Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Iron Ladies

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jogiwan hat geschrieben: Sa 23. Apr 2011, 22:48 Großartige, schwuchtelige und auf wahren Begebenheiten basierende, thailändische Sport-Gay-Komödie über eine Mannschaft voller bunter Menschen, die íhre Herzen am rechten Fleck tragen und es trotz aller Widrigkeiten ins Finale eines nationalen Volleyball-Bewerbes schaffen und dabei auch die Sympathien des Publikums auf ihrer Seite haben. Lief vor Jahren auf Arte und hat es nun auch endlich - CMV-Laservision sei Dank - endlich auf DVD geschafft. Ziemlich lustig, hoffnungslos albern und dennoch tiefgründig macht der Film dann auch alles richtig und überzeugt auf der ganzen Linie mit einer herzerwärmenden Geschichte voller Menschen, die sich selber treu bleiben. :jogi:
Laut, grell und lustig ist "Iron Ladies" ja allemal und zudem auch noch ein schöner Streifen über sportliche Underdogs mit dem Herz am rechten Fleck. Ich mag den Film, auch wenn die Figuren teils arg schwuchtelig daherkommen.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der schwarze Tag des Widders

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01.png (190.05 KiB) 142 mal betrachtet

Dass "Ein Schwarzer Tag für den Widder" als wahrer Augenschmaus der schönste aller Gialli ist, hab ich ja bereits angemerkt. Das gestrige Wiedersehen anlässlich des Ablebens von Ira von Fürstenberg war aber noch auf andere Weise erhellend. Ich bin ja erklärter Vintage-Fan und immer auf der Suche nach Möbel, Vasen, Lampen und mir war nicht mehr bewusst, wie sehr hier Lampen der italienischen Firma Mazzega ins beste Licht gerückt werden, Es gibt kaum eine Szene, die nicht von einer wunderbaren Lampe erhellt wird bzw. wo diese nicht gleichberechtigt mit den Darstellern ins beste Licht gerückt werden. Ich konnte mich gestern auch gar nicht mehr auf die Handlung konzentrieren. Wer Lust hat, kann ja mal "Carlo Nason" und "Mazzega" bei Etsy eingeben und staunen, was es aus dem Bereich so alles an skulpturalen Lichtkörpern gibt. Irgendwann hab ich dann auch meine " Numerati Soffiato", die auch bei Franco Nero im Schlafzimmer steht. Der Wahnsinn.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Saturno Contro

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01.jpg (43.84 KiB) 122 mal betrachtet
Eine Gruppe von Freunden trifft sich eines Abends in Rom bei dem schwulen Pärchen Davide und Lorenzo, um gemeinsam zu feiern. Obwohl sich die bunt zusammengewürfelte Truppe aus Heteros und Schwulen gut versteht, gibt es doch Spannungen innerhalb der Gruppe. Antonio ist unglücklich in seiner Beziehung und betrügt seine Frau, Roberto fühlt sich als Außenseiter und Roberta hat ein Problem mit ihrer Drogensucht. Später am Abend bricht Lorenzo mit einer Gehirnblutung zusammen und fällt ins Koma. Krank vor Sorge trifft sich die Gruppe im Krankenhaus und hofft auf ein Wunder, dass nicht eintreten wird. Zugleich wird das schreckliche Ereignis dazu genutzt um jeweils Entscheidungen zu treffen, die schon viel zu lange hergeschoben wurden.

So sehr ich auch „Hamam – Das türkische Bad“ liebe, so sehr fehlt mir anscheinend der Zugang zu den anderen Werken von Ferzan Özpetek. „Die Ahnungslosen“ fand ich als Almodovár-Kopie schon ziemlich schlecht und auch „Saturno Contro“ als Quasi-Fortsetzung lässt mich wieder ratlos zurück. Auch bei Özpetek ist die Ersatzfamilie aus Freunden ein großes Thema, doch wo bei Almodovár die Geschichten über Solidarität und Freundschaft das Herz berühren, so wirkt das im Falle von „Saturno Contro“ wie eine toxische Gruppe an Egoisten, die sich nur deshalb gut zu verstehen scheinen, weil die Alternative dazu die Einsamkeit wäre. Dabei erzählt Özpetek in seinen Momentaufnahmen von Dingen wie Trennung, Abschied, Trauer aber ist zugleich so vage, dass man sich echt fragen muss, ob Özpetek mit seinem mitunter sehr seltsamen Menschenbild seine Figuren wirklich am Herzen liegen. Die Heteros sind allesamt unglücklich und die Liebe des schwulen Pärchens, dessen perfektes Leben fast schon glorifiziert wird, ist ebenfalls nicht von Bestand, weil wieder mal einer sterben muss. Entweder trägt Herr Özpetek einen gigantischen Schuldkomplex mit sich herum, oder er ist einfach ein schlechter Beobachter und ich hoffe, dass er die Probleme in seinem Leben besser lösen kann, als seine Figuren, die allesamt daran zu scheitern drohen. Nach 110 Minuten war dann auch Schluss und zurück bleibt ein ratloser Jogi, der keine Ahnung hat, was einem dieses oberflächliche Drama mit seinen blassen Figuren eigentlich mitteilen möchte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Boys in the Band

