Unidentified - Rich Christiano (2006)

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Salvatore Baccaro
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Unidentified - Rich Christiano (2006)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

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Originaltitel: Unidentified

Produktionsland: USA 2006

Regie: Rich Christiano

Darsteller: Jonathan Aube, Josh Adamson, Michael Blain-Rozgay, Jenna Bailey, Lance Zitron, Sewell Whitney, Rebecca St. James



There are more things in Heaven and Earth, Deliria-Forum, than are dreamt of in your philosophy – und dazu gehört beispielweise die Existenz eines christlich-evangelikalen UFO-Films, in dem, wohlgemerkt, zu keinem Zeitpunkt auch nur die Rücklichter eines solchen Unidentified Flying Object zu sehen sind…

UNIDENTIFIED aus dem Jahre 2006 beginnt im Prinzip wie ein generisches Space-Invader-Movie: Nach einem Prolog, der uns in Jahr 1938 entführt, wo eine Farmersfamilie durch Radionachrichten über die Landung von Marsianern in Angst und Schrecken versetzt werden, wiederholen sich in der Gegenwart vergleichbare rätselhafte Ereignisse. Gleich drei parallele Personengruppen im texanischen Houston werden eines Nachts Zeugen von eigenartigen Himmelsphänomenen: 1) Zwei Herren im Tower eines Flughafens, die auf ihrem Radar ein nichtidentifizierbares Flugobjekt entdecken; 2) Drei Teenager, die draußen im Wald campen, und deren Vorlautester den anderen beiden zwecks Gänsehauterzeugung Slasher-Geschichtchen von der Stange erzählt, 3) Ein Mann mittleren Alters namens Randy, der sich mit seinem PKW auf dem Weg zur Lebensgefährtin befindet, und der von einem gleißenden Licht überrascht und, wie es aussieht, von denjenigen, die diesen überdimensionalen Scheinwerfer steuern, in den Orbit verschleppt wird.

Szenenwechsel: Wir befinden uns im Headquarter (aka einem wenig beeindruckenden Büro) des angeblich global erfolgreichen „Both-Sides“-Magazins. Dieses trägt seinen Namen nicht zu Unrecht: Philosophie des Hefts ist es, dass jedes beackerte Thema von zwei einander diametral entgegengesetzten Seiten beleuchtet werden soll, weshalb an jedem Artikel stets zwei Redakteure mit unterschiedlicher Meinung arbeiten. Unser Held heißt Keith und wird mit Kollege Brad von ihrem gemeinsamen Chef auf die aktuelle UFO-Geschichte angesetzt. Obwohl beide nicht die geringste Lust haben, der Räuberpistole auf den Grund zu gehen, sollen sie nach Houston reisen und Randy, der behauptet, von Aliens entführt worden zu sein, auf den Zahn fühlen. Angekommen in Texas hält sich dessen Gesprächsbereitschaft jedoch in Grenzen: Randy droht gar mit der Polizei, sollten die Reporter ihn noch einmal an seinem Arbeitsplatz, einer Autowerkstatt, belästigen. Also versuchen Brad und Keith ihr Glück eben mit einem der Flugturmwächter, dessen Lippen jedoch ebenso versiegelt sind wie die des Camp-Fire-Teenagers, den man kurzerhand auf dem Schulweg abpasst, um ihn in die Mangel zu nehmen. Eine Mauer des Schweigens also, die aber den Herausgeber von „Both Sides“ erst recht reizt, eine dreiteilige Titelgeschichte aus dem Stoff zu stricken – bzw. Keith und Brad das Strickzeug in die widerwilligen Hände zu drücken. Keith und Brad übrigens könnten unterschiedlicher nicht sein: Recht subtil führt der Film uns an die divergierenden Weltanschauungen unserer Helden heran. Während Brad überzeugter Atheist und Materialist ist, davon überzeugt, dass wir geboren werden, sterben, und uns danach in Morast verwandeln, handelt es sich bei Brad zumindest nominell um einen Christen – auch wenn, wie uns eine sinnfällige Kamerafahrt vor Augen führt, seine Ausgabe der King-James-Bible verstaubt unter einem Stapel Bücher im Wohnzimmerregal schlummert…

