Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Moderator: jogiwan

purgatorio
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von purgatorio »

ich übertrage ugos Bemerkung aus dem Zitate-Fred mal hierhin:
ugo-piazza hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben:THE LORDS OF SALEM (THE LORDS OF SALEM, USA, Kanada, Großbritannien 2012, Regie: Rob Zombie)
Auch störte mich zur Mitte des Films die permanente Inszenierung ihres (halb-)nackten Hinterns – nicht, dass der nicht heiß wäre, aber irgendwann reicht es dann auch!
Sagt der Erfinder des Popo-Threads. :lol:
Es ist ja nicht so, dass mich Popos stören - besonders nicht, wenn sie schön sind ;) Aber der ständige Fokus auf ihren Hintern, während der Film sich thematisch immer mehr in eine enorm bedrohliche Stimmung gewandelt hatte, war eben sehr störend. Mehr Hexen, mehr finstere Spannung, mehr Horror und etwas weniger Arsch von Frau Moon-Zombie wären da einfach passender gewesen. Der Kontext des Popos war also etwas ungünstig gewählt :kicher:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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Arkadin
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von Arkadin »

purgatorio hat geschrieben:Der Kontext des Popos war also etwas ungünstig gewählt :kicher:
Zuzusagen voll für'n Arsch, näch? :kicher:
Früher war mehr Lametta
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purgatorio
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von purgatorio »

Arkadin hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben:Der Kontext des Popos war also etwas ungünstig gewählt :kicher:
Zuzusagen voll für'n Arsch, näch? :kicher:
so kann man das sagen, ja :kicher:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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jogiwan
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von jogiwan »

Hier nun mein etwas längerer Text zu dem empfehlenswerten Streifen anlässlich deutschen VÖ. Da sich mein VLC-Player beharrlich der Scheibe verweigert, gibts dieses Mal aber leider nur vier Bilder von der offiziellen Homepage (http://robzombie.com/movies/the-lords-of-salem/)

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Heidi LaRoc (Sheri Moon Zombie), ein Drittel des erfolgreichen Moderatoren-Teams eines Lokalsenders in Salem erhält eines Tages nach einer nächtlichen Sendung am Empfang eine Holzkiste mit einer Schallplatte einer Band namens „The Lords“, die anonym für sie abgegeben wurde. Als sie wenig später in ihrer Wohnung gemeinsam mit ihrem Kollegen Herman (Jeff Daniel Philips) die Platte hört, haben die monotonen Klänge eine seltsame Wirkung auf Heidi und die Frau erlebt eine mystische Vision aus der Vergangenheit, in der grausame Hexen einem satanischen Treiben nachgehen.

Obwohl Heidi danach ein seltsames Gefühl hat, entscheidet sich die Truppe, die ominöse Platte am nächsten Tag auch in einer Sendung zu spielen, in der auch der Historiker und Schriftsteller Francis (Bruce Davison) zu Gast ist. Abermals scheinen die Klänge eine große Wirkung auf die Moderatorin zu haben und auch das Interesse von Francis ist geweckt, der bei dem Titel „The Lords“ stutzig wird, der an eine Gruppe von sechs Hexen erinnert, die vor einigen Jahrhunderten in Salems Umgebung gewütet haben und daraufhin von dem Hexenjäger Hawthorne angeklagt und bei lebendigen Leib verbrannt wurden.

Von schrecklichen Visionen geplagt, wird die ehemals selbstsichere Moderatorin immer mehr zur gepeinigten Frau, die auch in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher scheint und auch die eigentlich sympathische Vermieterin Lacy (Judy Geeson) und ihre beiden trinkfesten Schwestern Megan (Patricia Quinn) und Sonny (Dee Wallace) verhalten sich zunehmend auffällig. Als auch noch die Nachricht die Runde macht, dass „The Lords“ ein einziges Konzert in Salem geben sollen, steuert alles einem mysteriösen Höhepunkt entgegen, der auch tatsächlich mit den schrecklichen Begebenheiten und dem Hexenkult aus der Vergangenheit in direkter Verbindung steht.

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An Regisseur Rob Zombie scheiden sich ja schon seit vielen Jahren und mit jedem neuen Film die durchaus streitbaren Genre-Filmfans aus allen Ecken und Ende der Welt. Während ihn wohlwollende Fans für die große Hoffnung des Horror-Genres halten, ist er für die anderen ein Blender und Gaukler auf Jahrmarkt-Niveau, der sich mit seinen Filmen auch nicht nur Freunde gemacht hat. Vor allem seine durchaus eigenwillige Interpretation und Demontage des „Halloween“-Mythos bei seinen beiden Remakes führte dazu, dass sich viele Horrorfilmfans vor den Kopf gestoßen fühlten, und auch bei seinem neuesten Streich „The Lords of Salem“ gehen die Meinungen wieder einmal gehörig auseinander.