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01.jpg (38.19 KiB) 107 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Mi 20. Nov 2013, 10:25 Mit Superlativen soll man ja immer vorsichtig sein, aber "The Boys in the Band" schießt mal so kurzerhand geradewegs in meine persönliche Top10 der Lieblingsfilme. Abgesehen von seiner filmhistorischen Relevanz innerhalb des Queer-Cinemas ist Friedkins Streifen, dass auf einem erfolgreichen Theaterstück von Matt Crowley basiert, auch eine Paradebeispiel für ein rundum gelungenes Drama, dass dem Betrachter auf eine ungeahnte Tour-de-Force mitnimmt. Was als sommerliche Geburtstagsparty und lockeren Sprüchen beginnt, kippt quasi in Echtzeit ins absolute Gegenteil, bei dem bei den neun Partygästen nach erzwungenen Seelen-Striptease auch kein Stein auf dem anderen bleibt. Auch die Optik des Filmes orientiert sich an der Stimmung des Films und wird zunehmend düsterer, obwohl sich das Final quasi nur in einem Raum abspielt. Die Darsteller des dialog-lastigen und rasanten Streifens sind schlichtweg grandios und vor allem Kenneth Nelson als Michael und dessen schauspielerische Leistung lässt einem wirklich den Mund offen stehen. Einzig und allein die ehemalige deutsche Titelgebung und die zusätzliche Verschwuchtelung einzelner Figuren in der Synchro mag vielleicht zu bemägeln sein, aber ansonsten ist "The Boys in the Band" ein perfekter Film, der eine fast schon Thriller-artige Geschichte erzählt, die wohl auch in jedem anderen Umfeld funktionieren würde, aber angesichts seines Entstehungsjahres und seiner Thematik schon etwas ganz besonderes ist.
Ein unglaublich intensiver Film, den William Friedkin hier als Film zur erfolgreichen Theatervorlage dem Zuschauer präsentiert: was als sommerliche Geburtstagsparty beginnt, endet in einem ungewollten Seelen-Striptease der Beteiligten, der wirklich seinesgleichen sucht. Die Nähe zu "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" ist ja durchaus berechtigt, nur das es sich hier um Homosexuelle handelt, die sich gegenseitig in den ondulierten Haaren liegen. Zwar wirkt "The Boys in the Band" schon in seiner Entstehungszeit verhaftet, aber die behandelten Themen sind doch immer noch gültig und der Streifen packt mich auch jedes Mal aufs Neue - ein ewiger Lieblingsfilm!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 19:10
jogiwan hat geschrieben: Do 28. Dez 2017, 07:19 Love Never Dies

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Andrew Loyd Webbers etwas unbekanntere Fortsetzung zu seinem „Phantom der Oper“-Musical als abgefilmte Theateraufführung aus Melbourne. Das Phantom lebt mittlerweile in einem Zirkus auf Coney Island und lockt Christine und ihre Familie mit einem Trick in die Staaten, wo diese nochmals einen großen Song für ihn singen soll. Ich bin ja nicht so der große Musical-Fan, aber das Teil hier ist wirklich sehr schmissig inszeniert, dynamisch gefilmt und die Songs stehen imho denen des Vorgängers auch nicht viel nach. Das Bühnenbild ist opulent, der Grusel-Zirkus in Coney Island erinnert sogar etwas an Tod Brownings Freaks und auch der Twist in der Story ist recht gelungen, auch wenn die Figuren aus dem ersten Teil hier eine charakterliche Wandlung durchmachen, die wohl nicht jeder so positiv wie ich goutiert. Die zwei Stunden vergehen jedenfalls wie im Flug und mit dem Weihnachtsgeschenk und vorverlegten Musikfilm-Donnerstag habe ich jemandem wohl auch eine große Freude bereitet und das ist das Wichtigste!
Sodale, das jährliche Triple (Musical, Verfilmung, Musical Teil 2) auch wieder hinter mich gebracht... :prost:
von Drag-themed Movies zu LGTB+-Filmen und jetzt: Endstation Musical! :troest:
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Sa 24. Sep 2022, 19:38 Das Phantom der Oper