Inzwischen blasen die vermeintlichen Marsmenschen zur nächsten Attacke: Zwei Angler, die ausgiebig dem Gerstensaft zusprechen, werden von den bereits bekannten Himmelslichtern überrascht, (die UNIDENTIFIED „spezialeffekttechnisch“ dadurch darstellt, dass man einfach einen grellen Filter übers Bild streift). Als Keith und Brad erneut gen Texas reisen, um Augenzeugen zu vernehmen, machen sie die Bekanntschaft einer gewissen Diane, die ebenfalls davon berichtet, von Außerirdischen gekidnappt worden zu sein. Auch andere Details verbinden all die Erzählungen: Zurück auf dem Erdboden werden die angeblichen Verschleppten noch immer von Stimmen in ihrem Kopf gepiesackt, die etwas von einem nahenden Genozid wispern, und außerdem berichten sowohl Diane wie auch Randy und einer der namenlosen Angler, dass ein schwerer Gestank von Schwefel in der Luft gelegen habe, während die UFOs über ihnen kreisten. Während wir quasi en passant erfahren, dass Keith mit einer überzeugten Jesus-Anhängerin liiert ist und immer wieder einen alten Mann zu sehen bekommen, der bedeutungsschwangerere Briefe kritzelt, schmiedet Brad, der endgültig die Schnauze voll davon hat, sich mit läppischen Alien-Abduction-Stories herumärgern müssen, zusammen mit Redaktionskumpan Vincent eine Intrige: Zusammen will man unabhängig von Keith, der den UFO-Märchen immer mehr Glauben schenkt, eigenständige Recherchen betreiben, um das Ganze als großangelegten Hoax zu entlarven. (Intrige deshalb, weil UNDIFENTIED Brads Vertrauensbruch inszeniert wie einen königstürzenden Komplott: Man könnte angesichts der düsteren Musik und der sinistren Großaufnahmen von Brads Gesicht meinen, er plane Keiths Ermordung – und weshalb Brads Nachforschungen nun so verwerflich sein sollen, entschließt sich mir erst recht nicht, wenn ich mich an den Namen des Magazins erinnere, für das unsere Helden tintenklecksen...)

Auftritt Darren, einem weiteren Journalisten, guten Freund Keiths und Laienprediger vor dem Herrn: Hast Du denn in letzter Zeit in der Bibel gelesen, die ich Dir kürzlich geschenkt habe?, fragt er Keith scheinheilig, worauf dieser zugeben muss, dass er das Wort Gottes schon lange nicht mehr angefasst habe und seit geraumer Zeit auch der Sonntagsmesse fernbleibe. Schock! – und so sickert sukzessive die eigentliche evangelikale Programmatik des Streifens in die sterbenslangweilige Story, die auch dadurch nicht an Fahrt gewinnt, dass der mehrfach eingeblendete Alte Keith per handschriftlichem Brief zu einem Rendez-vous in die örtliche Bibliothek bestellt: Dort wird nicht nur klar, dass wir den Greis im 1938er Prolog bereits als kleinen Bub kennengelernt haben, sondern in einem geschwätzigen Monolog erzählt uns der Herr, der partout seinen Namen nicht verraten möchte, auch die eigene Lebensgeschichte: Er habe Jahrzehnte lang für ein Geheimprojekt namens LF („Life Forms“) gearbeitet, das sich mit Untersuchungen zu extraterrestrischen Existenzen beschäftigt habe; um zu verhindern, dass ihnen die Fördermittel entzogen werden, da es in Wirklichkeit viel zu wenige UFO-Sichtungen gebe, habe sich die LF irgendwann darauf verlegt, zu den vereinzelten reellen unerklärlichen Phänomenen eigenmächtig fingierte Vorkommnisse zu inszenieren; dann aber sei der Greis auf Jesus Christus getroffen, habe diesen in sein Herzen aufgenommen, mit seiner bisherigen Geheimdienst-Vita gebrochen – und sei nun zugegen, um Keith darauf hinzuweisen, dass all die UFO-Auftritte möglicherweise mit viel mehr zu tun hätten als mit der schnöden Frage, ob es da draußen im All grüne Männchen gibt oder nicht.