Auffällig an „The Lords of Salem“ ist auf jeden Fall die Abkehr vom dreckigen und ultrabrutalen Körperhorror inklusive Ghetto-Jargon seines bisherigen Outputs hin zu einem und ruhigeren und atmosphärischen Werk, das mit Hexenkult und seinem unheimlichen Paranoia-Szenario auch eher an den frühen Roman Polanski und dessen Werk „Rosemarys Baby“ oder auch „Der Mieter“ erinnert. Statt plakativer Gewaltmomente lässt sich Zombie auch sehr viel Zeit und spannt den Spannungsbogen ganz gemächlich in Richtung Finale, in dem er sich dann auch in bester und surrealistischer Ken Russell-Manier ordentlich austoben kann.

Die Geschichte über sechs Hexen und deren Fluch, der sich nach mehreren Jahrhunderten auf apokalyptische Weise zu bewahrheiten scheint, fand ich ebenfalls okay, auch wenn der Inhalt zugunsten einer interessanten Optik etwas in den Hintergrund tritt. Die Bilderwelten und Settings, die das Multitalent Rob Zombie für seinen sechsten Langfilm entwirft, sind imho auch sehr gelungen und erinnern an große Vorbilder und tragen dennoch die eigene und unverkennbare Handschrift. Wer sich auf die Geschichte und vor allem auf den Charakter der Heidi einlassen vermag, wird auch auf einen hübschen Trip geschickt, der die Hauptfigur wie auch den Zuschauer immer weiter in den dunklen Abgrund zieht.

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Auch darstellerisch ist „Lords of Salem“ größtenteils gelungen, wobei ich an dieser Stelle leider auch schreiben muss, dass ich kein allzu großer Fan von Sherri Moon Zombie und ihrem Look bin, die an manchen Stellen auch etwas überfordert wirkt. Ihre Wandlung vom selbstbewussten Charakter, der binnen kürzester Zeit an realen und irrealen Dämonen der Vergangenheit zu zerbrechen scheint, wirkt manchmal etwas zu gewollt und auch nicht immer glaubwürdig. Und wenn selbst für eingefleischte Heteros auffällig ist, dass der Hintern der Gattin etwas zu oft in den Fokus gerückt wird, liegt der Verdacht nahe, dass Zombie doch etwas zu sehr daran gelegen war, den Körper seiner Gattin ins rechte Licht zu rücken.

Wunderbar hingegen das Wiedersehen mit vorwiegend weiblichen Genre-Veteranen, die hier gleich zuhauf von Rob Zombie für seine Hexen-Mär verpflichtet wurden. Meg Foster agiert herrlich übertrieben, fast schon furchteinflößend und ist mein persönliches Highlight des Streifens. Auch Dee Wallace („Das Tier“), Patricia Quinn („Rocky Horror Picture Show“) und Judy Geeson („Insemionid“) sind natürlich eine Bank und auf der männlichen Seite gibt es Ken Foree („Zombie“) und in kleineren Rollen sind auch noch Michael Berryman („The Hill have Eyes“) und Sid Haig zu sehen, der ja auch schon in den meisten von Zombies Werken vertreten war.

Dass „Lords of Salem“ aber in allen Belangen etwas anders ist, war schon Anfang Oktober 2012 abzusehen, als der erste Teaser/Trailer die Runde machte. Auch Rob Zombie selbst wurde nicht müde zu betonen, dass er bei seinem Film alles anders als bisher machen wollte und dennoch ist auch die VÖ-Strategie ein kleines Mysterium. So war „Lords of Salem“ im April 2013 in England schon auf DVD erhältlich, bevor der Streifen kurze Zeit später regulär in den amerikanischen Kinos anlief. Fangoria widmete dem Streifen im May 2013 die Titelstory und nun, ein paar Monate später ist der Streifen auch im deutschsprachigen Raum erhältlich, ohne und im Gegensatz zu seinen Vorgängern, jemals regulär im Kino gelaufen zu sein, obwohl sich der Streifen wohl von allen Zombie-Filmen am meisten für die große Leinwand eignen würde.

