Karl or Karla goes to Cinema

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Moderator: jogiwan

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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

Mo, 24.1.2022; 20:30 Uhr, City 46, Kleiner Saal
BRANDED TO KILL (1967) OmU
R: Seijun Suzuki; D: Joe Shishido, Koji Nanbara, Annu Mari, Mariko Ogawa, Isao Tamagawa, Hiroshi Minami; M: Naozumi Yamamoto
Killer Nr. 3 wird von einem im Ranking gefallenen Killer zu einem Auftrag mitgnommen, sie sollen einen Mann irgendwohin bringen. Das alles bringt eine Reihe von Ereignissen in Gang, bei dem wichtig ist zu erfahren, wer die Nummer 1 ist, und seine toxische aber leidenschaftliche Beziehung zu seiner Frau spielt auch eine Rolle.
Nun, die Handlung spielt irgendwo, wo ganz andere Rgeln gelten und Hauptsache, der Reis riecht gut. Wir begeben uns in eine Welt der Gangster, die an nichts erinnert, was wir sonst so aus dem Kino kennen. Beziehungsweise erinnert stark an einiges und ist doch ganz anders.
Wunderbar im harten schwarz weiß gefilmt, prima gespielt, vor allem Joe Shido und Annu Mari. Eine jazzy Musik, effektiv eingesetzt. Dazu wird eine Architektur zeigt, gerne schräg von unten, die im weden ist, Utopie im Aufbau.
Irgendwie Noir, irgendwie Nihilistisch, aber trotzdem könnte man auch stundenlang weiter schauen
Absolutes Erlebnis.

Zu letzt vor Jahrzehnten gesehen und im Kopf anscheinend mit Tokyo Drifter vermischt.
Auch schön der Anlass: Das City 46 lud die beiden Lodderblast - Mache*innen ein, die einen Film aussuchen und ansagen durften. Woraus sich im Nachhinein ein charmantes Gespräch im Foyer entwickelte.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

06.02.2022 17 Uhr. Atlantis
NIGHTMARE ALLEY (2021)
R: Guillermo del Toro, D: Bradley Cooper, Cate Blanchett, Willem Dafoe, Toni Collette, Richard Jenkins, Ron Perlman, Rooney Mara, David Strathairn, Holt McCallany, Jim Beaver, Mary Steenburgen, David Hewlett, Tim Blake Nelson, Mark Povinelli, David Hewlett, Clifton Collins Jr., Lara Jean Chorostecki, Stephen McHattie, Dian Bachar; M: Nathan Johnson
Del Toros neuer.
Sozusagen sein Film Noir und seine Liebeserklärung an den Rummel.
Ein Mann mit psychologischem Gepäck kommt auf seinem Weg ins Ungewisse an einem Wanderjahrmarkt vorbei, findet da einen Job und verliebt sich in die elektrische Lady. Mit dieser zieht er dann in die Welt, um berühmter Mentalist zu werden. Doch gierig, von sich selbst überzeugt und im Bann einer femme fatale will er viel zu viel....
Eine Verfilmung eines Romans von William Lindsay Grisham, 1947 schon mal im Noir-Stil verfilmt, hier bekannt unter den Namen Der Scharlatan, bzw. mir unbekannt.
Der ganze erste Teil läßt sich viel Zeit, der Ummel wird in seinen vielen Facetten gezeigt und ma merkt, dass del Toro da sehr viel Sympathien für hat. Der zweite Teil, die eigentliche Noir Geschichte ist dann nah an der Stimmung der alten Filme. Nur halt in bunt. Und in Sachen Kostüme und Ausstattung läßt es nichts zu wünschen übrig.
Bradley Cooper ist wunderbar, er hat ja eh so ein Old Hollywood Gesicht und er trägt die Story, allein schon wie lange es dauert, dass er etwas sagt, wie er beobachtet usw. das is dann schon natural born mentalist von Anfang an. Die Frauen an seiner Seite unterschiedlich aber auch prima: Roony Mara als der eigentliche Love Interest als schwankende Frau, stark aber auch in Liebe den Mann verhaftet, und Cate Blanchett als femme fatale toll, die hat sicher einige Filme nochmal geschaut, die Posen stimmen bis ins Detail. Und sonst bis in die Nebenrollen prominent besetzt: Dafoe, Perlman, Richard Jenkins, Mary Steenburgen(für mich freudiges wieder sehen seit Jahren).
Kleine Kritikpunkt: Es gab immer wieder Nennungen der politischen Lage (Beginn zweiter WK, Eintritt der Amis...), die dann aber nur der zeitlichen Einordnungen dienten und ansonsten keine (jedenfalls von mir bemerkten) Handlungsrelevanz hatte. Durch das Setting, was eindeutig auf eine Zeit verwies, war dies unnötig. Und dieses zweigeteilte, wobei der erste Teil sehr lange dauerte (was ja auch schön war, diese Rummelwelt mit ihren guten und schlechten Seiten), aber im weiteren Verlauf kaum eine Rolle spielten, nur als Verweis auf eine ehemalige schlichtere richtigere Welt im Falschen. Das hätte besser verbunden werden können als nur mit dem Schluss.
Schöner Thriller, Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

