Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos (1974)
Moderator: jogiwan
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Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos (1974)
Als eine Prostituierte zur Faschingszeit um 5 Uhr morgens aus der Kneipe nach Hause torkelt, findet sie im Eingangsbereich des Hauses einen Mann tot vor, der in klassischer Jesus-Pose an der Wand gekreuzigt wurde. Winter hieß der Alte, und Satanist soll er gewesen sein.
Seine einzige Verwandte ist Magdalena, die als Vollwaise in einem Mädchenwohnheim lebt, und deren 18. Geburtstag in Kürze bevorsteht. Doch just nach Opis Tod verwandelt sich Maggilena: Tobsuchtsanfälle, Schaum vor dem Mund, übermenschliche Kräfte, und stets kann sie sich an nichts erinnern. Die Heimleiterin (Elisabeth Volkmann) ist schnell überfordert von der Situation und der Hausarzt ist bald mit seinem Latein am Ende. Überraschenderweise will Maggi den Pfarrer Conrad in der Kirche aufsuchen, bei dem sie früher im Kirchenchor gesungen hat. Dessen Begeisterung ist aber nach Magdalenas Begrüßung "Na, du Nonnenficker" rasch getrübt...
Immer mehr kommt der Pfaffe zu der Ansicht, dass hier exorzistische Methoden angewendet werden müssten, doch zunächst hat der Psychiater Prof. Falk das sagen, außerdem hat der Prof. noch einen Assistenten namens Dr. Scholz (Michael Hinz), der sich in die Teufelsbraut verguckt hat und umgekehrt, aber das Mädel ist nicht ungefährlich, wie vorher zwei Freunde in einem bayerischen Wirtshaus erfahren mussten. Beide werden unabhängig von der Winter aufgegeilt, dann macht sie mit dem einen rum, der andere kommt rein, ist naturgemäß angesäuert, doch M. behauptet, dass der Erste sie vergewaltigen wollte. Es kommt zu einer Schlägerei zwischen den beiden Männern, dann fordert die Maggi die beiden zum Kampf auf. "Der Gewinner kriegt mich!" Worauf der eine Mann seinen Freund kurzerhand mit einem Messer absticht...
Ja, Friedkins EXORZIST hat auch Einfluß auf die hiesige Filmproduktion gehabt. Da Schmierfink Walter Boos (getarnt durch das Pseudonym Michael Walter) am Ruder stand, ist nicht weiter verwunderlich, das Magdalena reichlich ihre körperlichen Vorzüge zeigen darf und Obszönitäten absondert ("will was in die Fotze!")
Die Hauptrolle bekam Dagmar Hedrich, zu der es in den Credits heißt "Zum ersten Mal auf der Leinwand". Vermutlich war es auch das letzte Mal...
Den Pater spielt übrigens Rudolf Schündler, womit wir noch eine Verbindung zum Original-Exorzisten hätten, allerdings nicht unbedingt ein Karrieresprung...
Schündler war ja auch in Argentos "Suspiria" (wenn auch nicht in der von Kai32nrw erbetenen deutschen Kinofassung...), und ich glaube ja, dass Argento ein heimlicher Fan dieses Films war. Suspiria spielt zwar in einer Tanzschule und nicht in einem Mädchenwohnheim, und generell ist ein Vergleich beider Filme pure Blasphemie. Doch schon bei Boos passieren merkwürdige Dinge auf dem Dachboden, die Treppe wird auffällig oft ins Bild gesetzt, einen Hund gibt's im Heim auch. Und auch wenn das echte "Haus zum Walfisch" in Freiburg steht, soll "Suspiria" (wie "Magdalena") ja wohl in München spielen.
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Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
Klingt SEHR interessant. Würde ich gern mal sehen!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
Na klar.buxtebrawler hat geschrieben:Klingt SEHR interessant.
Scan der "Constantin" Voranzeige für das Kino - Mai 1974.
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Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
Dämonismus? Exorzismus? Okkultismus?
