HorrOktober #2

"Adlige Sir Ronald (Richard Greene) ermittelt undercover in Österreich im Schloss von Graf Bruno (Stephen McNally). Denn zwei seiner Freunde sind hier verschwunden. Bruno hat vor einiger Zeit koloniales Land in Afrika verlassen müssen, weil die Krone, seiner Meinung nach, die Eingeborenen gegen ihn aufgehetzt hat. Jetzt residiert er mit seiner jungen Frau Elga (Rita Corday), seinem Leibarzt Dr. Meissen (Boris Karloff) und dessen Helfer Gargon (Lon Chaney Jr.) hier im Schwarzwald und veranstaltet Jagdausflüge auf eigens vom schwarzen Kontinent eingeschleppte Raubtiere. Als Ronald sich in den Kopf setzt, nicht nur die Schuld des Grafen zu beweisen, sondern auch die liebliche Elga zu befreien, gerät er in tödliche Gefahr..."

Regisseur Nathan Juran gab hier sein Debüt. Er war vor allem für seine Filme mit Spezialeffekten von Ray Harryhausen bekannt. Trotz des Erfolgs von SINDBADS SIEBENTER REISE (1957) blieb er in den folgenden Jahren dem B-Film treu.

Gut besetzter Horror-Thriller, der wenig horribles bietet, auch wenn der böse Graf Bruno ein ziemlicher Psychopath ist. Er kam mir auch ein wenig zu kurz vor, da das Psycho-Duell zwischen Richard und Bruno sich nie voll entfalten kann. Allerdings bietet das Skript selbst Boris Karloff als Leibarzt und Michael Pate als Günstling Graf von Melcher genug Platz, um überzeugende Arbeit abliefern zu können. Die Rolle von Lon Chaney Jr. als stummer Handlanger ist dagegen etwas undankbar ausgefallen. Die Bühne gehört hier wieder einmal den Schurken, der von Stephen McNally als aalglatter Sadist, der sich in Schwarzafrika schon mal zur weißen Gottheit aufgeschwungen hatte, verkörpert wird. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Sir Richard einen ebenbürtigen Gegner abgegeben hätte. Aber man kann eben nicht immer alles haben. Dafür ist die morbide Eingangssequenz, die schon einen Vorausblick auf das Finale liefert, sehr gelungen. Schöner Film, hat mir gut gefallen.

The Hills Run Red - Drehbuch des Todes 5,5/10

HorrOktober #3

"Tyler und seine Freunde gehen auf die Suche nach einem verschollenen Horrorfilm und dokumentieren dies auf Video. Als erstes machen sie die Tochter des verstorbenen Regisseurs ausfindig. Doch dann taucht der Killer des Films, Babyface, auf und macht Jagd auf die Freunde..."

Bis zum Auftauchen von Babyface war dieser Meta-Slasher recht atmosphärisch. Ich gehe mal davon aus, dass sich ab jetzt die Klischees häufen, die Morde immer blutiger werden und auch die ein wie andere unerwartete Wendung wartet.

Netter, blutiger Meta-Slasher, der ausgerechnet dann am spannendsten ist, bevor es ans Eingemachte geht. Dafür ist er danach flott genug unterwegs, als dass man sich langweilen könnte. Insgesamt wird die ansprechende Grundidee von der eigenen Blutrünstigkeit etwas unterminiert, aber was dem Film noch mehr schadet, sind die teils wirklich miesen Darsteller (allen voran die beiden Hauptdarsteller), was vor allem dann so richtig ins Auge fällt, wenn William Sadler die Bühne betritt und alle an die Wand spielt. Kann man mal schauen, man hat aber auch nichts verpasst wenn man's nicht tut.