11. FEB. – 13. FEB. 2020
Im Bahnhofskino um die Welt VII - Der 35MM Weekender!
Filmmuseum Düsseldorf

Eine feine Abteilung aus Bremen-Weyhe-Herford macht sich ja gerne im Februar auf dem Weg nach Düsseldorf, um am Weekender teilzunehmen. Exquisite Filmauswahl, alles 35mm, nette Menschen, toll organisiert, und die Stadt hat ja auch einiges zu bieten. Für das klassische Kastens-Hotel wurde ein super günstiger Ersatz gefunden, dort gesellte sich ein wohlbekannter Onkel zu uns, und wir machten uns auf den Weg, um vor der Kinosause wie schon oft ins Palito einzukehren. Satt ging es dann los:

Fr., 11.2.2022, 20:30
IM AUGENBLICK DER ANGST (1987)
R: Bigas Luna, D: Zelda Rubinstein, Michael Lerner, Talia Paul, Ángel Jovè, Clara Pastor, Isabel García Lorca, Nat Baker, Edward Ledden, Gustavo Gili; M: José Manuel Pagán

Meine Zweitsichtung im Kino, die erste war im WX-Rahmen vor 9 Jahren... Und immer noch toll, ich schrieb damals:
"Film im Film im Film....
Michael Lerner (bekannt aus so ziemlich allen amerikanischen TV-Serien der 70er und 80er, aber auch aus WENN DER POSTMANN ZWEIMAL KLINGELT und BARTON FINK, hier in seiner einzigen Hauptrolle) und Zelda Rubinstein (Poltergeist, Picket Fences) spielen auf der einen Ebene ein Mutter - Sohn - Gespann: er, ein begabter aber unterschätzter und sozial unkompatibler Augenchirurg, wird gern mal von seiner Mutter hypnotisiert, und sammelt gerne Augen, später auch am lebenden Körper von Zuschauern im Kino.
Nächste Ebene: Teenager sitzen im Kino, um den neusten Horrorschocken THE MOMMY (siehe oben) zu sehen. Patty hält es nicht richtig aus, und bei den Hypnoseszenen passiert auch was mit einzelnen Leuten aus dem Publikum...
Zwei Ebenen drunter: Leute sehen einen hübschen alten Dinosaurierfilm....
Am Ende: alle Ebenen gehen zusammen!
Bigas Luna, leider dieses Jahr verstorben, vollbrachte hier ein großartiges Werk, das man unbedingt im Kino sehen sollte.
Einerseits ein höchst spannender Slasher Film, der genau auf dieser Ebene funktioniert, und dabei spannender und fantasievoller ist als viele seiner Genre- und Zeitgenossen. Auf der anderen Ebene ein Film über Filmesehen, ein Film über das Ins-Kino-Gehen. Und ein durchaus satirisch zu verstehender Film über die Diskussion der Wirkung eben solcher Filme...
Michael Lerner und Ángel Jovè spielen hier ganz toll Killer, Zelda als einnehmende Mutter ist auch großes Kino. Talia Paul und Clara Pastor geben hier glaubhaft die Teenager.
Ein Monster von einem Film, wenn ihr die Chance habt, den im Kino zu sehen, nehmt ihn wahr, aber setzt euch nach hinten, ganz nach hinten....
Welcher Film schafft das schon, mich gleichzeitig an Hitchcock und an UZUMAKI zu erinnern!"

