Die Maske des Fu-Manchu - Charles Brabin & Charles Vidor (1932)

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Maulwurf
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Die Maske des Fu-Manchu - Charles Brabin & Charles Vidor (1932)

Beitrag von Maulwurf »

 
Die Maske des Fu-Manchu
The mask of Fu Manchu
USA 1932
Regie: Charles Brabin & Charles Vidor
Boris Karloff, Lewis Stone, Karen Morley, Charles Starrett, Myrna Loy, Jean Hersholt, Lawrence Grant, David Torrence, Everett Brown, Steve Clemente, Willie Fung, Ferdinand Gottschalk


The mask of Fu Manchu.jpg
The mask of Fu Manchu.jpg (94.88 KiB) 142 mal betrachtet
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Eine englische Expedition will das Grab von Dschingis Khan finden, genauso wie der geheimnisvolle Fu Manchu dieses Ziel hat. Denn in dem Grab befinden sich die goldene Maske des Dschingis Khan und sein legendäres Schwert. Für die einen Pretiosen für das Museum, die von Engländern am Wochenende bestaunt werden können. Für den anderen die Insignien der Macht, mit denen er Millionen von Asiaten anführen und den weißen Mann von der Erde wischen kann.

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Das einzig Entsetzliche an diesem Film ist nicht die Darstellung der Asiaten und der Schwarzen als Halbaffen und Untermenschen. Nein, das hält sich einigermaßen in Grenzen (und wird ironisch-aggressiv aufgebrochen, wenn zwei Schwarze den weißen Mann voller Hass und Lust auspeitschen). Viel schlimmer ist das koloniale Verhalten der weltbeherrschenden Engländer, die das archäologisch interessante Grab aufbrechen als wäre es ein versperrter Cola-Automat: Mit der Axt wird das Tor geöffnet, und als die asiatischen Helfer sich vor dem Grabmal niederwerfen wird zuerst gestiefelt, und als das nichts hilft geschossen. Da drückt man als (moderner) Zuschauer die Daumen gleich noch fester für den Sieg Fu Manchus. Aber mal abgesehen davon ist hier alles drin was das Herz des Obskure-Filme-Liebhabers begehrt: Schurkische Schurken die die Welt beherrschen wollen, aufrechte Engländer die lieber sterben als ihr Beutegut zurückzugeben, prächtige Kulissen, Exotik, Abenteuer, Massaker, Attentäter, Folter, Sex … Myrna Loy hat bei ihrer Eröffnungssequenz keinen BH an, und was sie abzieht, als die schwarzen Folterknechte den weißen Helden auspeitschen, das ist definitiv ein Fall für die nächste SM-Session und fällt unter die Rubrik Ausleben versteckter Obsessionen. Vor allem Boris Karloff als Fu Manchu gibt einfach alles. Die personifizierte Bosheit hinter der Maske des perfekten Gentlemans, der hohnlächelnd zuschaut, wie sein (weißes) Opfer quälend langsam stirbt. Für einen Film dieser Zeit sind einige Szenen erstaunlich hart und geradezu exploitativ angesetzt. Großes Pulp-Kino, welches die Verfilmungen der späten 60er bis auf den ersten alle alt aussehen lässt.

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7/10
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