S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

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jogiwan
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S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

S.R.I. und die unheimlichen Fälle
01.jpg
01.jpg (146.93 KiB) 525 mal betrachtet
Originaltitel: Kaiki daisakusen

Alternativtitel: Kaiki S.R.I. / Operation: Mystery!

Herstellungsland: Japan / 1968

Regie: Tatsumi Andô, Toshihiro Iijima, Akio Jissôji, Kazuho Mitsuta, Hajime Tsuburaya

Darsteller: Shin Kishida, Homare Suguro, Yasumi Hara, Seiji Matsuyama, Reiko Kobashi

Story:

Die überaus spannende Serie S.R.I. und die unheimlichen Fälle zeigt das Japan Mitte der 1960er Jahre. Das S.R.I. ist eine aus vier Spezialisten und einer Agentin bestehende Gruppe, die eigens gegründet wurde, um geheimnisvolle Verbrechen zu lösen, bei denen die Kriminalpolizei nicht weiterkommt. Bei diesen Vergehen wurde die damals gegenwärtige Technik zu Formen weiterentwickelt, die in Zukunft tatsächlich einmal der Polizei viele Rätsel aufgeben können. S.R.I. steht für Science Research Institute . Die Leitung für diese Spezialeinheit hat Tadashi Matoya. Als Mitarbeiter stehen ihm zur Seite: Shiro Maki, Saori Ogawa und Hiroshi Nomura. Das Team ist angewiesen mysteriösen Fällen auf den Grund zu gehen. Gleich in der ersten der insgesamt 13 deutschsprachigen Episoden verschwinden auf geheimnisvolle Weise kostbare Buddhafiguren aus den Tempeln der heiligen Stadt Kyoto. Das S.R.I. entdeckt bald, dass diese Diebstähle auf fast übernatürliche Weise vor sich gehen. Und doch muß die reale Erklärung dafür gefunden werden, um die Täter überführen zu können.

Im Jahre 1971 wurde S.R.I. und die unheimlichen Fälle nur ein einziges Mal in Deutschland im ZDF ausgestrahlt. Einige Kritiker, auch im Fernsehrat des ZDFs vertreten, zeigten sich von der Brutalität der Serie geschockt und verlangten sogar deren Absetzung. Eine massiv von den Fans geforderte Wiederholung der Serie wurde abgelehnt. S.R.I. und die unheimlichen Fälle ist bis heute vielen Millionen Zuschauern nachhaltig in Erinnerung geblieben. Weltweit waren die Fans von den mysteriösen Verbrechen, die den Flair der Serie ausmachten, fasziniert. Gerade die Einzigartigkeit der Serie ist auch in der Geschichte des Fernsehens ein Novum. Selten schaffte eine asiatische Serie in Deutschland eine Popularität von so hoher Tragweite zu erreichen wie S.R.I. und die unheimlichen Fälle . Kaiki Daisakusen , wie die Serie im Original heißt, wurde 1968 unter der Regie von Toshihiro Iijima und Akio Jissoji für das japanische Fernsehen gedreht. Yasumi Hara, Reiko Kobashi, Shin Kishisa und Shyoji Matusyama wurden als Hauptdarsteller verpflichtet. (quelle: pidax/Cover)

hierzulande mittlerweile von Pidax erschienen:

Bild Bild

Episoden Vol.I: (deutsch synchronisiert)

01. Ich will Kyoto kaufen
02. Der Tote vom Berg Aso
03. Die Frau im Schnee
04. Wie ein Gespenst
05. Dianas Pfeile treffen immer
06. Die Fledermäuse des Herrn Iwai
07. Krieg auf eigene Faust
08. Die weißen Hände von Hai-Ke
09. Die Stimme aus dem Jenseits
10. Der Fluch der Samurai
11. Des Jaguars Augen sind rot
12. Tod am Telefon
13. Die Spur des Todes

Episoden Vol II: (japanisch mit deutschen Untertiteln)

01 Der Kannibalen-Falter
02 Das Weisse Gesicht
03 Schlaflied des Todes
04 Vampirhölle
05 Die Frau mit dem blauen Blut
06 Der Kopf, der einen Spaziergang machte
07 Das Signal des Todes
08 Galgen aus Eis
09 Gute Nacht
10 Der Wieselschnitt
11 Die Schöne und das Biest
12 Die verfluchte Vase
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jogiwan
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