Ein wahrhaft ungeheuerlicher Film
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Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
Darauf hat 1974 sicherlich die Welt gewartet: Softsex-Schmuddel-Filmer Walter Boos versucht sich an einem (S)Exorzismus-Film. Herausgekommen ist dabei „Magdalena – Vom Teufel besessen“, ein unglaublich unbeholfener Versuch in Sachen sleazigen Horrors. Selbst Schauspieler(innen) wie Elisabeth Volkmann, Sascha Hehn und Rudolf Schündler, die ebenfalls vom Teufel geritten sein mussten, hier mitzumachen, vermögen diesen Trash-Flick nicht über Amateur-Niveau hinauszuheben. Wähnte ich mich anfangs noch in einem biederen deutschen TV-Krimi, bekam ich schon nach kurzer Zeit die grobe Sleaze-Kelle serviert, wenn Magdalena nackt wie Gott respektive der Beelzebub sie schuf umherläuft, unflätige Schimpfkanonaden ablässt, notgeile Lüstlinge gegeneinander ausspielt, Einrichtungsgegenstände an Drähten durch die Gegend fliegen lässt und brutal wehrlose Papptüren eintritt, dass Opi senkrecht im Bett steht. Ab und an muss sie auch die Beine breit machen, um nachdrücklich eine Begattung einzufordern oder sich vom Deibel durchnehmen zu lassen. Begleitet von hölzernen Dialogen in einem schlechten, amateurhaften Ton wütet sie so in deutschen Heimatfilmkulissen, dass es eine wahre Freude für jeden Trash- und Kuriositäten-Freund sein dürfte. Leider ging dem Drehbuch am Ende ziemlich die Luft aus, als anstelle eines herrlich dreckigen Exorzismus’ eine hochgradig alberne „Magdalena würgt eine Mini-Schlange aus“-Szene kredenzt wurde, bei der zu allem Überfluss auch noch auf dem armen Tier von asozialen Schauspielern herumgetrampelt wurde. Buh! Für „Magdalena“-Darstellerin Dagmar Hedrich blieb dies übrigens der einzige Film. Ob sie nachträglich doch noch vom Teufel geholt oder schlicht auf einer schwarzen Liste für fragwürdiges Schauspiel in einem fragwürdigen Film gelandet ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
„Das kann einem manchmal so zufliegen, so ein Anfall, da brauchen Sie keine Angst zu haben. Und jetzt bekommen sie ein gutes Schlafmittel injiziert, dann schliefen sie prächtig und tief. Und morgen früh komme ich wieder her, dann plaudern wir die ganze Krankheit einfach weg.“
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
Du bist auf dem richtigen Weg, Bux!
Und als nächstes reviewt der Buxtebrawler dann Hubert Franks "Unschuldig durch die Hölle"...
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- buxtebrawler
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Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
Ausgerechnet Magdalena wies mir den weg?ugo-piazza hat geschrieben:Du bist auf dem richtigen Weg, Bux!
Immer her mit dem Schundugo-piazza hat geschrieben:Und als nächstes reviewt der Buxtebrawler dann Hubert Franks "Unschuldig durch die Hölle"...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
buxtebrawler hat geschrieben:Leider ging dem Drehbuch am Ende ziemlich die Luft aus, als anstelle eines herrlich dreckigen Exorzismus’ eine hochgradig alberne „Magdalena würgt eine Mini-Schlange aus“-Szene kredenzt wurde, bei der zu allem Überfluss auch noch auf dem armen Tier von asozialen Schauspielern herumgetrampelt wurde.
Schon mal was von F/X gehört?
Die Deutschen waren da in den frühen 70igern bereits Vorreiter in Sachen Technik.
Zwischen deinen Zeilen lese ich heraus, dass Du Dich köstlich amüsiert, und es bis vor kurzem nicht für möglich gehalten hast, dass so ein Film im Jahre 1974 in Deutschland entstehen konnte.
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Re: Magdalena - vom Teufel besessen - Walter Boos
Du liest richtig.Santini hat geschrieben:Zwischen deinen Zeilen lese ich heraus, dass Du Dich köstlich amüsiert, und es bis vor kurzem nicht für möglich gehalten hast, dass so ein Film im Jahre 1974 in Deutschland entstehen konnte.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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