Nightmare on the Street - John D. Lamond (1980)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Nightmare on the Street - John D. Lamond (1980)

Beitrag von jogiwan »

Nightmare on the Street

Bild

Originaltitel: Nightmares

Alternativtitel: Stagefright

Herstellungsland: Australien / 1980

Regie: John D. Lamond

Darsteller: Jenny Neumann, Gary Sweet, Nina Landis, Max Phipps, u.a.

Story:

Schauspielerin Helen hat im Kindesalter den Unfalltod ihrer Mutter mitverschuldet und ist seitdem etwas irre. Das hindert die hübsche Frau aber nicht, Theaterschauspielerin zu werden und in einer extravaganten Produktion eines ambitionierten Regisseurs mitzuwirken. Doch die Vergangenheit holt Helen ein, als sie sich in einen Kollegen verliebt und schon bald geschehen im Umfeld der Truppe und auch im Theater bizarre Morde...
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jogiwan
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von jogiwan »

Brutaler und recht freizügiger Slasher aus Down Under, der eigentlich gar nicht so doof daherkommt, aber leider über eine ziemlich doofe Story verfügt. Bei "Nightmare" weiß man von der ersten Sekunde, wer für die blutigen Morde zuständig ist und daher hält sich die Spannung auch arg in Grenzen. Dabei wäre der Aussie-Slasher gar nicht so verkehrt und verfügt über gelungene Settings und sympathische Darsteller. Das hilft dem Teil aber auch nicht über das untere Mittelmaß hinaus. Kein Highlight und 4,5/10
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DrDjangoMD
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von DrDjangoMD »

Der Jahrgang überrascht mich, ich dachte, als ich den Threat sah, dass es sich hierbei wohl um einen "Elm Street"-Mockbuster handelt. Das Cover fand ich sah auch mehr nach den 90ern als 80ern aus. Wisst ihr ob es vielleicht ein anderes Cover, Poster von dem Film gibt, ich hab keins gefunden.
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jogiwan
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von jogiwan »

DrDjangoMD hat geschrieben:Der Jahrgang überrascht mich, ich dachte, als ich den Threat sah, dass es sich hierbei wohl um einen "Elm Street"-Mockbuster handelt. Das Cover fand ich sah auch mehr nach den 90ern als 80ern aus. Wisst ihr ob es vielleicht ein anderes Cover, Poster von dem Film gibt, ich hab keins gefunden.
Deutsche VHS:

Bild Bild
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DrDjangoMD
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von DrDjangoMD »

Ahhh, DAS waren die 80er. Danke schön!
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jogiwan
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von jogiwan »

kommt am 23. September 2011 von CMV-Laservision! :D
"Du hast Deine Mutter getötet ... Du warst es!" Diese Worte brennen sich der kleinen Helen ins Gedächtnis. Noch Jahre später - Helen ist inzwischen eine attraktive junge Frau und erfolgreiche Theaterschauspielerin - quälen sie Albträume, wacht sie nachts schweißgebadet auf, das Bild ihrer lachenden Mutter und deren schmierigen Liebhaber vor Augen. Langsam vermischen sie sich mit anderen schrecklichen Träumen, z.B. von Pärchen, die irgendwo im Liebesspiel vertieft nicht merken, dass sich jemand anschleicht. Und dann die Sekunden des Entsetzens, wenn das Messer im Schein der Lampe aufblitzt ... oder ist es gar Realität?

Originaltitel: Nightmares
Land/Jahr: Australien 1980
Genre: Horror, Thriller, Slasher
Regie: John D. Lamond
Cast: Jenny Neumann, Gary Sweet, Nina Landis, Max Phipps, John Michael Howson

Bonusmaterial:
- Original Trailer
- John Lamond Trailer Reel
- umfangreiche Bildergalerie
- Programmtrailer
- animierte interaktive Menüs

Laufzeit: ca. 80 Min
Bildformat: 2,50:1 (anamorph)
Sprache: Deutsch, Englisch
Tonformat: DD 2.0

FSK: Keine Vermietung oder Verkauf an Kinder und Jugendliche / Juristisch geprüft: Strafrechtlich unbedenklich

BestNr: CMV 0675-DVD
EAN: 4042564133196

VÖ-Datum: 23.09.2011 (Verkauf)
(quelle: exposed / facebook)
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jogiwan
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von jogiwan »

gerade auf Deutsch geguckt... Irgendwie hat er mir bei der zweiten Sichtung dann doch eine Spur besser gefallen, auch wenn sich die Spannung abermals arg in Grenzen hält. Irgendwie ist das Teil dann aber doch sympathisch. Ich erhöhe auf 5,5/10 :D
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Blap
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von Blap »