In dasselbe Horn bläst auch Darren, der mehr und mehr zu Keiths rechter Recherchehand wird: Als eine junge Frau namens Kelly Opfer der Weißfilter-Attacke wird, und Brad, Keith und Darren sie zwecks Interview bei sich zu Hause aufzusuchen, zeigt sich Darren sehr interessiert an ihrer Büchersammlung, sie kokettiert nämlich offenkundig arg mit dem Übernatürlichen, leugnet dabei zwar die Existenz Gottes, ist jedoch überzeugt, dass es Außerirdische gibt, die mit ihr Kontakt aufgenommen hätten. Ein Muster schält sich heraus, wie Darren und Keith feststellen: Hat nicht jeder, der von den UFOs heimgesucht wurde, in der einen oder anderen Weise sündig gehandelt? Kelly ist Alien-Aficionado, die alles von Roswell, aber nichts vom Heiland wissen will; die beiden Angler haben übermäßig dem Trunk zugesprochen; und Randys Frau identifiziert sich selbst als Wicca-Hexe! (Das findet Darren erneut dadurch heraus, dass er in ihrer Hausbibliothek wühlt und sich von ihr mit einem Hexengruß verabschiedet, den die Dame auch sofort erwidert und sich damit selbst überführt. Angemerkt sei außerdem, dass Randy in seinem Truck einen Stapel Pornoheftchen mit sich herumfährt, womit ihn Darren dann auch sofort konfrontiert, als sei er von der Sittenpolizei!) Darren und Keith wirken zunehmend mehr wie Exorzisten denn wie Reporter: Sie durchforsten die Privatleben ihrer Interviewpartner, sind weniger daran interessiert, aus ihnen brisante Geschichte herauszuquetschen, sondern sie zu bekehren – oder ihnen, wie vor allem Darren, Vorhaltungen bezüglich ihres Pornokonsums oder ihres Atheismus zu machen.

So viel Frömmigkeit braucht einen Widerpart, und den nimmt zwangsläufig Brad ein: In einer herrlichen Overacting-Szene nutzt dieser eine Redaktionssitzung für die Gretchenfrage, nachdem Darren erklärt hat, jeder, der Jesus als sein Erlöser ablehne, würde direktemang ins Höllenfeuer sausen. Wer von euch kommt in den Himmel, wer in die Hölle?, ruft Brad völlig außer sich seinen Kollegen und Kolleginnen ins Gesicht, worauf die meisten, da es sich bei ihnen um Atheisten oder Agnostiker handelt, zähneknirschend für Hölle votieren, nur Darren selbstbewusst „Heaven“ sagt, und Keith zugeben muss, er wisse es nicht. Keiths Zweifel indes sind schnell ausgeräumt nach einer Runde exzessivstem Betens mit Darren: Nun hat er Christus endlich im Herzen und ist bereit, Brads provokanter Religionskritik mit einem überlegenen Lächeln zu begegnen. Und mit Christus im Herzen löst sich auch alsbald der ganze UFO-Mumpitz in Wohlgefallen aus. Die Konklusion, die unser wiedererweckter Journalist zieht, und die auch Hobby-Priester Darren und der namenlose Old Guy vehement bestätigen, lautet: Wir leben in der Endzeit; bald wird Gott alle Gläubigen zu sich berufen, alle Ungläubigen einem Tribunal unterziehen; Jesus wird auf die Erde zurückkehren. Da Satan dies natürlich auch weiß, versucht er alles, um im letzten Akt der Menschheitsgeschichte so viele Gläubige wie möglich auf die falsche Bahn zu lenken, weshalb er all die UFO-Erscheinungen inszeniert hat, um Personen, die sowieso bereits knietief in der Sünde stehen (Wicca-Kult; Pornographie; Suff), noch weiter in die Irre zu leiten. (Auch Orson Welles wird indirekt als Werkzeug des Luzifers modelliert, wenn dessen berühmt-berüchtigtes Radio-Feature WAR OF THE WORLDS, das im Prolog zitiert wird, auch in einen Strang aus Charaden eingereiht wird, die dazu dienen sollen, die Menschen weg von der Bibel und hin zu Grenzwissenschaften wie eben der Alien-Forschung zu lenken.) Kurz zusammengefasst: Jedes UFO ist ein Blendwerk des Teufels, „to keep people from the truth“ – und die Wahrheit ist: Wenn Jesus seine Schäflein in den Himmel erhebt, sollen die Heiden glauben, diese Auserwählten seien von Aliens entführt worden, um ihr eigenes sündenpfuhliges Leben nicht zu überdenken oder gar umzukrempeln. Puh, hätte ich einen Kasten Bier zur Hand gehabt, hätte ich vor Lust, meine Zähne in irgendetwas zu verbeißen, möglicherweise während dieser Passage des Films jede einzelne Flasche mit dem Kiefer geköpft…

