Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Bloodnight / Intruder

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Schon ein durchaus gelungener Slasher im oberen Härtegrad, der zwar inhaltlich nicht allzu viel Neues präsentiert, aber dieses technisch sehr hübsch umsetzt. Auffällig ist tatsächlich die kreative Kameraführung, die immer wieder extravagante Positionen einnimmt. Die FX-Künstler haben sich auch nicht lumpen lassen und nach einem eher verhaltenen Start geht es Gore-technisch auch ziemlich rund. Die Geschichte über eine Supermarkt-Crew, die bei nächtlichen Überstunden von schlechten Nachrichten überrascht und von einem ominösen Killer dezimiert wird, ist zwar nicht ganz so der Bringer, aber bringt alles recht nett unter einen Hut. Mehr hätte man aus der minimalistischen Geschichte wohl auch nicht herausholen können. Ich würde zwar heutzutage meine Wertung nicht mehr ganz so hoch ansetzen, aber „Bloodnight“ zählt schon sicher zu den besseren Vertretern seiner Zunft und präsentiert dem Zuschauer auch noch ein paar bekannte Gesichter. Alles in allem ein recht herber, schwarzhumoriger Slasher mit viel Schmackes, der zwar etwas Anlaufzeit benötigt, aber dann nicht lange fackelt.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Bloody Pom Poms

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01.jpg (60.62 KiB) 358 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 09:00 Der drünfzigste Camp-Slasher aus der Zeit, als die große Welle an Schlitzerfilmen ihren Zenit schon längst überschritten hatten und sich das ganze Genre mit ihren wiederholenden Genre-Standards schon als etwas ausgelutscht präsentierte. „Cheerleader Camp“ kann der ganzen Sache auch nicht wirklich etwas Nennenswertes hinzufügen und konzentriert sich auf die üblichen Inhalte wie nervige Figuren, abgeschiedene Ferienanlagen, dubiosen Alpträumen und drastischen Morden, die mit etwas klamaukigen College-Humor vermengt werden. Spannend ist „Bloody Pom-Poms“ ja leider nicht wirklich und sonderlich gut ist die Geschichte der jungen Cheerleaderin mit düsteren Seelen-Leben ja ebenfalls nicht erzählt, sodass man dem ganzen Treiben auch eher unaufgeregt folgen kann. Bis zum Ende macht sich auch irgendwie jeder bzw. niemand so richtig verdächtig, ehe am Ende recht unvermittelt eine etwas unerwartete und auch nicht ganz logische Lösung aus dem Ärmel gezaubert wird, die dann jedoch wieder versöhnlich stimmt. Der Streifen ist auch sicherlich kein verkanntes Highlight, sondern ein eher durchschnittliches Werk aus der Slasher-Kiste, der es bislang hierzulande auch noch nicht auf Silberling geschafft hat. „Cheerleader Camp“ lässt sich aber mit etwas Wohlwollen auch immer noch gut schauen und der Slasher-Fan wird mit hübschen Mädeln und blutigen Morden auch gut verköstigt, auch wenn die ganze Cheerleader-Sause meines Erachtens nicht an vergleichbare Filme wie „Freitag der 13.“, „The Burning“, oder auch „Sleepaway Camp“ heranreicht.
Gestern noch mal auf Deutsch geschaut, hat mir der Streifen gar nicht mehr gemundet. Am Anfang geht das mit einer großen Prise Doofie-Humor in Richtung Camp-Komödie und erst gegen Ende wird es dann etwas slashriger. Die Figuren sind nervig, die Geschichte und Dialoge völliger Mist und auch sonst ist das alles eher sehr bemüht und nicht sonderlich originell. Da hilft auch kein Schmodder und nackte Haut. Das "Cheerleader Camp" ist schon eine sehr schwache Vorstellung.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag

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01.jpg (59.42 KiB) 349 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Mo 22. Jun 2015, 09:41 Eigentlich hab ich mich auf den Slasher sehr gefreut, aber was Regisseur Boaz Davidson dem Zuschauer in seinem Werk zumutet, spottet eigentlich jeglicher Beschreibung. „X-Ray“ soll wohl mit Urängsten über Ärzte und deren Handwerk funktionieren und zeigen, wie sehr man als Laie dem Wohlwollen der Mediziner ausgeliefert ist, aber stellt sich dann immer wieder selbst ein Bein nach dem anderen. Statt diese durchaus interessante Grundidee weiter zu verfolgen und daraus einen Thriller im medizinischen Umfeld zu basteln, wird ja auf herkömmlichste und denkbar unoriginellste Weise geslasht und in dem Spital immer wieder neue Gefahrenmomente erzeugt, die an Lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten sind. So kommt dann im Verlauf des Streifens auch kaum Stimmung auf und statt Spannung gibt es eine hysterisch kreischende und eine als Sympathie-Trägerin völlig ungeeignete Barbi Benton, die leichtbekleidet durch menschenleere Gänge stolpert und sich die Seele aus dem Leib kreischt. Da können dann auch der interessante Handlungsort, die durchaus gelungenen Kills, etwas nackte Haut und der relativ hohe Bodycount nichts mehr retten und ein etwaige Potential in „X-Ray“ wird meines Erachtens auch zum überwiegenden Teil völlig verschenkt.
Nach der Sichtung auf Blaustrahl bleibe ich bei meiner Meinung, dass "X-Ray" leider so gar nicht funktioniert. Eine nervige Hauptdarstellerin, verschenkte Ideen und jede Menge doofe Entwicklungen. Wer auch immer das Drehbuch zu dem Teil verbrochen hat, war wohl noch nie in einem Krankenhaus und muss auch bei dem Wort "Spannung" erst im Lexikon nachschlagen. Nope, das ist leider so gar nix!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Angst

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01.jpg (32.74 KiB) 340 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Do 21. Jan 2016, 07:19
jogiwan hat geschrieben:und sowas aus Österreich... Gerald Kargl drehte ja ohne Rücksicht auf Verluste und quasi in Echtzeit den vollkommen sinnlosen, willkürlichen und von realen Begebenheiten inspirierten Dreifach-Mord eines frisch aus der Haft entlassenen Sadisten und ersparte weder dem Zuschauer noch seinen Protagonisten etwas. Statt vieler Dialoge gibt es in dem Streifen, der mit extravaganten Kamera-Perspektiven aus der Sichtweise des Killer gedreht wurde ein Voice-Over mit den Gedanken des Killers, der "Angst" auch zweifelsfrei sehr verstörend daherkommen lässt. Hätte mir jedenfalls nicht gedacht, dass gerade aus Österreich ein Filmchen kommt, dass "Henry - Portrait of a Serial Killer" ebenbürtig ist. Ich würde sogar behaupten, dass ich "Angst" sogar noch erschreckender und intensiver empfand. Die spanische DVD bietet den Streifen dann nicht nur in Deutsch, sondern auch mit der 7-minütigen Prolog-Szene, die wohl für die deutsche DVD-Auswertung entfernt wurde und das Ganze dann nochmals eine Spur dokumentarischer daherkommen lässt. Ein echter Schocker!
Die gestrige Sichtung bestätigt alle obigen Eindrücke und die Ami-Blu-Ray-Disc aus dem Hause "Cult Epic" ist nicht nur "codefree", sondern auch sonst wirklich sehr hübsch geworden. Die Scheibe bietet die extravaganten Kamera-Perspektiven in seiner vollen Pracht, wahlweise mit oder ohne Prolog bzw. Einführung von Gaspar Noé und hat erstmalig auch die berüchtigte "Tunnel-Murder-Scene" ohne optische Verfremdung an Bord. Und wenn man die gesehen hat, kann man sich gut vorstellen, dass der Streifen seinerzeit eine breite Diskussion über Gewalt im österreichischen Kino auslöste- Die finale Mordsequenz ist wirklich sehr wüst gestaltet und es erübrigt sich die Frage, warum der Streifen Probleme hatte, international ausgewertet zu werden und die Szene auch für bisherige DVD-Auswertungen abgedunkelt wurde. :angst:
Auch hier kann ich meine bisherigen Eindrücke nur unterschreiben. Ein sehr ruppiger Film über die Gedankenwelt eines sadistischen Killers mit extravaganten Kameraperspektiven und ohne viel Schonung des Zuschauers. Im Bonusmaterial spricht Gerald Kargl auch mit Jörg Buttgereit über Themen wie Zensur und den Steinen, die "Angst" in den Weg gelegt wurden. Ein sehenswerter, heftiger FIlm aus Österreich, der hierzulande auch keine Erwähnung findet.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Wilderness

