Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Eine unmoralische Frau / Cosi Fan Tutte

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01.jpg (31.91 KiB) 239 mal betrachtet
Die dralle Diana hat mit 19 ihren große Liebe Paolo geheiratet, doch nach fünf Jahren Ehe tritt langsam die Routine in das Leben der sexuell aufgeschlossenen Frau mit überbordenden Fantasien, die auch immer und überall den sexuellen Avancen ihrer Umwelt ausgesetzt ist. Also beschließt sie kurzerhand die Zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen, Paolo untreu zu werden um ihre eigene Ehe wieder aufzupeppen. Das geht so lange gut, bis Paolo entdeckt, dass Dianas abenteuerlichen Geschichten nicht nur ausgedacht sind, sondern der Wahrheit entsprechend. Rasend vor Eifersucht verlässt er Diana, doch mit Hilfe ihrer Freundinnen kann Paolo zur Besinnung gebracht und die junge Ehe natürlich gerettet werden.
jogiwan hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 18:41 Erfrischend unverklemmter Erotikstreifen von Tinto Brass, der sich hier spießbürgerliche Moralvorstellungen zur Brust nimmt und seine Frauen als sexuell selbstbewusst und selbstbestimmt zeichnet. Dabei ist „Eine unmoralische Frau“ immer recht hübsch in Szene gesetzt und obwohl es natürlich auch meist nur darum geht, dralle Frauenkörper ins beste Licht zu rücken, vermeidet es Brass in irgendeiner Weise billig oder plump zu sein. Stattdessen gibt es nach Motiven von „Cosi fan tutte“ auch Verweise auf die Klassiker der erotischen Literatur, viel Spaß und jede Menge schöner Frauen, die sich auch gerne vor der Kamera mit ihren Reizen präsentieren. Die Rolle von Claudia Knoll wirkt zwar immer etwas naiv, aber auch lebensfroh und ist von einer ansteckenden Fröhlichkeit, die sich durch den positiv gestimmten Film zieht. Zwar kann man zur offensiven Aufforderung des Ehebruchs auch durchaus geteilter Meinung sein und so unproblematisch ist ein derartiger Lebenswandel ist der Praxis wohl nicht, aber für knapp neunzig Minuten macht „Eine unmoralische Frau“ doch sehr viel Spaß und verbreitet schwüle Erotik mit etwas Anspruch, für die man sich auch keiner schämen muss.
Auch die Zweitsichtung des Erotikstreifens mit Handlungsort Venedig und Rom bestätigt die positiven Eindrücke und Tinto Brass greift hier spießbürgerliche Moralvorstellungen und eine heteronormative Denkweise auch ziemlich frontal an. Hier sind es aber zur Abwechslung mal nicht die Männer, die keinen Rockzipfel widerstehen können, sondern die holden Frauen, die sich hier ziemlich hemmungslos ihren Trieben hingeben und dabei keine Rücksicht auf etwaige Ehegelübde und den Lustgewinn selbst in die Hand nehmen. Das stimmt zwar nicht mit gesellschaftlicher Akzeptanz überein, aber ein paar kleine Geheimnisse haben einer Beziehung noch nie geschadet. Zwar mag vieles in "Eine unmoralische Frau" überzeichnet und überspitzt wirken, aber auch darin finden sich viel Wahrheit und so ist "Cosi Fan Tutte" auch ein sehr unterhaltsamer und schöner Film, der mir noch immer gefällt. Schade, dass die Erotik-Filme von Tinto-Brass allesamt hierzulande so verschnippelt wurden.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Casanova & Co.

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01.jpg (22.85 KiB) 229 mal betrachtet
Als die Staatsmänner von Venedig mit einem etwas senilen Kalifen einen Öl-Deal abschließen wollen, besteht dessen umtriebige und junge Gattin jedoch als Teil der Vereinbarung auf eine Nacht mit Casanova. Dummerweise ist dieser jedoch gerade aus dem Gefängnis des Dogenpalasts ausgebrochen und auf dem Weg zu seiner Geliebten, als sich seine Wege immer wieder mit dem Kleinkriminellen Giacomino, der Casanova zum Verwechseln ähnlich sieht und sich ebenfalls auf der Flucht vor der Polizei befindet. Da der echte Casanova aber von Potenzproblemen geplagt ist und Giacomino von allen begattungsbereiten Frauen ohnehin für den echten Casanova gehalten wird, macht man aus der Not eine Tugend und wechselt die Identitäten um ordentlich Verwirrung zu stiften und den für Venedig so wichtigen Deal zu retten.