Unser supervillanschi hat die Serie hier ja schon mehrfach empfohlen und ich bin nach der Sichtung von zwei Episoden auch ganz angetan. Die Mischung aus "Akte X", japanischen Handlungsort der Sechziger-Jahre und naiv-liebenswerten Tricks ist ja wirklich sehr, sehr gelungen und da die Episoden auch alle kurz und knackig inszeniert sind, kommt auch keine Langeweile auf. Ein Top-Tipp für alle Serien-Freunde, die auf gepflegten Oldskool-Grusel stehen.
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jogiwan
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

Ep. 1: „Ich will Kyoto kaufen“

Das spurlose Verschwinden von Buddha-Statuen aus den Tempeln von Kyoto ruft die Spezialeinheit „S.R.I.“ auf den Plan, die der Polizei bei Kriminalfällen mit übernatürlicher Komponente mit Rat und Tat zur Seite steht. Zur gleichen Zeit ist auch die hübsche und auch etwas schräge Assistentin eines Professors in Kyoto unterwegs um den junge Einwohnern „ihren Anteil der Stadt“ abzukaufen und als sich ein Mitglied der „S.R.I.“ in die schüchterne Frau verliebt, ahnt dieser bereits, dass zwischen der jungen Frau und den mysteriösen Diebstählen ein Zusammenhang bestehen könnte…

Wunderbarer und gleich nochmals geguckter Auftakt dieser interessanten Serie aus Japan mit einer nachdenklich stimmenden Folge über Traditionsverlust in Zeiten der zunehmenden Urbanisierung in der die übernatürliche Komponente eher nur beiläufig eine Rolle spielt und - wie der Sprecher des deutschen Intros auch zweimal erwähnt – natürlich auch gänzlich der Fantasie der Drehbuchautoren entsprungen ist. Neben den verschwundenen Buddha-Figuren in der wunderbar in Szene gesetzten Tempelstadt geht es aber auch um eine aufkeimende Liebesgeschichte, für die kein Happy-End vorbestimmt ist und in einem dramatischen Ende gipfelt, dass man sich nicht besser ausdenken könnte.

Ep. 3: „Die Frau im Schnee“

Die Freundin einer „S.R.I“-Mitarbeiterin wird eines Tages von einem mysteriösen Mann kontaktiert und für eine Woche in ein Sporthotel eingeladen. Da die Vermutung im Raum liegt, dass dieses etwas mit dem ominösen Verschwinden ihres Vaters vor über einem Jahrzehnt zu tun haben könnten, nistet sich in der besagte Woche auch das gesamte Team im Hotel ein. Als die junge Frau in ihrem Zimmer ein Bild findet, das eine geheime Botschaft ihres Vaters enthält und die Frau von unbekannten Männern bedroht wird, erhält sie jedoch überraschend Hilfe von gänzlich unerwarteter Seite, für die selbst die abgebrühten und erfahrenen Experten des „S.R.I.“ keine Erklärung haben.

Auch Folge 3 überzeugt natürlich mit seiner Mischung aus naivem Charme und übernatürlichen Phänomenen, die auch mit einer gänzlich unbeschwerten Selbstverständlichkeit präsentiert werden. Außerdem wurde die Folge auch noch in einem modernen Sporthotel inszeniert, in der auch eine mechanische Jodelkombo (!) und eine Tanz-Performance in einem stylischen Nachtclub präsentiert werden. Zwar wird es bei der etwas undurchsichtigen Kriminalgeschichte erst am Ende übersinnlich, aber auch dann wird wieder bildgewaltig und überzeugend getrickst und für knapp 22 Minuten Laufzeit kann sich auch der Bodycount durchaus sehen lassen.
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jogiwan
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