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01.jpg (72.99 KiB) 327 mal betrachtet
Als ein Insasse einer Zelle in einer Jugendstrafanstalt Selbstmord begeht, werden die restlichen sieben Jugendlichen mit einem Ausbilder auf eine abgelegene Insel geschickt, auf der Teambildung und Aggressionstherapie auf dem Plan steht. Doch die Insel ist nicht so einsam wie gedacht und neben einem kleinen Team aus einem weiblichen Gefängnis befindet sich noch jemand auf der Insel, der offensichtlich mit der Truppe aus der Jugendstrafanstalt noch eine Rechnung offen hat. Wenig später sind die jugendlichen Straftäter auf sich allein gestellt und werden selbst zu Gejagten, wobei neben der Gefahr von außen auch noch Konflikte innerhalb der Gruppe die Situation zusätzlich erschweren und es nicht lange dauert, bis die Lage völlig außer Kontrolle gerät.

Recht herbe Mischung aus Backwood-Slasher, Knastdrama und Survival-Horror über jugendliche Straftäter, die auf einer abgelegenen Insel in Visier eines gewaltbereiten Killers kommen. „Wilderness“ verzichtet dabei auf Sympathieträger jeglicher Art und begeht meines Erachtens auch den kleinen Fehler, dass man die Auflösung etwas zu früh präsentiert. Die Hälfte der Zeit kann man sich daher entspannt zurücklehnen und zusehen, wie sich die Leutchen gegenseitig fertig machen. „Wilderness“ ist dabei auch nicht sonderlich zimperlich und offensichtlich ist die ungekürzte Fassung immer noch am Index. Das liegt aber vermutlich neben unschönen Schmodder auch an der Tatsache, dass die Gefahrensituation noch zusätzlich unschöne Seiten der jugendlichen Straftäter offenbaren und statt Resozialisation erst recht versucht wird, mit Gewalt die Situation zu lösen. Sonderlich optimistisch ist „Wilderness“ ja nicht ausgefallen, aber das will man im Grunde ja auch gar nicht sehen. Hier geht es hübsch zur Sache und einen tiefere Botschaft sollte man in dem Action-betonten Horrorstreifen auch ohnehin nicht suchen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Halloween (2018)

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Von den „Halloween“-Filmen bin ich ja ehrlich gesagt etwas übersättigt und irgendwie hab ich die Sichtung dieses Streifens auch etwas auf die lange Bank geschoben. In die Lobeshymnen möchte ich auch nicht einsteigen, obwohl Regisseur David Gordon Green eigentlich nichts falsch macht. Die Geschichte knüpft an den ersten Teil an und lässt alles andere zwischendrin zum Glück außer Acht. Die Figuren sind glaubhaft, die Geschichte spannend und die Gewalt für die Freigabe auch recht herb. Dennoch fehlt es dem Film irgendwie an Originalität und er beschränkt sich mehr auf das Rezitieren bekannter Momente, als das er versucht etwas Neues hinzuzufügen. Das mag man jetzt wahlweise als Stärke oder auch Schwäche des Streifens sehen, aber für mich war bei der Sichtung einfach nichts dabei, was mir jetzt einen „Aha“-Moment beschert hätte. So ist „Halloween“ ein solide und mit großem Budget gemachter Slasher und bekannten Gesichtern, der völlig auf Fan-Erwartungen hingestrickt wurde und diese auch zu 100 % erfüllt. Rob Zombies Version fand ich zwar auch nicht so prickelnd, aber zumindest mutiger, wenn man die doofen Dialoge weglässt. Dieser hier ist zwar eine nette Hommage ans Original, aber mir dann doch einfach insgesamt zu beliebig, als dass er mich über die 100 durchwegs spannenden Minuten hinaus noch irgendwie beschäftigen würde.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Unmasked Pt. 25 - Hand of Death