Bild
Kleine Hartbox (Cover B) von CMV



Nightmares (Australien 1980, Originaltitel: Nightmares)

Scherbenhaufen

Noch immer leidet Helen Selleck (Jenny Neumann) unter ihrer traumatischen Vergangenheit, im Kindesalter erlebte sie Ruchlosigkeit und Tod der eigenen Mutter hautnah. Inzwischen ist die junge Frau eine talentierte Schauspielerin, Regisseur George D'alberg (Max Phipps) engagiert die Nachwuchskraft für ein kurz vor der Premiere stehendes Theaterstück. Auch Terry Besanko (Gary Sweet) ergattert eine Rolle, überdies scheint er Helen sehr zugetan, bemüht sich charmant um Nähe. Derweil wird Helen von grausigen Albträumen und Visionen geplagt, bald ereignen sich fürchterliche Morde im Umfeld des Schauspielhauses ...

Bewusst halte ich den Inhaltseinblick zu "Nightmare on the Street" (Titel für den deutschen Markt) kurz. Zwar wird der Streifen gern in die Schublade Slasher sortiert, doch Regisseur John D. Lamond gönnt sich immer wieder Blicke über den Tellerrand, bricht Grenzen des Genres auf. So fällt zunächst die recht offensive Gestaltung diverser Nacktszenen ins Auge, offensichtlich kann und will Lamond seinen Bezug zu erotischen Werken nicht leugnen. Morde machen nicht durch besonders spektakuläre Effekte auf sich aufmerksam, versprühen eher eine bedrückende bis nahezu verstörende Stimmung. Wenn in diversen Klassikern und Mitläufern der -oft maskierte- Schlitzer meuchelt, macht sich beim Zuschauer angenehme Horroratmosphäre breit. Hier greift dieses ungeschriebene Gesetz nicht, hier wird die wohlig blutwarme Suhle zur unbequemen Lava des Schmerzes. "Nightmares" stellt Killer und Motiv klar in den Raum, dreht Ensemble und Betrachter dennoch durch den Fleischwolf, nicht nur Glas zerspittert im Wahn aus Lust, Leid und Terror. Nicht minder elektrisierend Schnitt- und Szenenfolge, Taumel zwischen Hektik und Liebe zum Detail, bei Betrachtung des Gesamtpakets durchweg stimmig.

Großes Lob für Hauptdarstellerin Jenny Neumann. Wüste Übertreibungen treffen subtile Zwischentöne, Schönheit wird im Eiltempo zur Haßfratze, zu keiner Sekunde lässt mich die junge Dame unberührt, nie war hemmungslose Übertreibung prächtiger. Gary Sweet sorgt für Ansätze von Erdung, sein Terry ist ein angenehmer Typ, wünschen wir ihm Glück (was freilich ein hoffnungsloses Unterfangen bleibt). Max Phipps poltert als schablonenhafter Regisseur durch den Saal, zeigt sich zunehmend dünnfellig. Vor allem John Michael Howson darf für herrliche Momente sorgen, in der Rolle des tuntigen Kritikers Bennett Collingswood spuckt er Gift und Galle, will manchen Beteiligten nicht nur auf den schmerzempfindlichen Zahn fühlen. Ich möchte mich nicht in endlosen Auflistungen ergehen, belasse es bei herausragenden Charakteren, verneige mich erneut vor Jenny Neumann!

Ist "Nightmares" Kunst im Schundgewand? Schund im Kunstgewand? Großes Kino auf kleinem Fuß? Vielleicht die verkannte Avantgarde des Schlitzerfilms? Egal zu welchem Ergebnis man kommen mag, sofern überhaupt ein Stempel haftet, dieses Werk ist ein besonderer Film, ergißt sich abseits des großen Stroms in mein Herz, Hirn und den fahlen Schein des Grauens. Mir ist das einen Eintrag ins Buch der unverkrampft-abseitigen Spektakel wert. Down Under dreht am Rad, meine Rübe fühlt sich zwischen den rotierenden Speichen wohl. Danke!

CMV präsentiert "Nightmares" auf einer soliden DVD, der Bonusbereich besteht aus Trailern und einer Bildergalerie. Als Verpackung dienen kleine Hartboxen, zwei unterschiedliche Cover stehen zur Verfügung.

In Zahlen? Muß das unbedingt sein? 7/10? 10/10 für Jenny Neumann, 10/10 für Mut und Kreativität der Verantwortlichen!


