Kaiserschmarrndrama
Deutschland 2021
Regie: Ed Herzog
Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Gerhard Wittmann, Daniel Christensen, Maria Hofstätter, Stephan Zinner, Ferdinand Hofer, Max Schmidt, Sigi Zimmerschied, Thomas Kügel, Ferdinand Hofer, Michael Ostrowski, Nora Waldstätten, Sarah Viktoria Frick, Thomas Mraz
OFDB
Deutschland 2021
Regie: Ed Herzog
Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Gerhard Wittmann, Daniel Christensen, Maria Hofstätter, Stephan Zinner, Ferdinand Hofer, Max Schmidt, Sigi Zimmerschied, Thomas Kügel, Ferdinand Hofer, Michael Ostrowski, Nora Waldstätten, Sarah Viktoria Frick, Thomas Mraz
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Der Eberhofer Franz baut. Auf dem Hof seiner Eltern baut er ein schniekes Doppelhaus. Für sich und seine Susi. Und Sohn Pauli. Und für den Bruder Leopold mit Frau und Kind. Und mit Gemeinschaftssauna im Keller. Der Eberhofer Franz ist hochgradig genervt von diesem Bau, den er gar nicht will, und da ist er gar nicht so unglücklich als der Vater von der einer Reise wiederkommt, den Rohbau sieht, und sofort das Protestieren beginnt. Zuerst nur mit Worten, dann mit einer Sprayaktion, und schließlich mit einer Haus-Besetzung. Die Susi wiederum hat sich eigentlich auf das Haus gefreut, und ist stocksauer auf den Franz. Und der Rudi? Der Rudi sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl, macht einen auf Elend, terrorisiert seine Umwelt, und zieht mitsamt Rollstuhl beim Franz ein. Und wegen des Rollstuhls natürlich nicht in Franz‘ altem Kinderzimmer, sondern Franz persönlichem Refugium, dem ebenerdigen Saustall. Was die Susi wiederum tierisch nervt. Hund Ludwig geht es sehr schlecht, der scheint im Sterben zu liegen, aber was hat denn die Tierärztin schon für Ahnung. Ach ja, und eine Leiche wird auch noch gefunden. Tatverdächtig? Freund Simmerl …
OK, KAISERSCHMARRNDRAMA ist der siebte Teil einer Filmserie, und für Neueinsteiger sind weder diese Folge noch diese Besprechung geeignet, das gebe ich zu. Wer sich mit der Serie um den niederbayerischen Landpolizisten Eberhofer und seinen kriminalistischen Nervkumpel Birkenberger auseinandersetzen möchte, sollte, um die horizontale Handlung einerseits, und die über die Serie verteilten Running Gags andererseits zu verstehen, mit Leberkässemmel und Bier bewaffnet beim DAMPFNUDELBLUES beginnen, der auch als Krimi gut funktioniert. Seither wird der Krimianteil von Teil zu Teil weniger, aber dafür hat das Team um Regisseur Ed Herzog dieses Mal den richtigen Hebel gefunden, um den komischen Teil auch wieder richtig komisch zu gestalten, und nicht so gezwungen und peinlich wie beim letzten Mal. Der Vater ist sehr niederbayerisch am Granteln und Schimpfen (da kann man noch richtige Schimpfworte lernen!), der Franz wird immer verzweifelter wegen dem Ludwig und wegen seiner eigenen misslichen Situation, der Rudi nervt mit seiner Zwangspsychose immer mehr (und wird auch wieder richtig komisch), ach ja, und dann ist da noch die Leiche. Eine erschlagene Frau, die in ihrer Freizeit als Sexarbeiterin im Internet unterwegs war. Sehr zum Entsetzen ihres Bruders, des Pfarrers.
Jede Menge Konfliktstoff also, und jede Menge Situationskomik, die dieses Mal genau auf den Punkt daherkommt und erstklassig aufgelöst wird. Sebastian Bezzel hat die Kunst des Slowburns mittlerweile perfektioniert, und ergänzt sich mit dem cholerischen Simon Schwarz aufs Vortrefflichste. Nein, im Gegensatz zu dem schwachen LEBERKÄSJUNKIE macht das KAISERSCHMARRNDRAMA wieder richtig Spaß, und es ist sogar Zeit für vollkommen surreale Episoden wie die, wo der Flötzinger Ignaz oben ohne mit Stahlhelm auf seinem Mofa mit 125 km/h durch das Land braust und eine Radarstation vom Simmerl Max zerschlägt. Großes Kino!
7/10