Walkabout - Nicolas Roeg (1971)

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horror1966
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Walkabout - Nicolas Roeg (1971)

Beitrag von horror1966 »

Walkabout_US1a.jpg
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Walkabout
(Walkabout)
mit Jenny Agutter, Luc Roeg, David Gulpilil, John Meillon, Robert McDarra, Peter Carver, John Illingsworth, Hilary Bamberger, Barry Donnelly, Noeline Brown, Carlo Manchini
Regie: Nicolas Roeg
Drehbuch: Edward Bond / James Vance Marshall
Kamera: Nicolas Roeg
Musik: John Barry
FSK 12
Australien / 1971

Nach dem Selbstmord des Vaters scheint ein Geschwisterpärchen im australischen Outback verloren. Als sie einen jungen Aborigine treffen, der sich auf seinem WALKABOUT befindet (einem traditionellen Initiations-Ritual, bei dem ein Heranwachsender beweisen muss, dass er mehrere Monate allein im Busch überleben kann), lernen auch die Kinder, in der Wildnis zu überleben. Bald entstehen jedoch aus dem Zusammenprall zweier Kulturen große Konflikte...

Bei "Walkabout" hat man es mit einem sehr aussergewöhnlichen Filmerlebnis zu tun, das ganz sicher nicht unbedingt die breite Masse anspricht. Es ist ein eher unspektakulärer Film, in dem eigentlich nicht viel passiert, der aber unheimlich viele Eindrücke beim Zuschauer hinterlässt, die man in dieser Form nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Regisseur Nicolas Roeg ist es hier ganz fantastisch gelungen, die extremen Gegensätze zwischen Europäern (die Kinder sind Engländer) und den australischen Ureinwohnern herauszuarbeiten und in Szene zu setzen.

Die absolute Stärke dieses Filmes sind ganz eindeutig die hervorragenden Bilder, die man hier zu sehen bekommt. Roeg, der auch für die Kameraarbeit verantwortlich war, bedient den Betrachter hier mit einzigartigen Landschaftsaufnahmen, die allesamt an Originalschauplätzen im australischen Outback entstanden sind und eine sehr starke Faszination ausüben, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Einerseits präsentieren sich einem Bilder von vollkommen ausgedörrten Landabschnitten, auf der anderen Seite werden immer wieder Plätze eingeblendet, die durch eine malerisch wirkende Vegetation bestechen. Gerade dieser dargestellte Gegensatz macht "Walkabout" so besonders und einzigartig, was sich natürlich auch auf den Zusammenprall der vollkommen unterschiedlichen Kulturen bezieht, der hier stattfindet.

Es kommt nicht sehr oft vor, das man einen Film zu sehen bekommt, in dem so gut wie nichts passiert, der aber doch so unendlich viel auszudrücken vermag. Auf manch einen mag dieses Werk vielleicht zähflüssig oder gar langatmig wirken, doch wer sich den hier gezeigten Impressionen öffnen kann, der erlebt ein aussergewöhnlich gutes Filmerlebnis. Allein die Kraft der hier gezeigten Bilder wirkt hier so gewaltig, das man sich der vorhandenen Faszination dieses Filmes einfach nicht erwehren kann. Auch die vielfältige Fauna Australiens, die man hier präsentiert bekommt, trägt zum erstklassigen Gesamtbild bei, man bekommt Tiere zu sehen, von denen man nicht wusste, das es sie gibt.

So kann man letztendlich festhalten, das "Walkabout" ein Film ist, bei dem man von Beginn an wissen sollte, auf was man sich einlässt. Nicht unbedingt für die breite Masse geeignet, aber für Freunde intensiver und ausdrucksstarker Filme eine absolute Bereicherung. Ein Film, der allein durch seine imposanten Bilder zu überzeugen weiss und einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0 Mono
Bild: 1,78:1 (16:9 Anamorph Widescreen)
Laufzeit: 96 Minuten
Extras: Fotogalerie, Biografien, Programmhinweise
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buxtebrawler
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Re: Walkabout - Nicolas Roeg (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 06.01.2023 bei Pidax noch einmal auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild

Extras:
Dokumentation „One Red Blood“ (dt. Untertitel), Q&A mit Nicolas Roeg, Jenny Agutter und Luc Roeg, Einführung von Nicolas Roeg & Bildergalerie

Bemerkungen:
- Remastered Edition
- Neue 4K-Abtastung

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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