Aber dann gibt es ja noch das, hust, Finale, in dem Keith und Darren und die komplette Magazinredaktion zusammenarbeiten, um Brad einen Schrecken einzujagen: Als der aus der Mittagspause zurückkehrt, herrscht Tohuwabohu in den Redaktionsräumen. Angeblich würden überall auf der Welt Menschen verschwinden; sogar die kleine Nichte einer Freundin habe sich vor den Augen ihrer Mutter in Luft aufgelöst; man hastet zu Telefonen, schreit durcheinander, komplett kopflos, (weil ja die Menschheit bei dem Verschwinden naher Angehöriger nicht sofort die Polizei kontaktiert, sondern erstmal im Office des "Both-Sides"-Magazines durchruft, klar.) Brad ist plötzlich überzeugt: „The Rapture“ habe begonnen; die Frommen werden abgeholt, um zur Rechten Gottes sitzen zu dürfen; doch als er in einem Telefonbuch nach der Nummer irgendeiner Kirche sucht, wo er um Rat fragen möchte, fangen auf einmal alle zu lachen an: Es ist nur ein Prank gewesen, um dem Redaktionsekel endlich einmal eine lange Nase zu ziehen. Wobei freilich Darren, der hinter der Aktion steckt, noch mehr im Sinn hat: In der Schlussszene sagt er zu Brad, dieser könne doch nun froh sein, dass alles, die Entrückungen, die Bibel, die Existenz Gottes, nur Phantasterei sei – oder vielleicht doch nicht? Brad steht mit leerem Gesicht da; die Kamera zoomt zurück; Schwarzblende.

Dass ich mich so sehr auf den Inhalt von UNIDENTIFIED einschieße und bislang wenig über die Inszenierungsstrategien von Regisseur und Produzent Rich Christiano geschrieben habe, liegt daran, dass es über die Mise en Scene im Prinzip nichts Berichtenswertes zu Protokoll zu geben gibt: UNIDENTIFIED wirkt niemals anders als eine steril heruntergekurbelte TV-Produktion; Montage und Kamera sind Agenten eines puren Pragmatismus; viel konventioneller als hier kann ein Film eigentlich gar nicht ausfallen. Wenigstens ein bisschen über den öden Soap-Opera-Status erhebt UNIDENTIFIED einzig sein zuweilen gnadenlos überzogen agierendes Ensemble, ein paar besonders zweifelhafte Dialogzeilen und das Nicht-Vorhandensein jedweder Spezialeffekte: Wenn sich eine Szene vermeintlich spannend aufbaut, um, wie man hofft, in dem Anblick eines CGI-UFOs zu gipfeln, dann aber nur ein paar grelle Taschenlampen durchs Bild fuchteln, dann kann man durchaus erstaunt darüber sein, dass jemand einen UFO-Film dreht, ohne seinen UFOs auch nur ein einziges Mal wenigstens schemenhafte Gestalt zu verleihen.