Spaßige Verwechslungskomödie von Franz Antel unter Pseudonym Francois Legrand mit einem Star-Aufgebot und einer deutschen Synchronisation, dass dem Zuschauer die Ohren wackeln. In „Hilfe, ich bin eine männliche Jungfrau“ darf sich neben Tony Curtis in einer Doppelrolle ja zum Affen machen und spielt als echter und unechter Casanova ja so richtig auf und beglückt in einer haarsträubenden Geschichte hübsche Frauen wie Marisa Mell, Sylvia Koscina, Marisa Berenson und Britt Eckland und hat auch immer einen flotten Spruch auf den Lippen, der auf Zeitepoche und historische Handlung wenig Rücksicht nimmt. Die Verweise auf andere Rollen, popkulturelle Begebenheiten und die abenteuerlichen Wortkreationen sind dann natürlich auf Rainer Brandt zurückzuführen, der hier den geneigten Fan auch nicht enttäuscht. Ich war ja anfänglich etwas skeptisch, aber „Casanova & Co.“ entpuppt sich dann ja wirklich als sehr spaßige Sache, die zwar sicherlich nicht sonderlich anspruchsvoll, aber dafür schwer unterhaltsam und freizügig daherkommt. Alles immer an der Kippe zum völlig überdrehten Spektakel bleibt spätestens beim Strip-Würfeln in der großen Runde kein Auge mehr trocken. Dazu kommt eine opulente Ausstattung, hübsche Original-Drehorte in Venedig und ein gutgelauntes Ensemble mit unzähligen und bekannten Gesichtern. Selbst die eher mittelmäßige DVD aus dem Hause MCP macht dem Spaß keinen Abbruch und auch wenn Komödien ja eigentlich nicht mein Fall sind, hatte ich mit „Casanova & Co.“ doch eine überraschend gute Zeit.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Venetian Caprice

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01.jpg (49.57 KiB) 216 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: So 1. Feb 2015, 09:23 Sehr simpel gehaltener Softsex-Streifen von Bruno Mattei in der Art erotischer Clips, mit denen man früher mal das Nachtprogramm privater TV-Sender bestritten hat. Zusammengehalten von einer minimalen Geschichte über Liebe, Sex und Eifersucht bietet die „venezianische Launenhaftigkeit“ auch viel nackte Weiblichkeit, züchtig gefilmte Kopulationen und jede Menge Venedig. Die Lagunenstadt als romantischer Handlungsort rückt allerdings mit fortschreitender Laufzeit eher in den Hintergrund und auch über so manch digitalen Effekt legt man wohl besser den Mantel des Schweigens. Während Emily Crawford als Roberta ja ihre Sache ja noch passabel absolviert, wirkt Gualberto Parmeggiani wie eine Mischung aus Gianni Dei und Dolph Lundgren und passt meines Erachtens auch so überhaupt nicht in seine Rolle des Künstlers. Dennoch ist „Venetian Caprice“ auf der anderen Seite auch irgendwie unterhaltsam, auf eine naive Art liebenswert und präsentiert eine andere Seite von Bruno Mattei, die mit Action von Gewalt nix am Hut hat. Dass der Streifen dennoch nahezu unbekannt zu sein scheint und nicht mal in der OFDB gelistet ist, liegt wohl daran, dass die Zeiten für derartige episodenhafte Erotik-Clip-Filme mit Video-Optik in Zeiten der Reizüberflutung im Internet auch schon wieder längst vorbei sind.
Das Aufrollen toxischer Beziehungen liegt ja gerade im Trend und warum dann nicht auch die Geschichte von Roberta und ihrem venezianischen Gspusi Lorenzo, der die junge Musiklehrerin von einem erotischen Moment in den nächsten manövriert, bis dieses die Stopptaste drückt. Warum Roberta dem Charme des muskulösen Malers erliegt, dessen Talent wohl eher im Durchnudeln seiner weiblichen Aktmodelle liegt, bleibt wohl Brunos Geheimnis und auch sonst hat sich hier niemand mit Ruhm bekleckert. Etwas nackte Haut, etwas Venedig und eine ausgedehnte Disco-Szene, die eher erheitert als erotisiert in einem Film, der wohl auch für das Nachtprogramm von Privatsendern gedreht wurde. Statt sinnlich wirkt das aber eher plump und auch sonst gibt es neben neunzig Minuten Ausziehen, etwas Venedig und viel schlechter Musik nicht viel Nennenswertes zu berichten. Bruno, das kannst du besser!
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Night Train to Venice

