Sie kamen von jenseits des Weltraums - Freddie Francis (1967)

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Sie kamen von jenseits des Weltraums - Freddie Francis (1967)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: They Came from Beyond Space

Herstellungsland: Großbritannien / 1967

Regie: Freddie Francis

Darsteller: Robert Hutton, Jennifer Jayne, Michael Gough, Zina Mohyeddin, Geoffrey Wallace, Michael Gough u. A.
In einer ländlichen Gegend Englands kommt es zu einem neunfachen Meteoriteneinschlag, doch die seltsam symetrische Formation der Einschläge läßt den Chef der internen Sicherheit Richard Arden (Bernard Kay) an den Einfluß intelligenten Lebens glauben. Er beauftragt den Astronomen Curtis Temple (Robert Hutton) mit der Aufklärung, doch der erholt sich gerade von einem schweren Autounfall, bei dem ihm eine Silberplatte in den Schädel eingesetzt werden mußte, so daß Arden mit dessen Team und seiner Assistentin Lee Mason (Jennifer Jayne) vorlieb nehmen muß. Tatsächlich sind die Meteore außerirdischen Ursprung und der Kontakt mit ihnen befreit auf Energie basierende Aliens, die die Kontrolle über den Geist der Menschen übernehmen, so auch bei Arden und Mason. Als die Übernommenen anfangen, ein Bauprojekt umzusetzen und eine seltsame Seuche ausbricht, schreitet Temple selbst ein und muß all seine Findigkeit aufbieten, um die Invasoren zu stoppen, was ihn schlußendlich bis auf den Mond führt...
Quelle: www.ofdb.de

Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Sie kamen von jenseits des Weltraums - Freddie Francis

Beitrag von buxtebrawler »

„Kochendes Blut aus allen Poren!“

Der britische Genre-Regisseur Freddie Francis zeichnet für diverse Klassiker wie „Haus des Grauens“, „Frankensteins Ungeheuer“, „Der Foltergarten des Dr. Diabolo“ oder „Draculas Rückkehr“ verantwortlich, hat aber auch manch Durchschnitt auf dem Kerbholz – und mit einer Science-Fiction-Gurke wie „Sie kamen von jenseits des Weltraums“ aus dem Jahre 1967 auch mal richtig ins Klo gegriffen.

Irgendwo im Nirgendwo Englands schlagen Meteoriten verdächtig symmetrisch ein, was Richard Arden (Bernard Kay, „Der Hexenjäger“) auf den Plan ruft, der wiederum den Astronom Curtis Temple (Robert Hutton, „Aschenblödel“) mit der Erforschung des Vorfalls betrauen möchte. Doch dieser befindet sich nach einem Autounfall noch in der Regenerationsphase, hat eine Silberplatte in den Schädel eingesetzt bekommen und schickt lediglich seine Assistentin Lee Mason (Jennifer Jayne, „Die Teufelswolke von Monteville“) zusammen mit seinem Team los. Bei direktem Kontakt zu den Meteoriten ergreifen außerirdische Kräfte die Macht über Arden, Mason und Co., die von nun an im Dienste einer extraterrestrischen Intelligenz stehen. Ihr Ziel ist die Unterjochung der Erde, doch Temple hat etwas dagegen und versucht, ihre Pläne zu durchkreuzen…

„Genießen Sie das außerordentliche Privileg einer Gratisfahrt zum Mond!“

Diese Verfilmung eines mir unbekannten Invasion-aus-dem-All-Romans versucht einem nach kurzem behördlichen Kompetenzgerangel klarzumachen, die Meteoriten stammten vom Mond. Als man versucht, mit einem Hammer ein Stück aus ihnen herauszuschlagen, beginnen sie zu leuchten, Bläser-Jazz-Klänge ertönen und verursachen offenbar Nackenschmerzen und schon sind Miss Mason und ihre Kollegen nicht mehr sie selbst. Eine „Die rote Pest“ getaufte Seuche, dargestellt durch rote Punkte auf der Haut, lässt auch nicht lange auf sich warten und droht, die Menschheit dahinzuraffen. Doch glücklicherweise schreitet Curtis Temple ein – und bedroht die außerirdisch Infiltrierten zunächst mit seinem Rolls Roys… Auf der abgeriegelten Farm beobachtet er schließlich einen Raketenstart und nach Schießereien wie in einem Action-Krimi gelingt es ihm, einzudringen. Er findet Leichen und wird gefangengenommen, soll ebenfalls getötet werden, kann sich jedoch befreien.

„Im Laufe der Zeit wurden wir zu körperlosen Intelligenzwesen. Wir bestehen nur aus geistiger Energie.“

Das klingt alles wesentlich aufregender, als es ist, tatsächlich dominiert in Francis‘ Film bis hierhin etwas steifer britischer Charme und wirklich aufsehenerregend wirkt hier noch nicht viel. Auf zunehmend spektakuläre Weise unfreiwillig komisch gerät es indes, wenn Temple herausfindet, dass sein Silberimplantat gegen die Invasoren schützt und einen albernen Helm sowie eine Strahlenpistole baut, mit deren Hilfe er Mason zurückholt. Mit ihrer Hilfe wiederum gelangt man erneut auf die Anlage, wo kurzerhand die in Richtung Mond abfliegende Rakete geentert wird, in der die Peiniger jedoch schon auf sie warten. (Achtung, Spoiler!) Zusammen wird man auf dem Erdtrabanten vom Mondmenschmeister und seinen Sklaven in bunten Gewändern erwartet. Der Obermufti kommt sich mächtig schlau vor und berichtet, dass sie vom Planeten Sam (o.ä.) kämen und dringend Körper benötigten, deshalb der ganze Buhei. Die Pest-Opfer leben und wurden auf dem Mond versklavt, es ist wieder Zeit für Schießereien und Schlägereien, dazu dudelt vergnügt der Jazz-Score und letztendlich gelingt es, sich zu einigen: Temple will den bedauernswerten Energiewesen helfen, Francis reicht das für ein Happy End und dem Zuschauer bleibt vorenthalten, wie Temple das anstellen will…

Francis’ Variation der „Body Snatchers“-Thematik wirkt angesichts des Produktionsjahrs wie ein unfreiwillig trashiger Low-Budget-Anachronismus, denn die Zeit für derart naive Science-Fiction-Vehikel war 1967 eigentlich vorbei. Zudem erscheint „Sie kamen von jenseits des Weltraums“ reichlich hüftsteif und undurchdacht zusammengeklatscht, in seinen lieblosen Kulissen in Sachen Schauwerte ausgebremst – einzige wirkliche Spezialeffekte sind ein paar bunte Spiralen – und jegliche Magie vermissen lassend. Das den Invasoren gegenüber versöhnliche Ende scheint einen Gegenpol zu den militärischen o.ä. Lösungen der cineastischen Vorbilder bilden zu wollen, was es jedoch nur noch schlimmer macht. Da kann auch die Besetzung nichts mehr herausreißen (u.a. Michael Gough, „Dracula“, in einer Nebenrolle) und so bleibt unterm Strich ein obskures Kuriosum in der Geschichte des britischen phantastischen Films, das mit seiner unfreiwilligen Komik unterhält, aber eigentlich unter dem Niveau verdienter „Hammer Film Productions“-Regisseure ist.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Sie kamen von jenseits des Weltraums - Freddie Francis

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 11.09.2020 bei White Pearl Movies als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook:

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Extras:
16-seitiges Booklet

Bemerkungen:
- Limitiertes Mediabook (Blu-ray + DVD)
- Digital remastered
- Blu-ray in HD neu abgetastet

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=104972

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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