Ep. 4: „Wie ein Gespenst“

Ein dreister Dieb, der wie ein Vampir gekleidet ist, hält die Polizei in Atem in dem er nicht nur seine Übergriffe im Vorfeld ankündigt, sondern dann auch wie von Geisterhand am Schauplatz des Verbrechens erscheint und nicht minder mysteriös mitsamt der wertvollen Beute wieder verschwindet und sich dabei auch von Wänden nicht aufhalten lässt. Das Spezialisten-Team des „S.R.I.“, das von den ratlosen Polizisten zu den Ermittlungen hinzu gezogen wird, ahnt jedoch, dass sich der Kriminelle physikalische Gesetze zu Nutze macht und als es während einer spektakulären Flucht gelingt, ein Foto zu schießen, führt die Spur direkt zu einem alten Bekannten…

„Wie ein Gespenst“ war offensichtlich die Pilotfolge der spannenden Serie aus Japan, die jedoch erst als Nummer 4 in Deutschland ausgestrahlt wurde. Hier lernt man auch das erste Mal das Team des „S.R.I.“ etwas näher kennen, die sich auch eher humorvolle Weise an der Verbrecherjagd beteiligt. Dieser erinnert in seiner Dreistigkeit ja fast ein wenig an Mario Bavas „Diabolik“ und ist mit Miniaturen und optischen Tricks auch mindestens so unterhaltsam, ehe die Episode gegen Ende eine unerwartete und eher tragische Wendung nimmt. Insgesamt ist aber alles so derart haarsträubend, dass man aus dem Staunen trotzdem nicht herauskommt.

Ep. 5: „Dianas Pfeile treffen immer“

Als der Senior-Chef eines erfolgreichen Unternehmens an einem Herzinfarkt stirbt und ein weiterer Mitarbeiter der expandierenden Firma ausgebootet werden soll und Zeuge einer Geistererscheinung wird, ruft dieser seinem Studienkollegen zu Hilfe, der mittlerweile beim „S.R.I.“ beschäftigt ist. Diese ahnt, dass mehr hinter der Sache steckt und bei weiteren Recherchen wird er mit seinem Team Zeuge, wie ein Ingenieur und Programmierer der Firma von einem Pfeil eines Geisterwesens in Form der römischen Jagdgöttin Diana niedergestreckt wird, die als Bild auch im Zimmer des Junior-Chefs hängt und da dieser auch sehr an moderner Technik interessiert ist, wird er auch rasch zum Hauptverdächtigen.

Episode 5 der spannenden Serie kombiniert Geistererscheinungen mit modernster Technik und präsentiert neben einem hübschen Geist auch ultramoderne Rechner mit der Größe eines Einfamilienhauses, die noch mit Lochkarten gefüttert werden. Und dabei ist „Dianas Pfeile treffen immer“ mit dem angeschnittenen Thema der 3D-Projektion aktueller den je und gleichzeitig mit seinem erhobenen Zeigefinger gegen die Gefahren der modernen Technik auf sympathische Weise vollkommen neben der Spur. Computer sind in den falschen Händen durchaus gefährlich und an dieser Tatsache hat sich auch 46 Jahre nach Erstausstrahlung nichts geändert. Überflüssig zu erwähnen, dass diese Episode eine absolute Bombe ist.
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Il Grande Silenzio
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Oldskool
:kicher: ;)

Klingt wirklich sehr unterhaltsam, die Preise sind aber etwas happig. :o
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jogiwan
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

imho absolut jeden Cent wert! :nick:
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supervillain
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von supervillain »

[Am Anfang möchte ich mit einer Liebeserklärung beginnen, um meine Faszination näher zu erörtern]

Freut mich sehr das die Serie keine Fehlinvestition für dich darstellt. Es muss zwar jeder selber wissen, ob er einer japanischen Serie von 1968 eine Chance gibt, doch angesichts meiner in Superlativen schwelgenden Aussagen war mir dann doch etwas unwohl.