und natürlich eine Hommage an die berühmte sogenannte erste Splatterszene in Der andalusische Hund. Irgendetwas war ich diesmal von Talia Paul fasziniert, aber über sie ist wenig heraus zu finden, aus New York, Countrysängerin, Theaterschauspielerin. Ich habe ein paar Inforationen zu einer Country-Singer-Songwriterin gefunden, auch Videos auf yt, aber da sieht sie mir fast zu jung aus, aber wunderschöne Stimme und Musik. Leider verstorben, wenn ich die Kommentare richtig deute....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

dann, circa 22:30
DAS GEHEIMNIS DER NINJA (1985)
R: Robert Tai, D: Alexander Rei Lo, Philip So, Hsueh-Erh Hu, Hsieh Wang, Chi-Sheng Wang, Silvio Azolini, Eugene Thomas; M: Kuang-Hua Tseng
Ein junger Mann vom Land mit unbestechlicher Moral, naiver Landeieinstellung und gestählten sucht in der Stadt sein Glück, findet einen lustign Sidekick und gerät zwischen den handfesten Händeleien der sympatischen chinesischen und der unsympatischen japanischen Mafia.
Die rudimentäre Story ist nur ein Vehikel für ausgedehnte Kämpfe, die wirklich schön anzusehen sind, sowohl in der Choreographie als auch in der Körperlichkeit des Buddy-Duos, wobei der Hauptdarsteller Alexander Lo, ein Meister im Tae Kwan do, sich ein wenig mehr auszeichnen darf. Leider spielt die Kamera hier nicht wirklich mit (sonst im Film sah es auch eher aus, als hätten sie die Kamera irgendwo hingestellt und von vorbeikommenden Passanten bewegen lassen), die nimmt oft die Rasanz und Härte raus.
Ansonsten einerseits ungewöhnliche Ninjas, die sich unsichtbar machen können, Rasenstücke zum Fahren und Expldoeren animieren, im Zweikampf allerdings relativ leicht auszuschalten sind. Da gibt es aber noch den italienischen Messerwerfer, der sich für diesen Auftrag recht schlecht eine Narbe aufklebte und einen amerikanischen Haudraufundschluss. Dazu eine echt launige Synchro und der Karatespaß ist gelungen!
Zuletzt geändert von karlAbundzu am Do 17. Feb 2022, 09:12, insgesamt 1-mal geändert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

Samstag dann nach gutem Frühstück mit zwei guten den Rheinturm hoch, oha. Super Aussicht, heftige Höhe.
Am Rhein dann entlang zum Space Burger, wo ich den höchsten Burger ever aß.
Dann ging es schon bald weiter:

Samstag, 12.2.2022, 15:30,
VAMPIRO (1957)
R: Fernando Méndez, D: German Robles, Ariadne Welter, Abel Salazar, Carmen Montejo, Jose Luis Jimenez, Alicia Montejo, Mercedes Soler, Jose Chavez, Julio Daneri, Amado Zumaya, Guillermo Alvarez Bianchi, Margarito Luna, Lydia Mellon; M: Gustavo César Carrión

Eine jung Fau kommt in eine recht verlassene Gegend irgendwo in Mexiko. Dort wuchs sie bei ihren Tanten auf, von denen sie hörte, dass eine schwer krank sei. Am Bahnhof lernt sie einen jungen Mann kennen, der sie auf dem weiteren Weg begleitet. Leider ist die eine Tante verstorben, die andere kaum gealtert, ein merkwürdiger Nachbar ist neu, und der Onkel verunsichert.
Eine schöne gruselige Geschichte über Vampire, aber auch Intrigen, Erbschleicherei und Geheimnissen. Toll die Gespenstergeschichte um die eine Tante, prima auch der Obervampir.
Sehr schön atmosphärisch gestimmt, und die eine oder andere Einstellung gibt es dann auch später beim ersten Hammer Dracula.
Ist ja miene Zweitsichtung auf 35mm nach MMM in Hamburg, und der Film ist immer noch toll.
Empfehlung!

