Ich steh der Serie mittlerweile etwas zwiespältig gegenüber und finde, dass sie ab dem Zeitpunkt, an dem die Showrunner die Handlung ohne Buchvorlage weiterschreiben, nicht mehr so überzeugend ist wie früher.
► Text zeigen
In erster Linie stört es mich, wie man Cersei als Bösewicht immer wieder Spielraum verschafft, aber nicht durch intelligent ausgedachte listige Handlungen von Cersei selber, sondern durch extreme Naivität ihrer Gegner. Eigentlich wäre sie längst fällig gewesen, aber man schreibt sie immer wieder in eine überlegene Position.
Beispiele dafür:
► Text zeigen
- Wie können die "Spatzen" so dumm sein, Cersei erst vor der Öffentlichkeit massiv zu demütigen und sie dann nach Hause gehen lassen, wo sie jede Möglichkeit hat, um einen Racheplan gegen sie zu schmieden? Damit haben sie ihr eigenes Todesurteil unterschrieben.
- Die "Spatzen" sind anscheinend vom Volk in King's Landing hoch respektiert. Wie kann es sein, dass "Baelors Septe" mitsamt diesen religiösen Repräsentanten in die Luft gesprengt wird und Cersei sich selber zur Königin ernennt, ohne dass es spürbare Unruhen in der Stadt gibt?
- Als nächstes verschenkt Daenerys die Siegeschance gegen die Lannisters, indem sie keinen Angriff auf King's Landing durchführt. Lieber riskiert sie den Untergang ihrer Verbündeten, was dann ja auch passiert.
- Wie kann es sein, dass die Tyrells sich (anscheinend) widerstandslos überrennen lassen? Kann sich dieses sehr reiche Haus keine Militärmacht leisten?
- Der risikoreiche Plan, in den Norden zu gehen, um Cersei einen Untoten präsentieren zu können (was zum Verlust des Drachen führt), und sich dann auf ihre Unterstützung zu verlassen, ist schon ziemlich dämlich.
Trotzdem machen Höhepunkte wie die Battle of the Bastards die Serie natürlich weiterhin sehr sehenswert, auch wenn sie insgesamt seit Staffel fünf von der Qualität der Geschichte für mich doch nachgelassen hat.