Gestern ging es weiter mit Universal Horror Classics:

The Old Dark House (1932) 6/10

HorrOktober #4

"Margaret (Gloria Stuart) und Philip Waverton (Raymond Massey) sind mit ihrem Freund Roger (Melvyn Douglas) unterwegs, als ein Unwetter losbricht und die Straße überschwemmt. Sie suchen Unterschlupf im Haus der Femms, wo Hausherr Horace (Ernest Thesiger) sich, hingegen zu seiner tauben Schwester Rebecca (Eva Moore), hilfsbereit gibt. Da es keine Gästezimmer gibt versammeln sich alle ums Feuer, wo Horace ihnen eröffnet, dass er Angst vor seinen hünenhaften Butler Morgan (Boris Karloff) hat. In der Zwischenzeit gruselt Rebecca mit Geschichten über ihren angeblich 102 Jahre alten Vater, der auf dem Dachboden leben soll. Kurze Zeit später suchen auch der Millionär Porterhouse (Charles Laughton) und die Tänzerin Gladys (Lilian Bond) Zuflucht vor dem Sturm. Und die unheimlichen Begebenheiten der Nacht haben noch lange kein Ende..."

Den hab ich tatsächlich bisher auch noch nicht gesehen, kenne nur das Remake, das William Castle 1965 in Koproduktion mit den Hammer Films drehte. Einer der wenigen Versuche Universals, abseits der späteren Abbott & Costello-Klamotten, ihren klassischen Horror mit Komödie zu mischen.

Der sieht klasse aus und zieht aus den tollen Sets und dem Spiel mit Licht und Schatten einiges an gruseliger Atmosphäre. Dafür schlurft die Geschichte auch ein wenig vor sich hin, und die Inszenierung der eher auf lustig getrimmten schrulligen Einwohner des Hauses in Verquickung mit der dramatischen Zuspitzung der Geschichte zum Ende wirkt nicht immer sehr homogen. Boris Karloff überzeugt durch Präsenz, hat jedoch abermals wenig Screentime, auch Charles Laughton ist eine Bank, spielt aber keine wirklich tragende Rolle. Alles andere ist solide, aber nicht besonders aufregend.

Murders in the Rue Morgue (1932) 7,5/10

HorrOktober #5

"Paris wird von einer Mordserie an Prostituierten erschüttert. Dahinter steckt der Schausteller Dr. Mirakle (Bela Lugosi), der seinen Opfern das Blut seines Gorillas spritzt, um so das Missing Link zwischen Affen und Menschen zu finden. Der Medizinstudent Pierre Dupin (Leon Ames) kommt ihm auf die Schliche, doch der Gorilla hat sich in seine Verlobte Camille (Sidney Fox) verliebt..."

Frei nach Edgar Allan Poe entstand ein äußerst expressionistisches Schauerstück aus den Universal Studios. Der österreichische DoP Karl Freund arbeitete schon für Fritz Lang bei METROPOLIS.

Von Karl Freund sehr expressionistisch fotografiert, bietet der Film eine herausragende Atmosphäre. Sowieso wirkt das Ambiente sehr düster und einigermaßen schmuddelig, der Pre-Code-Zeit sei Dank. Bela Lugosi bietet eine tolle Vorstellung, er ist sehr unheimlich und wirkt richtig kirre. Für seine Zeit sind die Szenen mit dem Affen (eine echte Affendame für die Nahaufnahmen, ein Mensch im Kostüm, immer im Halbschatte, in der Interaktion) sehr überzeugend realisiert. Die Story entwickelt sich schnell, der Film ist spannend, krankt nur an seinem Helden Dupin, da Leon Ames in der Rolle sehr blass wirkt.

The Cat and the Canary (1939) 7,5/10

HorrOktober #6

"Rechtsanwalt Crosby (George Zucco) lädt sechs Personen, Verwandte des verstorbenen Mr. Norman, in sein Anwesen in den Bayous: Joyce Norman (Paulette Goddard), Fred Blythe (John Beal), Charles Wilder (Douglass Montgomery), Cicily Young (Nydia Westman), Aunt Susan Tilbury (Elizabeth Patterson), and Wally Campbell (Bob Hope). Hier soll er, zehn Jahre nach dessen Ableben, das in zwei Briefe verteilte Testament verlesen. Doch die Umschläge wurden schon geöffnet. Im ersten Brief wird verfügt, dass nur Personen mit dem gleichen Nachnamen wie der Verstorbene erben kann, was nur auf Nichte Joyce zutrifft. Es wird ergänzt, dass, sollte ein Erbberechtigter innerhalb eines Monats sterben oder für verrückt erklärt werden würde, ein anderer Erbe, der im zweiten Brief genannt wirde, eingesetzt wird. Dann erfahren sie, dass aus einer nahe gelegenen Haftanstalt ein verrückter Mörder entkommen sein soll..."

