Paradise Lost
Paradise lost
USA 2002
Regie: Michael Raven
Julia Ann, Jana Cova, April Flowers, Tanya Danielle, Olivia Del Rio, Mr. Marcus, Steven St. Croix, Kristal Summers, Monica Mayhem, Phoenix Ray, T.J. Hart, Summer Storm, Maya Divine, Alex Sanders, Cheyne Collins, Eric Masterson, Lee Stone
Paradise lost
USA 2002
Regie: Michael Raven
Julia Ann, Jana Cova, April Flowers, Tanya Danielle, Olivia Del Rio, Mr. Marcus, Steven St. Croix, Kristal Summers, Monica Mayhem, Phoenix Ray, T.J. Hart, Summer Storm, Maya Divine, Alex Sanders, Cheyne Collins, Eric Masterson, Lee Stone

Die Ehe ist am Ende. War er vor 7 Jahren noch ihr Held und wurden ihr bei seinem Anblick die Knie weich, hasst sie ihn mittlerweile nur noch. Und für ihn bedeutet eine Aussprache, dass er darauf rumreitet, dass sie seit 3 Monaten keinen Sex mehr hatten. Dabei geht sie gleichzeitig jeden Donnerstag in den Paradise Club, sich auf einer kleinen Fläche für die geilen Typen herumräkeln, nur damit irgendjemand die Rechnungen zahlen kann. Er jedenfalls hat keinen Pfennig in der Tasche, denn er ist seit 7 Jahren arbeitslos, und seine Versuche, ein eigenes Geschäft aufzubauen, gingen jedes Mal in die Hose. Man redet miteinander, vielmehr aber streitet man. Gegeneinander. Und beide, Adam und Eva, sehen vor ihrem geistigen Auge die eigenen Wünsche und Phantasien, aber auch die vermutlichen Gedanken des jeweils anderen. Das Paradies, das es vor 7 Jahren mal war, ist verloren, und der Teufel geht in der Gestalt von Mr. Marcus umher und gibt diabolische Ratschläge.
Während Eva sich zurücksehnt nach ein wenig Zärtlichkeit, sehen wir ihre Assoziation dazu: Eine Liebesszene zwischen zwei Frauen, die so zärtlich zueinander sind, dass es schon fast kitschig aussieht. Im Gegenzug sehen wir Adams Vermutung, was in Evas Kopf abgeht, wenn sie im Club auftritt: Ein muskulöser Fantasyheld in einer Superheldenuniform will Sex von der Frau, die er, Adam, doch eigentlich liebt. Wo ist nur die Unschuld hin? Die Unschuld, die wir in Form einer edlen Dame und eines Mönches sehen, die sich in einer angedeuteten Kirche zwischen Kerzen anmachen …
Diese Bilder sind der eigentliche Film, und diese Bilder sind wunderschön und sehr sexy, geben sie doch der Fantasie jede Menge Raum. Ein Kampf zwischen einem Ehepaar. Was ist denn eigentlich so ein Kampf? Ein Bett in einer leeren Wüste, zwei nackte Menschen, bar jeden Schutzes, und man kämpft auf dem Bett um die Macht über den anderen, während gleichzeitig ein abstrakter Schwertkampf zu sehen ist. Einer verliert am Ende. Wer? Das ist unwichtig. Der Kampf ist zu Ende, und einer der Ehepartner muss sich unterwerfen …
Die Emotionen, die vor allem die Hauptdarstellerin Julia Ann dabei zeigt, gehen tatsächlich unter die Haut, und erheben einen vermeintlichen 08/15-Allerwelts-Porno weit über das Mittelmaß hinaus. Natürlich sind wir hier in einem Michael Raven-Film, was bedeutet, dass kein einziger Darsteller so aussieht wie auch nur irgendein Zuschauer auf dieser Seite des Bildschirms. Alle Schauspieler sind muskulös, sind in ihren Proportionen groß und mächtig, alle strahlen entweder tierhaften oder sinnlichsten Sex aus. Aber sie sind schön anzusehen, und sie tun schöne Dinge miteinander (es gibt keine einzige Gewaltszene, und der Sex ist, wie so oft bei Michael Raven, eher bieder zu nennen). Zusammen mit den fantasievollen Settings, den wunderschönen Kostümen und der gotisch angehauchten Musik ergibt sich eine reich bebilderte Sex-Fantasie voller Lust und seelischem Schmerz, die allen Ernstes Spielfilmqualitäten hat. Für alle, denen athletisches Dauergepoppe im Porno schon lange auf die Nerven geht, ist PARADISE LOST damit eine echte Empfehlung!
7/10