Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Death falls lightly / La Morte scende leggera

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01.png (170.63 KiB) 150 mal betrachtet
Auch der dritte Streifen in der neuen „Bloodstained Italy“-Box von Vinegar Syndrome ist ein hübsch obskurer Italo-Streifen aus der zweiten Reihe, über einen umtriebigen Mann auf der Flucht vor der Polizei, der sich mit seiner Freundin in einem leerstehenden Hotel versteckt. Dieses entpuppt sich dann als doch nicht so unbewohnt und das Delirium nimmt seinen Lauf. „Death falls lightly“ ist dabei immer hübsch neben der Spur und gegen Ende wird es dann auch ziemlich schräg, auch wenn ich an dieser Stelle nichts verraten möchte. Auch wenn das Budget recht knapp gewesen zu sein scheint und die Darsteller eher unbekannt, so besticht der Streifen immer wieder mit hübschen Einstellungen und einer netten Location, wobei sich gefühlt 90 Prozent ohnehin in dem besagten Hotel abspielen. Auch wieder eine Lücke die man mit der VÖ gut schließen kann und eine Box, die man allen aufgeschlossenen Italo-Fans nur wärmstens empfehlen kann.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Woman in the Yard

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01.jpg (29.32 KiB) 135 mal betrachtet
Nach dem Unfalltod ihres Mannes, bei dem sie selbst am Bein schwer verletzt wurde, lebt Ramona mit ihrem Sohn Taylor und ihrer Tochter Annie auf einer abgelegenen Farm, die sie gemeinsam mit ihrem Mann renovieren wollte. Zur Trauer kommen aber noch wirtschaftliche Sorgen und auch innerhalb der kleinen Familie kommt es zu Spannungen. Eines Tages sitzt eine schwarz gekleidete Frau auf einem eisernen Stuhl in Ramonas Vorgarten. Auf die Frage, was die Frau möchte und ob sie Hilfe benötige, antwortet diese jedoch kryptisch und scheint Ramona und ihre Familie auch besser zu kennen, als anfänglich gedacht. Als die mysteriöse Frau im Laufe des Tages dem Haus immer näherkommt, beginnt für die Familie ein Albtraum, aus dem es scheinbar kein Erwachen gibt…

Regisseur Jaume Collet-Serra hat ja mit „The House of Wax“ und „Orphan” durchaus solide Genre-Filme gedreht, ehe dann das Blockbuster-Kino mit der Geldbörse gewackelt hat. „The Woman in the Yard“ ist seine Rückkehr zum niedriger-budgetierten Horror und hört sich in der Inhaltsangabe auch durchaus interessant. Leider krankt der Film aber an absolut furchtbaren Figuren mit denen man so gar nicht mitfiebern mag und es wird auch rasch klar, wenn oder was die verhüllte Frau darstellen soll. Und zu dem Thema gab es vor einigen Jahren schon einen Film, der mir ebenfalls nicht gefallen hat und auch „Woman in the Yard“ hat mich ziemlich genervt. Vom brüchigen Familienfrieden bis hin zum Panik-Modus ist es bei der Familie ja nicht weit und wenn dann übernatürliche Momente ins Spiel kommen, dreht Herr Collet-Serra auch hübsch auch, aber funktionieren tut das alles leider nur bedingt. Irgendwie hab ich auch das Gefühl, dass sich der Streifen mit seinen Figuren und Themen immer auch sehr dem aktuellen Zeitgeist anbiedert. Mich hat „The Woman in the Yard“ jedenfalls nicht begeistert, sondern eher gegenteilige Gefühle ausgelöst.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der Club der Teufelinnen

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01.jpg (12.28 KiB) 112 mal betrachtet
Durch den Selbstmord einer ehemaligen Studienkollegin finden beim Begräbnis die drei ehemaligen Freundinnen Elise, Brenda und Annie wieder zusammen und entdecken, dass sie alle drei unterschiedlichen Frauen doch alle etwas gemeinsam haben: sie wurden als Mitvierzigerinnen von ihren Männern nach mehrjähriger Ehe einfach abserviert und gegen jüngere Modelle ausgetauscht. Doch die drei Frauen beschließen kurzerhand sich dieses Verhalten ihrer egoistischen Ex-Männer nicht gefallen zu lassen und beschließen ihr weiteres Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Sie gründen einen Club der Ex-Frauen, um ihre Männer wirtschaftlich den Rang abzulaufen und dort zu treffen, wo es am meisten wehtut – ihrem Ego und der dicken Geldbörse.