Doch die UFOs sind natürlich, wie meine Inhaltsangabe offengelegt hat, bloßes Mittel zum Zweck: Innerhalb der Diegese Werkzeuge des Teufels, um Gläubige irrezuführen, (im Ernst: was für eine seltendämliche Idee!, zumal die Personen, die in UNIDENTIFIED mit den Fake-UFOs in Berührung kommen, ja sowieso schon auf die schiefe Bahn geraten sind – und dann stinken diese Untertassen auch noch nach Schwefel, Herrgott!); und bezüglich des Films selbst Mittel zum Zweck, um uns mit einem heillos konservativen evangelikalen Sermon zu überschütten, dass man sich danach fühlt, als hätte man mehrere Taufgänge hintereinander durchlaufen. Geschickt ist das aber durchaus gemacht: Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand, der sich UNIDENTIFIED in Hoffnung auf ein belangloses UFO-B-Movie ohne religiösen Überbau aus der lokalen Videothek ausleiht, von dem Streifen in der ersten halbe Minuten erfolgreich getäuscht werden könnte; erst nach und nach nehmen Bibel, chiliastische Heilserwartungen, dämonische Umtriebe Raum ein; Stück für Stück bewegt sich der Film weg von der banalen Geschichte um zwei Zeitungsreporter auf Alienjagd hin zu einer christlich motivierten Moralkeule, einem Exkurs zu mittelalterlicher Dämonologie, einer Feuer-und-Schwert-Predigt im Spielfilmformat. Bei mir allerdings ist der Funke, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz übergesprungen – denn ich habe mich im Grunde die ganze Seite eher auf der Seite des Antagonisten Brad gesehen. Während der als Stimme der Vernunft grundsätzlich allem skeptisch gegenübersteht – der Behauptung, die Erde würde nach der Entrückung der Seligen siebe Tage lang brachliegen, bevor Jesus auf sie herniederfahre genauso wie den Berichten, dass Texas neuerdings von fliegenden Untertassen heimgesucht werden würde -, sind es Keith und vor allem sein Lehrmeister Darren, die jede Absonderlichkeit erstmal schlucken und in ihr (an sich schon reichlich verqueres) religiöses Weltbild zu integrieren versuchen. Dabei wirkt Vorzeigechrist Darren auf mich auch kein bisschen wie ein Sympathieträger: Wie sympathisch ist das denn, wenn man fremden Leuten, beispielweise Kelly, seinen Glauben mit dem Holzhammer einzuprügeln versucht, wenn man jeden, der sich skeptisch gegenüber der christlichen Religion äußert, mit Spott und Häme übergießt, oder wenn man zuletzt gar einem Berufskollegen einen nun wirklich ziemlich überzogenen Streich spielt, um dessen Bekehrung einzuläuten? Angemerkt sei noch, dass Frauen in diesem Film, (vor allem Ehefrauen), ungefähr die Relevanz einer Set-Requisite à la Kleiderständer oder Aktenordner besitzen, dass die Nebenfigur eines orientalisch-stämmigen Café-Besitzers als wandelndes Klischee wirkt, als sei sie aus einem 50er Hollywood-Streifen gepurzelt, und dass ich schon lange keinen derart sowohl in seinen stillen (zuckrig-klebrigen) Momenten wie in seinen dramatischen (godzilla-esquen) Momenten plakativen Soundtrack zu Ohren bekommen habe.

Als UFO-Vehikel ist UNIDENTIFIED eine Mogelpackung; als evangelikale Propaganda ein geschmeidig über die Zielgerade hüpfendes Rennpferd; als ernstzunehmender Spielfilm eine katastrophale Schlaftablette – und wenn ich sehe, dass Mastermind Rich Christiano anscheinend zu den führenden Produzenten derartiger Werke zählt und auf seinem Kerbholz noch viele andere, bis in die 80er zurückreichende Titel stehen, ist UNIDENTIFIED für den Verfasser dieser Zeilen vor allem eins: Eine Gefahr, dass er seine kostbare Lebenszeit mit noch mehr von diesen zweifelhaften Filmen verschwenden werden wird…
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Salvatore Baccaro
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Re: Unidentified - Rich Christiano (2006)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Mein Tipp zum Sonntag:

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