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01.jpg (47.83 KiB) 89 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Sa 5. Jan 2013, 18:40 DVD-Regel Nr. 1: Schenk deinem Schatz nie einen Film, den du nicht selber gucken möchtest. Naja, so schlimm wie erwartet war es dann ja eh nicht. Andrew Loyd Webber ist ja nicht meine Baustelle, aber Joel Schumacher bastelt um die bekannten Songs einen recht schönen und oppulenten Kostümfilm, der gar nicht mal so Song-lastig ausgefallen ist. Die Austattung ist sehr gelungen, die Darstellerin der Christine Daae bezaubernd und dank Minnie Driver als überkanditelte Primadonna gibts auch ein paar humorvoll-groteske Momente. Gerard Butler würde mir als Idealbesetzung für das Phantom wohl auch nicht in den Sinn kommen und hat zu allem Überfluss auch noch selbst gesungen. Trotz 130 Minuten Laufzeit ist das Werk überraschend kurzweilig ausgefallen und die leuchtenden Augen nebenan auf der Couch entschädigen auch ohne Weiteres für den Rest.
Gestern wieder geguckt und auch wenn mir alle anderen Verfilmungen zum Thema wohl näher sind, ist die Musical-Verfilmung ja nicht schlecht gemacht. Ein oppulenter Kostümfilm mit viel Tralala und schöner Ausstattung, der Fans des Musicals mühelos zufrieden stellen sollte. Patrick Wilson mit langen Haaren als Raoul und Gerard Butler als Phantom, die selber singen sind aber trotzdem irgendwie schräg.
Aller guten Dinge sind drei und wenn man "Love never dies" vorher guckt, erspart man sich auch das Mitfiebern mit den Charakteren. Oppulentes Kostümdrama mit viel Musik, dass überraschend dynamisch und farbenfroh in Szene gesetzt ist. Minnie Driver als Zicke hat sowieso alle Sympathien auf ihrer Seite und der Rest ist auch Okay!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Sing Street

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jogiwan hat geschrieben: Fr 25. Aug 2017, 07:47 John Carneys dritter Streifen nach „Once“ und „Can a Song save your life?“ ist eine Mischung aus Musikfilm und „Coming of Age“ und entführt den Zuschauer geradewegs zurück in die Achtziger, wo der fünfzehnjährige Conor mit seinen Freunden eine Band gründet, die sich am Sound von Bands wie Duran Duran, The Cure oder auch Hall & Oates orientiert. Der liebevoll gestaltete und authentisch anmutende Streifen ist dann auch gleichfalls ein Hit und bietet gleich eine Vielzahl von wunderbaren Aha-Erlebnissen und einen ungemein tollen Soundtrack. Das erste Mal hat mich Carney beim Refrain und Basslauf von ersten Band-Song „Riddle of the Model“ erwischt, der so ungemein „catchy“ ausgefallen ist, dass man weiß „okay, das wird was!“. Dann der Cure-lastige Song „A Beautiful Sea“, wo man sich bereits sicher ist, dass auf Conor und sein Kumpanen wohl noch eine große Zukunft warten wird. Dabei findet „Sing Street“ auch den scheinbar idealen Weg zwischen dramatischeren und leisen Momenten und Feelgood-Movie, ohne irgendwie aufgesetzt oder auf andere Weise künstlich zu wirken. Im Falle von John Carney fühlt sich das weder retro-verklärt, sondern authentisch und gut an und der Fuß wippt ebenfalls im Takt der Musik und lässt den Zuschauer mit einem guten Gefühl und schmunzelnd zurück. Eigentlich der perfekte Film für einen gelungenen Musikfilm-Donnerstag. Empfehlung!
Tolle Musik - toller Film!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Das Haus der sieben Leichen / Beschwörung