Anlässlich des Todesfalls von Diane Keaton ist „Club der Teufelinnen“ im Player gelandet und diese Mainstream-Komödie über geschasste Ehefrauen ist ja auch ein Streifen, der popkulturell ungemein stark verankert ist und seine sympathische Geschichte mit märchenhaften Zügen auch hübsch Klischee-lastig erzählt. Die Geschichte ist voll und ganz auf seine drei Hauptdarstellerinnen zugeschnitten, während ich mich gar nicht mehr erinnern konnte, wie viele bekannte Gesichter hier eigentlich sonst noch so am Start sind. Im Verlauf darf geschmunzelt werden, wobei Goldie Hawn hier wieder einmal die besten Szenen hat, während Bette Midler und Diane Keaton nicht ganz so spannende Figuren haben. Der positive und optimistische Grundton überwiegt und am Ende darf auf noch gesungen werden. Sicher eine der besseren Neunziger-Komödien und auch irgendwie ein spannendes Zeitdokument über das Frauenbild zu dieser Zeit. Davon zeugt schon allein der deutsche Titel, der aus „First Wifes Club“ den „Club der Teufelinnen“ zu machen, um Frauen an die Fünfzig wieder einmal in eine bestimmte Richtung zu rücken. Spaßig!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Tschugger - Staffel 2

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01.jpg (34.34 KiB) 101 mal betrachtet
Nach der ohnehin schon sehr guten ersten Staffel, dreht der Tschugger in Staffel zwei ja so richtig auf und die ganze Szenerie mit ihren schrulligen Charakteren geht so richtig schön durch die Decke und man schreckt dabei im Verlauf der fünf Folgen zu je 30 Minuten auch nicht zurück, etwaige Sympathieträger zu opfern. In allen Belangen wird hübsch draufgelegt und auch der Humor kommt nicht zu kurz, vor allem wenn das Verbrechen wieder einmal mit den Befindlichkeiten der Walliser Bevölkerung kollidiert und alles hübsch überzeichnet wird. Der Tschugger rockt eigentlich ohne Ende und erreicht dabei fast schon „Hot Fuzz“-Gefilde. Die Serie wäre wohl in jedem Land ein großer Erfolg geworden, aber das so etwas gerade aus dem verschlafendsten Winkel der Schweiz kommt, macht es nochmal einen Ticken sympathischer.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Delirium

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01.png (167.3 KiB) 90 mal betrachtet
Tom hat nach einem traumatischen Ereignis in seiner Jugend zwanzig Jahre in einer Nervenheilanstalt verbracht und kehrt nach dem Tod seines Vaters mit Bewährungsauflagen in das geräumige Haus seiner Eltern zurück. Dort steht er 30 Tage unter Hausarrest und Aufsicht seiner strengen Bewährungshelferin. Doch schon in der ersten Nacht hört Tom seltsame Geräusche im Haus und findet auch einen Geheimgang. Zusätzlich wird der Mann aber auch von seltsamen Visionen gequält und die schwierigen Familienverhältnisse, wie das Verschwinden der Mutter und der Freitod des Vaters führen dazu, dass Tom bald Realität und Traum nicht mehr voneinander unterscheiden kann und sich die Ereignisse auf dramatische Weise zuspitzen…

Völlig konstruierte Mischung aus Mystery und Thriller über einen jungen Mann, der ordentlich am Rad dreht und ins Haus seiner Eltern zurückkehrt, in dem es ebenfalls nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Geschichte ist – wohlwollend umschrieben – völlig haarsträubend erdacht, funktional erzählt und zwischendurch darf man sich dank Jump-Scares auch immer wieder mal erschrecken. Über den Plot sollte man hingegen wirkliche weniger nachdenken, denn da gibt es doch mehr als nur eine Ungereimtheit, die sich hier im Verlauf des Films präsentiert. Vom seltsamen Verhalten der Bewährungshelferin bis hin zum Sixpack des Protagonisten, der zwanzig Jahre mit schweren Psychopharmaka in einem Hochsicherheits-Sanatorium verbracht hat. Dank psychischer Probleme und Halluzinationen kann man dem Zuschauer aber alles präsentieren und am Ende löst sich auch alles halbwegs auf, auch wenn das alles nur mäßig originell daherkommt. Es hat schon seinen Grund, warum „Delirium“ nach sieben Jahren schlussendlich auf Netflix gelandet ist. Genre-Snack für Zwischendurch – nicht mehr, nicht weniger.
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