Als ich von "dem" Release des vergangenen Jahres sprach, hatte ich natürlich nicht jede Erstveröffentlichung vor Augen, genauso wenig fußt so ein Bekenntnis auf objektiven Tatsachen.
Altersbedingt bekam ich S.R.I. bei der einzigen deutschen Ausstrahlung leider nicht zu Gesicht, durch mein Faible für Japan hatte ich dieses rare Kleinod bereits Jahre auf meiner "most wanted" Liste, doch weder das ZDF noch irgendein Label erbarmte sich mir. Kurz bevor die Ankündigung von Pidax kam, entschloss ich mich endlich Nägel mit Köpfen zu machen und die japanischen Scheiben zu importieren (wäre längst geschehen wenn man dafür zwischenzeitlich keine 300 Euro losgeworden wäre). Da diese üblicherweise ohne alternative Tonspuren und Untertitel auskommen, nahm ich mir dieses Vorhaben zum Anlass japanisch zu lernen. Ich deckte mich mit Lehrbüchern ein und in kürzester Zeit waren unzählige Seiten mit japanischen Schriftzeichen vollgekritzelt. Somit sind wir an dem einzigen Negativpunkt dieser Veröffentlichung angelangt, sobald ich die deutsche DVD in den Händen hielt, stagnierte die Lernbereitschaft. Ganz gebe ich die Hoffnung noch nicht auf, da natürlich noch viele weitere Perlen eine Entdeckung wert wären, von andere Einsatzbereichen ganz zu schweigen.

Auf die Serie bezogen, finde ich es etwas schade, dass man vielerorts etwas negativ von verklärten Kindheitserinnerungen spricht, die durch heutige Sehgewohnheiten ihren Reiz verloren hätten. Meiner Meinung nach wird man diesem Zeitdokument damit nicht gerecht. Das man hier keine Hochgeschwindigkeits-Suspense mit permanenten Cliffhangern erwartet darf, dürfte klar sein. Interessiert man sich jedoch einwenig für fremde Kulturen, findet man auch in diesen trivialen Geschichten zahlreiche interessante Details. [*oh je, mit der Einleitung wollte ich zuerst relativieren und jetzt wird schon wieder dick aufgetragen, egal weiter im Text*] Wie bereits erwähnt sollte niemand etwas subversives, sperriges oder hochgradig philosophisches erwarten, vielmehr findet man eher durch den naiven Charme seinen Zugang. Dies verhindert allerdings keinesfalls wunderschöne Szenen von anmutender Eleganz mit nachdenklichen Tendenzen. Das Wort "Trash" verbitte ich mir vehement! Wer das Ambiente der auslaufenden 60er Jahren genießen kann, wird neben der Raumausstattung wahlweise mit jazzigen Tönen oder fetziger Beatmusik belohnt, bei der eine Aufforderung zum Tanz, schonmal mit "geh hopsen" verneint wird.

Das war der perfekte Übergang zur ersten Episode, die trotz ihrer ruhigen Erzählstruktur, schon ein Highlight darstellt. Innerhalb der knapp bemessenen Laufzeit wird (neben einer kleinen Romanze) vor dem Kulturverlust der alten japanischen Tradition durch die Industrialisierung gewarnt. Dieses Thema ist in Japan sehr präsent, was für viele westliche Zuseher vielleicht etwas naiv und drollig wirken mag. In der Regel spielt hier auch ein Generationskonflikt eine entscheidende Rolle, was auch wunderbar in einem von Ang Lee's besten Filmen (Das Hochzeitsbankett) deutlich wird. Heutzutage macht die japanische Jugendkultur eine Tugend daraus, da ein Streetwear Label wie "A Bathing Ape" (ein in Japan durchaus geflügelter Ausspruch der sich in etwa mit Warmduscher umschreiben lässt) sehr offensiv mit den Vorwürfen der Alten umgeht und mittlerweile mit glamourösen Clothing Tempel unf Hair-Stylisten, im ganzen Land enorme Popularität geniesst, das alles in Preisregionen für die man bei uns maßgeschneiderte Anzüge bekommt. [Ich mag mich mit solchen Auswüchsen heute eigentlich nicht mehr identifizieren, doch da mir eine erdrückende Erwartungshaltung seitens der Eltern auch nicht fremd war, kann ich mit ein paar Beispielen dienen und verweise auf den Deliria Fashion Fred ;-) ]

Der Unterschied zu vergleichbaren hiesigen Produktion liegt auch in der Machart. Eine verspielte Kamera (kommt bei anderen Folgen noch stärker zur Geltung), minimalistisches Sounddesign (z.B. nur durch Wassertropfen) unterstreichen die seltsame, kaum fassbare Stimmung. Möglicherweise muss man auch ein hoffnungsloser Romantiker sein um sich von der sonderbar, schwermütigen Aura der Hauptdarstellerin verzaubern zu lassen.