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01.png (177.53 KiB) 206 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 06:53 „Night Train to Venice“ eilt ja der Ruf voraus, ein ziemliches Desaster von einem Film zu sein und die Bewertungen auf der IMDB sind mit desaströs ja noch wohlwollend umschrieben. Tatsächlich stellt der Film den Zuschauer gleich vor mehrere Rätsel, die auch am Tag nach der Sichtung ungelöst bleiben. Was will uns der Film eigentlich für eine Geschichte erzählen und darf eine (alp-)traumhafte Atmosphäre als Rechtfertigung dafür herhalten, dass man dem Zuschauer neunzig Minuten mehr oder minder zusammenhanglos erscheinende Sequenzen serviert. Andererseits muss ich ehrlich gestehen, dass ich „Night Train to Venice“ gerade deswegen auch wieder sehr unterhaltsam fand und wo sieht man Hugh Grant schon einmal durch eine Glasplatte stolpern, auch wenn das dramaturgisch überhaupt keinen Sinn ergibt? Die harten Schnittfolgen, die durchaus ansprechenden Settings und Darsteller und der Versuch dem völlig obskuren Genre-Mix ein melancholisch verträumtes Mäntelchen und Neonazis umzuhängen fand ich ja schon irgendwie spaßig. Nach herkömmlichen Gesichtspunkten kein guter Streifen, aber Italo-Fans, die Filmen wie „Nero Veneziano“ nicht abgeneigt sind, könnten sich bei dem Mix aus Mystery und Stuss durchaus angesprochen fühlen, so wie ich es tat. :wink:
Auch die erneute Sichtung bringt nicht wirklich Licht ins Dunkel bzw. ins übergroße Handlungsmysterium. Der krude Genre-Mix "Night Train to Venice" möchte wohl alptraumhaft, surreal, für dem Zuschauer fordernd sein und in seinem Verlauf auch ganz große Dinge thematisieren - ist aber vor allem eines: ziemlich wirr und stets neben den Geleisen bzw. der Spur. Es werden Figuren eingeführt und es passieren Dinge, die dann aber für den weiteren Handlungsverlauf keine Bedeutung zu haben scheinen und ist man nach einer turbulenten Fahrt mit dem Nachtzug erst einmal in Venedig angekommen, ergibt alles noch weniger Sinn. Wenn man den trashigen "Night Train to Terror" mit dem anspruchsvollen "Wenn die Gondeln Trauer tragen" mixt und noch eine Prise Nazi-Thematik und cheesige Theatralik hinzufügt, kann am Ende wohl auch nur noch so etwas völlig Bizarres herauskommen. Ein eigentlich unglaublicher Film, ein Füllhorn an obskuren Ideen für den Genre-Freund und dabei auch noch schwer unterhaltsam. Keinesfalls den schlechten Kritiken Glauben schenken, sondern selber schauen und staunen. In einer guten Welt, wäre „Night Train to Venice“ auch schon in der Riege deutscher Kultfilme und nicht so verschmäht.
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karlAbundzu
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von karlAbundzu »

Du gräbst da ja was aus.
Tust du dir die Brunetti/Donna Leon Reihe auch an?
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

karlAbundzu hat geschrieben: So 12. Jun 2022, 11:45 Du gräbst da ja was aus.
Tust du dir die Brunetti/Donna Leon Reihe auch an?
Zumindest antesten - aber das Schicksal hat da wohl was dagegen. Die Box mit allen Filmen hab ich zwar bestellt, allerdings hat irgendwas mit der Zustellung nicht funktioniert - seitdem warte ich. Keine Ahnung, ob ich darüber traurig sein soll. Taugen die was?
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von karlAbundzu »

jogiwan hat geschrieben: So 12. Jun 2022, 12:15
karlAbundzu hat geschrieben: So 12. Jun 2022, 11:45 Du gräbst da ja was aus.
Tust du dir die Brunetti/Donna Leon Reihe auch an?
Zumindest antesten - aber das Schicksal hat da wohl was dagegen. Die Box mit allen Filmen hab ich zwar bestellt, allerdings hat irgendwas mit der Zustellung nicht funktioniert - seitdem warte ich. Keine Ahnung, ob ich darüber traurig sein soll. Taugen die was?
Ich habe nur zwei gesehen, vor langer Zeit, weil ich sowohl Krol wie auch Kokisch als Schauspieler schätze. Aber beide waren eher in der unteren Hälfte der TV-Krimis anzusiedeln, eher nein. Aber als Venedig -Freund gibt es eventuell was zu sehen, ist ja dort gedreht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Reinifilm
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von Reinifilm »