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"Lass diese Scherze!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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buxtebrawler
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von buxtebrawler »

„Heute Abend hab‘ ich Lust, mich zu betrinken!“

Aussieploitation in Form eines waschechten Slashers – das ist „Nightmare on the Street“ des australischen Regisseurs John D. Lamond, sein dritte Regiearbeit nach dem Mondo „Australia After Dark“ und dem Erotik-Drama „Felicity - Sündige Versuchung“. Der Film erschien 1980 und somit zwei Jahre nach dem Subgenre-Begründer „Halloween“, auch die großen Klassiker „Freitag, der 13.“ und „Maniac“ waren bereits früher dran.

„Du hast die schönsten Titten!“

Als kleines Mädchen hat Cathy (Jennie Lamond, „Breakfast in Paris“) ihre Mutter (Maureen Edwards, „Ein Schrei in der Dunkelheit“) bei sexuellen Handlungen mit ihrem Liebhaber im fahrenden Auto überrascht und dadurch einen Unfall verursacht, zudem ihre Mutter versehentlich mit einer Scherbe der zersprungenen Autoscheibe tödlich verletzt. Man gibt dem Mädchen die Schuld am Tod ihrer Mutter und traumatisiert es dadurch zusätzlich. 16 Jahre später nennt Cathy sich Helen (Jenny Neumann, „Hell Night“) und ist eine junge, attraktive Schauspielerin geworden. Doch beim Einstudieren eines Theaterstücks, das sich mit dem Thema Tod auseinandersetzt, kommen die Erinnerungen, all die unterdrückten Schuldgefühle und schmerzhaften Gefühle wieder hoch. Parallel dazu beginnt eine unheimliche Mordserie im Theaterumfeld…

Der Prolog zeigt die Ereignisse aus dem Winter 1963 und damit die Traumatisierung des Kindes. In die Gegenwart steigt John D. Lamond mit einer Sexszene ein, die voyeuristisch gefilmt die Brüste der kopulierenden Dame in Großaufnahme einfängt. Ein offenbar weiblicher Killer schleicht in subjektiver Point-of-View-Perspektive umher und meuchelt ein nacktes Liebespaar. In der Folge lernt man Helen kennen, erfährt von ihrer schlimmen Kindheit und dass sie aufgrund derer ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität hat, gar noch Jungfrau ist. Sensibel nähert sich Schauspielkollege Terry (Gary Sweet, „Alexandra's Project“) ihr an und zeigt aufrichtiges Interesse an Helen – hysterische Anfälle während Theaterproben hin oder her. Zudem belauscht er ein Gespräch zwischen ihr und einer garstigen älteren Person; der gewiefte Zuschauer denkt natürlich sofort an „Psycho“ und die Zwiegespräche zwischen Norman Bates und seiner Mutter – die längst tot und Teil seiner gespalteten Persönlichkeit ist. Lamond schneidet die immer gleichen Szenen aus Helens Vergangenheit zwischen, um ihre Traumatisierung zu verdeutlichen. Tatwaffe der grassierenden Mordserie ist derweil stets eine Glasscherbe, und jedes Mal trifft es Menschen, die gerade Sex haben. Der Verdacht lastet also eindeutig auf Helen. Will ein skrupelloser geisteskranker Mörder den Verdacht auf Helen lenken? Welche geniale Handlungswendung wird „Nightmare on the Street“ präsentieren? Es bleibt spannend!

Plötzlich imaginiert Helen Tagträume der Morde – handelt es sich bei ihr um eine gespaltene Persönlichkeit? Ein weiteres Opfer wird nackt durch die Straßen gejagt und am Ende erweist sich der Anfangsverdacht als richtig, die Täterin ist schlicht und ergreifend die durchgeknallte Helen. Das wirkt dann doch ziemlich plump, als hätte sich Lamond nicht recht entscheiden können, ob er seinem Slasher ein Whodunit? gönnt oder á la „Halloween“ von vornherein mit offenen Karten spielt. In letzterem Falle hätte man wenigstens aus der Frage nach dem Motiv noch Spannung ziehen können, doch die psychopathologischen Hintergründe serviert bereits der Prolog auf dem Präsentierteller. Einen bewussten Bruch mit der Erwartungshaltung des Zuschauers vermute ich ebenfalls nicht, denn 1980 dürfte man bei einem Slasher wie diesem noch nicht um drei Ecken gedacht und einen Plottwist erwartet haben. So dramaturgisch unglücklich Lamonds augen- und im Falle des Soundtrack auch ohrenscheinlich stark von Hitchcocks „Psycho“ inspirierter Film auch sein mag, mit seinem hohen Gehalt nackter Haut und blutiger Morde unterhält er den Genrefan durchaus passabel. Dass er nur marginal überhaupt eine richtige Geschichte erzählt und viele Fragen offen lässt – z.B. weshalb sämtliche Morde unentdeckt bleiben –, kann er jedoch nicht überspielen. Dafür macht es aber Spaß, dem Darsteller-Ensemble zuzusehen, das sich engagiert zeigt und gern einmal zum Overacting neigt. Dies wiederum passt zur Karikatur der selbstverliebtem Theaterszene, die „Nightmare on the Street“ sicherlich auch ist, und visuell macht der Streifen durchaus auch etwas her, entwickelt auch wohlige Slasher-Atmosphäre. Außerdem lernt der Zuschauer, dass es Unglück bringt, im Theater zu pfeifen und darf sich fragen, ob Michele Soavi hierin die Inspiration für seinen Theater-Slasher „Aquarius“ alias „Stage Fright“ fand.