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Bei Slashern wird man als Zuschauern ja oftmals mit der Tatsache konfrontiert, dass man nichts bis kaum über das Seelenleben und die Motivation des Killers erfährt. Bei „Hand of Death“ a.k.a. „Unmasked 25“ geht man hingegen den anderen Weg und Regisseur Anders Palm präsentiert uns die turbulenten Gefühlswelten eines entstellten wie einsamen Serienkillers namens Jackson, der mit Eishockey-Maske seine tödlichen Runden dreht und auf einer Party auf die blinde Shelly, die dem Mörder völlig wertfrei begegnet. Die beiden verlieben sich ineinander, wobei die Vergangenheit des Mörders und seine kranken Gedanken dem Glück der Beiden immer wieder im Weg steht. „Unmasked 25“ möchte sich über Klischees des Genres lustig machen und präsentiert eine von Jason Vorhees inspirierte Figur und ein paar sehr herbe Gore-Momente, die am Anfang und am Ende des Streifens präsentiert werden. Leider ist aber nur die Idee lustig und der Film hingegen ein höchst unterdurchschnittliches Vergnügen, dass mit Überzeichnung, skurriler Momente und Comic-hafter Gewalt versucht ein paar Lacher zu generieren. Der Rest besteht aus seltsam anmutenden Momenten, nervigen Figuren und lahmen Dialogen über verpfuschte Kindheiten, Philosophie und Sadomaso. Manchmal sind weniger Informationen auch einfach besser und abseits der herben Effekte entpuppt sich der Streifen auch rasch als zähe Angelegenheit. Der bisweilen sehr unfreiwillige Humor vieler Camp-Slasher ist meines Erachtens jedenfalls viel unterhaltsamer, als dieser bemüht auf skurril gestrickter Beitrag aus Großbritannien, der aus seinen durchwegs guten Zutaten leider nur ein erschreckend langatmiges und unbefriedigendes Endergebnis zimmert.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Das Rätsel der grünen Spinne

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01.jpg (47.9 KiB) 293 mal betrachtet
Eines Abends wird in der angesagten Musik- und Revuebar "Grüne Spinne" eine Sängerin erschossen und neben der ohnmächtigen Kellnerin Yvonne aufgefunden. Während die Polizei zuerst von einem Selbstmord ausgeht, vermutet der zufällig anwesende Sensationsreporter Ted jedoch mehr hinter der ganzen Sache und tatsächlich stellt sich später heraus, dass die Dame nicht freiwillig aus dem Leben verschieden ist. Während die Polizei auch rasch die psychisch labile Yvonne verdächtigt, glaubt Ted jedoch nicht, dass die hübsche Frau mit der Sache etwas zu tun hat. Verdächtige gibt es auch zuhauf und als ein weiterer Mord geschieht und auch die junge Kellnerin ebenfalls bedroht wird, scheinen sich die Vermutungen des Journalisten zu bestätigen...

Eigentlich schade, dass sich das Genre des deutschen „Musik-Krimis“ nie so wirklich durchsetzen konnte und „Das Rätsel der grünen Spinne“ ein Kuriosum der deutschen Filmgeschichte geblieben ist. Hier kommt der Kriminalfilm mit einer Schlager-Revue zusammen und begeht eine unheilige Allianz, die auch nie so wirklich zusammenpasst. Der vermeintliche Selbstmord einer Sängerin in der Garderobe des titelgebenden Nachtclubs ist ja der Ausgangspunkt einer eher mäßig spannenden Kriminalhandlung, die immer wieder von musikalischen Darbietungen unterbrochen wird. Dabei ermittelt nicht nur die Polizei, sondern auch ein umtriebiger Sensationsjournalist und auch bei den Verdächtigen gibt es eine große Auswahl. Musikalisch wird die Handlung aber nie nach Vorne gebracht, sondern eher gebremst, wobei ich die Schlager mit ihren teils arg trivialen Texten ja schon wieder witzig fand. Für jeden Song gibt es witzige Choreografien und das wenige Publikum schunkelt bemüht mit oder entert die Tanzfläche um eine heiße Sohle aufs Parkett zu legen. Der ganze Film ist flott inszeniert, die überzeichneten Figuren spaßig und auch die haarsträubende Auflösung kann sich durchaus sehen lassen. Natürlich hätte man aus den Zutaten noch viel mehr machen können, aber auch so ist „Das Rätsel der grünen Spinne“ ein durchaus sehenswerter Beitrag für musikalische Krimifans, die zwischen Spannung und Thrill auch gerne mal eine Runde schunkeln.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Das Blutrote Kleid

