Les Patterson rettet die Welt - George Miller (1987)

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Les Patterson rettet die Welt - George Miller (1987)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Les Patterson saves the World

Herstellungsland: Australien / 1987

Regie: George Miller

Darsteller: Barry Humphries, Pamela Stephenson, Thaao Penghlis, Andrew Clarke, Henri Szeps, Hugh Keays-Byrne, Elizabeth McIvor, Garth Meade, Arthur Sherman, Josef Drewniak, Esben Storm, Joy Westmore u. A.
Richard Godowoni (Thaao Penghlis), Colonel in einem fiktiven Golfstaat, plant die westliche Welt mit dem Virus H.E.L.P. auszulöschen. Der finstere Perser will sein Teufelswerk per Klodeckel in die USA importieren. Just zu diesem Zeitpunkt wird der UN-Botschafter Sir Les Patterson (Barry Humphries) in die Wüste strafversetzt, weil er bei der UN-Vollversammlung, gerade in dem Moment, als Ayatollah Mustapha Tool (Garth Meade) sich eine Wasserpfeife angezündete, versehentlich gefurzt hat und damit eine verheerende Explosion auslöste. So muss Les nun im Golfstaat Dienst tun und kommt mit der Agentin Wisteria (Barry Humphries als Dame Edna) dem verrückten Colonel auf die Spur. Das Chaos ist vorprogrammiert.
Quelle: www.ofdb.de

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Les Patterson rettet die Welt - George Miller (1987)

Beitrag von buxtebrawler »

…doch wer rettet die Welt vor Les Patterson?

„War doch nur ‘n Fürzchen…“

In Australien ist Komiker Barry Humphries ein Star und besonders bekannt für seine Rollen als Dame Edna und Les Patterson. Letzterer ist der Hauptcharakter der 1987 vom britischen Regisseur George Miller („Percy – Der Potenzprotz“), ironischerweise nicht zu verwechseln mit dem australischen „Mad Max“-Regisseurs gleichen Namens, gedrehten Komödie „Les Patterson rettet die Welt“, in der auch Dame Edna eine Nebenrolle inne hat.

Er ist ein vulgärer Trinker mit Blähungen – und er spricht betrunken vor der UNO-Vollversammlung, denn er ist australischer UN-Botschafter: Sir Les Patterson (Barry Humphries, „Mephisto 68“), die manngewordene diplomatische Vollkatastrophe. Zur selbigen kommt es, als er aufgrund seiner leicht entflammbaren Darmwinde aus Versehen den Ayatollah Mustapha Tool (Garth Meade, „Return of Captain Invincible oder Wer fürchtet sich vor Amerika?“) in Brand setzte. Daraufhin wird er in die Wüste strafversetzt, genauer: in einen Golfstaat, ausgerechnet einen, in dem Colonel Richard Godowoni (Thaao Penghlis, „Der Höllentrip“) gerade erfolgreichen einen Militärputsch durchführt und den sinisteren Plan hegt, die USA mittels des fiesen H.E.L.P.-Virus zu attackieren. Doch Les und Agentin Wisteria (Barry Humphries als Dame Edna) haben die Chance, den terroristischen Anschlag zu vereiteln…

„Dies ist kein Ort für einen Liebhaber eines guten Tropfens!“

Les Patterson ist ein echter Kotzbrocken, der stets mehr Glück als Verstand hat und nur deshalb am Leben bleibt. Daraus resultiert ein Teil des Humors Millers Films, der ansonsten vornehmlich durch rassistische und vulgäre Dialoge, Fäkalhumor etc. auffällt und gern mal den Niveau-Limbo tanzt. Zudem bedient er sich zahlreicher Klischees der Ära des Kalten Kriegs, ob nun Golfstaaten oder Russen betreffend. Nein, intelligente Satire auf die Weltpolitik ist das hier nicht, erinnert vielmehr bisweilen an Abrahams-Zucker-Produktionen. In seinen stärkeren Momenten ist der alberne Humor demzufolge anarchisch-respektloser Natur, dazu gesellen sich Körperhorror-Ekeleffekte bei vom Virus Infizierten und sogar Zeichentrick-Sequenzen unterm Forschermikroskop. So stolpert Patterson also durch die Szenerie, lernt den französischen Hautarzt Herpes (!) (Henri Szeps, „Fatty Finn“) kennen und bekommt Besuch von Dame Edna, wodurch Humphries in eine Doppelrolle gezwungen wird. Ich vermute, dass der möglicherweise etwas hintergründigere Travestie-Humor Ednas in seinen/ihren sonstigen Betätigungsfeldern wesentlich stärker zur Geltung kommt als in diesem Film, in dem sie zur Nebenrolle degradiert wird, nichtsdestotrotz zumindest etwas Abwechslung in die humoristische Gestaltung bringt.

Antiheld Patterson nutzt sich recht schnell ab und die Spannung bleibt auf der Strecke, während der Film sich mittels Situationskomik über die Laufzeit und seine platten Gags zu retten versucht. Das chaotische Finale findet in einer Art Drehturmrestaurant statt und besiegelt einen leidlich unterhaltsamen Film, der – wie so häufig, wenn Komiker ganze auf sie aufbauende Spielfilme bestreiten müssen – seine einzelnen Momente hat, aber eben auch viel Ausschuss und auch mit seiner Weltsicht ein eher zweifelhaftes Vergnügen darstellt. Dafür ist er aber hübsch bunt und Humphries Mut zur Hässlichkeit sowie sein Hang zu zwei vollkommen kontrastierenden Rollen sind durchaus respektabel und lassen seine eigentlichen Qualitäten als Komiker erahnen. Für Freunde überdrehten ’80er-Gaga-Humors oder am Aussie-Kino Interessierte vielleicht einen vorsichtigen Blick wert.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Onkel Joe
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Re: Les Patterson rettet die Welt - George Miller (1987)

Beitrag von Onkel Joe »

Ich kann mich noch an die Erstsichtung entsinnen, da kam der Film gar nicht gut bei mir weg. Hat mir damals überhaupt nicht gefallen!
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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