18:00 Uhr:
KATANGA (1968)
R: Jack Cardiff, D: Rod Taylor, David Bauer, Andre Morell, Peter Carsten, Yvette Mimieux, Murray Kash, Kenneth More, Danny Daniels, Jim Brown, Oliver Despax, Calvin Lockhart, Bloke Modisane; M: Jacques Loussier

Als Freund der schmierigen Söldnerfilner der 70er und 80er war ich gespannt auf diesen Vorläufer, der ja auch einige Vorschusslorbeeren bekam.
Hier haben wir den deutschen Söldner (wohl nur in der deutschen Synchro, im original wohl ein US-Ami, was die Beziehung gleich anders aussehen läßt) Krüger, der mit seinem besten Kumpel Ruffo engagiert wird, einige Diamanten aus einem von Rebellen besetzten Gebiet im Kongo rauszuholen. Und wenn mann schon mal da ist, sollte man auch möglichst die weißen Einwohner*innen retten. Die beiden engagieren sich ein Trupp Leute von der Armee vor Ort, u. a. den Nazi Captain Henlein. Es geht natürlich einiges schief, die Stimung in der Gruppe ist gespalten von den verschiedenen Motiven.
Der liefert ab und nicht zu knapp, ordentlich Action und Abenteuer und anders als seine späteren Nachfolger sind hier nicht alle bereits hoffnungsose Zyniker. Im Gegenteil, die Anwesenheit und die Motive der Hauptpersonen wird reflektiert, auch Rassismus wird offen gezeigt und eher verurteilt.
Sehr gut die ver Hauptdarsteler: Rod Taylor als Söldner mit Gewissen, Jim Brown als gebürtiger Kongolese mit Auftrag, Peter Carsten als überzeugter irrer Nazi und Yvette Mimieux als gutaussehendes Gewissen.
Die Values sind alle sehr hoch, Kamera, Ausstattung usw. oberste Schublade.
Sehr guter Film. Tolle Kopie auch.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

weiter gings um
20:30
mit der
SAFTIGEN ÜBERRASCHUNG (1980)
R: Umberto Lenzi, D: Robert Kerman, Janet Agren, Ivan Rassimov, Paola Senatore, Me Me Lai, M: Budy/Maglione
Hier wird der Mensch lebendig gefressen. Auch hier meine Zweitsichtung im Kino, das letzte Mal in Wien bei Forumstreff.
Dort schrieb ich hinterher:
"Die Story hätte eigentlich was werden können: eine christliche Sekte zieht sich aus den USA zurück in die vermeintliche Naturidylle, entfernt jeglicher Zivilisation, um dort glücklich zu werden. Der Sektenchef dreht mehr und mehr durch und hat ein paar strange Rituale drauf. Und seine Leute werden mit Drogen still gehalten. Um ihren gewählten Rückzugsort leben haufenweise Kannibalen, was einerseits andere zivilisierte davon abhält, zu ihnen zu kommen, andererseits kommt man da dann auch nicht weg....
Das wird alles leider rein exploitativ aufbereitet. Titten, Drogen, Tier- und Menschengehäute und -gefresse, Rituale. (die Hinweise auf den Jonestown-Massensuizid sind auch null aufbereitet und rein exploitativ) Doch so richtig einen Zusammenhang gibt es nicht und auch hübche visuelle Einfälle stehen so im Film, und keiner weiß wieso. Da wäre allgemein mehr drin gewesen. In Sachen christliche Religion, in Sachen Ästhetik. Schade schade.
Auch die Mimen sind nicht besonders bei der Sache, allen voran Janet Agren, bei der man von Anfang an nicht weiß, ob sie da schon auf Droge ist, ihre Gesichtsausdrücke (warum eigentlich plural) ändern sich kaum. Kerman, der Kannibalenfiln-Regular, spult hier seinen eigentlich sau-unsympatischen harten Kerl runter, der dann wohl doch der nette sein soll. Nur Rassimov gibt hier einen prima Führer ab."
Anzumerken sei noch: Die Tiersnuff - Szene hatte ich in der Häufigeit und Heftigkeit nicht mehr so in Erinnerung, hier sind gar nicht so die Menschenfresserszenen das widerlichste, da sehr künstlich aussehend, sondern die sexuelle und die Gewalt gegen Tiere.
Und bei der Werbe- und Trailershow gab es auch Hammer, die den Magen gleich mal übelst einstimmten.
Der Film hat trotzdem auf so einem Festival seine Berechtigung, aber nächstes Mal mache ich da Pause.
Zuletzt geändert von karlAbundzu am Do 17. Feb 2022, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

