Der Würger von Schloss Blackmoor - Harald Reinl (1963)

Moderator: jogiwan

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sid.vicious
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Der Würger von Schloss Blackmoor - Harald Reinl (1963)

Beitrag von sid.vicious »

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Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
Produktion: CCC Filmkunst GmbH (Artur Brauner)
Erscheinungsjahr: 1963
Regie: Harald Reinl
Drehbuch: Gustav Kampendonk, Ladislas Fodor
Kamera: Ernst W. Kalinke
Schnitt: Walter Wischniewsky
Musik: Oskar Sala
Länge: ca. 87 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller:
Karin Dor: Claridge Dorsett
Harry Riebauer: Inspektor Jeff Mitchell
Rudolf Fernau: Lucius Clark
Hans Nielsen: Tavish
Ingmar Zeisberg: Judy
Walter Giller: Lord Edgar Blackmoor
Dieter Eppler: Butler Anthony
Hans Reiser: Mike Pierce
Richard Häussler: Rechtsanwalt Dr. Tromby
Peter Nestler: Tom
Gerhard Hartig: Kriminalassistent Watson
Albert Bessler: Gärtner Sebastian
Werner Schott: Scotland-Yard-Chef
Carl de Vogt: Arzt
Stephan Schwartz: Philip, genannt Phips
Egon Vogel: Postbeamter
Klaus Miedel: Stimme des Würgers

Lucius Clark ist ein angesehener Mann in der Gesellschaft. Allerdings hat auch er eine dunkle Seite, die sich in Form von der ungesetzlichen Veräußerung von Diamanten darstellt. Als auf seinem Anwesen ein Würger sein Unwesen treibt, gerät auch Clarks Nichte Claridge Dorsett in Gefahr.

Harald Reinls Film zählt zu den Konkurrenzproduktionen der Edgar Wallace Reihe. Bei der Romanvorlage handelt es sich um ein Werk von Bryan Edgar Wallace. Erfreulich, dass sich der Film weniger auf einen Scherzkeks Marke Eddie Arend konzentriert, als viel eher ernsthaft zur Sache geht. Der Part von Walter Giller als Lord Edgar Blackmoor mag zwar zu leichter Belustigung führen, ist allerdings nicht von einer Penetranz gezeichnet und somit erweist sich dieser als nicht sonderlich aufdringlich.

Der Film mag in der damaligen Zeit, auf Grund einiger Enthauptungen als durchaus zwiespältig für den einstigen Kritiker erscheinen. Allerdings sind die Darstellungen heute wenig von Belang, so dass selbst eine 16er Freigabe sehr hoch angesetzt ist.

„Der Würger von Schloss Blackmoor“ verzichtet eher auf das Edgar Wallace Verfilmungsschema, das vereinzelnd von Humor gezeichnet war. Dieser Film geht recht ernsthaft zur Sache, was ihm auch gut zu Gesicht steht. Einige Szenen sind aus meiner Sicht zwar recht theatralisch ausgefallen (Lucius Clark und seine Herzprobleme) und klopfen schon an die Tür des unfreiwilligen Humors. Dieses sollte allerdings nicht überbewertet werden.

Harry Riebauer liefert als Inspektor Jeff Mitchell eine im oberen Durchschnitt anzusiedelnde Leistung. Relativ unterkühlt, aber in keiner Weise negativ. Karin Dor ist als Claridge Dorsett über jeden Zweifel erhaben.

Optisch bekommt der Zuschauer einige schöne Szenen in den Kellergewölben des Schlosses geliefert, sowie eine ansprechende Maskierung des Würgers.

Fazit: Ein gelungener deutscher Krimi mit einer wie fast immer großartigen Karin Dor, die allein durch ihre Präsenz das Gesamtwerk aufwertet.
7/10
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buxtebrawler
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Re: Der Würger von Schloss Blackmoor - Harald Reinl

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 23.10.2020 bei Pidax noch einmal auf DVD:

Bild

Extras:
- Booklet mit vielen Bildern und Infos (Nachdruck der Illustrierten Film-Bühne)
- Hörspielfassung mit Norbert Langer als Erzähler (MP3)
- Bildergalerie

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=104291
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Maulwurf
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Re: Der Würger von Schloss Blackmoor - Harald Reinl (1963)

Beitrag von Maulwurf »

Der Würger von Schloss Blackmoor
Der Würger von Schloss Blackmoor
Deutschland 1963
Regie: Harald Reinl
Karin Dor, Harry Riebauer, Rudolf Fernau, Hans Nielsen, Dieter Eppler, Hans Reiser, Richard Häussler, Ingmar Zeisberg, Walter Giller, Peter Nestler, Gerhard Hartig, Albert Bessler


Der Würger von Schloß Blackmoor.jpg
Der Würger von Schloß Blackmoor.jpg (110.96 KiB) 531 mal betrachtet
OFDB

Nach langem Dienst für die Krone in Südafrika steht Lucius Clark nun die Adelung ins Haus: SIR Lucius Clark. Er platzt fast vor Stolz, und weil ein Ritter seiner Majestät der Königin keine schmutzigen Schulden haben darf, ist Sir Lucius bereit, seine Verbindlichkeiten an den schmierigen Nachtclubbesitzer Tavish zurückzuzahlen, und zwar in Form von Rohdiamanten. Rohdiamanten, die er seinem damaligen Partner Mannings gestohlen, und diesen dann ermordet hat. Doch ein Mensch weiß offensichtlich von dieser Tat, und droht Sir Lucius mit dem Tode. Zuerst muss der Aufseher des Schlosses dran glauben, und dann der Bote, der die Diamanten nach London bringen soll. Tavish geht davon aus, dass Sir Lucius ihn bescheißen will, und Sir Lucius selber bekommt es zunehmend mit der Angst zu tun. Jeder in seinem Umfeld könnte der Würger sein. Jeder! JEDER!!