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02.jpg (35.4 KiB) 281 mal betrachtet
Für ein Date kauft sich Sheila in einem großen Warenhaus ein auffälliges, rotes Kleid im Ausverkauf, dass ihr auch ausgezeichnet steht. Doch die geschiedene Bankangestellte ahnt nicht, dass dieses Kleid auf irgendeine Weise verflucht zu sein scheint und nachdem sie es einmal getragen hat, beginnt sich ihr Leben negativ zu verändern. Sie bekommt einen Ausschlag und wenig später geschehen weitere, höchst seltsame Dinge, in denen das Kleid eine zentrale Rolle zu spielen scheint. Als sie es zurückgeben möchte, weigert sich jedoch das Geschäft das rote Textil zurückzunehmen und schon wenig später geschieht ein tragisches Unglück…

Peter Stricklands Filme sind ja eigentlich nicht für die breite Masse, sondern eher ungewöhnliche Filme in der Tradition von Genre-Filmregisseuren aus den Siebzigern, die mit einem modernen Twist versehen werden, der dann meist in Richtung Arthouse-Drama geht. „Das Blutrote Kleid“ ist auf den ersten Blick auch ein sehr schön in Szene gesetzter Streifen, der auch eine seltsam unheimliche und dennoch wenig greifbare Stimmung verbreitet. Das Warenhaus mit seinen schönen Dingen wird zu einem abgründigen Hort voller seltsamer Menschen und das begehrte Gut in Form eines roten Kleides zum tragischen Verhängnis für alle Konsumenten, die damit in Berührung kommen. Dabei ist der Streifen aber weniger Kritik am Materialismus, sondern bleibt auch hier wenig greifbar und verlangt auch sicherlich das Wohlwollen des Zuschauers, sich auf die bizarre Handlung einzulassen. Wer das vermag, bekommt auch einen interessanten und zweifelsfrei originellen Streifen vor die Linse, der durchaus zu begeistern weiß, auch wenn man die Ereignisse „In Fabric“ wohl auch völlig gaga finden und den Film auch kaum nach herkömmlichen Gesichtspunkten beurteilen kann. So bleibt es ein Film, der auch irgendwie ein unheimliches Gefühl über alltägliche Dinge zurück lässt und Themen wie Nachhaltigkeit und Materialismus aufgreift ohne irgendwie eine moralische Botschaft zu besitzen. Mich hat Strickland ja noch nie enttäuscht und auch wenn man teilweise das Gefühl hat, dass Strickland die Fäden zunehmend entgleiten, so bleibt „Das Blutrote Kleid“ dennoch für mich als Vintage-Freund, Flohmarkt-Geher und Fan von seltsamen Filmen aus den Siebzigern auch bis zum Ende ein schönes Erlebnis, dass mit seinem ansprechenden Soundtrack von mir aus auch noch weiter hätte gehen können.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

La Boheme

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01.png (152.43 KiB) 280 mal betrachtet
Aufstrebender Autor verliebt sich in eine Nachbarin namens Mimi. Die ist herzensgut und naiv, aber von schwächlicher Verfassung und verstirbt theatralisch nach turbulenter Beziehung und dem Erhalt eines Pelz-Muffs. Puccinis Werk in einer Art aufgepimpter Opernfassung mit etwas Spielfilm-Schnickschnak und optischen Spielereien. Gosh, warum müssen Opern immer so doof sein. Auch die trivialen Texte a la "Darf ich ihre kalten Hände wärmen...", naja halt nicht mein Dingens. Die Nebretko ist ja auch nicht mein Fall. Tapfer durchgehalten und die schlechtere Hälfte war zufrieden. Abgehakt und vergessen.
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