Der Giallo-Klub Bockenheim berichtet - exklusiv für Sie!

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Reinifilm
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Re: Der Giallo-Klub Bockenheim berichtet - exklusiv für Sie!

Beitrag von Reinifilm »

Kurzreview 010 - Hardcore (Regie: Ilya Naishuller)

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Gesichtetes Medium: Blu-Ray

Kurze Zusammenfassung:

Tja, man muss es einfach neidlos anerkennen, wenn andere etwas besser können als man selbst.
Und die beste Zusammenfassung zu "Hardcore" haben eindeutig die Kollegen von Filmtipps.at geschrieben:
Du bist und bleibst eine Pussy bumm bumm bumm krach aaaaaaaahhh bumm bumm krach peng bumm tschack, bumm kawumm reiß ihm den kopf ab bumm bumm peng uaaaaaarg röchel röchel bummbummbummbummbummbummbummbummbumm fick dich du verschissener Wichser fick dich bumm bumm bumm bumm spreng niedermetzel ...
(Quelle: https://www.filmtipps.at/kritiken/Hardcore/)

Dem kann man tatsächlich nichts mehr hinzufügen...

Wertung:

Ok... das wird mal 'nen ganz kurzer Filmtagebuch-Eintrag, obwohl Hardcore-Henry garantiert den Längsten hat...

Zur "Handlung" selbst - ganz ehrlich, es wäre niemanden groß aufgefallen, wäre "Hardcore" als "Crank 3 - Jetzt in POV" vermarktet worden. Der ganze Film orientiert sich doch recht stark an die beiden Statham-Vehikel und übernimmt auch gleich mal ein paar Ideen wie die Körperbatterien mit Ladestand. Ebenfalls ist der Humor nicht unähnlich - mit einem Unterschied: In Sachen Homosexualität und Frauenbild werden bei "Hardcore" auch mal wieder meine Vorurteile über russische Vorurteile ein wenig bestätigt. Außerdem fällt an einigen Stellen dann doch auf dass das Budget wohl 'ne ganze Ecke geringer war.
Immerhin hat man bei der Story auf die bewährte Idee des lustigen Sidekicks zurückgegriffen, der denn Film dann endgültig ins comichafte hebt (und wahrscheinlich dafür gesorgt hat, dass "Hardcore" noch 'ne FSK-Freigabe bekommen hat.

Die Wertung ist bei "Hardcore" tatsächlich ein bissl schwierig. Wer Found-Footage, Actionreißer und Egoshooter nicht mag, ist hier eh im falschen Film. Und selbst wenn nicht - zu der konsequent durchgezogenen Egoperspektive würde Onkel Joe sicherlich seine "einfach too much"TM-Wertung geben. Ich fand die Länge des Films noch genau richtig, hätte aber keine Minute länger sein dürfen. Außerdem bin ich froh, dass ich das Gewackel nicht auf der großen Leinwand gesehen habe, sonst hätte ich erhebliche Mehrkosten für das Reinigungsaufkommen gehabt.

Fazit:
Als Film eher ein testosterongetränkter Flachwitz (04/10), als Randale-Action schon 'ne echte Nummer (08/10)
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Reinifilm
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Re: Der Giallo-Klub Bockenheim berichtet - exklusiv für Sie!

Beitrag von Reinifilm »

Kurzreview 011 - American Cyborg: Steel Warrior (Regie: Boaz Davidson)

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Gesichtetes Medium: Blu-Ray (der Film selbst liegt nur in "SD" vor)

Kurze Zusammenfassung:

Totale Verwüstung, Abfall, Dreck und Verfall.. aber genug von meiner Wohnung - genau so sieht es auch in Amerika aus, den wir schreiben das Jahr... ähm... welches eigentlich? Jedenfalls befinden wir uns in der Zukunft, 17 Jahre nach dem Nuklearkrieg. Die Maschinen haben die Herrschaft übernommen (schlecht), Frauen kriegen keine Kinder mehr (akzeptabel - in Hinblick auf ungewollte Schwangerschaften) und die Menschheit wird von Cyborgs unterdrück (ganz schlecht).
Die freie Welt (so nannte man damals noch die USA) liegt also in Trümmern, und die Menschheit vertreibt sich die Zeit mit Bandenkriegen (kein Unterschied zu heute), Kampf ums Überleben, Feuerspuken und Tangotanzen (letzteres stimmt mich als passionierten Tangotänzer ja wieder optimistisch - die dargestellte Performance ist auch eine interessante Fusion zwischem klassischen argentinischen und modern Marsch-Tango, die in Verbindung mit leicht artistischen... aber ich schweife etwas).