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Die Blu-Ray-Disc mit FSK16-Freigabe und aus dem Hause „Universal Pictures“ ist aber ebenfalls sehr schön ausgefallen und bringt den Streifen auch mit einer sehr gelungenen, deutschen Synchro, die keinen Anlass zur Kritik bietet. Leider gibt es aber keinerlei Bonusmaterial, was angesichts des Streifens schon etwas schade ist, da es sicherlich interessant gewesen wäre, was der Regisseur zur ein- oder anderen Szene zu sagen hätte. Abgerundet wird die preislich ebenfalls moderat ausgefallene VÖ mit einem Wendecover und einer Handvoll Trailer zu bereits veröffentlichten Streifen wie „American Mary“, „Stitches“ und „Insidious“ und dem Remake „Let me in“.

Unterm Strich bleibt ein Streifen, den man sich von Rob Zombie nach seinem bisherigen Output wohl nicht erwartet hätte und der auch überraschend „erwachsen“ daherkommt. Statt überdrehter Charaktere, wüster Gewalt, Gossen-Sprache und Videoclip-Ästhetik ist „Lords of Salem“ eher ruhig und atmosphärisch und es scheint, als würde Herr Zombie langsam zu seinem eigenen Stil findet, der sich zwar immer noch an großen Vorbildern des Genre-Kinos orientiert, aber reines Zitate-Kino der etwas brachialen Art und sonstige Experimente bereits hinter sich gelassen hat. Ein Streifen, der bisherige Fans irritieren könnte, aber Herrn Zombie auch sicherlich und vollkommen berechtigt viele neue Fans bringen wird.

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it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Nello Pazzafini
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von Nello Pazzafini »

das ist ein ziemlich stimmiges Werk geworden und hat mir von seinem bisherigen output am besten gefallen. Alles schön langsam inszeniert, absolut alte schule, stimmig, herrliche Hexendarstellungen und im Finale Reminiszenzen an Argento, Jodorowski, Russell oder auch Polanski. Gute, passende Musik, opulente Kostüme und ein Ken Foree den ich nicht erkannt hatte - aber mir ist der Berryman auch nicht aufgefallen :palm: - naja, ich schau halt mehr auf die Weiber. Apropo, Scheril Mond ist auch dann definitiv der Swachpunkt aber andererseits leidet sie wenigstens konstant im ganzen film und ab einer gewissen Zeit hängt sie ja eh nur mehr herum sprich bekommt das was sie verdient, nichts mehr zum spielen was sie aber eh nie beherschte :lol:
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von untot »

Nach all den Rezensionen die ich vorher gelesen hatte, hab ich keinen typischen Zombie Film erwartet, trotzdem war ich nach der ersten Sichtung etwas enttäuscht.
Zuerst die negativen Punkte, es kam zwar nicht direkt Langeweile auf, aber Spannung leider auch nicht.
Sheri Moon passte für mich für die Rolle irgendwie gar nicht, so sehr wie sie mir in Haus der 1000 Leichen und TDR gefallen hat, so sehr wirkte sie für mich hier einfach fehl am Platze, auch wenn die Dame, nebst Popo, wirklich schön anzuschauen ist, aber hier reichte das einfach nicht.
Nun aber zum Positiven, der Sound war Spitzenklasse, hab ich auch nicht anders erwartet, die eingefangenen Bilder waren einfach grandios, auch die düstere Stimmung und vor allem die Hexen fand ich großartig.
Wie nun bewerten?? Schwierig.

6,5-7/10
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Nello Pazzafini
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von Nello Pazzafini »

Machs dir doch einfach und gib einfach 6.66 :D
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"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
purgatorio
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von purgatorio »

Nello Pazzafini hat geschrieben:Machs dir doch einfach und gib einfach 6.66 :D
:lol: :lol: :lol: :thup:
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von untot »

Nello Pazzafini hat geschrieben:Machs dir doch einfach und gib einfach 6.66 :D
Ok Nello, wird gemacht!!! :mrgreen:
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dr. freudstein
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Re: Lords of Salem - Rob Zombie (2012)

Beitrag von dr. freudstein »

Unser Nello, Ratgeber bei wichtigen Entscheidungen. Wir sollten einen Notfallfred (statt Sorgentelefon) aufmachen, wo Nello dann den Seelsorger spielt und bei verzwickten Sachen einen guten Tip abgibt. Ihm scheint die Sonne aus dem Arsch und dank der Hilfe von Dr. Nello Sommer uns dann auch. So sind sie die Römer :D
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