karlAbundzu hat geschrieben: So 12. Jun 2022, 12:28
jogiwan hat geschrieben: So 12. Jun 2022, 12:15
karlAbundzu hat geschrieben: So 12. Jun 2022, 11:45 Du gräbst da ja was aus.
Tust du dir die Brunetti/Donna Leon Reihe auch an?
Zumindest antesten - aber das Schicksal hat da wohl was dagegen. Die Box mit allen Filmen hab ich zwar bestellt, allerdings hat irgendwas mit der Zustellung nicht funktioniert - seitdem warte ich. Keine Ahnung, ob ich darüber traurig sein soll. Taugen die was?
Ich habe nur zwei gesehen, vor langer Zeit, weil ich sowohl Krol wie auch Kokisch als Schauspieler schätze. Aber beide waren eher in der unteren Hälfte der TV-Krimis anzusiedeln, eher nein. Aber als Venedig -Freund gibt es eventuell was zu sehen, ist ja dort gedreht.
Ich muss gestehen, dass das meiner Meinung nach (trotz guter Darsteller*innen und Locations) so ziemlich das Ödeste ist, was es an aktuellen deutschen Krimireihen gibt - wir raten ab.
Zuletzt geändert von Reinifilm am So 12. Jun 2022, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Venedig und Donna Leon ist ja irgendwie untrennbar, auch wenn die Gute mittlerweile in der Schweiz lebt. Ich hab weder ein Buch gelesen, noch eine Verfilmung gesehen und vertrau auf euren Rat. Wenn die Box mit 20 Filmen gerade mal 20 Euro kostet - sagst das eh schon einiges aus... kein zweiter Wallace :kicher:
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Key - Der Schlüssel

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01.jpg (19.32 KiB) 162 mal betrachtet
In der Ehe des alternden Professors Nino Rolfe mit seiner wesentlich jüngeren Frau Teresa ist das Feuer abhandengekommen, was auch daran liegt, dass Teresa mit ihren biederen Moralvorstellungen im Venedig der 40er-Jahre jedes erotische Prickeln im Keim erstickt. Als die Bemühungen zum ehelichen Sex abermals scheitern beginnt Nino ein Tagebuch mit seinen Gedanken und Wünschen zu führen und lässt Teresa den Schlüssel dazu finden. Diese stöbert in dem Tagebuch und beginnt ebenfalls eines zu führen, in dem sie ihren Gedanken freien Lauf lässt. Gegenseitig aufgeschaukelt bleibt es jedoch nicht nur bei Gedanken und Teresa beginnt eine neue Seite an sich zu entdecken, die auch in Nino wieder Leidenschaft und Eifersucht weckt.

Hübsch gemachter Softsex-Streifen von Tinto Brass mit einer wundervollen Stefania Sandrelli, die hier spießige Ehefrau ihre Leidenschaft neu entdeckt. Eingebettet ist die Geschichte aus erotischen Gedanken in ein winterliches Venedig, das sich hier aber nicht in den Vordergrund drängt. Viel mehr geht es um gegenseitige Wünsche und Begierden, die wahlweise vom Ehemann und der Ehefrau im Voice-Over dem Zuschauer verraten werden. Dabei bleibt es meist zurückhaltend und primäre Geschlechtsorgane (oder Attrappen davon) werden eher selten und beiläufig präsentiert und der Streifen schafft es tatsächlich erotisch ohne plump zu sein. Andererseits wirkt „La Chiava“ aber auch erwachsen und richtet sich wohl eher an ein gesetzteres Publikum, dass bereits selbst Erfahrungen im Leben gemacht hat und die Gedanken des Paares nachvollziehen kann. Die Stimmung pendelt zwischen spaßig, erotisch bis dramatisch, wirkt immer etwas augenzwinkernd und kommt doch insgesamt betrachtet etwas zu unspektakulär daher. Inszenatorisch gibt es nicht viel zu meckern und auch die Darsteller sind passend gewählt und Stefania Sandrelli geizt auch nicht mit ihren Reizen. Der für meinen Geschmack etwas zu unaufgeregte „The Key – Der Schüssel“ lässt sich auch gut gucken, auch wenn sich eine Bewertung bei mir eher im Mittelfeld einpendeln würde.
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