So, dann der Sonntag, nach einem Besuch in dem Heinrich-Heine-Institut inklusive einer kleinen aber feinen Ausstellung über Werke und Leben der äußerst spannenden Künstlerin Ilna Ewers-Wunderwald, Stichworte Jugendstil, Weltreisende, Hanns Heinz Ewers, Feikörperkultur, und einem höchstpreisigen Kaffe-Waffel-Duo in der Sonne direkt am Rhein, ging es wieder ins Kino:
Sonntag 13.02.2022, 13:00
PANIK - DINOSAURIER BEDROHEN DIE WELT (1966)
R: Shigeo Tanaka, D: Kōjirō Hongō, Kyōko Enami, Kōji Fujiyama, Yūzō Hayakawa, Takuya Fujioka, Akira Natsuki, Teruo Aragaki; M: Chūji Kinoshita
Der zweite Gamerafilm und der erste in Farbe. Für die, die den ersten verpassten, gab es zu Beginn eine Zusammenfassung des Teil eins inklusive momentaner Aufenthaltsorts Gameras. Dann springen wir zu drei Abenteurern, die einen Opal im Dscungel von Neuguinea finden wollen. Hier treffen sie glücklicherweise nicht auf Kannibalen oder Drogensekten, sondern auf ein friedlich tanzendes Völkchen, dass sie natürlich eindringlich vor der Suche warnt. Nun, echte geldgierige Abenteurer lassen sich davon nicht abhalten. Der Opal wird gefunden, es wird gegeeinander intrigiert, und aus dem Opal schlüpft ein Dinosaurierartiges Wesen, das rumwütet. Aber auch einen hübschen Regenbogen entsendet. Dieser lockt dann wieder Gamera an.
Der in der deutschen Synchro allerdings Barugon heißt, so wie sein Kaiju - Gegner im japanischen Original, der hier wiederum Gott Tschiller heißt oder so...
Naja dem einen Abenteurer plagt das gewissen und er hilft den hilfosen Militär, die sich immerhin eins A Operationsnamen ausdenken, und dem auf den Schlauch stehenden Wissenschaftlern. Nutzt auch alles nix, zum Glück, den so kommt es zum großen Endkampf Tschiller gegen Barugon.
Als großer Kaijufreund war ich natürlich begeistert, und wunderte mich über die gut gedrehte und gar nicht so unheftige Abenteuerstory, die ich aber auch genoss.
Insofern ein rundum gelungenes Filmvergnügen für mich!

Um 15:30 gab es dann
AUSGESTOSSEN - NACKTE GEWALT IM FRAUENGEFÄNGNIS (1984)
R: Michele Massimo Tarantini, D: Suzane Carvalho, Rossana Ghessa, Gloria Cristal, Henri Pagnoncelli, Leonardo José, Zeni Pereira, Marli Mendes, Silvia Carvalho; M: Remo Usai
Ein Recht später Vertreter des WIP-Films, der die Standards in der ersten Hälfte gekonnt abspult: Falsches Urteil, netter Arztretter, erzwungenee lesbischer Sex zwischen Gefangenen und auch zwischen sadistischer Oberwärterin und Insassin, der dann doch irgendwie Spaß macht, usw.... Wie gesagt, gekonnt aber nix neues. Mit der Flucht von ein paar der Frauen wird es dann aber zu einem spannenden Fluchtfilm, mit einigen Härten, fragwürdigen moralischen Entscheidungen und unglaublchen Szenen, da zieht er noch mal richtig an und macht Spaß. Gut, nach Logik fragen wir immer weniger. Der Anfang des Filmes wird halt vollkommen vergessen, aber egal. Nichts erwartet, Unterhalten worden!