Ein weiterer schwungvoller Mix von Grusel-Krimi und seichter Parodie aus den Universal Studios. Und, schlagt mich, den sehe ich heute auch zum ersten Mal.

Der gefiel mir als Gruselkomödie (und Ensemblestück) dann schon besser als THE OLD DARK HOUSE, was auch daran liegen mag, dass es auch als Mystery-Krimi funktioniert, wodurch das Tempo stets hoch gehalten wird. Paulette Goddard und Bob Hope ergänzen sich sehr gut, da mag man gerne mitfiebern. Die Sets bieten viel Gelegenheit, mit Licht und Schatten zu spielen, sodass auch der Grusel nicht zu kurz kommt (auch wenn er weniger stark ausgeprägt ist, als bei anderen Universal-Horrorfilmen). Insgesamt eine sehr unterhaltsame Angelegenheit.

House of Horrors 7/10

HorrOktober #7

"Der mittellose Bildhauer Marcel de Lange (Martin Kosleck) wurde mal wieder von einem Kritiker gedemütigt und hat darauf seine neueste Kreation zerstört. Des Lebens überdrüssig will er sich ins Hafenbecken stürzen, doch er rettet dort den gesuchten Serienmörder, den man Creeper (Rondo Hatton) nennt, vor dem Ertrinken. Er versteckt den Mann mit der fliehenden Stirn, lässt ihn für eine Statue Model stehen. Und bringt ihn dazu, seine Kritiker für immer verstummen zu lassen..."

Nächste Erstsichtung aus den Universal Studios. Der Journalist Rondo Hatton machte aufgrund seines deformierten Gesichtes Karriere in Krimi- und Horrorfilmen, er litt unter Akromegalie.

Der besitzt mit Virginia Grey als Journalistin Jean Medford eine erstaunlich starke Frauenfigur (die ich in meiner Inhaltsangabe zwecks Straffung sträflich unterschlagen habe), auch ihr Verhältnis Künstler de Lange erstaunt mit Geflirte, was eher freundschaftlich zu deuten ist, weil keine wirklich sexuelle Spannung aufkommt. Denn sie ist bereits vergeben (ein Fotograf), und er hat nur seine Karriere im Sinn. Das Motiv des Hass-Verhältnissen zwischen geschasstem Künstler und gnadenlosen wie übermäßig harten Kritiker ist ein klassisches und wird hier schnörkellos durchexerziert. Sowieso fällt die Mordserie, die de Lange mit der Rettung des Creepers (der erstaunlich menschlich wirkt, aber immer wieder monströse Züge, abseits seiner Deformierung, durchblicken lässt) startet, sehr kurz aus. Er ist halt Künstler und kein Superbösewicht, sodass die Polizei, mit unfreiwilliger Mithilfe Medfords, sehr schnell auf seiner Spur ist. Für mich eine interessante Neuentdeckung, ein guter Film sowieso.

04./05.10 HorrOktober #9-12 @ https://TheHomeofHorn.wordpress.com

Kurz & bündig:

Island of Lost Souls (1932) Starring Charles Laughton & Kathleen Burke; von Paramount 9/10
Murders in the Zoo (1933) Starring Lionel Atwill & Kathleen Burke; von Paramount 7/10
Valley of the Zombies (1946) Starring Ian Keith; von Republic Pictures 5/10
Revenge of the Zombies (1943) Starring John Carradine; von Monogram Pictures 5/10

Länger:
https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -04-05-10/

Filmtoast:

Review zu Fluidø (DVD Double Feature mit I.K.U.): https://www.filmtoast.de/fluido/
Feature Die besten 12 Universal Horror Filme: https://www.filmtoast.de/die-12-besten- ... e-1925-59/

Review auf Badmovies - Liebesgrüße aus Fernost: https://badmovies.de/reviews/liebesgruesse-aus-fernost

Die 5 besten... @ https://thehomeofhorn.wordpress.com

Die 5 schaurigsten Orte in Filmen: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... in-filmen/
Die 5 besten Helden und Heldinnen, an deren Seite Du in Horrorfilmen kämpfen würdest: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -wuerdest/
Die 5 schaurigsten Orte in Serien: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... in-serien/

HorrOktober @ https://thehomeofhorn.wordpress.com

#13-15: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -06-07-10/

Cat People (1942) 9/10
I Walked with a Zombie (1943) 10/10
Rise of the Animals - Mensch vs Biest (2010) 5,5/10

#15-21: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -08-10-10/

13 Ghosts (1960) 6/10
House on Haunted Hill (1959) 8/10
Der Hund von Baskerville (1959) 8,5/10
Blut für Dracula (1966) 8/10
The Man Who Could Cheat Death (1959) 7,5/10
Zeuge des Wahnsinns (1978) 5,5/10
Im Todesgriff der roten Maske (1968) 6/10

#22-29: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -11-14-10/

Chun Fang - Das blutige Geheimnis (1982) 7/10
The Bride of the Monster (1955) 5,5/10
Lord of Illusions (1994) 8/10
Ausflug in das Grauen (1981) 6/10
Brennende Rache (1981) 7,5/10
Die Forke des Todes (1981) 7,5/10
Spur in den Tod (1984) 5/10
Mortuary (1983) 7/10

#30-36: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -15-17-10/

Spirit Walker (2020) 6/10
I Saw the Devil (2010) 8,5/10
Candymans Fluch (1992) 8/10
Re-Animator (1985) 8,5/10
Hideaway - Das Versteckspiel (1995) 3,5/10
Nachtschicht (1990) 6/10
Der Feuerteufel (1984) 6,5/10

#37-45: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -18-21-10/

The Resurrected - Die Saat des Bösen (1991) 7/10
Phantoms (1998) 5/10
Angst - Das Camp des Schreckens (1983) 6,5/10
Hexensabbat (1977) 7/10
Halloween (2018) 5,5/10
Das Haus an der Friedhofsmauer (1981) 6/10
Die Nacht des Todes (1980) 7/10
Maniac Cop (1988) 7/10
Bride of Re-Animator (1989) 7,5/10

Filmtoast:

Fantasy Filmfest 2021

Review zu Spirit Walker: https://www.filmtoast.de/spiritwalker/
Review zu Sweetie, You won't believe it: https://www.filmtoast.de/sweetie-you-wont-believe-it/
Review zu Mosquito State: https://www.filmtoast.de/mosquito-state/

Geisterhaltung:

Buchbesprechung zu Zombies Made in Italy - Der italienische Zombiefilm von 1979-1988: https://geisterhaltung.de/sandro-caccia ... -in-italy/

Der Genrefilm-Blog

Review zu Malignant: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltu ... malignant/

HorrOktober @ https://thehomeofhorn.wordpress.com/

#46-55: https://thehomeofhorn.wordpress.com/202 ... -22-24-10/

Mosquito State (2020) 8/10
Maniac Cop 2 (1990) 7/10
Maniac Cop 3 (1993) 5,5/10
Malignant (2021) 5/10
Bloodsucking Pharaohs in Pittsburgh (1991) 6,5/10
The Signal (2014) 7/10
El Dia de la Bestia (1994) 8/10
Dream No Evil (1970) 5,5/10
Blutiger Sommer - Das Camp des Grauens (1983) 6,5/10
Cat Sick Blues (2016) 6,5/10

Filmtoast

Review zu Beyond the Infinite Two Minutes: https://www.filmtoast.de/beyond-the-inf ... o-minutes/
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