
Nach einem längeren Aufenthalt in der Schweiz lädt die introvertierte und zerbrechlich scheinende Helen ihre selbstbewusste Freundin Anne in ihr abgeschiedenes Haus auf das englische Land ein um dort gemeinsam an Übersetzungen zu arbeiten. Dort genießen die Beiden herbstliche und ruhige Tage, ehe Anne bemerkt, dass sich ihre ohnehin sehr verschlossene Freundin zunehmend seltsam verhält. Immer wieder taucht der Name Cora auf, über die Helen jedoch nicht sprechen möchte und nachts sind seltsame Stimmen und Schritte im Haus zu hören. Nach einem zufälligen Gespräch mit dem zwielichtigen Verwalter Brady keimt in Anne der Verdacht, dass die beiden Frauen auf dem weitläufigen Anwesen nicht allein sein könnten und als sie eines Nachts den Schritten und Stimmen nachgeht, macht sie eine folgenschwere Entdeckung…
Der spanische Regisseur José Ramón Larraz ist ja nicht nur für den weithin unterschätzten Streifen „Vampyres“ verantwortlich, sondern hat im Laufe seiner Karriere wohl eine Vielzahl von Filmen gedreht, die noch darauf warten, vom Genre-Publikum entdeckt zu werden. Sein ebenfalls 1974 gedrehter Streifen „Symptoms“ ist ein interessantes und vor allem sehr schön gefilmtes Psychodrama mit Gothic-Horror-Einschlag und Angela Pleasence in der Hauptrolle, die in einem englischen Landhaus mit Geistern aus der Vergangenheit und Gegenwart zu kämpfen hat. Dabei ist der ruhig erzählte Streifen vor allem das Psychogramm einer introvertierten Frau, dass mit seinen Andeutungen über lesbische Liebe in eine ähnliche Kerbe wie „Vampyres“ schlägt, jedoch weit weniger phantastische und erotische Elemente enthält. Auf plakative Effekte muss man in dem schönen Werk auch eher verzichten und stattdessen gibt es interessante Figuren und ein malerisches Szenario, welches immer mehr ins Gegenteil kippt und einer unheilvollen Stimmung weicht. „Symptoms“ ist dann auch eine kleine Perle und zweifelsfrei sehr hübsche Wiederentdeckung für Leute, die subtile und Genre-übergreifende Werke mit Horror-Einschlag und europäischer Prägung mögen, der sich dem Zuschauer dank der Blu-Ray-Disc von BFI bzw. Mondo Macabro nun auch in der bestmöglichen Form präsentiert. Wunderbar!










