X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag - Boaz Davidson (1982)

Moderator: jogiwan

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Blap
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Re: X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag - B. Davidson

Beitrag von Blap »

Vom Hocker reißt mich der Streifen noch immer nicht, doch er ist im Laufe vieler Jahre ein wenig gewachsen. Wer Lust auf ein kleines "Schlitzen-im-Krankenhaus-Double-Feature" verspürt, kann diese Sause als Opener nutzen, danach den deutlich stärkeren "Visiting Hours" einlegen. Dort macht Michael Ironside einen verdammt guten Job als irrer Killer, während Lee Grant und Linda Purl als brauchbare Sympathieträgerinnen fungieren.
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FarfallaInsanguinata
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Re: X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag - B. Davidson

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Der "Ruhm" dieses Films ist sicherlich auf zwei wesentliche Aspekte zurückzuführen, den absurden 131er-Vorfall in Deutschland, der ja idiotischerweise auch noch nur eine von mehreren inhaltsgleichen Veröffentlichungen erfasste, und in den USA auf die "Popularität" der Hauptdarstellerin, die zur Entstehungszeit längst wieder im Abklingen begriffen war und sich auch nicht wirklich auf ihre Leistungen, sondern hauptsächlich auf ihren Status "Betthäschen von ..." bezog.
Ich persönlich fand immer die Tatsache am reizvollsten, dass der "Eis am Stil"-Komödien-Verbrecher Davidson sich mal in einem völlig anderen Genre versuchte. Daran gemessen gibt es durchaus solides Slasherkino mit einigen Spannungsmomenten und (zu) wenig Blut zu sehen. Belanglos und verzichtbar, aber andererseits wirklich kein Ärgernis, ergo

6/10.

P.S. Der von Blap erwähnte "Visiting Hours" aka. "Das Horror-Hospital" ist für Krankenhaus-Phobiker tatsächlich der empfehlenswertere, weil deutlich "angst-förderndere", Film. Aber auch "X-Ray" macht sich selbstverständlich in meinem Videoschrank breit.
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buxtebrawler
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Re: X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag - B. Davidson

Beitrag von buxtebrawler »

Bild
NSM Records hat geschrieben:Liebe Filmfreunde,

am 27.11 erscheint X-Ray in 3 limitierten und nummerierten großen BD& DVD Hartboxen .
(...)

Cover A limitiert auf 131(131), Cover B auf 99(44), Cover C auf 66(66)

"I love you!" Mit diesem zärtlichen Kartengruß beginnt am Valentinstag eine grauenvolle Jagd. Ein abgewiesener Liebender, wahnsinnig geworden und völlig unberechenbar, veranstaltet eine mörderische Hatz, die blutige Spuren durch endlose Korridore und die Operationssäle einer Klinik zieht. Verrückt vor Liebe zur schönen Susan vernichtet der sadistische Mörder Harry alles und Jeden, an dem die gejagte Frau hängt. Unbarmherzig treibt er sie in eine Sackgasse des Irrsinns, an deren Ende der Tod lauert. Gibt es auch für Susan kein Entkommen... ?

Originaltitel: Hospital Massacre
Quelle: https://www.facebook.com/NSMRecords/?fref=ts
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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jogiwan
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Re: X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag - B. Davidson