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01.png (139.79 KiB) 66 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: So 27. Okt 2019, 07:13 „House of the seven corpses“ ist genau genommen kein sonderlich spektakulärer Film, aber dennoch fand ich den durchaus charmant und der Streifen punktet ja nicht nur mit seinen schönen Settings, sondern vor allem mit seiner Film-in-Film-Thematik, die Basis für ein paar nette Überraschungen ist. Die Geschichte des kleinen Filmteams, dass unabsichtlich Untote beschwört ist ja eigentlich nicht sonderlich gelungen und „Beschwörung“ braucht ja auch sehr lange, bis er überhaupt einmal in Fahrt kommt. Statt Horror im Film, steht auch eher der Horror am Set im Vordergrund und vom überambitionierten Regisseur, versoffenen Co-Star bis hin zur zickigen Hauptdarstellerin, die ihren künstlerischen Zenit längst überschritten hat, ist auch alles dabei. Gegen Ende kommt dann noch ein Untoter ins Spiel, der dafür sorgt, dass der Streifen seinem englischen Titel letzten Endes doch noch gerecht wird. Alles in allem kein Must-See, aber nette Unterhaltung aus den Siebzigern, die man sich dank der Darsteller auch durchaus anschauen kann. Gediegen mittelprächtig!
Die erste Sichtung war ja in der Originalfassung und gestern ist die deutsche Blu-Ray im Player gelandet, die ein paar lustige Sätze abliefert. Das Verhältnis der Figuren untereinander ist ja durchaus bissig und ich würde meinen, dass die deutsche Synchro den sympathischen Streifen durchaus aufwertet. Zwischendurch wirkt "Haus der sieben Leichen" ja wie eine Genre-Komödie, aber eine von den Guten. Hübsche Locations, tolle Darsteller und auch sonst irgendwie alles schwer nach meinem schlechten Geschmack. Lustig, unterhaltsam und mit Zombie-Bonus von mittelprächtig keine Spur.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Neighbor

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01.jpg (15.48 KiB) 47 mal betrachtet
Völlig missglückter Streifen aus der Glanzzeit des Torture-Porn, der zwar ungekürzt mit sehr harten und handgemachten Effekten punkten kann, ansonsten aber alles liegen lässt, was es nur zu liegen lassen gilt. Eine Geschichte im herkömmlichen Sinn wird nicht erzählt, dafür gibt es eine Psychpathin, die sich theatralisch und manisch kichernd durch die Nachbarschaft mordet. Eine Motivation sucht man vergeblich und auch das Opfer und sein Umfeld wirken leider alles andere als sympathisch, sodass so etwas wie Mitgefühl erst gar nicht aufkommt. Und weil das alles noch nicht reicht, gibt es in der Mitte des Streifens auch noch Momente, die dann endgültig völlig sinnlos erscheinen und dem Streifen ebenfalls nicht bekommen. Man will auch gar nicht zu viele Worte verlieren - wer den Streifen auf seine gorigen Momente reduzieren vermag, bekommt eine herbe Schlachtplatte mit sehr unangenehmen Momenten präsentiert, einen Spannungsbogen, eine Geschichte und glaubwürdige Darstellungen sucht man hier aber vergebens. Eigentlich totaler Mist und lediglich für die Gorehound-Fraktion brauchbar, der technisch vielleicht nicht so schlecht ausgefallen ist, aber ansonsten total abkackt und auch nur wertvolle Lebenszeit vergeudet. Örks!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Arrebato

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01.jpg (18.36 KiB) 35 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Sa 25. Dez 2010, 14:52 „Arrebato“ ist schlicht und ergreifend sperriges und unkonventionelles Underground-Kino der allerbesten Sorte, das thematisch auch aufgrund der expliziten Darstellung von Drogenkonsum seiner Zeit weit voraus war und im Jahre 1980 bereits vieles vorweg nahm, was Filmemacher wie David Lynch oder David Cronenberg in darauffolgenden Jahren an filmischen Alpträumen realisierten. Intensiver, fiebriger und beeindruckender ist die selbst-zerstörerische Suche nach körperlichen Rauschzuständen, künstlerischen Kicks und die oftmals auch destruktive Kraft von bewegten Bildern wohl nicht in Szene gesetzt worden. „Arrebato“ ist in allen Belangen gegen den Mainstream gebürstet, dennoch fesselnd, faszinierend und für Fans des spanischen Films und anspruchsvollen Underground-Kino schlichtweg essentiell.
Immer noch sehr sperrig, schwierig und immer noch sehr mysteriös. Ohne Überraschungsbonus vielleicht aber auch nicht mehr ganz so enthusiastisch - toll ist "Arrebato" trotzdem.
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