"Vielleicht hatten sie recht, manchmal ist es schöner lebendige Menschen um sich zu haben als Tote Buddha Statuen. Ich glaube heute ist so ein Tag"

Vielleicht, man weiß es nicht.


Episode 2: Der Tote vom Berg Aso

Wem der Einstieg zu gemächlich war, sollte sich nicht entmutigen lassen. Die zweite Folge ist näher am eigentlichen Serienkonzept und bietet mehr (Achtung: bayrisch) Ermittlungsgschaftlerei innerhalb eines Horror/SiFi Storygerüsts.

"Die Kräfte des Magmas vermischen sich mit den Kräften des menschlichen Willens und schaffen etwas Neues, eine anorganische Substanz die zu gezielten Handlungen fähig ist"

Die phosphoreszierende Flüssigkeit wird sowohl durch handgemachte Requisiten als auch durch einkopierte optische Spielereien verwirklicht.
Berg Aso ist sowieso immer einen Besuch wert, Monsterfans ist die Gegend aus dem Kaiju/Yakuza Crossover "Ghidrah - The Three-Headed Monster" ohnehin bekannt.

Ps: Gesendet vom Malefiz IPhone, arghhhh der Gipfel der Umständlichkeit der Dreck *moser/schimpf*
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jogiwan
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

Ep. 6: „Die Fledermäuse des Herrn Iwai“

Wie aus heiterem Himmel wird das Team des „S.R.I.“ eines Abends beim Verlassen des Bürogebäudes von einer Schar Fledermäuse angegriffen. Das seltsame Schauspiel wiederholt sich und ein unbekannter Erpresser, der sich als „Die Fledermaus“ ausgibt, verlangt am Telefon eine hohe Summe, da sich ansonsten die Vorgänge verschlimmern würden. Eine Übergabe scheitert, der Verbrecher flieht durch die Luft und kann wenig später anhand einer Verbrecherkartei als ein gewisser Herr Iwai identifiziert werden, der eigentlich im Gefängnis sitzen müsste. Ein Besuch bei dessen Gattin inklusive Tee-Zeremonie erweist sich für den Boss des „S.R.I.“ jedoch als äußerst fatal und als am nächsten Tag die Zeitung erscheint, ist darin eine erschreckende Nachricht zu lesen.

Auch Episode Nr. 6 kümmert sich wieder mehr um die Vorgänge im und rund um das S.R.I. und zeigt einen Chef, der zum Zwecke der Verbrechensbekämpfung sogar seine eigene Familie vernachlässigt und seine loyale Mannschaft. Die Episode selbst überrascht gleich zu Beginn mit nett getricksten Fledermaus-übergriffen und einem wahnsinnigen Verbrecher, der allerlei Trümpfe in der Tasche hat. Insgesamt ist auch „Die Fledermäuse des Herrn Iwai“ wieder eine sehr solide Folge im Spannungsfeld von übersinnlichen Phänomenen und Technik, die mich persönlich neuerlich an Mario Bava erinnert. Das Ende ist für mein Empfinden zwar etwas abrupt, aber dafür wird man in der Mitte mit einem kleinen und auch ziemlich unerwarteten Schocker entschädigt.
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jogiwan
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

Ep. 7: Krieg auf eigene Faust

In der Küstenstadt Sarushima entsteigt nachts ein dunkel gekleideter Mann dem Wasser, der amerikanische Matrosen in Begleitung einheimischer Dirnen ähm… Damen ins Meer verschleppt und ermordet. Da eine Zeugin jedoch felsenfest behauptet, dass es sich dabei um einen Menschen ohne jeglicher Form der Sauerstoffversorgung handelt, glaubt Marky vom S.R.I. an einen Täter, der unter Wasser atmen kann. Als er sich auf eigene Faust im Rotlichtmilieu auf die Suche macht, wird er zuerst niedergeschlagen, bevor sich die Animierdame dazu bereiterklärt, dem Agenten zu helfen. Als sich dieser als amerikanischer Matrose verkleidet und nachts mit der Dame am Ufer spazieren geht, lässt der Angreifer auch nicht lange auf sich warten…