Bild Bild

Wenn man die frühen Edgar Wallace-Filme der Rialto ein paar mal gesehen hat, dann sind auch die anderen Filme aus dieser Zeit, die sich an den Erfolg der Rialto anhängen wollten, ein wenig wie Nachhausekommen: Ein habgieriger Schlossbesitzer, eine hübsche Nichte die sich in den ermittelnden Inspektor verliebt, ausgesprochen zwielichtige Gestalten in der Umgebung des Schlosses, schmierige und lichtscheue Finsterlinge der Londoner Unterwelt die ein Schnäppchen wittern, der Nebel wabert durch das Moor, das Feuer flackert im Kamin, und ein Schrei gellt durch das dunkle Schloss …

Das ist es, was man bei dieser Art Film aus dieser Entstehungszeit erwartet, und das ist es im Wesentlichen auch, was DER WÜRGER VON SCHLOSS BLACKMOOR bietet. Oder, wie es das Hamburger Abendblatt 1963 schrieb: „Auch hier Schloßgewölbe, Nebelschwaden und das bis zuletzt gewahrte Geheimnis des Maskierten als bewährte Spannungsträger.“ (1)
Dazu gern gesehene Schauspieler in ihren Standardrollen: Karin Dor als selbstbewusste und doch feminine Reporterin, Harry Riebauer als alleskönnender Inspektor, Rudolf Fernau ist der hinterfotzige Lucius Clark, Dieter Eppler sein halb wahnsinniger Butler und Gehilfe, Hans Nielsen der Nachtclubbesitzer und Richard Häussler der miese Anwalt Dr. Tromby. Walter Giller hat hier die Rolle des kauzigen Schlossbesitzers Sir Blackwood bekommen, und kalauert sich angenehmerweise nicht von Szene zu Szene wie Eddy Arent in den Filmen der Konkurrenz, sondern bleibt britisch-distinguiert und ernst, was vor allem im Showdown zu einigen starken Momenten führt. Und mittendrin das heute eher unbekannte Gesicht Ingmar Zeisberg als Gräfin und Bardame, als Zünglein an der Waage der Begierden. Leidenschaft, Habgier und Ehrgeiz gehen in dieser Frau eine starke Symbiose ein, machen ihre Szenen zu etwas Besonderem und geben dem Film Schliff und Format.

Wie gesagt, diese Filme sind wie wenn man nach Hause kommt. Man weiß was einen erwartet, und genau deswegen schaut man sich so etwas ja auch an. Eine Mischung aus angenehmen Grusel und wohliger Spannung, psychotischen Adligen, gierigen Gaunern, respektablen Polizisten, und über allem das wohlgesetzte Flair des britischen Empires Made in Berlin. Wobei ein paar echte Straßenaufnahmen aus dem London des Jahres 1963 noch für zusätzliches Flair sorgen, genauso wie rollende Köpfe und der Umstand, dass Inspektor Mitchell in den erstklassigen Actionszenen dem Würger ziemlich unterlegen scheint. Mit einem Wort: Spannend!

Bild Bild

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Der_W%C3% ... _Blackmoor

7/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Der Würger von Schloss Blackmoor - Harald Reinl (1963)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 07.05.2021 bei Pidax auf Blu-ray:

Bild

Extras:
- Hörspielfassung mit Norbert Langer als Erzähler (MP3)
- Bildergalerie

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=107643
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Der Würger von Schloss Blackmoor - Harald Reinl (1963)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 18.11.2021 bei WMM noch einmal auf Blu-ray im Mediabook:

Bild

Extras:
- 16-seitiges Booklet "Schöner Schrecken" von Mike Blankenburg
- Bonus-DVD mit weiterem Horrorfilm

Bemerkung:
Limitiert auf 111 Stück.

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=114145
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Der Würger von Schloss Blackmoor - Harald Reinl (1963)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 24.03.2023 noch einmal bei Pidax innerhalb der "Bryan Edgar Wallace Krimi-Collection"-9-DVD-Box:

Bild

Beinhaltet:
Das Geheimnis der schwarzen Koffer
Der Würger von Schloss Blackmoor
Der Henker von London
Das Phantom von Soho
Das Ungeheuer von London-City
Das 7. Opfer
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Der Todesrächer von Soho
Das Geheimnis des gelben Grabes

Bemerkungen:
9 DVDs in einem Keepcase mit Wende-Inlay (inwendig ohne FSK-Logo)

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=122221
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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