Zum Abschluss:
18:00
PROJEKT B (1987)
R: Jackie Chan, D: Jackie Chan, Maggie Cheung, Rosamund Kwan, David Lam, Bill Tung, Bozidar Smiljanic, Regina Kent, Carina Lau, Charlie Chan; M: Maichel Lai
In Projekt A spielte Jackie Chan noch einen Soldaten zur See, der Piraten aufhält. Nun wird er mit seinen Kumpels eingesetzt, um die Macht der korupten Polizei einzuschränken. Dabei stößt er ausserdem auf eine Gruppe Revolutionäre, auf die hiesige Gangstermafia, auf Geheimagentin im Dienste der Kaiserin und auf eine Gruppe ehemaliger Pirate aus Hamburch.
Hach herrlich, Jackie at its best: Brillant choreographierte und gefilmte Kämpfe, bei dem so alles eingesetzt wird, was da so rumsteht, eine augenzwinkernde Story, tolle Kostüme, gute Schauspieler. Richtig rasantes Wohlfühlkino. Dazu Hommagen an Buster Keaton, an die Marx Brothers und wahrscheinlich einiges, was mir entging.

Dann war es lider wieder vorbei und wir traten unseren Heimweg an, der glücklicherweise problemlos klappte!

Danke an alle für das Wochenende!
Zuletzt geändert von karlAbundzu am Do 17. Feb 2022, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von buxtebrawler »

karlAbundzu hat geschrieben: Mi 16. Feb 2022, 12:49 Und bei der Werbe- und Trailershow gab es auch Hammer, die den Magen gleich mal übelst einstimmten.
Was war das?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

buxtebrawler hat geschrieben: Do 17. Feb 2022, 08:47
karlAbundzu hat geschrieben: Mi 16. Feb 2022, 12:49 Und bei der Werbe- und Trailershow gab es auch Hammer, die den Magen gleich mal übelst einstimmten.
Was war das?
Das ist Afrika, Addio Tom, Gesichter des Todes. Wobei sich der erste besonders auszeichnete.....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

20.02.2022 19 Uhr Cinema Ostertor
Weird Xperience präsentiert:
FIREFLASH - DER TAG NACH DEM ENDE (1983)
R: Sergio Martino, D: Michael Sopkiw, Roman Geer, Edmund Purdom, Anna Maria Kanakis, Valentine Monnier, George Eastman; M: Oliver Onions
Ein desillusionierter Kämpfer wird engagiert, die letzte fruchtbare Frau aus New York heraus zu holen. (nachdem der Spreche aus dem Off verkündete, dass alle Männer unfruchtbar sind. Was nutzt einem da eine fruchtbare Frau. Nungut, Eastman zählt vielleicht mehr als Affe...) Die Welt ist halt hin, da die Eurasier gewannen gegen die Pan-Amerikaner. Die wollen ins All, um alles von vorne zu starten mit der Menscheit. Hindernisse müssen überwunden werden, es gibt Kämpfe, postapokalyptische Buntpunks,Ratten, eine Kiesgrube, ein bißchen Splatteriges.
Insgesamt ist das eine Collage: Grundsätzlich Mad Max 2 trifft die Klapperschlange, dazu Planet der Affen, Alien und Blade Runner, Schneewitchen und die Suche nach dem Gral. Martino klebt schnell und chaotisch zusammen, so dass es zwar knirscht und knackt, aber eben auch sehr viel Spaß macht. Unterlegt alles mit prima Oliver Onions Musik.
Herrlich.
Da auch einiges los war und neben den lieb gewonnen Stammgästen auch ein paar neue Gesichter anwesend waren, war es ein rundum gelngener Abend.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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