Doch halt - Mary ist schwanger! Krassikowski, damit lässt sich ja die ganze Menschheit retten, hat ja bei einer anderen Mary auch schon geklappt. Aber damit die bösen Cyborgs nix von der Schwangerschaft mitbekommen, wird ihr Baby in einer externen Gebärmutter... öhm... wie sagt man da eigentlich? Zur Reife gebracht? Herangezüchtet? Ausgebrütet? Man merkt ich bin in dem Genre nicht ganz fit...
Und jetzt wird es etwas krude: In Europa hat die Menschheit die Maschinen besiegt, deswegen soll das Baby durch die Todeszone zum Hafen gebracht werden, wo es von typischen Mittelmeer-Flüchtlingsschlepperbanden einem europäischen Rebellenschiff in Empfang genommen werden soll. Diese müssen dann das Baby nach Europa bringen und eine neue Herren-Rasse heranzüchten, die den Rest der Menschheit auch noch befreit.
My Brain hurts, aber angenehmerweise hält sich "American Cyborg" nicht allzu lange mit solchem Story-Schnickschnack auf, sondern liefert das klassische "Wir-bewegen-uns-von-A-nach-B"-Handlungsgerüst (und unterscheidet sich damit klar vom "Wir-bewegen-uns-von-A-nach-B-zurück-nach-A"-Handlungsgerüst von anderen Endzeit-Filmen wie "Mad Max: Fury Road").

Ach ja, dummerweise kann das Baby nur eine begrenzte Anzahl von Stunden in dem mobilen Brutkasten überleben, ergo: Hektik-Stress-Panik. Außerdem wurden sämtlich Rebellen eliminiert und Mary wird gnadenlos von sage und schreibe einem (!) Cyborg verfolgt. Fehlt noch was? Ach ja - frauenvergewaltigende Crossdresser (fragt mich nicht...), radioaktiv-verseuchte Kannibalen und Pegida-Anhänger, die Mary abmurksen wollen als sie plötzlich ein Kopftuch trägt. OK, das mit den Pegida-Anhängern ist gelogen, aber das mit dem Kopftuch stimmt - und war für mich wie so einiges bei "American Cyborg" nicht ganz nachvollziehbar.
Nachvollziehbar jedoch, dass Mary Hilfe gebrauchen kann... und die kriegt sie in Form des Muskelmanns Austin! Und wie es sich für einen Mittneunziger-Endzeitklopper gehört, sieht Austin aus wie der Frontmann einer 90er Soft-Metalkombo oder Teilnehmers eines Miles-O'Keeffe-Lookalike-Wettbewerbs. Damit unterscheidet er sich übrigens im Look deutlich vom verfolgenden Evil-Cyborg, der eher ausschaut als ob er sich mal bei den Village People bzw. bei den New Kids Nitro (der Bösewicht bei denen könnte ein Zwillingsbruder sein) beworben hatte. Fairerweise muss man sagen: Sobal seine Augen rot leuchten, geht tatsächlich eine gewisse Bedrohlichkeit von ihm aus (alter Terminator-Trick). Lange Rede, kurze Sinn - fröhlich kämpft man sich gen Hafen. Werden sie alle heile ankommen? Wird das Baby überleben? Hat Mary vorher den Herd ausgeschaltet? Spannug pur...

Cool: Shannon...

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Noch cooler: Cannon...

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Wertung:

Man ahnt es schon: "American Cyborg" ist natürlich einer dieser spaßigen Terminator-Clone, wie sie einst in Massen die Videotheken bevölkerten (heute ist beides ja fast ausgestorben... schnief). Entstanden in einer Zeit, wo man noch nicht mit der Freundin vegetarische Snacks genießend die neuesten Serien-Hits auf Netflix goutiert, sondern sich rülpsend mit Kumpels zu Chips und Dosenbier auf dem schwarzen Kunstledersofa lümmelnd die neuesten Videohits reinzog.
Wobei "American Cyborg" als "Terminator"-Kopie anno 1993 fast schon zu spät kam, da im Vorjahr bereits "Terminator II" die Kino-Leinwände eroberte, der auch handlungstechnisch natürlich auf einem ganz anderen Niveau war. Denn nicht nur die Handlung von "Terminator" wurde hier fast übernommen, auch der ganze Look des Films sieht nach Kopie aus -immerhin: es gibt tatsächlich in "American Cyborg" eine recht originelle Überraschung, die es auch in
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gibt - und der wurde wiederum deutlich später als "American Cyborg" veröffentlicht.

Ist "American Cyborg" damit ein Film für die Tonne? Absolut nicht - den das gute alte Motto "Lieber gut kopiert, als schlecht neu fabriziert" gilt auch hier. Immerhin handelt es sich hierbei auch um ein "Cannon"-Release (leider wohl auch die letzte Veröffentlichtung unter dem Label), generell ein Garant für gute Unterhaltung. Der Film selbst ist zwar recht züchtig, aber äußerst kurzweilig. Mit einen Beitrag hierzu leistet auch die gute Kamera und der dynamische Schnitt. Die Filmmusik selbst schwankt übrigens zwischen cool und uaarwaharrr-stopf-die-Salzstangen-in-die-Ohren. Sowas wie Schauspielern tut eigentlich nur Hauptdarstellerin Nicole Hansen, was aber für ein Streifen dieser Machart eh egal ist.

Fazit: Bei American Cyborg: Steel Warrior handelt es sich klar um einen lustig-nostalgischer No-Brainer, der auch heutzutage jede Menge Spaß macht! 07/10 (inklusive einem ganz fetten Nostalgie-Punkt)

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buxtebrawler
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Re: Der Giallo-Klub Bockenheim berichtet - exklusiv für Sie!

Beitrag von buxtebrawler »

Haha, klasse Rezension, Reinschi! :D :thup: :)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
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