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Mo 22. Jun 2015, 09:41 Eigentlich hab ich mich auf den Slasher sehr gefreut, aber was Regisseur Boaz Davidson dem Zuschauer in seinem Werk zumutet, spottet eigentlich jeglicher Beschreibung. „X-Ray“ soll wohl mit Urängsten über Ärzte und deren Handwerk funktionieren und zeigen, wie sehr man als Laie dem Wohlwollen der Mediziner ausgeliefert ist, aber stellt sich dann immer wieder selbst ein Bein nach dem anderen. Statt diese durchaus interessante Grundidee weiter zu verfolgen und daraus einen Thriller im medizinischen Umfeld zu basteln, wird ja auf herkömmlichste und denkbar unoriginellste Weise geslasht und in dem Spital immer wieder neue Gefahrenmomente erzeugt, die an Lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten sind. So kommt dann im Verlauf des Streifens auch kaum Stimmung auf und statt Spannung gibt es eine hysterisch kreischende und eine als Sympathie-Trägerin völlig ungeeignete Barbi Benton, die leichtbekleidet durch menschenleere Gänge stolpert und sich die Seele aus dem Leib kreischt. Da können dann auch der interessante Handlungsort, die durchaus gelungenen Kills, etwas nackte Haut und der relativ hohe Bodycount nichts mehr retten und ein etwaige Potential in „X-Ray“ wird meines Erachtens auch zum überwiegenden Teil völlig verschenkt.
Nach der Sichtung auf Blaustrahl bleibe ich bei meiner Meinung, dass "X-Ray" leider so gar nicht funktioniert. Eine nervige Hauptdarstellerin, verschenkte Ideen und jede Menge doofe Entwicklungen. Wer auch immer das Drehbuch zu dem Teil verbrochen hat, war wohl noch nie in einem Krankenhaus und muss auch bei dem Wort "Spannung" erst im Lexikon nachschlagen. Nope, das ist leider so gar nix!
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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sergio petroni
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Re: X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag - Boaz Davidson (1982)

Beitrag von sergio petroni »

Susan (Barbi Benton) möchte die Ergebnisse eines Routinechecks im Krankenhaus abholen. Doch jemand
scheint es auf Susan abgesehen zu haben. Die an sich harmlosen Ergebnisse werden offenbar mutwillig
vertauscht, so daß Susan zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben muß. Nach und nach wird klar,
daß sich ein in der Vergangenheit von Susan gekränkter Psychopath an ihr rächen will, und dazu
ist ihm jedes Mittel recht.

Noch ein Slasher aus der Frühzeit des Genres, und mit Boaz Davidson ein Regisseur,
der nicht in diesem Genre groß geworden ist. "X-Ray" bietet ein paar blutige Momente,
die aber keineswegs seinen Status als nach Paragraph 131 beschlagnahmten Film rechtfertigen.
So punktet "X-Ray" auch weniger durch Effekte, denn durch eine alptraumhafte Stimmung und
ein paar krude Regieeinfälle, die eher in's absurd-surreale einzuordnen sind. Genannt seien
hier die drei Zimmergenossinnen Susans, bei denen mir unwillkürlich und ohne es begründen zu können
"Drei Mütter" in den Sinn kam. Auch der Einfall, daß der siebte Stock aufgrund von Ungezieferbefall mit
Schwaden von Insektenmittel gereinigt wird, gehört dazu. Als Susan fälschlicherweise in Stock Sieben
aussteigen will, stehen ihr drei Desinfizierer in Gasmaske gegenüber, die nicht von ungefähr an
"My Bloody Valentine" erinnern.
Zu nennen auch der Cameoauftritt des Regisseurs, der in seiner Sinn- und Motivlosigkeit wunderbar in's Bild paßt.
Die Darsteller der jungen Susan und des jungen Harry zu Beginn des Filmes spielten beide zuvor im gleichen
Jahr als mörderische Kids in Ed Hunts "Bloody Birthday".
Das Playboy-Model Barbi Benton hat eine exzessive Untersuchungsszene mit nacktem Oberkörper,
bei der die Kamera die beiden hervorstechendsten Merkmale von Frau Benton im Detail dokumentiert.
Laut Regisseur Davidson waren an diesem Drehtag so viele Leute wie nie am Set.
Frau Benton war nahezu zehn Jahre lang die Lebenspartnerin von Hugh Hefner.
Gegen Ende kommt dann noch ein "Zombies unter Kannibalen"- Moment hinzu; Stichworte Dach und Puppe.
Eigentlich ein ganz liebenswertes Filmchen.
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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