Für die einen Sex-und-Gewalt-Schund, für die anderen als ok durchgehende Genrekost.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Adalmar
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Re: Nightmare on the Street - John D. Lamond

Beitrag von Adalmar »

Meine OFDb-Kritik:

Mancher Genrefilm aus Australien ist bemerkenswert, viele zumindest originell, wenn auch nicht immer gekonnt umgesetzt. John D. Lamond, sonst eher im Erotikgenre zu finden, inszenierte 1980, in der Blütezeit des Slashergenres (zwei Jahre nach Carpenters "Halloween") diesen Genrebeitrag, der sich mit einer kindheitstraumatisierten Jungschauspielerin und deren beruflichem Umfeld beschäftigt. Colin Eggleston, Regisseur des unbedingt sehenswerten "Long Weekend" von 1978, übernahm hier die Produktion, das Drehbuch und den Schnitt. Leider überzeugt er in diesen drei Funktionen nicht ansatzweise so wie in seinem zwei Jahre älteren, kraftvollen Öko-Thriller. Wenngleich die Produktionswerte stimmen, so sind das Script und (wenn es drauf ankommt) auch der Schnitt doch weitgehend in die Hose gegangen. Die Dialoge in "Nightmares" tun zumindest in der (wenig überzeugenden) deutschen Sprachfassung richtig weh, so stereotyp aus dem Ärmel geschüttelt klingen sie, und wecken den Wunsch, den Charakteren den Mund zuzunageln. Schon das Trauma der noch kindlichen Heldin zu Beginn wird dem Zuschauer in ruppigen Worten in den Kopf gedroschen.

Bemerkenswert ist immerhin die Kameraarbeit von Garry Wapshott, der auch Lamonds Erodram "Felicity" weichzeichnerisch ablichtete und für "Nightmares" vielleicht gar vorab den einen oder anderen Giallo als Inspirationsquelle gesichtet hat. Ob nun er oder Lamond die treibende kreative Kraft hinter dem Bildgestaltungsprozess war, Wapshotts Kamera findet für jede Szene eine spannende Perspektive und so hat der Film zumindest einen Ansatz dafür, sein grottiges Drehbuch zu überwinden. Aber wenn es zu den Mordszenen kommt, wird deutlich, dass deren Choreographie in Verbindung mit SFX-Technik doch lange nicht so einfach ist, wie unreflektierte Trashvorwürfe dem Italokino immer gern unterstellen. Ein repetitiv ins Bild slashender Glasdolch aus dem Off und der sich windende Opferkörper sind oft so schwach montiert und in Einklang gebracht, dass die durch die angemessene Beleuchtung zumindest ermöglichte Intensität der Szene verpufft.

Für die energische, jedoch mitunter enervierend an Bernard Herrmanns "Psycho"-Klänge gemahnende Streicheruntermalung zeichnet Australiens namhafter Genrefilm-Komponist Brian May verantwortlich, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Queen-Gitarristen. Unter den Darstellern sticht insbesondere Jenny Neumann als Protagonistin hervor, die es immerhin draufhat, im Bedarfsfall ein richtig böses Gesicht zu machen. An ihren besonders schlimmen Figurenzeichnungen kämpfen sich Max Phipps als egomaner Regisseur und John-Michael Howson in einer bösartig gezeichneten Schwulenkarikatur als Theaterkritiker ab. Gary Sweet kommt das zweifelhafte Privileg einer nichtssagenden männlichen Hauptrolle zu, in der er hauptsächlich damit beschäftigt ist, nichts von den mörderischen Umtrieben seiner Angebeteten zu ahnen (dass sie die Killerin ist, wird vom Film nie verhohlen).

Fazit: In der hochinteressanten australischen Genrefilmlandschaft der 70er und frühen 80er Jahre gehört "Nightmares" nicht zu den strahlenden Juwelen, wenngleich zumindest in puncto Bildgestaltung vieles richtig gemacht wurde.
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