Wieder eine unterhaltsame Episode mit Bezug zu politischen Lage der Sechziger und einer haarsträubenden Theorie, die auch mit einem entsprechenden Versuch untermauert wird. Dass aus der weißen Laborrate zumindest in der deutschen Synchro in ein Meerschweinchen gemacht wird, sorgt für Erheiterung und auch das explosive Finale ist gewohnt kurz gehalten. Insgesamt ist „Krieg auf eigene Faust“ aber eher dramatisch gehalten, obwohl man nebenher auch noch ein paar zahme und ungemein groovige Einblicke in die Welt der Erwachsenen-Unterhaltung in dem Rotlichtviertel einer Küstenstadt erhält. Alles in allem eine unterhaltsame Episode über die Wirren der Nachkriegszeit und einer dramatischen Figur, die die Zeichen der Zeit verschlafen hat.

Ep. 8: Die weißen Hände von Hai-Ke

In einem See erscheinen jede Nacht neben einem violetten Wasserstrudel aus dem weiße Hände ragen und auch ein gruseliges Skelett, dass Einheimische und Fischer in Angst und Schrecken versetzt. Als eine Abordnung des S.R.I. vor Ort nach dem Rechten schaut finden zwei Agenten am Ufer eine sterbende Frau und werden von einem mysteriösen Mann beobachtet, der sich wenig später ebenfalls als Agent outet. Gemeinsam verdächtigt man eine professionelle und bestens ausgerüstete Schmugglerbande, die sich der gruseligen Illusion bedient um ungestört ihren kriminellen Machenschaften nachgehen zu können.

Spuk und organisiertes Verbrechen geht ja offensichtlich ganz gut miteinander und in „Die weißen Hände von Hai-Ke“ ist es abermals eine kriminelle Bande, die sich neuester Technik bedient um ihre finsteren Pläne umzusetzen. Obwohl die Geisterfigur ziemlich gruselig aussieht, wird das Potential aber nicht genutzt und auch die Herren vom S.R.I. entpuppen sich als richtige Paschas, die sich von zierlichen Damen das Gepäck aufs Zimmer tragen lassen. So geht das aber eigentlich nicht, meine Herren Matoya und Misawa auch wenn am Ende die geschonten Kräfte zur Verbrechensbekämpfung eingesetzt werden! Ansonsten ist auch diese Episode wieder gewohnt gute Grusel-Unterhaltung im Spannungsfeld von naiven Spuk und tiefersten Theorien.
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jogiwan
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Re: S.R.I. und die unheimlichen Fälle [TV-Serie] (1968)

Beitrag von jogiwan »

Ep. 9: Die Stimme aus dem Jenseits

Der vielbeschäftigte Tahara befindet sich mit seiner frisch angetrauten Frau Sumiko auf Urlaub, als er an einer Küste den Leichnam eines ermordeten Polizisten findet. Obwohl Tahara leugnet, etwas mit der Tat zu tun zu haben, finden sich jedoch seine Fingerabdrücke an dem Toten und er wird auch fortan von einer mysteriösen Stimme und Visionen verfolgt, in denen er vom Toten angeklagt wird. Als Tahara kurz nach seiner Festnahme fliehen kann und das S.R.I. um Hilfe fleht, zweifeln diese zuerst an den Aussagen des Verfolgten und entdecken wenig später dennoch eine Methode, wie die Taharas Fingerabdrücke an den Toten gekommen sein könnten. Als sich wenig später aber auch Sumiko durch eine Falschaussage bei der ersten Einvernahme verdächtig macht, rückt diese ebenfalls in den Focus der Ermittler.

Spannende Folge über ein Upper-Class-Pärchen und einem mysteriösen Mord, sowie einem Toten, der scheinbar aus dem Jenseits seinen vermeintlichen Mörder in den Wahnsinn treiben möchte. Natürlich ist auch in dieser Folge nichts, wie es zu Beginn scheint und im Verlauf der kurzweiligen 25 Minuten gibt es neben mehreren Verdächtigen auch die üblichen kruden Theorien, wie hier in Form von manipulierten Fingerabdrücken. Das Ende von „Die Stimme aus dem Jenseits“ bietet dann aber neben vielen Außendrehs und schicken Klamotten dennoch auch noch eine Überraschung und neuerlich die Erkenntnis, dass man schon in den Sechziger-Jahren niemanden trauen konnte.
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